Lilly knurrt und schnappt nach mir


  • :gut: :gut: :gut:

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    Sehr guter Rat!
    Damit lernt der Hund doch nur, "mein Fressen ist nie sicher! Ich muss immer aufpassen und verteidigen!"
    Einige, sehr unsichere Hunde lassen sich das vielleicht gefallen, aber wehe, man gerät an den Falschen!
    Und so etwas wird dann Hundeanfängern geraten!


    Das ist ein sehr guter Tip von Brina84! ;) Vor allem, wenn immer was besonders leckeres dazu getan wird, nachdem man den Napf weggenommen hat.


    Ich würde übrigens keine Tauschgeschäfte machen, sondern den Hund lehren, wenn er den Fang öffnet, bei "Aus", ist alles paletti. Der Hundeknochen verschwindet nicht aus dem Fang, sondern wird einfach festgehalten (nicht dran ziehen!!). So lernt der Hund, den Fang zu öffnen.


    Hier kam der Rat von irgendwem, wenn der Hund (warnend, weil es gibt auch anderes knurren ;) ) knurrt, zu beschwichtigen und langsam davon zu gehen. :hust:


    Was lernt dabei das Hundchen? Ja, genau: wenn ich knurre, geht Frauchen erst mal drei Schritte zurück und lässt mich in Ruhe. :ugly: Wetten, dass der das nicht nur einmal wiederholt? Nee, nee, würde mein Hund mich anknurren, verbiete ich es nicht, aber ich zeige ihm sehr wohl, dass die Hand, die füttert, nicht angeknurrt wird. Zurückzucken, weichen etc. tu ich da sicher mal so gar nicht.

  • Zitat

    ....... Wenn ich Kinder hätte und mein Ältester sich einfach die Autoschlüssel nehmen würde um runzucrusen, ich ihn dabei erwische und die Schlüssel einfordere, er mich dabei drumm anblöken würde, dann gäbe das Konsequenzen, weil das respektlos ist. Man muss sich doch nicht auf der Nase herumtanzen lassen.


    Hab jetzt noch nicht alles gelesen - aber das Beispiel hinkt. Warum? Ganz einfach: weil Dein Sohn mit Sicherheit vorher von Dir erfahren hat, daß das Dein Auto ist, und er die Finger von zu lassen hat.


    Der Hund aber weiß bisher noch gar nichts, und vertraut Dir noch nicht (das vertrauen muß man sich erarbeiten), und warum sollte er Respekt haben vor Dir? Weil Du die Größere bist? "Chef" ist beim Hund jemand, der in allen Situationen souverän reagiert, der nicht um den Besitz eines Knochen kämpft, und nicht derjenige, der sagt "Ich bin der Größte, ich bin der Chef". Der Hund weiß nämlich, daß derjenige, der am lautesten plärrt, keine Führungspersönlichkeit ist.


    Wenn der Hund Dich näher kennenlernt und im Laufe der Zeit erfährt, daß Du in kritischen Situationen souverän reagierst, immer konsequent und verläßlich bist (d.h. immer dieselbe Reaktion beim gleichen Verhalten von ihm), DANN wird er lernen, daß Du "CHEF" (sprich fähig, zu führen) bist - aber nicht Kraft eines Schreiben, das Du ihm vor die Nase hälst, á la "Ich bin der Chef", gemäß dem Motto "wer am lautesten schreit, ist Chef"... Das funktioniert nur beim Menschen - Hunde sind da nicht so dumm, die checken erst Deine Fähigkeiten als Führungspersönlichkeit ;-) und entscheiden dann, ob sie mit Dir arbeiten oden nicht.


    Um zum Beispiel zurückzukommen: Dein Sohn weiß, er darf das Auto nicht nehmen, also muß er mit den Konsequenzen leben. Woher aber soll Dein Hund wissen, daß der Knochen Dir gehört? Du hast ihn ihm doch gegeben, und damit Deinen Anspruch auf den Knochen aufgegeben! Du hast ihm das Ding überlassen. Warum jetzt wieder wegnehmen? Das ist kein schlüssiges Verhalten, damit bist Du für ihn unberechenbar. Klar - er wird den Knochen hergeben müssen, wenn Du ihn dann einfach mit Gewalt wegnimmst - aber Hunde sind konsequent: DU mußt dann mit den Folgen leben. Sprich: sagt der Hund dann auf seine Weise, daß er nicht bereit ist, den Knochen an Jedermann abzugeben (den er noch dazu (noch) nicht als -ich nenns mal "führungsfähig" -kennengelernt hat) , dann viel Spaß! Und das passiert bei einem neuen Hund, den man noch nicht kennt, recht fix. Du weißt nicht, was der für Vorerfahrungen mitbringt.


    Einem Anfänger also solche Tips zu geben, ist reichlich fahrlässig! Wenn Du das mit Deinem Hund oder künftigen Hunden machst - viel Spaß (ich muß dann ja nicht erste Hilfe leisten, und bin auch nicht der Hund, der mit "so einem" Halter zusammenleben muß) - aber bitte nicht an Neulinge solche Tips......


    Anknurren ist nichts anderes als Kommunikation und heißt nur: "bis hierher und nicht weiter". Wenn ich das ignoriere, wie soll dann Vertrauen beim Hund entstehen? Selbst wenn ich einen Hund schon jahrelang habe, und der dann irgendwann anfängt, solche Dinge zu verteidigen (es sei denn, es ist was ganz außergewähnliches, für ihn supertolles, das er sonst nie kriegt), dann würde ich mich schon fragen, was ICH falsch gemacht habe....

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    Ich kann mich nicht erinnern schonmal eine Hündin gesehen zu haben, die
    sich von ihren Welpen auf dem Kopf rum tanzen lässt !!!
    Respekt lernt ein Hund schon von klein auf !!


    Richtig - er LERNT es. Du kannst es nicht voraussetzen. Und er lernt es, indem er Dich als souveränen Anführer kennenlernt, auf den er sich immer verlassen kann: u.a. darauf, daß Du das, was er von Dir kriegt, nicht unvermutet und grundlos wieder wegnimmst.


    Der Hund ist erst 4 Wochen da - wann soll er es gelernt haben?


    Und von klein auf lernt er Respekt demjenigen gegenüber, bei dem er lebt. Kommt er als Erwachsener zu einem neuen Halter, muß er erst wieder LERNEN, ob er dem vertrauen und ihn respektieren kann.


    Nicht der Stärkere ist der, der das Rudel führt, sondern der, auf den man sich in kritischen Situationen genauso wie im Alltag verlassen kann.

  • Zitat

    Ach und übrigens :
    JA ICH bin der Meinung, dass Regeln Sicherheit bedeuten !!!!


    Generell ja, Regeln geben Sicherheit.


    Aber wie lautet die Regel dann in dem genannten Fall: Der Knochen, den ich Dir überlassen habe, gehört gar nicht Dir - ellabätsch? Ich kann Dir jederzeit irgendwas wegnehmen? Na, DAS möcht ich sehn, wie Du SO Vertrauen aufbaust...... Der Hund weiß doch nie, ob er grad an das Teil xy ran darf oder nicht, und wird völlig verunsichert, traut sich entweder gar nichts mehr - oder traut sich, und verteidigt dann aus der Unsicherheit der Situation raus, weil er nicht weiß, was er sonst tun soll.


    Armer Hund, der so leben muß.....

  • Mich würd halt mal interessieren, wie das aussieht - 'wenn mein Hund knurrt, zeige ich ihm, dass er das nicht darf'.
    Weder Brina noch Falbala haben das genau erklärt. Und würde diese Maßnahme bei nem Schäferhund genauso aussehen, wie bei dem Griffon?


    Ich denke mir halt, der Hund hat die Straße nur überlebt, weil er eine gewisse Ressourcenaggressivität hat. Jetzt wurde er auf einmal von gutmeinenden Menschen in eine völlig andere Welt geholt, wo keine einzige seiner bisherigen Überlebensregeln mehr gilt (die häufig auch ein gewisses Grundmisstrauen gegenüber Menschen mit einschließt). Dass das eine massive, stressige u eventuell angsteinflößende Erfahrung für den Hund ist, soll aber jetzt ganz ignorier werden? Warum darf der Hund denn nicht erst Vertrauen aufbauen? Ich finde, da muss erst mal ne Bindung her, und wie alle Kommandos muss der Hund das nach und nach lernen: Im Vorbeigehen immer mal wieder was in den Napf werfen, dann mal dabei bleiben und was reinwerfen, dann mal berühren und so weiter. So lernt der Hund 'es passiert mir nichts, ich muss nicht hungern, sie klaut mir nichts' - dann knurrt er auch nicht mehr, weil es keinen Grund gibt - und nicht etwa, weil er es nicht 'darf'.


    Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen 'was unerlaubtes (zB draußen) ausspucken' und 'was wegnehmen lassen, was ich ihm selbst gegeben habe' - letzteres ein Verhalten, das ein Caniden-Rudelführer übrigens NIE täte, denn dieses Futter-Zuteilungszeug machen zB Wölfe gar nicht, da fressen alle gleichzeitig...


    Soviel zu meiner Ansicht, wär aber interessant, die anderen Ansichten nochmal erklärt zu bekommen.

  • Zitat

    Mich würd halt mal interessieren, wie das aussieht - 'wenn mein Hund knurrt, zeige ich ihm, dass er das nicht darf'.
    Weder Brina noch Falbala haben das genau erklärt. Und würde diese Maßnahme bei nem Schäferhund genauso aussehen, wie bei dem Griffon?


    Da gibt es auch keine Pauschalratschläge. ;) Das kommt auf den Hund an. Mit meinen Beiden weiss ich, wie ich es machen würde - aber das kann man nicht generalisieren. Mit der Einen so, mit dem anderen anders. Deshalb habe ich es nicht ausgeführt, denn ich kenne ja den Hund der TS nicht und würde, auch, wenn ich ihn kennen würde, nichts raten - bin ja kein Trainer.

  • Lasst den Hund doch erst einmal ankommen. Er kennt euch noch gar nicht richtig. Nun wollt ihr ihm auch noch das Wichtigste wegnehmen, sein Futter.
    Ich habe hier 2 Auslandhunde die bestimmt froh waren wenn sie mal Futter hatten. Anfangs wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen an ihren Napf zu gehen wenn sie fraßen. Den Stress habe ich ihnen einfach erspart.
    Später, viel später, war das kein Problem mehr. Sie vertrauten mir, verstanden was ich von ihnen wollte und haben gelernt das es hier nichts zu verteidigen gibt. Das kann man aber nicht mal so eben in 4 Wochen erreichen.
    Heute kann ich mit ihnen machen was ich will. Abtrocknen war auch so ein Thema und das haben wir auch mit Geduld und immer ein wenig mehr hinbekommen.
    Gebt dem Hund einfach Zeit und vermeidet in den nächsten Wochen die Nähe zum Futter.
    Meine müssen warten bis ich das Futter freigebe. Das habe ich von Anfang an so gemacht. Es ist auch am Anfang kein Problem das Futter hinzustellen und den Hund erst hin zu lassen wenn ein Kommando kommt, auch wenn der Hund erst einmal angebunden wird oder in einem anderen Zimmer warten muß. Meine haben so ganz schnell gelernt das ich diejenige bin die verteilt. Heute kann ich ihnen jederzeit etwas wegnehmen weil wir das geübt haben.
    Wenn mir jemand Fremdes mein Essen wegnehmen will bekommt der auch eine Ansage. Nichts anderes ist das Knurren eures Hundes. Er hat es doch so gelernt und hätte vor der Zeit bei euch bestimmt so manches Mal Kohldampf geschoben. Das hat auch absolut nichts mit Dominanz zu tun.
    Die Zeit wird es bringen, da bin ich mir sicher - aber auch nur wenn ihr den Hund jetzt nicht stresst und er in Ruhe lernen kann euch zu vertrauen.


    Gruß Terrortöle

  • Zitat

    Lasst den Hund doch erst einmal ankommen. Er kennt euch noch gar nicht richtig. Nun wollt ihr ihm auch naoch das Wichtigste wegnehmen, sein Futter.


    Ein Hund ist kein Mensch. Regeln müssen vom ersten Tag aufgestellt werden. Alles andere ist Verunsicherung des Hundes.

  • Wie oft gabs das Thema eigentlich schon? Einschl. der gegensätzlichen Meinungen?


    Tagetes Hund ist seit 4 Wochen bei ihr, ist schon 2,5 Jahre alt, hat werweisswas hinter sich..........
    Wie soll der auf einmal wissen, dass er sein Essen nicht bewachen muss, wenn er es sein Leben lang tun musste?


    Und was heisst da: Mein Hund HAT mich nicht anzuknurren, ganz einfach. ? Warum hat er dich nicht anzuknurren? Er kennt dich erst sein 4 Wochen und du nimmst ihm seinen Knochen weg. Ja aber hallo und wie der zu knurren hat. Ist doch sein Knochen. Weiss er, dass er den Knochen wieder bekommt? Versteht er deine Sprache?


    Versetzt euch doch mal in das Tier. Ich weiss die Vorgeschichte des Hundes nicht, kann aber mal von Schara erzählen. 2,5 Jahre auf der Strasse gelebt. Einzige Tagesaufgabe war schlafen und Futter beschaffen und bewachen. Sie wurde sicherlich vom Futter weggetreten, zum Teil wurde ihr aber bettelnderweise auch mal was gegeben, das sie dann jedoch vor den anderen Hunden bewachen musste. Was sie einmal ergattert hatte gab sie sicherlich nicht mehr her.


    Schara reagierte anfangs genauso wie Tagetes Hund. Allerdings war ich der Meinung was sie einmal besaß durfte sie behalten, vor allem wenn ich es ihr zugeteilt hatte und es sich um Futter handelte. Schara ist jetzt seit bald 3 Jahren bei uns und mittlerweile kann ich ihr etwas wegnehmen. Auch einen Knochen den sie draussen findet. Ihre Schüssel kann ich ihr beim fressen auch wegnehmen, da schaut sie nur und erwartet, dass ich noch was reintue.
    Aber wie gesagt, sie ist jetzt länger bei uns, als ihre Strassenzeit dauerte. Es hat lange gedauert und gab viele Versuche, Mißerfolge und Lernsequenzen auf beiden Seiten bzgl. des Themas.


    Als erstes muss der Hund Vertrauen zu dir aufbauen und das tut er am besten wenn er behalten darf was du ihm zuteilst. In ein paar Monaten kann man spielerisch mal versuchen ob Tauschgeschäfte möglich sind und wenn nicht, dann lass es sein. Mach das Vertrauen nicht wieder kaputt.


    Ich verstehe sowieso nicht was so wichtig daran ist einem Hund Fressen wegnehmen zu können. Warum gebe ich es ihm wenn er es nicht behalten darf? Mein Hund soll lernen, dass er mir bedingungslos vertrauen kann und dazu gehört eben auch, dass er behalten darf was er von mir bekommt, auch wenn ich es sogar noch vor anderen bewachen muss. Mein Hund und ich sind eine Einheit gegen den Rest der Welt! :D (etwas übertrieben ausgedrückt, aber ihr wisst schon........) Wenn er das mal intus hat, dann vertraut er auf dich und du kannst ihm geben und nehmen was du willst.


    Ich bin übrigens der Meinung, dass es für ängstliche, ev. traumatisierte Hunde genauso lang dauert Geschehenes zu vergessen, wie dieses andauert. Also bei Tagetes Hund kann man damit rechnen, dass in 2,5 Jahren alles palletti ist. Mag oftmals auch schneller gehen, aber bei einzelnen Hunden kann es durchaus solange andauern.


    Sehe es schon mal als großen Vertauensbeweis, dass der Hund nimmt was du ihm gibst. Sogar das ist bei solchen Hunden nicht selbstverständlich.


    Sicherlich wäre es schön, wenn du dem Hund auch draussen was abnehmen könntest, aber solange das nicht möglich ist, musst du halt einfach aufpassen, dass er nichts aufnimmt.


    Hab Geduld, die wirst du brauchen. Aber glaube mir, es wird mit der Zeit. Ich kenne von vorherigen Diskussionen niemand, deren Hund diese Verhaltensweise auch noch nach vielen Jahren zeigte. Aber in den ersten Monaten, ev. sogar Jahren ist es durchaus legitim, dass der Hund so reagiert. Laß dir da nix anderes einreden. Und vor allem werde dem Hund diesbezüglich gegenüber niemals handgreiflich.


    Ich hatte übrigens vor Schara 2 Hunde, die jeweils als Welpe zu mir kamen. Denen hätte ich das Futter aus dem Maul schaben können, da wäre nichts passiert. Aber seitdem ich Schara habe weiss ich, dass es auch anders sein kann. Wenn man das Problem noch nie hatte, ist es ev. schwer das nachzuvollziehen.

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