(Therapie-)Hund im Klassenzimmer?!

  • Hey,
    eine befreundete Sozialpädagogin hat ihren Hund zum Therapiehund ausgebildet und arbeitet mit ihm in einer Einrichtung für behinderte Kinder. Das find ich unglaublich toll. Ich selbst studiere Grundschullehramt, bin mit Hunden und deren Erziehung aufgewachsen (bin also kein Neuling) und würde meine Liebe zu Hunden gerne später in meinen Beruf einbringen.
    Jetzt wollte ich mal wissen, ob jemand Erfahrung damit hat einen Hund im Klassenzimmer zu haben. Muss er ein ausgebildeter Therapiehund sein? Lohnt sich das überhaupt, da die Ausbildung (zumindest die, die ich bisher angesehen habe) recht Kosten- & Zeitintensiv sind. Ich meine, ich möchte nicht tausende Euro ausgeben nur um dann von einer Schule zur nächsten zu rennen und überall zu hören, dass die das nicht mitmachen... Ich möchte mit einer solchen Ausbildung ja auch was anfangen können - dass ich damit nicht mehr verdiene, ist mir klar, aber wär auch doof einen Therapiehund zu haben, der zu Hause sitz, apportiert und einmal die Woche Agility macht :roll:


    Wär ganz toll, wenn mir jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte! Vielen Dank schonmal!


    Ellie

  • Schau mal in das Buch von Lydia Agsten. Das beschäftigt sich mit Schulhunden, ist gut lesbar und informativ.
    Hab es gerade für meine BA-Arbeit gelesen. Unter HuPäSch müsstes du es finden.


    Es gibt inzwischen auch speziell Ausbildungen für Menschen die ihren Hund in der Schule einsetzen möchten z.b. ColeCanido.


    Ich selbst studiere im Augenblick Erziehungswissenschaft Schwerpunkt Sozial-und Reh-Päd und mache diese Jahr nach einer Empfehlung hier aus dem Forum eben dort ein erstes Seminar.


    Therapiehundeausbildungen sind in Deutschland noch nicht staatlich anerkannt. Es gibt noch keine übergreifenden Richtlinien und man muss gut aufpassen ob die Ausbildung hält was sie verspricht.

  • Die Mutter unseres Welpen ist ausgebildeter Therapiehund und hat ihr Herrchen (ebenfalls Sonderpädagoge) und seine Schüler in der Klasse begleitet. Allerdings hat er Maya erst angeschafft und ausgebildet, als es schon vorab ein OK der Schule gab, in der langjährig angestellt war.
    LG von Julie

  • Hey,
    danke für die Infos! Also das Buch werd ich mir auf jeden Fall anschaffen :-)


    So wie bei euch beiden hör ich auch immer nur von Sonderpädagogen/Erziehungswissenschaftlern, dass sie solche Hunde einsetzen... aber als "normale" Lehrerin?!


    Ich denke ich sollte vielleicht noch ein bisschen damit abwarten. Vielleicht erst mal fertig studieren und Ref und dann, wenn ich eine Schule habe, das mit der LEitung klären und DANN erst damit anfangen :???: Ich informiere mich nur zur Zeit so viel darüber, weil meine geliebte Hündin krank ist und ich eben schon über den nächsten nachdenke (Oh, Gott, wie pietätslos! Jetzt hab ich ein ganz schlechtes Gewissen und muss schnell meine Maus kraulen gehen... ). Ich will unbedingt einen Welpen während meine Maus noch lebt. Welpen lernen sooo viel von einem gut erzogenen großen Hund :tropf:


    danke trotzdem für eure Antworten!!

  • Huhu,
    ich mache eine Weiterbildung zur Tiergstützten Therapie und Pädagogik und unter anderem dort auch den Schulhund und es macht mir und meinen Hunden mega Spaß.


    Ab Herbst gibt es dort auch eine spezifische Therapiehund Weiterbildung, wo du dich entscheiden kannst, ob du in Richtung Schule, Altenheim, Stationäre Jugendhilfe oder Freizeitpädagogik möchtest.


    Zum Thema Schulhund:
    Ich finde es blöd, dass viele Lehrer ihre Hunde einfach mit in den Unterricht nehmen, ohne davor wenigstens mal ein Seminar besucht zu haben. Wenn man in der Schule mit Hunden arbeitet kann man die so fantastisch einsetzen aber es ist wichtig zu wissen wie und Anregung zu bekommen und ich danke das wichtigste ist seinen Hund optimal lesen zu können und zu wissen wann man ihm vielleicht zu viel zumutet und wie man reagieren kann wenn er Stress hat. Sowas lernt man dort in den Seminaren und es macht Hund und Mensch riesig Spaß.

  • Zitat

    Zum Thema Schulhund:
    Ich finde es blöd, dass viele Lehrer ihre Hunde einfach mit in den Unterricht nehmen, ohne davor wenigstens mal ein Seminar besucht zu haben. Wenn man in der Schule mit Hunden arbeitet kann man die so fantastisch einsetzen aber es ist wichtig zu wissen wie und Anregung zu bekommen und ich danke das wichtigste ist seinen Hund optimal lesen zu können und zu wissen wann man ihm vielleicht zu viel zumutet und wie man reagieren kann wenn er Stress hat. Sowas lernt man dort in den Seminaren und es macht Hund und Mensch riesig Spaß.


    :gut:
    Das würde ich so unterschreiben.


    Das Buch bezieht sich übigens direkt auf Schulhunde und Lehrer. Es gibt auch noch ein paar mehr zum Thema.
    Bei ColeCanido werden auch im Schwerpunkt Lehrer ausgebildet und von der Liehrnhof Akademie weiß ich auch, dass es dort spezielle Schulhunden Seminare gibt.

  • Zitat


    :gut:
    Das würde ich so unterschreiben.


    Das Buch bezieht sich übigens direkt auf Schulhunde und Lehrer. Es gibt auch noch ein paar mehr zum Thema.
    Bei ColeCanido werden auch im Schwerpunkt Lehrer ausgebildet und von der Liehrnhof Akademie weiß ich auch, dass es dort spezielle Schulhunden Seminare gibt.



    Ich bin an der Liehrnhof Akademie :gut:

  • Hallo Ellie,
    die Bestimmungen für den Einsatz von Schulhunden (in der staatlichen Regelschule) sind von Bundesland zu Bundesland verschieden.
    In jedem Fall musst aber du selbst fertig ausgebildet sein und du solltest auch schon Berufserfahrung gesammelt haben. Am Anfang wirst du wohl all deine Energie brauchen, um "nur" den normalen Unterricht ordentlich hinzubekommen. Denn es darf ja dein "Job" (also das Unterrichten der Kinder) nicht unter dem Schulhund "leiden".


    Hier in Bayern gelten folgenden Mindestvoraussetzungen:
    - fertig ausgebildete Lehrerin (es empfiehlt sich auch, das "Lehren" und die eigene Klasse wirklich vorher "im Griff" zu haben, denn auch der best ausgebildete Hund zieht Aufmerksamkeit von den Schülern ab, man muss praktisch immer in zwei Richtungen gleichzeitig gucken.)
    - ein Hund der die BH oder den Hundeführerschein hat oder sich im letzten Drittel der Ausbildung befindet
    - ein Gesundheitszeugnis des Tierarztes über die Tauglichkeit und Gesundheit des Hundes
    - räumliche Verhältnisse, die den Tierschutzgesetzen entsprechen (z.B. Rückzugs- und Ruhemöglichkeiten)
    - ein für die konkrete Schule, für die konkrete Klasse und für den konkreten Hund ausgearbeitetes, schriftliches "Schulhundkonzept" zur Vorlage beim Schulamt (der Schulaufsicht)
    - die schriftliche Einwilligung des Schulleiters
    - die schriftliche Einwilligung aller Eltern der Klasse
    - kein Kind der Klasse oder Kollegin mit Hundehaarallergie


    Einsetzen kannst du den Schulhund sinnvoller Weise etwa ab eineinhalb Jahren bis zu etwa acht Jahren.
    Mit ca 8 Jahren gehen Schulhunde "in Rente", da sie die Schularbeit dann zu sehr anstrengt.


    Viele weitere Infos findest du auch unter http://www.schulhundweb.de!

  • Die Eltern aller Kinder müssen einverstanden sein, da reicht schon eine überängstliche Mutter und Dein Hund kann zu Hause bleiben. Eine gründliche Aufklärung ist also wichtig.

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