Malinois tickt und schnappt, müssen wir aufgeben?

  • Also ich find regelmässig 3 Stunden raus zuviel.
    Grade bei einer Arbeitshunderasse sollte man nicht so viel machen,
    da sie sonst zum überdrehen neigen, und immer mehr fordern.
    Da muss man den schmalen Grad zwischen Auslastung und Ruhe bewandern,
    das ist ein bisschen anders als wie bei Molossern,
    da diese ja von Grund auf ein eher ruhiges Gemüt haben.

  • Ich sag ja nicht, dass ich 3 h mit ihm laufe... Aber nen vernünftige Nasensuche dauert dann auch schon ne Stunde.... Dann geht man noch nen bisschen ruhig spazieren - noch ne Stunde und dann geht man nochmal pinkeln ne Runde nochmal ne halbe Stunde..... Und dann vielleicht noch ne halbe Stunde was schnelles (Dummytraining ist bei uns ja schon schnell) bzw. hat noch nen Hundekontakt oder sowas...


    Da kommen schnell 3 h zusammen, die müssen nichtmal sehr aktionreich sein.


    Und dann nimmt man ihn vielleicht noch mit zu Freunden, Abends mit nen Bierchen trinken, oder fährt noch kurz zum Blumenladen oder er kommt kurz woanders mit hin (Vorlesung Uni z.B.) und schon hat man mind. 5 h mit seinem Hund verbracht.


    Um Gotteswillen keine 3-5 h Aktion pur! ;-))

  • Aber hast Recht, ich kenn mich mit Arbeitshunde gar nicht aus.... Das ist eher so ein Bauchgefühl, dass ich meinen auch mal irgendwo mit hin nhemen würde und so, auch damit er was zu verarbeiten hat für den Kopf und nicht immer das Gleiche sieht.


    Und das meiner schneller runterfährt als andere ist auch klar, dennoch finde ich, sollte gerade bei dem Mali, um den es hier geht, mehr auf ruhige Suchereien oder ähnl. Wert gelegt werden....


    Und irgendwie scheint es mir so, als hätte die ganze Familie keine Lust auf den Hund und die Threadstarterin ist selten da. :(

  • @ Wanjanini:


    Ich tue was ich kann, ziehe im Juli wieder zu meinen Eltern ins Haus um immer dort sein zu können.
    Natürlich will meine Familie den Hund, vllt habe ich das falsch beleuchtet. Sie lieben ihn und haben sehr viel für ihn getan, er ist ein vollwertiges Familienmitglied geworden.
    Aber wir sind verunsichert. Ich weiß nicht, ob meine große emotionale Bindung an ihn mich vllt dazu veranlasst, alles zu verharmlosen und zu sagen "mit ein bisschen training wird das schon wieder". oder ob es der große Schock ist, der dazu geführt hat dass wir uns so überfordert fühlen.
    Es ist noch NICHTS entschieden. Das ganze ist gestern abend passiert, wir haben jetzt alle eine Nacht darüber geschlafen und werden heute Abend ein beratendes Gespräch führen.


    Er ist ein toller Hund und wir sind der Meinung dass er es bei uns gut hat.


    Es sollte auch nicht so klingen, dass ich komplett gegen Maulkorb bin. Ich habe es nur bisher aus den angegebenen Gründen vermieden, es gab ja auch keine Veranlassung. (außer dass er gern tote Tiere frisst...)


    Ich nehme ihn mit so viel es geht, aber in die Uni kann ich ihn leider leider nicht mitnehmen, weil er anfängt zu quietschen wenn ihm langweilig wird, dh nach etwa einer stunde stilliegen). ich hab allerdings schon mit einem meiner Profs besprochen dass wir es mal versuchen.
    Das mit den 3 stunden ist 1. nur ein ungefährer Richtwert, außerdem ist er ja immer dabei sobald jemand zuhause ist, und die 3 stunden sind dann auch aktive beschäftigung also nicht nur "er ist dabei" sondern es wird mit ihm gespielt, geübt, gesucht, geschwommen etc.
    Den Ablauf den du vorschlägst, halten wir ja schon ungefähr ein, morgens ne große Kopf-runde, dann schläft er den ganzen vormittag. mittags pipi machen und ein bisschen üben, dann ist er zumindest entspannt bis wir abends nach hause kommen. Ohne die zusätzliche Mittagsrunde sind wir unseres Erachtens nach am Minimum der Beschäftigung (an 4 tagen die Woche) und das ist schon hart.
    Die langen Ruhephasen zwischendrin tun ihm jedoch sehr gut, wenn an einem Tag zu viel Programm war ist er am nächsten überdreht, unkonzentriert und nervig. Es geht ihm viel besser wenn er regelmäßige "Sendepausen" hat.


    Ich werde auf jeden Fall zu einem mir bekannten Hundeführer d. Polizei wieder Kontakt aufnehmen, der mir ganz am Anfang , als noch kein Land zu sehen war, geholfen hat. Wir alle müssen vllt noch mehr Energie und Konsequenz aufwenden.


    Wir haben uns bemüht das Territorialverhalten einzugrenzen, sind da aber zugegebenermaßen unterschiedlich konsequent. Kommt auf die "muss besser werden liste"




    @ bordy:


    Wir bieten ihm immer so einen großen Seilknoten an, wenn er was zerkauen will, sonst würde er Sofas und Möbel zerlegen, glaube ich.
    Sonst sind sich unsere Trainer ( wir haben 3), relativ einig, dass er kein Junghund mehr ist ( er ist jetzt 3) und daher sich nicht mehr an sachen abreagieren darf.
    Allerdings frage ich mich grade, ob einem hund mit dem 3. geburstag klar wird dass er jetzt erwachsen ist und seinen frust kognitiv bekämpfen muss...


    An den Grenzen arbeiten wir- wie können wir das noch deutlicher machen? wir versuchen ihm möglichst klar zu zeigen: gute sachen = toll , schlechte sachen= eins auf die Mütze (in Form eines Anschnauzers/ rausfliegen)






    Dass so viele mir Recht geben und hier kein großes "Morgen beißt er Kinder tot" ausgebrochen ist macht mir viel mut.

  • Wanjanini, das was du beschreibst würde beispielsweise mein Hund auf keinen Fall mitmachen! Der neigt auch komplett zum abdrehen, wenn er mit dem Programm überfordert ist. Deshalb hätte ich hier viel weniger gemacht. So scheiden sich die Geister...

  • Wie kommen sie auf die Idee, dass er sich nicht an Sachen abreagieren darf?


    U.a. so haben wir das damals in den Griff bekommen. Aimee (4 Jahre alt) hat übrigens immer ein Seil zum Abreagieren zur Verfügung. Warum das aufgrund des Alters nicht so sein sollte erschließt sich mir nicht.

  • Ja, da müssen echt alle die gleiche Konsequenz an den Tag legen....


    Ok, dann hab ich es vielleicht falsch verstanden, sorry.


    Aber habe ja schon gesagt, dass ich es nicht über-dramatisieren würde, denn wenn er wirklich hätte verletzen wollen, hätte er das getan. Hunde können ihre Zähne milimetergenau einsetzen....


    Ich würde es nicht zu end sehen und mit allen zusammen nochmal reden evtl. auch einen Trainer mal kommen lassen. Vielleicht kann man ähnliche Situationen mit der Nachbarin nochmal trainieren oder man erkennt da dann den Fehler.


    Ich denke wirklich, dass er einfach ein sensibler, schnell frustrierter Hund ist, der dann einfach überreagiert, weil er noch nichts anderes gelernt hat. (Bedenke auch, dass du ja nicht weißt, was vorher mit ihm passiert ist und woher er kommt).
    Da hilft nur Verständnis und souverän bleiben, auch wenn das der Nachbarin jetzt sehr schwer fallen wird. Aber mal ehrlich - wenn sie so sicher im Umgang mit ihm wäre, würde sie diese Situation auch nicht als so dramatisch einschätzen.... Daher sage ich das immer wieder, dass sie auch nochmal mit dem Trainier sprechen kann und auch vielleicht erkennt, was sie besser machen kann bzw. versteht, warum der Hund so handeln musste.

  • Ich wollte das Verhalten auch nicht herabspielen. Mein 36 kg Panzer hat bei Frust mir regelm. im Ärmel gehangen oder ist mir in den Rücken gesprungen.


    Wollte lediglich mitteilen,das ich nicht zwangsläufig erstmal an eine Krankheit denke.

  • Zitat

    Wanjanini, das was du beschreibst würde beispielsweise mein Hund auf keinen Fall mitmachen! Der neigt auch komplett zum abdrehen, wenn er mit dem Programm überfordert ist. Deshalb hätte ich hier viel weniger gemacht. So scheiden sich die Geister...


    Ok, das mit dem "mehr machen" nehm ich zurück.... da hab ich scheinbar einen, den man echt gut hoch und auch wieder runter bekommt..... ;-)) Sorry.

  • @ Anna Aimee:


    das hat mir zugegeben auch nicht ganz eingeleuchtet, deshalb hat er ja immer diesen Knoten zur verfügung. Anderes Spielzeug hat er im Haus allerdings nicht. Auf dem Flur liegt ein lappen den er mehr oder weniger ungestraft zerfleddern darf. der gibt nur "Alibi-Schimpfe" damit er nicht unteressant wird und er nichts schlimmeres anstellt =)


    vllt sollten wir ihm noch ein anderes Spielzeug auf dem man rumbeißen oder das man zerknautschen kann anbieten... er neigt dazu alles was weich ist ( kissen, hundebett etc) kaputtzumachen wenns ihn überkommt...



    Wanjanini:


    Ich verstehe die Nachbarin voll und ganz. Ich würde wahrscheinlich auch an ihm zweifeln, wenn es mir passiert wäre und ich in der situation so hilflos.
    Ich werde nochmal mit ihr sprechen, aber vorerst möchte ich dass sie sich erholt und den Schreck überwindet und dann kann entschieden werden ob sie es sich zutraut.


    Wie wichtig die Souveränität jetzt ist habe ich schon gestern allen versucht klar zu machen. wenn er jetzt merkt, dass er oberwasser hat, könnte es wirklich schwierig werden.

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