Welpen frei laufen lassen? Ich trau mich nicht :(
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Hallo :-)
Dein Problem kenne ich... und bitte lass dir eins sagen, hör auf dein Gefühl.., wenn Dein Hundi noch ängstlich ist, lass ihn Angst haben...
wir haben unsere kleine Lilli (Jack Russell Terrier Mädchen) mit 8 Wochen bekommen (im April) und sie war überaus ängstlich überall... uns wurde gesagt sie kennt Hunde, Katzen, Autos, alles.. nunja... eher wohl gar nix, ich meinte es dann gut und bin mit ihr nach einer Woche Eingewöhnungszeit zur Welpenstunde in eine Hundeschule... und sie hatte einfach nur Angst... vor Hunden aller Art, vor Bellen Panik und sass in der Welpengruppe zitternd und schreiend in der Ecke, habe sie SOFORT wieder rausgenommen, weil sie einfach nur Panik hatte und gaaanz schnell in meiner Jacke auf dem Arm versteckt hat... alle sagten ich soll sie lassen, die Welpen tun ihr ja nix. Naja.. wir wieder nach Hause und sie hatte dann erstmal ne Woche gar keinen Hundekontakt, sondern nur mit Menschen, die sie über alles liebt und vor Hunden weiterhin PANIK hatte, nur am weglaufen und schreien... dachte schon dass sie n Schaden hat, weil die Hunde alle ganz lieb waren, aber wenn sie schon von weitem einen hörte oder sah... war Alarm!
Naja wir sind dann immer mit ihr in den Wald und schön spazieren gewesen, soweit dies ging mit einem Welpen in dem Alter... *g* und die ersten Hundebegegnungen verliefern ähnlich.. sie schrie... wir hielten Abstand gingen aber einfach weiter... und irgendwann sass sie statt hinter uns dann zwischen meinen Beinen und selten wackelte mal der Schwanz aus freude wenn ein Hund kam.. dann irgendwann machte es klick und sie traute sich immer weiter, sie hatte schon etliche Begegnungen mit jeder Art Hund (Rasse, alter, Geschlecht..) und wurde mit der Zeit immer sicherer, versteckte sich dann nur noch ab und zu... und irgendwann fing sie an sich zu freuen, legte sich unterwürfig hin, etc. und ALLE Hunde waren lieb und nett - und das ist das Wichtigste, dass sie dann keine schlechte Erfahrung macht und sich die Angst abbaut...Mittlerweile hat sie kaum noch Angst vor bellen (da rannte sie wie von der Biene gestochen immer kopflos weg... egal was war... jetzt geht es schon, sie hört dann auf mich und vertraut mir..
Du musst auf jeden Fall viel mit ihr machen zuhause, so dass sie absolutes Vertrauen zu dir hat und sich bei dir sicher fühlt, du bist ihre Beschützerin und sagst ihr, dass sie keine Angst zu haben braucht..
treffe dich mit Leuten wo du weisst dass sie liebe Hunde haben, die nicht wild sind und unterhaltet euch etwas länger und die Hunde nicht beachten... so haben wir das gemacht und sie ist heute wirklich die erste die zu JEDEM Hund hinrennt und sich wie blöd freut, ist selbstbewusst und frech geworden, na klar sie ist jung und will spielen, wollte damit nur sagen, dass ich dein Problem verstehen kann und es uns genauso ging..
endlich hatte sie kapiert, dass Pipi draussen im Garten gemacht wird und wie der Zufall es will, immer genau dann und auch egal wann nachts abends, früh morgens bellte der Nachbarhund (1.2 Mal) und sie schoss wieder rein und machte drinnen ihre geschäfte... tja... da war guter Rat teuer..
Heute ist der 'Nachbarhund ihr bester Freund, und sie liebt ihn abgöttisch.... er darf bloss nicht bellen

also mach dir keinen allzu grossen Kopp, das wird, gib ihr zeit, und baue Vertrauen auf, dann folgt sie Dir..
ich bin nur heilfroh dass ich auf mein gefühl damals gehört habe und sie nicht im Welpenauslauf hab sitzen lassen, und habe nun einen Hund der sich über jeden Hundekontakt freut, wo vorher Panik war...
Wir haben auch ein geschirr und eine Schleppleine sowie eine Flexi Leine.
Geschirr ist ein muss (haben 4 Stück, weil keins passte und sie Angst vorm "anziehen" hatte, ) Also kauf welche und probier aus, was passt... Flexi Leine nehmen wir für Stadt etc. und die Schlepp für Wald etc., ist echt praktisch.... und immer wieder spielchen einbauen, abrufen, mal einfach in die andere Richtung gehen, sie soll dir folgen und aufmerksam bleiben...unsere hat leider Jagdtrieb und sie wäre wohl weg ohne Leine; zumindest trau ich es mich noch nicht...vielleicht später wenn sie 100% hört, noch aber sind die manchmal auf Terrier eingestellt

Sorry zu lang geworden, wollte dir aber zeigen dass alles geht und du nicht verzweifeln solltst ;-)
LG
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Angst oder Unsicherheit ist ein ganz schlechter Partner in Sachen Hundeerziehung. Weil Dein Hund spürt das ganz genau, wie Du Dich fühlst.
Ich bin da vollkommen unbedarft als Ersthundebesitzer rangegangen, habe den Hund auf Empfehlungen von erfahrenen HH schon von klein auf offline laufen lassen, wo es möglich war. Und sie ist immer bei mir gewesen. Es gab mal 2 oder 3 Aktionen, wo sie mal kurzfristig panikartig von mir wegrannte, aber nur 50 Meter oder so und wenn ich mich dann hinhockte und sie rief kam sie genauso schnell wieder zu mir zurück um in meine Arme zu springen. Hatte sie Angst, saß sie am liebsten zwischen meinen Beinen und das ist auch heute noch so. Ich denke Du verpaßt eine gute Phase von Prägung, wenn Du ihn jetzt schon an der Schleppleine führst. Versuch eine Bindung zu Deinem Hund aufzubauen, z. B. durch Spiel, Herausforderungen, die Ihr gemeinsam meistert (ein bißchen Waldagility, wie Bachüberquerungen, Balancieren auf umgefallenen Bäumen, einfach was gemeinsam machen, was Deinen Hund fordert aber nicht überfordert, leichte Aufgaben, die aber zusamenschweißen), beschütze ihn vor unliebsamen Situationen und gib ihm Sicherheit. Ein Welpe ist so gut formbar, nutze das, was er Dir anbietet.
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Ein kurzer Zwischenbericht:
Ich war gestern mit ihr das zweite Mal seit meinem letzten Post frei laufen. Das Geschirr hat sie (relativ) gut akzeptiert, zumindest solange sie abgelenkt ist - und das ist sie ja draußen sowieso - stört es sie nicht. Ich hatte die Schleppleine beim ersten Mal dran, aber gestern hab ich sie nach ein paar Minuten weggemacht, weil ich mir blöd vorkam, weil Tes eigentlich eh immer bei mir war bzw sofort gekommen ist, wenn ich sie gelockt habe. Habe nach ewiger Suche eine Wiese gefunden, wo man in alle Richtungen gut sehen kann und ich keine Angst haben muss, dass plötzlich ein Hund auftaucht und sie panisch wird. Hat super geklappt, wir haben beide ganz entspannt dort gespielt, Leckerchen gesucht und Gestrüpp durchstöbert, war schön :)Aber wir haben hier ein echtes "Hunde-Platz-Problem"
Hier ist überall nur Wald, für Schleppleine nicht geeignet mit dem Unterholz. Der Großteil ist Naturschutzgebiet, ganz frei laufen lassen geht da eh nicht, und aufgrund ihrer Hundepanik ist mir das auch zu gefährlich, weil zu unübersichtlich. Da überleg ich ernsthaft ob ich nicht doch eine Flexi nehmen soll - nur für dort eben. Was meint ihr? Besser als mit der kurzen Leine nur durchs Wohngebiet wärs sicher trotzdem oder?Der Rest hier im Umkreis sind ausschließlich bestellte Felder, hauptsächlich Roggen, Gerste usw... da ist es auch nicht so optimal, sie laufen zu lassen (es gibt kaum Fußwege dort und vor Getreide haben mich jetzt schon mehrere Leute gewarnt, wegen den Grannen). An den wenigen, geeigneten Plätzen sind eigentlich durchgehend mehrere Leute mit Hunden unterwegs. Die Wiese an der ich jetzt war muss ich illegal über eine "Anlieger frei"-Straße befahren, das war jetzt ok um das mal alleine auszuprobieren, aber regelmäßig kann ich da nicht parken, hat schon ein Radfahrer gemeckert (war aber ok nachdem ich ihm das arme Angsthäschen präsentiert hab, die bei Menschen ja gar nicht ängstlich sondern total schmusebackig ist *lach*)
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Warum nicht Flexi?
Bei ner Flexi muss der Hund auch net mehr "ziehen lernen", als bei ner Schlepp! Wenn du dich wohler fühlst, dann benutz die!
Wenn du dich sicherer fühlst, fühlt sich Hundi auch sicherer! -
Ich glaub langsam auch, dass die Schleppleine mehr für mich bringt als für den Hund, aber wenn ich ruhiger werde kann das ja nur gut sein

Und danke euch allen für die Tipps, denn manches hat mir schon die Augen geöffnet.Lilly2013: danke übrigens noch für deinen Post, das baut mich echt auf!
Ich glaube du hast recht, ich muss ihr (und mir ^^) da einfach die Zeit lassen. Ich hab mich einfach sehr verunsichern lassen von Leuten, die meinten die Zeit bis 12 (max 14) Wochen ist die wichtigste, was sie da nicht lernt, lernt sie nachher gar nicht mehr, wenn man Pech hat... Ich merke in jeder anderen Hinsicht ja, dass sie immer selbstbewusster und ausgeglichener wird, da wird das mit Hunden auch bald klappen.Immerhin ist sie heute Morgen im Garten geblieben und nicht ins Haus gerannt, obwohl 3 Häuser weiter der "Kampfpudel" gebellt hat *lach* (sie ist inzwischen größer als er, aber der verbellt alles was am Garten vorbeikommt, das beeindruckt sie wahnsinnig).
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Hallo, ich habe damals bei meinem schäfiwelpen an das Halsband eine dünne Paketschnur gebunden, anstatt der Leine. So hat der Hund das Gefühl frei zu laufen, aber du hast ihn noch unter Kontrolle. Paketschnur reißt auch nicht so schnell und wenn du sicher gehen willst, nimm einfach diese weiße Nylonschnur, die man auch als Zeltschnur nutzt.
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Aber bitte ans Geschirr, nicht ans Halsband!
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Du kannst die Schleppeleine auch einfach hinterherschleifen lassen, wenn sie nicht zu schwer ist. Dann hast du kein Problem mit herumstehenden Bäumen. Das Gute an der Schleppleine ist, dass du sie schnell greifen kannst, wenn du siehst, dass deine Hündin versucht abzuhauen. Es ist nicht schlecht, von Anfang an eine Schleppleine zu benutzen. Viele lassen ihren Welpen bereits frei laufen und müssen den Freilauf irgendwann einschränken, wenn der Hund in der Pubertät aufhört zu hören. Besser ist es, deinem Hund immer mehr Freiheiten zu gewähren, je mehr du ihm vertraust und je besser er auf Rückrufkommandos hört. Als Belohnung kann er dann irgendwann ganz frei laufen und du musst dir dann keine Sorgen machen.
Ich finde es sehr gut, dass du so frühzeitig das Problem erkannt hast und dich informierst. Wir haben unseren Welpen damals viel freilaufen lassen (mit Schleppleine) und gedacht, dass sie keine Angst vor anderen Hunden entwickeln kann, wenn sie sie ganz natürlich kennen lernt und praktisch alle Hunde an sie herangelassen. Heute weiß ich, dass wir sie viel mehr hätten beschützen müssen. Auch wenn nie etwas "Schlimmes" passiert ist. Bei uns hat sich eine Leinenaggression entwickelt (die wir mühsam wieder abtrainieren mussten), weil unsere Hündin dachte, sie müsse sich um jeden Hund "kümmern", der uns entgegenkommt. Stattdessen sollte ein Welpe lernen, dass sein Besitzer ihn immer beschützt. Wenn sie Vertrauen zu ihrem Besitzer hat, kann sie auch Selbstvertrauen aufbauen.
Wie bereits gesagt, sind gute Hundebegegnungen wichtig. Lass dir nicht von jemandem sagen: "Mein Hund ist aber ganz lieb." Einige Hundebesitzer können ihren eigenen Hund gar nicht richtig einschätzen. Wenn dein Welpe sich bei dir versteckt, dann lasse auch keinen Hund an sie heran. Bei uneinsichtigen Besitzern kannst du die meisten Hunde auch durch leichtes Vorbeugen und Anschauen abhalten. Wenn deine Hündin friedlich an der Leine an einem Hund vorbeigeht (so wie du es beschrieben hast), belohne sie mit Sprache oder Futter. So kann sie einen entgegenkommenden Hund als etwas Positives abspeichern.
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Ich wollte mich noch einmal bei allen hier bedanken, für eure liebe Unterstützung. Ich wollte hier mal ein kurzes Update geben.
Ich kann kaum mehr glauben, was ich da geschrieben hab, hatte ich fast verdrängt

Heute ist Tes fast 5 Monate alt. Sie darf bei jedem Spaziergang frei laufen. Ihre Angst vor anderen Hunden ist vollkommen weg, sie hat einfach nur etwas länger gebraucht, bis sie selbstsicher genug war. Mit jedem positiven Kontakt wurde es besser. Jetzt ist sie zwar immer noch vorsichtig bei fremden Hunden (dh. sie stürmt nicht sofort drauflos), aber sie kann Körpersprache bei Hunden wahnsinnig gut einschätzen und hat ein tolles Gespür dafür, bei welchem Hund sie welpenmäßig aufdrehen kann und bei welchem sie lieber nur vorsichtig schnuppertInzwischen gehen wir sogar auf eine Hundewiese, wo immer mehrere Hunde sind. Zwar nur zu Zeiten, wo nicht so viel los ist (nicht am Wochenende, da ist die "die machen das unter sich aus"-Fraktion stark vertreten). Aber Tes kommt dort bisher mit jedem Hund klar. Jetzt muss ich eher daran arbeiten, dass sie an der Leine zu jedem Hund hin will ;-)
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gut ding will weile haben - Vor einem Moment
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