Gassigehen mit Erzfeind/in

  • Zitat

    ("Rangfolge" bei sich fremden Hunden gibt es nicht)


    Warum eigentlich nicht? Ich weiß von den Pferden, dass es ranghohe und rangniedrige Tiere gibt. Und das ergibt sich nicht erst innerhalb der Herde, sondern dieses Tier verhält sich immer so. Ein rangniedriges Pferd in einer neuen Herde backt zunächst erstmal ganz kleine Brötchen. Aber ein ranghohes Tier in einer neuen Herde verhält sich entsprechend, es mackert mit den ranghohen herum, um zu klären, wer wo steht. Eine Leitstute ist immer eine Leitstute, egal, in welche Herde Du sie steckst (sollte nur keine zweite Leitstute dabei sein, sonst gibts Stress). So habe ich es über Jahre beobachtet. Bei Hunden ist mir schon ein ähnliches Verhalten aufgefallen; eine extrem rangniedriger Labrador in meiner Bekanntschaft legt sich bei jedem, aber wirklich jedem fremden Hund erstmal auf den Rücken. Der dominante Rüde meiner Freundin (obwohl kastriert) mackert mit fremden Hunden erstmal rum. Aber vielleicht ist das bei Hunden anders als bei Pferden - ich lasse mich gern eines Besseren belehren :smile: .

  • Zitat

    Du hast aber auch geschrieben, dass die beiden sich schon mal an den Kragen gegangen sind.
    Wie ist das damals ausgegangen? Wodurch ist das ganze eskaliert?


    Wie hat sich jetzt beim Spaziergang die andere Hündin verhalten? Wie war ihre Körpersprache? Hat sie Schara beobachtet? Hat sie eventuell zwischendurch mal versucht, euch den Weg abzuschneiden, usw?


    Es gibt so viele kleine Aktionen, die wir Menschen meist gar nicht wahr nehmen.


    :gut: :gut:

  • @Kengalai:
    Mit Pferden kenne ich mich nun überhaupt nicht aus :)
    Vielleicht meinen wir beide auch das Selbe, nennen es nur anders.
    "Rang" definiert für mich eine gewisse Stellung innerhalb des Rudels/Familienverbandes.


    Sicherlich gibt es dominantere und defensivere Hunde. Aber da zwei fremde Hunde nicht automatisch ein Rudel bilden, kann man da nicht von einer Rangfolge sprechen.
    Wenn zwei sich wildfremde Hunde in die Wolle kriegen, hat das nichts mit Rangfolge zu tun. Da sind dann meist Ressourcen (Futter, andere Hunde, Spielzeug, Territorium, der eigene Besitzer, ...) der Auslöser.
    (Vorrausgesetzt, beide Hunde sind normal sozialisiert und nicht generell "aggro")


    Beim "drüber pinkeln" wird meiner Meinung nach auch keine "Rangfolge" geklärt, sondern das Revier markiert. Eine Nachricht an andere: "ich war hier! Das gehört zu meinem Territorium."
    Also hätte Schara in dem Falle, wenn sie drüber gepinkelt hätte, der anderen Hündin nicht gesagt: "Ey, ich stehe über Dir!", sondern "Das ist MEIN Revier!"
    Das wäre jedoch keine Klärung der Rangfolge, sondern eher eine Art "Ressourcenverteidigung" ;-)



    Zitat


    Als wir die Hündin an der Tür abholten gab es zuerst wieder Bellerei, wir liefen jedoch gleich im Fuß weiter. Jeder führte den Hund auf der linken Seite.
    Nach dem Ableinen ging jeder Hund seines Weges, bzw. Schara blieb an meiner Seite.
    Die Dalamatinerin (hihi sagt man das so?) kreuzte manchmal versehentlich den Weg, sah dann Schara und ging gleich auf die andere Seite. Sie ging Schara aus dem Weg und verhielt sich defensiv.
    Es wurden keine Leckerlies verteilt. Beide Hundehalter hatten während dem Spaziergang nur Kontakt zum eigenen Hund. (ev. war das ein Fehler)


    Wieso sollte das ein Fehler sein? Wenn die beiden sich sowieso nicht recht mögen und die Stimmung recht angespannt war, könnte es eher noch eskalieren, wenn einer von euch den anderen Hund angefasst hättet.


    Dalamtinerin, hihi :-)
    Sicher, dass sie "versehentlich" den Weg kreuzte? Und nicht einfach mal "abgetriftet" ist, um zu provozieren?
    Klingt vielleicht blöd, aber wenn man es selbst nicht gesehen hat, ist es schwierig da irgendwas hinein zu interpretieren ;-) Daher frag ich.


    Vielleicht liegt die Ursache aber auch tatsächlich am ersten Zusammentreffen. Wenn Schara so überrascht wurde, hat sie vielleicht wirklich Schutz gesucht, (dich zwischen den beiden) damit sie nicht noch einmal überrascht wird.


    Oder lag es eventuell an Dir selbst? Warst Du selbst etwas angespannt, weil Du nicht wusstest, wie es eventuell ausgeht? Und das hat sie noch mehr verunsichert?


    Oder hat sie lieber den Ball flach gehalten, weil sie wusste, dass es von deiner Seite aus Ärger gibt, wenn sie stänkert?


    Es gibt einfach so viele Möglichkeiten....


  • Das glaube ich auch. Es gab einmal vorher Aerger, und beim naechsten Mal ist sie diesem aus dem Weg gegangen. War ja keiner dabei, aber es kann gut sein, dass sie dafuer den Platz neben Dir als "ihren Bereich" definiert hat, und die Dalmihuendin das im Gegenzug akzeptiert hat.
    Sei froh, dass der Hund bei Dir Schutz gesucht hat und nicht fand, dass sie das selbst regeln muss oder (wie leider so oft) die Hunde das "unter sich ausmachen". In so einer Situation wuerde ich NIE die Dalmihuendin an meinen Hund lassen. Wenn es sein muss vorher abblocken, Dalmi absitzen lassen, streicheln und Deiner Huendin die Hand zum Schnueffeln anbieten. Das gilt bei mir auch fuer an der Leine.


    Mit Pferden ist es doch noch viel extremer - wenn sie allein auf der Weide rumeiern koennen sie alle Sozialspielchen (oder wie auch immer man das nennen will) machen, die sie wollen. Aber sobald jemand draufsitzt ist Schluss mit diesen Spielchen, sonst kann das richtig gefaehrlich werden (z.B. bei Hengsten).

  • Hallo,


    es kann so vieles sein.
    Ich werfe jetzt mal eine dritte Möglichkeit ein:
    Schara hat aufgepasst, dass die Dalmatinerhündin nicht zu Dir geht. Sie hat Dich (als Ressource) quasi bewacht (oder ev. Leckerlis in der Tasche). :D

  • Ich glaube wenn sie mich bewacht hätte, wäre ihre Körperhaltung eine andere gewesen. So ist sie eher in einer devoten Haltung neben mir gelaufen und hat immer wieder mich angeschaut, nicht so sehr die andere Hündin.


    Dazu kam das anschließende Erbrechen. Als wenn eine Last regelrecht von ihr abfiel.

  • Hallo,


    Kannte sie denn die Situation dass andere Hunde in ihrem Revier (bei den Nachbarn) sind?
    Wenn nicht, dann könnte sie das schon sehr verunsichert haben und dann geht ihr noch zusammen spazieren. Vielleicht dachte sie auch, dass die jetzt bleibt?

  • Manche Hunde in unserer Umgebung mag sie, manche nicht.
    Sie wusste schon, dass die Hündin ins Nachbarhaus gehört.


    Ich glaube wirklich, dass ihr die Situation einfach zu stressig war und das beste was sie tun konnte war bei mir zu bleiben.


    Arme Maus..... :/

  • Genau das denke ich mir auch.
    Und Schara hat ja, für sie, ihr "Problem" recht gut gelöst.


    Beim nächsten Mal, wenn sie wieder so ein ähnliches Verhalten zeigen sollte, weiß Du ja Bescheid, was es bedeutet, und Du kannst dann richtig reagieren.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

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