Wenn der liebste Hund der Welt austickt
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Ich würde euch ebenfalls empfehlen, dass ihr euch einen guten Hundetrainer sucht und mit ihm das Problem zusammen angeht.
Das mit dem Futter finde ich nicht schlecht, wenn es klappt und er soweit noch ansprechbar ist. Ich persönlich habe, als meiner eine Phase hatte, in der er auch skeptisch gegenüber anderen Hunden war, außerdem ein Kommando benutzt wie "Schau". Er musste mich dann angucken und bekam dann ein Leckerlie. Machen wir heute manchmal noch so.Außerdem müsst ihr unbedingt etwas finden, um den Hund auszulasten, damit er überhaupt entspanntes Verhalten zeigen kann und auch um eure Bindung zu stärken und ihm ein bisschen mehr Selbstbewusstsein geben zu können, wodurch die meisten Hunde auch souveräner werden.
Vor euch liegt sicher einiges an Arbeit und ich drücke die Daumen, dass es klappt.
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Wenn später die Zeit für den Hund eh nicht da ist, dann sucht ihm direkt ein passendes Zuhause.
Entweder bei der Oma oder versucht es über die Herdenschutzhund Hilfe Seite.
Was nützt es jetzt jede Menge Zeit und Geld (Trainer) in den Hund zu stecken, wenn dies eh nicht sein Dauerhaftes Zuhause sein wird. Macht es dem Hund auch nur schwerer
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Also LasPatitas und Miralady, das ist super! Genau so wollte ich das angehen!
Und zamikimo, so sehe ich das ja auch. Ich hatte genau das selbe Bild im Kopf. Seine Mutter, Bunda, ist zwar den ganzen Tag angekettet, hat aber einen angenehmen Laufradius, sodass sie auch mal ein Stück rennen kann. Sie kann de lieben langen Tag bellen und niemand schimpft dafür mit ihr. Wenn sie nicht gerade Frisst oder unterm Mirabellenbaum döst, beobachtet sie den Hof. Man kann auch mit ihr schmusen, aber sie ist Fremden gegenüber wirklich misstrauisch und es dauert eine weile, bis ein ihr Unbekannter nicht befürchten muss, dass sie nach seiner Hand schnappt. Ist ja auch ihre sinnvolle Aufgabe, es gibt in der Gegend genügend Einbrüche.
Wesir ist aber unberechenbarer: auf manche völlig fremde Leute oder Hunde freut er sich richtig, wedelt mit dem Schwanz oder will sogar spielen. Andere sind ihm schnurz und wieder andere passen ihm einfach aus einem mir nicht ersichtlichen Grund nicht. Er hat schon Leute Angesprungen (aber nicht so, wie wenn er ganz aufgeregt ist und einem unbedingt übers Gesicht schlecken will. Dieses Verhalten lässt sich gut kontrollieren, da hört er sofort, auch, wenn er schon Sprungbereit ist.) oder Bellend und knurrend in deren Richtung gezogen. Für all die vorher genannten Verhaltensweisen (erfreut/egal/stinkig) gibt es aber kein erkennbares Muster. Es ist egal, ob die Person (oder der Hund) nah oder weiter weg ist, welchen Geschlechts sie sind, ob sie dick, dünn, groß, klein, jung oder alt sind. Nur Kinder bellt er wirklich nie an.
Wanjanini: das werden wir auf jeden Fall machen, noch mehr als jetzt.
Junimond: ich werde mir die Seite mal anschauen, aber weggeben (wenn auch nach Rumänien) ist nicht die Patentlösung. Was, wenn er sich mit seiner Mutter nicht versteht (ich weiß, dass das sehr vermenschlicht klingt)? Wenn er noch unberechenbarer wird? Dann hat mein Onkel den Stress an der Backe und da wird es keine Möglichkeit geben, ihn "wieder hinzubiegen". Da heißt es dann leider aus Mangel an Zeit und Geld gute Nacht
für immer. So einen Hund wird dort nämlich sonst niemand übernehmen wollen.Wesir ist kein böses Tier (hat hier auch keiner gesagt), er ist nur etwas schwierig. Aber ich glaube, dass er mit ein bisschen Zeit und viel Arbeit und Herz wieder entspannter und umgänglicher wird.
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Beobachte mal die Leute und Hunde, denen Wesir freundlich gegenüber ist....
Da kannst du vielleicht erkennen, was ihn stört und wann er sich dazu entscheidet, nach vorne zu gehen.
Ein Hund, der imponierend daher trabt z.B. würde meinen eher aufregen als einer, der entspannt neben Frauchen oder Herrchen geht.
Menschen, die ihn angucken, starr angucken, anders gehen, ängstlich gucken, werden evtl. auch anders wahrgenommen von deinem Hund, als du das jetzt denken würdest.Versuche auf solche Kleinigkeiten zu achten.... vielleicht erkennst du dann schneller als dein Hund, wer da kommt und was dein Hund davon halten könnte.
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Wenn du das raushast, dann kannst du auch, wenn er den allerersten Ansatz des unerwünschten Verhaltens zeigt, korrigieren.
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Mh, ich hab tatsächlich bisher nicht so sehr ins Detail geschaut, mir ist nur auf den ersten Blick nichts aufgefallen. Die Aufmerksamkeit war ja dann schnell wieder auf Wesir und nicht so sehr auf dem Drumherum.
Aber i.d.R. hat mein Schatz ihn an der Leine, der geht mit Wesir auch viel entspannter um und hat nicht so wie ich ständig die Angst, dass es gleich wieder losgehen könnte. Er ist auch wachsam, wirkt aber eben durch diese Entspanntheit viel souveräner.
Also kommt jetzt auch klarere Rollenverteilung: Alex - Leine, Jasmin - Umgebung abchecken.
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Hey,
also falls noch jemand mitliest, hier der aktuelle Zwischenstand: Wesir macht sich ganz gut :)
Er hat zwar ein paar "Ausfälle" gehabt, sprich Menschen anspringen wollen, aber das ist in der kompletten letzten Woche nur 3x der Fall gewesen. Er reagiert besonders empfindlich auf groß gewachsene Männer mittleren Alters, zeigt sich eher ängstlich als aggressiv (eingeklemmte Rute) und bleibt überwiegend ruhig, wenn er auf der den Fremden abgewandten Seite läuft. Er hört ein klitzekleines bisschen besser (vermutlich nur, weil er auf Leckerlis lauert, aber immerhin!) und er ist sehr schnell zu beruhigen, wenn er bellt.
Wir (mein Freund und ich) müssen uns trotzdem um ein langfristiges Zuhause für Wesir kümmern, sei es nun bei meinem Onkel in Rumänien (Vorteil: zu bewachender Hof, Menschen, die er kennt und mag - Nachteil: Transport?!) oder einem lieben, geduldigen Halter hier in Deutschland (Vorteil: kürzerer Transportweg, Nachteil: unbekannte Umgebung). Also, die Suche läuft. Auch, wenn es mich traurig macht, ihn "loswerden" zu müssen. Und vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, mit der er erreichbar bleibt.
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Schau doch mal bei Hilfs orgas evtl leisten die vermittlungshilfe und finden ein passendes Zuhause in eurer Umgebung damit ihr ihn mal besuchen könnt.
Ich wünsche euch alles gute und das er bald ein schönes neues zuhause bekommt.
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Dankeschön, Miralady. Das hoffen wir auch.
Ich melde mich ehrlich gesagt erst jetzt im Forum des "Pro Herdenschutzhunde e.V." an, wie es mir von zamikimo empfohlen wurde. Außerdem hab ich eine Bekannte, die sich mit Tierschutz und Tiervermittlung beschäftigt, vielleicht weiß die auch weiter.
Ich kann ja später hier reinschreiben, wie alles weitergeht bzw. weiterging.
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Oh oh...
Also die letzten Tage waren ziemlich entspannt, ich suche noch immer nach einem neuen Zuhause für Wesir.
Wir sind morgens immer um 5 Uhr früh rausgegangen - da ist es schön ruhig und es sind nur sehr wenige andere unterwegs, sodass ich auch mal alleine mit Wesir raus konnte. Gestern hat eine Arbeitskollegin meines Freundes ihm so ein Haltedings mitgegeben, durch welches der Hund dieses "bei Fuß" bleiben besser lernen soll. Es ist eine Art Halsband, bei dem durch Schlaufen im Nacken eine Schnur unter den Achseln des Hundes entlang geführt und vorne am Hals wieder befestigt wird. Der Teil im Nacken wird an der Leine befestigt und wenn der Hund zerrt oder springt, wird auch die Schnur in den Achseln straffer, was natürlich unangenehm ist. Es ist nur für eine kurze Nutzungsdauer gedacht, so eine bis maximal 6 Wochen lang. Das Ziehen lässt sofort nach, wenn der Hund nachgibt. Gestern 2x ausprobiert, für gut befunden ("Extremfall": er wollte einen Handwerker anspringen, hat sich aber SOFORT wieder auf alle Viere begeben) und heute Früh hab ich es auch wieder angelegt.Nun ist der eine Fahrstuhl defekt (wir haben 2), weshalb wir zunächst versehentlich statt im EG in der 12. gelandet sind. Da wollte eine Frau mit kleinem Hund einsteigen, sogleich wurde gebellt und gezerrt (aber ich weiß nicht, ob Wesir oder der kleine angefangen hat). Ich fands etwas ärgerlich, dass ich Wesir nicht ruhig halten konnte und auch nur wegen des Geschirrdings davon abhalten konnte, sich mehr oder weniger auf den kleinen zu stürzen. Naja, Fahrstuhltüre zu, runter, raus. Draußen hat er dann auch wie die Tage zuvor sehr gut gehorcht, ich musste kein bisschen herumzerren oder Kommandos wiederholen, er ist wirklich pico-bello mitgegangen.
Als wir dann auf ner größeren Freifläche waren, sah ich, dass mein Freund uns hinterhergerannt kam (ich hatte versehentlich seine Schuhe angezogen). Ich dachte gleich, dass es besser ist, wenn ich Wesir drauf aufmerksam mache, aber es hat nichts genützt - entweder hat er Alex nicht erkannt, oder er sollte wirklich irgendwie aufs Angreifen fremder abgerichtet werden, denn er hat Alex zwar gesehen, aber kurz bevor er dann bei uns war, wollte er ihn echt angreifen. Er hat aggressiv gebellt (das kann man ja an der "Tonlage" erkennen) und ist richtig angreiferisch nicht hoch, sondern nach vorne gesprungen, auf Alex' Arm zu. Hat dann doch noch im allerletzten Moment abgebremst, wahrscheinlich weil er Alex dann doch erkannt UND ich am Geschirrdings gezogen habe, aber er hätte doch raffen müssen, dass er den Typen kennt, oder etwa nicht?
Also es kann ja sein, dass er nur nen "großen schwarzen Mann" sah, der auf mich zurannte, und dass Wesir mich eher beschützen wollte, aber ich hab doch keinen Grund zur Sorge gegeben und seinen Blick fröhlich in die Richtung gelenkt mit nem Spruch wie: "Ja, wer kommt den da?!" oder so.
Alex hat ihn dann gleich dominiert, also den Hund runtergedrückt und ihn böse angeguckt (wir haben jetzt auch so ein Buch zur Hundeerziehung, da steht das drin :/ ). Wesir hat sich ergeben (nicht bewegt, Schwanz eingezogen und weggeschaut, so gut es ging). Alex hat ihn dann wieder losgelassen und Wesir hat sich aufgerichtet, geschüttelt und wie um Verzeihung bittend zwischen seine Beine gekuschelt.
Er hat dann die Leine genommen und ist halt lieber etwas zu Spät zur Arbeit gegangen, weil es ja auch schweineglatt geworden ist und ihm das mit meinen kaputten Knien nicht so lieb war. Auf dem Rückweg hab ich schon gesehen, wie Wesir einen fremden Mann (auch so ein richtiger "Schrank") zu fixieren begann, der aber nur in ein paar Metern entfernung an uns vorbei ging, also an sich keine potentielle Gefahr darstellen sollte. Ich hab trotzdem Alex gesagt, dass der Hund angespannt ist, er sah das nicht so und schwupps, wollte Wesir den anderen, der eigentlich schon an uns vorbei war, angehen. Das Geschirrdings hat ihn wieder davon abgehalten, ich verstehe nur nicht, was das schon wieder sollte. Danach war er dann enorm bockig, wollte nicht mehr weiterlaufen, hat sich einfach hingepackt und wir mussten die Kommandos wieder mehrmals sagen und ihn z.Tl. auch ziehen.
Als wir wieder in der Wohnung waren, wollte er auch seinen Kopf durchsetzen und gleich ins Wohnzimmer, aber wir sind (gerade weil er sich an uns vorbeischleichen wollte) konsequent bei "Auf deinen Platz!" geblieben.
Was war da nur los? Und ist das so eine Art Rangfolgen-Wrestling? Dass er jetzt auf taub schaltet und auf seine Art "ihr könnt mich mal" sagt?
Freundliche Grüße
Jasmin -
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