Ab wann kennen Hunde sich?
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PS: sorry für 2. Post.
Niemand käme auf die Idee, bei Josef Ackermann, Dieter Bohlen oder Arnold Schwarzenegger zu sagen: der ist nicht dominant, der verhält sich nur so...ist doch doof und wir wissen doch alle, was gemeint ist, oder?
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Zitat
Er kann sogar in einigen Situationen ängstlich UND dominant sein - das sind dann die von Schnappi beschriebenen Prolls.
Um noch ein bisschen Wortklauberei zu betreiben: Ich verstehe einen Proll nicht unbedingt als einen »der tut nur so als ob«, sondern als einen Hund mit einem gewissen Statusempfinden und -Bedürfnis, der das eben sehr offen zur Schau trägt. Aber egal: das Wort dominant verstehe ich auch ganz gut und habe auch nicht vor die Dominanz-gibt-es-nicht-Keule auszupacken
Viele Grüße
Frank -
Zitat
PS: sorry für 2. Post.
Niemand käme auf die Idee, bei Josef Ackermann, Dieter Bohlen oder Arnold Schwarzenegger zu sagen: der ist nicht dominant, der verhält sich nur so... ist doch doof und wir wissen doch alle, was gemeint ist, oder?ein sehr gutes beispiel
obwohl auch diese genannten personen immernoch instanzen über sich haben, denen sich sich beugen müssen.
ich denke schon, dass es individuen mit einer großen durchsetzungskraft, also dominante typen und eher submissive typen gibt. mein rüde beispielsweise ist ein dominanter typ. er ist recht ernsthaft und setzt sich in den meisten fällen durch bzw. kann teilweise durch einen blick klären, was sache ist. ich erlebe immer wieder, dass sich hunde vor ihm in den staub fallen lassen, von denen die besitzer sagen "das hat meiner noch nieeee gemacht." und das teilweise ohne aggression - nur durch blicke und co. trotzdem hab ich auch ihn ein mal in einer gleichstand-situation erlebt und zweimal sogar schon in einer eher submissiven position. dabei hat er sich nicht auf den rücken gepackt oder gar maulwinkel geleckt. sowas macht er nicht. aber er hat den status der beiden betreffenden hündinnen sofort erkannt und dem entsprechend ihre individualdistanz eingehalten, den kopf weggedreht etc. pp. - und das ganz ohne stress. mir gegenüber sendet er ebenfalls diese signale, wenn ich es einfordere. also ist er in diesen situationen nicht dominant, sondern submissiv. trotzdem ist er ein eher dominanter typ: selbstbewusst, sicher und ein bisschen arrogant, statusbewusst, aber gerecht, ein cheftyp eben. das hat in meinen augen auch nichts mit prollverhalten zu tun. er ist der formal dominante hund aus meiner gassi-gruppe.
mein einer gassihund hingegen ist die ausgeburt der submission. viele würden ihn als furchtbar unsicher bezeichnen. ich würde sagen, er hat einfach seine rolle in der gruppe erkannt, ist sensibel aber nicht unsicher, sondern einfach clever. der kleine ist sieben monate alt und benimmt sich wie ein baby. er ist andauernd in der aktiven und auch in der passiven unterwerfung: albern, spielerisch und einfach nett. lustigerweise verhält er sich zu hause anders: bellt menschen und hunde an und nimmt sich rechte raus, die ihm nicht zustehen. dieser zwerg ist eigentlich ein absolut submissiver typ, der everybodies darling sein möchte. aber auch er ist bei seinen besitzern situativ dominant - eher im negativen sinne.
fazit für mich: es gibt natürlich schon individuen, die allgemein dominant auftreten und führungsqualitäten besitzen. und es gibt genauso typen, die absolut submissiv sind.
aber beide typen können situativ - je nachdem, wie sich das gegenüber verhält - die andere position einnehmen. im liebesspiel zweier dominanter charaktäre z.b. kann man durchaus immer wieder gesten der unterwerfung beobachten. der leitrüde leckt der leitfähe die lefzen, hofiert sie und andersrum genauso. und das obwohl alle beide definitiv die dominanten wesen in der gruppe sind.
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lucanouk: bitte komm vorbei und mach das was du mit deinem Hund geschafft hast auch irgendwie mit meinem
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wo wohnste denn? formale dominanz kann ein hund, meiner meinung nach, nicht vollständig erlernen. solche hunde kommen eben mit einer solchen ausstattung mehr oder weniger zur welt. nun liegt es an der sozialisation/erziehung, ob sie arrogante arschkrampen oder souveräne führer werden. viele der späteren souveränen führer haben übrigens eine eher unlustige pubertät, in der sie unliebsame heißsporne oder hau-draufs sein können. hier heißt es für dne beistzer "lenken, lenken, lenken". ich finde übrigens, dass man schon am blick sehen kann, wie der betreffende hund drauf ist, denn selbssichere, eher dominante typen strahlen auch genau das aus:
und wenn man sich dieses bild anschaut, kann man auch ganz genau sehen, was diese hunde mit einem blick aussagen und wie unterschiedlich diese aussagen sein können:
hier in diesen bildern sieht man auch deutlich den charakter der hunde:
ich hab auch schon einige hunde kennen gelernt, die souverän, aber kein stück dominant sind.
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Ganz toll, Lucanouk!
Der Vater meines Welpen ist auch so wie Du, Lucanouk, Deinen Hund beschreibst. Wenn der den Raum betritt, elektrisiert sich die Luft und alles ist anders als vorher. Anbei sieht man, wie er durch reine Ausstrahlung - ohne jegliche Gewalt und in kürzester Zeit - seinen Sohn in die submissive Haltung zwingt. Danach haben sie übrigens wie zwei Gleichrangige gespielt. Ich liebe diese Hundetypen und hoffe stark, mein Pimpf wird auch so. Nur die Frisur wird anders.
Mein Kleiner zeigt Tendenzen zur Dominanz, die aber bis jetzt hauptsächlich frech rüberkommen. Er lernt mit seinen 16 Wochen grad die Regeln.
Wichtig ist, wenn so einer daheim mit einem submissiven Hund lebt, dass die Triebkette des submissiveren Hundes nicht allzu oft durchbrochen wird - sprich: dass der "König" es akzeptiert, dass der "Untergebene" seinen Kauknochen, Sofa etc. behalten darf. Wir haben bei uns so vorgesorgt, dass die Kleine, Ängstliche auf das Sofa und ins Bett darf - ist gleichzeitig ihr Rückzugsort vor trampeligen Welpen und auch Botschaft an den Grossen: Du darfst sein, aber Du hast das Winzzwerglein zu respektieren, sie ist auch die Ältere. Ich verstärke also nicht die Dominanz vom Rüden - zuhause zumindest - sondern schaue, dass keiner von Beiden zu kurz kommt.
Und das mit dem Heisssporn kann ich bestätigen und es ermutigt mich, genauso streng, wenn auch liebevoll, mit meinem Dicken umzugehen.
Danke dafür, Lucanouk!
Hier Vater und Sohn:
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falballa: ein tolles foto :) die frisuuuuur!!!
noch ne kleine ergänzung: es ist natürlich ein großer unterschied, ob es sich um einen dominanten b-typen handelt oder um einen dominanten a-typen. ein dominanter b-typ wird viel ruhiger in konflikten sein und sich anders durchsetzen als ein dominanter a-typ.
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Diese Typisierung - a- und b-Typ - finde ich interessant. Das kenne ich so nicht. Hast Du da eine Quelle, kann man das irgendwo nachlesen oder magst noch was zu schreiben?
Wäre toll!
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Zitat
Diese Typisierung - a- und b-Typ - finde ich interessant. Das kenne ich so nicht. Hast Du da eine Quelle, kann man das irgendwo nachlesen oder magst noch was zu schreiben?
Wäre toll!
Ich kenne das aus einer Leseprobe von Blochs Affe trifft Wolf, weiß aber nicht genau, ob es dort näher ausgeführt wird.
Viele Grüße
Frank -
diese typisierung stammt im prinzip aus der verhaltensbiologie. es handelt sich hierbei um zwei verschiedene stresstypen. es gibt a- und b-typen beim menschen und auch beim hund. a-typen sind stark adrenalingesteuert und reagieren auf reize eher mit aufregung/angriff/hektik/flucht. sie wollen stresssituationen eher durch aktives handeln bewältigen und können dabei, je nach hund, auch ganz schön hau-drauf-mäßig reagieren. b-typen hingegen sind eher cortisolgesteuert und neigen dazu in stresssituationen einzufrieren und passiv zu werden.
typische rassebeispiele, bei denen man häufig a-typen findet sind u.a. malinois, dobi und co.
bei herdenschutzhunden, bernhardinern und co findet man häufiger die typischen b-typen, oder wie günther bloch immer sagt "helmut-kohl-typen".
es gibt natürlich mischformen, das ist klar.
hier ne schöne seite dazu:
http://www.wuff.at/cms/Stress-beim-Hund-Reak.1877.0.html
mir war es wichtig, noch einmal anzumerken, dass ein souveräner, dominanter charakter nicht unbedingt ruhig sein muss. es gibt durchaus sehr temperamentvolle, sehr dominant auftretende wesen und genauso sehr ruhige, dominant auftretende hunde bzw. menschen.
das temperament ist bei der formalen dominanz nicht entscheidend, sondern führungsqualität, sozialkompetenz, ausstrahlung und durchsetzungsvermögen.
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