Tendenz zu Friede - Freude - Heiteitei in der Hundehaltung?

  • Zitat

    Ich denke da ist es nicht soo viel anders wie bei der Kindererziehung (eigentlich vergleiche ich nicht gerne Kinder und Hunde, aber in dem Fall irgendwie passend). Jeder macht es irgendwie anders und es gibt kein "richtig" und kein "falsch" und jeder macht es nunmal so wie er es für richtig hält. Das ist halt ein Thema ohne Ende....

    Bin voll deiner Meinung, jeder Mensch/Hund ist ja auch nders daran muss nunmal die Erziehung angepasst werden. Und wie meine Trainerin noch gestern sagte. Die einen Sind groß, die anderen klein, die einen sind ängstlich, die anderen unerschrocken...da muss in gewissem Maße die Erziehung angepasst werden.
    Beispiel: Madame ist ja schon ein kleines Sensibelchen, laut werden oder so bringt bei ihr garnix (reaktion: ich schmeiß mich hin und hoffe sie tut mir nix, blöd wenn man ja will das der Hund kommt oder so), trotzdem fliegt halt mal die Leine wenn sie auf den Ohren sitzt. Das gibt nen kurzn Schreck und man erinnert sich daran das bei Frauchen auch ganz schön ist. (und ja solche Mittel werden eingesetzt bevor der Nachbar keine Hühner mehr hat weil diese am Herzinfakt sterben)
    Andersrum Terriertier von oben gebrüll macht ihr gar nix aus (Reaktion: ach ja tschuldigung ich komm ja schon wusste nicht das dus so ernst meinst), was sie sonst noch an Maßnahmen kennt...kein Plan... hab mal gesehen das sie von Herrchen gepackt wurde als sie nicht gehört hat (was jetzt nicht meinen Methoden entspricht schließlich soll sie ja nicht Angst vor mir gekommen). sie scheints ihrem Besitzer nicht verübelt zu haben manche haben halt ein raaueres Fell, meine würde sich wahrscheinlich erstmal garnicht mehr in meine Nähe trauen...

    Aber so sind sie die Hunde und Menschen und es führen ja schließlich auch immer mehrere Wege ans Ziel. Vielleicht würde meine ein bissel mehr härte doch gut weg stecken und vielleicht würde das Terriertier auch ohne Gebrüll hören... aber am Ende muss jeder selber wissen was er tut und solange es weder dem Hund noch Menschen die dem mensch-Hund-Gespann begegnen schadet kann für mich jeder gerne selbst den passenden Weg suchen. Man kann Tipps und Anregungen gebn und wenn jemand anders das nicht hören will auch ok (solange ich und mein Hund nicht durch denjenigen und seinen Hund gefährdet/beeinträchtigt werden)

  • Ich clickere auch und biete je nach Situation/Verhalten auch ein Alternativverhalten an bzw. baue dies auf. Ebenso gibt es hier auch mal nen Brüller und ggf. auch einen Griff ins Fell.
    Alles aber eben nicht immer ;)

  • Zitat

    Da ich mich selbst als Wattebauschwerfer bezeichnet habe:
    Ich brülle/schlage/packe oder was auch immer meine Hunde nicht, sondern biete ihnen ein Alternativverhalten an und bestärke das mit Click+Keks oder Click+ und sonstige Belohnung.

    Also arbeitest du nur über Belohnung und strafst nie?
    zB strafst du auch nicht negativ wenn Rückruf ignoriert wird indem du kommentarlos holst und anleinst?
    Du entziehst den Freilauf also etwas positives und somit bestrafst du negativ. Oder machst du sowas gar nicht?
    Wartest du immer auf erwünschtes Verhalten um das dann zu bestätigen?

  • Zitat

    Also arbeitest du nur über Belohnung und strafst nie?
    zB strafst du auch nicht negativ wenn Rückruf ignoriert wird indem du kommentarlos holst und anleinst?
    Du entziehst den Freilauf also etwas positives und somit bestrafst du negativ. Oder machst du sowas gar nicht?
    Wartest du immer auf erwünschtes Verhalten um das dann zu bestätigen?


    Doch natürlich wird hier negativ bestraft, aber das zähle ich irgendwie nicht zu brüllen/schlagen/packen :???:

    Zum Alternativverhalten: wenn der Hund nicht hört weil er gebannt einem Reh hinterher schaut, dann ist das mehr oder weniger ok,da der Hund im Training noch nicht so weit ist. Wenn ich das aber weiss, dann ruf ich ihn nicht zu mir, sondern sage ihm "Sitz" (was ihm lwicher als kommen fällt) und sammel ihn ein und er darf etwas ähnlich dem Rehejagen machen.

    Um bei dem Beispiel zu bleiben: das kommentarlose Anleinen seh ich als Wattebausch. Das Gegenteil wäre für mich den Hund anzubrüllen oder sonstwie positiv zu bestrafen.

  • Aber man kann auch positiv bestrafen ohne den Hund zu schlagen.
    Was is negativ am brüllen bzw. mal laut werden?
    Wenn ich immer in der gleichen Tonlage mit meinem Hund sprech, wie soll der merken wann was so richtig unerwünscht ist, eventuell sogar auf Distanz.

    Beispiel heute: Ich und mein Freund sind mit den Hunden unterwegs, meine läuft as always 30m vor und will in nen Bach, soll sie aber nicht.
    Wenn ich jetzt 30m hinter ihr ein "Mausi bitte nicht da rein geh" säusel, glaubt die ich unterhalt mich.
    Auf ein etwas lauteres "Hey, lass das!" dreht die ab und geht weiter.
    Daran zerbricht die net und weiß aber "gut, okay, lass ich".

    Oder wenn die irgendwo ein Reh sieht, sag ich auch net "lass das Reh in Ruhe" in normaler Tonlage sondern da kommt schon mal ein lautes "lass das!" oder "hey!".
    Normale Standartkommandos wie am Rand absitzen wenn Radler vorbeifahren, den Hund ranrufen wenn grad nix ablenkendes da is etc. geb ich in der ganz normalen Unterhaltungstonlage.
    Aber bei Dingen die jetz wirklich von großer Bedeutung sind und wo sie auch so nen "huch aufpassen" Effekt haben soll, werd ich schon mal lauter. Wüsst nicht, was daran für den Hund negativ sein sollt.

    Gut, schlagen tu ich meinen Hund net.
    Aber es gibt doch nen Unterschied zwischen positiv strafen und den Hund packen (das definier ich jetz als im Nacken) und schlagen. :???:


    Ich bin und bleib halt der Meinung, dass es Themen in der Hundeerziehung gibt, die man nicht rein positiv erarbeiten kann (auch Dinge, wo man eben nicht die Zeit hat ewig rumzudoktorn).
    Mein Hund zB hat liebend gerne Katzen gejagt und war schnell genug, um innerhalb von Sekunden auf Augenhöhe zu laufen und hat denen dann in die Augen geblickt.
    MIR war das wirklich zu heavy weil ich da echt Schiss hatte das die mal zupackt (ich hab auch selbst Katzen im Haus).
    Also absolutes no-go und das musste sofort abgestellt werden.
    Also ein einziges Mal positiv gestraft indem die Leine nachflog und ab dann, als mal ne Hemmung da war gleich zu laufen, anders daran gearbeitet. Mir is bewusst, dass ichs übers Meiden aufgebaut hab, war aber auch Ziel der Sache.

    Nicht alle Hunde die positiv gestraft werden sind psychische Wracks und nicht alle Halter da brutal und schlagen ihre Hunde. Nur positive Strafe is um einiges eindrucksvoller als negative.

    Versteht mich nicht falsch, ich werf meinem Hund nicht dauernt Gegenstände hinterher - im Gegenteil ich hatte nur 2 "Probleme" wo ich positiv gestraft hab.
    Aber ich lehns nicht vollstädig ab.

  • Logisch ruft man lauter wenn der Hund weiter weg ist - aber da gehts auch eher drum, gehört zu werden als den Hund jetzt in erster Linie einzuschüchtern. Wenn ich aber neben dem Hund stehe muss ich (im Sinne von ich persönlich) nicht anbrüllen um ihm klar zu machen was ich will...

    Klar bedeutet der Einsatz von postiver Strafe bzw neg. Verstärkung nicht notwendigerweise, dass ein Hund psychisch geschädigt wird wurde ja auch nicht unbedingt so gesagt. Jedoch muss man sich dann halt bewusst sein, dass Strafen auch anders wirken können als man das eigentlich beabsichtigt hat und der Hund in einer best. Situation viele potentielle Verknüpfungen machen könnte - auch welche die man halt nicht so gerne hätte.

    Fies find ich pos. zu strafen wenn a) dem Hund noch nicht klar ist was eig verlangt ist oder b) erwünschtes Verhalten dann(bzw zuvor) nicht belohnt(wie auch immer) wird.

    Naja aber wie gesagt - viele Wege führen nach Rom und solang sich alles in einem (dem Hund gegenüber) fairen Bereich bewegt soll jede/r selber enstcheiden was/wie gemacht wird...

  • ich hab mal ganz allgemein eine frage

    was ist falsch am meideverhalten bzw damit zu arbeiten?

    wie bringt man denn kindern bei dinge die gefährlich sind zu unterlassen?
    beispiel
    kind erkundet den herd mit heißer herdplatte.. mama sagt "das ist heiß,du tust dir weh....es gibt einen bonbon,damit kind nicht dran geht(oder weil es sich grad damit ablenken läßt)
    wie soll ein kleinkind wissen was heiß ist und das dies weh tut wenn es die erfahrung nie macht ,das eben herdplatten heiß sind?(ich meine damit nicht das man sein kind sich absichtlich verbrennen läßt sondern das man sein kind an die sache heranführt u. zeigt was das bedeutet)
    ebenso bei brennenden kerzen,feuerzeuge u.a(die list läßt sich ohne ende erweitern).... woher soll den ein kind wissen das diese dinge für ein klleines kind gefährlich sind.
    da geht man doch hin und zeigt u. erklärt altersgerecht was es auf sich hat mit solchen dingen....

    ist doch beim hund irgendwie ähnlich... nur der versteht halt erklärungen nicht, dem muß, ohne langen text ,deutlich klar gemacht werden was gut für ihn ist u. was nicht bzw was halter wünscht oder was hund unterlassen soll.
    und meiner meinung nach geht dies nicht immer ohne meideverhalten .

    meidung als konsequenz auf eine negative/gefährliche erfahrung... wo ist da der fehler?

    lg kirsten

  • ich liebe solche Threads

    vor allem, weil jeder dem Hund Grenzen setzt
    sei es mit "anleinen", "Barrikade errichten", oder sonstiges

    Frage ist ja immer, wie man etwas macht

    Hier wird auch geclickert, mit Leckerlies belohnt etc., aber es gibt halt auch ein Donnerwetter, wenn der Hund vorher erklärte Grenzen überschreitet


    Für mich ist es aber nicht jetzt neu, sondern hier gibts diese rosarote Welt seit Jahren :ugly:


    allerdings wurde ich nie dafür verurteilt (zumindest hat es niemand ausgesprochen), dass mein nächster Hund vom Züchter kommen wird

  • Wenn ich anderen Hundehaltern Sydneys (was mir bekannt ist) Vorgeschichte erzähle, sagen viele "Ooooh, wie schlimm. Jetzt ist sie bestimmt so dankbar! Solche Hunde sind die dankbarsten Hunde!", dann sag ich immer nur "Nö!" :lachtot:

  • Naja im Grunde sagt ja keiner, dass es ein "Fehler" ist so zu arbeiten - ist halt abhängig von der jeweiligen Einstellung. Wenn ich meinem Hund Dinge beibringen kann ohne irgendwelche negativen Erfahrung bewusst herbei zu führen ist es mir persönlich halt lieber!!

    Den Hund in einer zu meidenden Situation bspw mit Rütteldosen zu "bewerfen" find ich im Grunde nicht wesentlich anders als das Kind auf die Herdplatte greifen zu lassen... Wird niemanden umbringen - ginge aber halt auch anders ;) Finde es persönlich einfach netter bspw. zu sagen "guck zu mir wenn du einen Radfahrer siehst" anstatt dem Hund zu vermitteln, dass es Objekte auf ihn hagelt wenn er Radfahrer jagt/sieht (überspitzt formuliert...).
    Wie Manuu sagt: das Ziel ist ja eh das gleiche - der Hund soll Radfahrer nicht belästigen - unterscheiden tut sich nur der Weg dorthin... ;)

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