Zurück von Schlegel live :-)
- Tennesse
- Geschlossen
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Was für ein schöner Thread! Sehr informativ.
Zu dem Ding mit der Decke: Ich denke, da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich erwarte, daß mein Hund mitdenkt und auch eigene Entscheidungen trifft - dann muß ich aber damit rechnen, daß er das auch tut und ihm vermitteln, in welchem Rahmen das erlaubt ist / was ein "NoGo" ist. Das ist eine ganz schön große Aufgabe, aus einem Katalog aus Möglichkeiten auszuwählen aber bestimmte Möglichkeiten nicht in Betracht zu ziehen....
Oder ich nehme ihm die Entscheidung ab, vermittel, daß Liegenbleiben eben Liegenbleiben ist und bin dann selber in der Verantwortung. Ich lege meinen Hund dann nicht mitten in die Raufergruppe. Kadavergehorsam wird es erst, wenn ich meiner Verantwortung nicht nachkomme.
Wenn ich mit der Decke erreichen will, daß "hier Entspannung/Emotionsfreiheit ist" weil ich damit z.B. aufregende Situationen /Plätze neutralisieren will, kann ich nicht gut ein "außer wenn..." einbauen. Ein Hund der das kann, braucht so eine Übung vermutlich gar nicht.
Wie weit man das treibt - also ob man tatsächlich shoppen geht während der Hund in der Fußgängerzone liegt, ist natürlich eine andere Sache.
Ich finde für meine Hunde und mich "Mitdenken" und "Umwelt erkunden" sehr wichtig. Aber trotzdem gibt es Situationen, in denen einfach mal nur ich die Entscheidungen treffe. Während es also in meiner Beziehung zu meinen Hunden sowohl Mitdenken als auch Entscheidung abnehmen gibt, ist das bei meiner Beziehung zu einem Trainer nicht so: Da gibt es keine "abnehmen". Deshalb nehme ich meinen Hund ungern mit zu "neuen Trainern". Ich lass mich da schnell mal überrumpeln und mag so Ideen gern erst sacken lassen.
Für einen meiner Hunde wäre Inseltraining vielleicht eine gute Sache, für die andere völlig überflüssig und hätte auch für mich was von Kadavergehorsam.... -
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Ich finde die Überlegung interessant, dennoch muss man ja nicht gleich, nur weil das der Trainer so macht, das komplette Konzept so übernehmen. Ich würde z.b das Inseltraining niemals dafür verwenden, dass Lucky in 500m Entfernung auf einer Hundewiese liegen bleibt, ohne auf irgendwas zu reagieren. Wozu auch? Das brauchen wir nicht, kommt nie vor. Auch vermutlich nicht, um ihn dort abzulegen, wo er mal abgedüst ist.
Aber wenn ich das Prinzip dazu verwenden kann, meinen Hund ruhig und entspannt vor meinem Auto abzulegen, während wir darauf warten, dass wir Trailen dürfen oder während eines Picknicks wo er einfach neben mir liegt, was ist daran dann so schlimm?
Und man darf nicht vergessen, es gibt unterschiedliche Hunde und für Lucky wäre die Wlet wohl ein Paradies, wenn ihm alle Entscheidungen abgenommen würden und er nur noch reagieren müsste. Dafür bräuchte er nur einen HF, der das auch kann und will und da ist er bei mir leider an der falschen Adresse, also muss er eben doch lernen, mit seiner Umwelt klarzukommen. -
Zitat
Aber mal ehrlich.. Ich leg den Hund ab, geh weg und es kommt ein anderer Hund auf meinen abgelegten Hund zu. Solange der andere nett ist, würde ich erwarten, dass meiner liegen bleibt. Kommt der andere aber an um meinen Hund zu verkloppen, dass erwarte ich, dass mein Hund aufsteht
Und wenn ich nicht da bin bzw. es nicht sehe, weiß ich ja nicht, was da ggf. für ein Hund antrabt..naja also der liebe hans meinte dazu, dass - wenn dein hund zu 100 % neutral bleibt, dann wird er auch nicht verklobbt ... ob das stimmt weiß ich nicht, weil mein hund NICHT reizneutral dort liegen bleiben würde
ABER im Seminar demonstrierte er es mit seinem Hund, der absolut neutral auf seiner Decke liegen blieb während die nicht ganz so netten hunde unangeleint um ihn herum waren und auch schonmal an ihn hingingen
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Zitat
Und das ist genau der Punkt, wo ich bei dem ganzen Ding auch am meisten ins Stocken gerate. Neutrale Reaktion auf Reize aller Art hört sich erst einmal nach einem super entspannten Hund an, weil der Hund dann nicht mehr losrennt und mit anderen Hunden den Boden wischt, weil der Hund nicht mehr für 30 Minuten im Wald verschwindet, wenn er mal nen Eichhörnchen-Pups riecht und weil der Hund nicht mehr meint, dass es lustig ist, kläffend hinter einem Radfahrer herzurennen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings ein Hund, der einfach auf keinen Außenreiz mehr anspringt, weil es ihm systematisch madig gemacht wurde.
Viele Grüße
Frankda kann ich dir absolut nicht recht geben
der hund lernt durch diese art des trainings nur neutral auf reize zu reagieren, er wird dadurch ja nicht automatisch abgestumpft und trottet nur noch mit hängendem kopf hinter dir her!
sinn und ziel ist doch einfach nur, dass du deinen hund in hohen reizlagen sicher ablegen kannst, genau das willst du damit doch erreichen
der hund darf sich ja alles angucken, alles wahrnehmen, er soll nur nicht darauf "reagieren" (hinterher rennen etc.)
UND er lernt dir zu vertrauen ... denn ich hoffe das niemand die decke auf der bundesstraße hinlegt und der hund plattgefahren wird
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Zitat
Ich finde die Überlegung interessant, dennoch muss man ja nicht gleich, nur weil das der Trainer so macht, das komplette Konzept so übernehmen. Ich würde z.b das Inseltraining niemals dafür verwenden, dass Lucky in 500m Entfernung auf einer Hundewiese liegen bleibt, ohne auf irgendwas zu reagieren. Wozu auch? Das brauchen wir nicht, kommt nie vor. Auch vermutlich nicht, um ihn dort abzulegen, wo er mal abgedüst ist.
Aber wenn ich das Prinzip dazu verwenden kann, meinen Hund ruhig und entspannt vor meinem Auto abzulegen, während wir darauf warten, dass wir Trailen dürfen oder während eines Picknicks wo er einfach neben mir liegt, was ist daran dann so schlimm?
Und man darf nicht vergessen, es gibt unterschiedliche Hunde und für Lucky wäre die Wlet wohl ein Paradies, wenn ihm alle Entscheidungen abgenommen würden und er nur noch reagieren müsste. Dafür bräuchte er nur einen HF, der das auch kann und will und da ist er bei mir leider an der falschen Adresse, also muss er eben doch lernen, mit seiner Umwelt klarzukommen.das sehe ich auch so ... man kann sich das prinzip doch generell zunutze machen ... heißt ja nicht, dass man auf eine hundespielwiese geht und der hund muss dann dort 15 minuten liegen während um ihn herum die hunde tollen wie verrückt ... das wäre ja total kontraproduktiv und unter garantie der stress pur für den hund
wozu sollte man das tun?
das prinzip ist nur dass der hund zur ruhe kommt und zwar wenn man gassi geht, losgeht, aus dem auto steigt... die decke wird hingelegt, der hund 3 min. abgelegt und dann geht man doch ganz anders los als wenn der hund aus dem auto hüpft und losdüst
wenn ich gestresst aus der tür hechte ist es bei meiner mit der leinenführigkeit vorbei ... keine chance ... deswegen kommt sie 5 min. vorher auf ihr bett und wird dort angeleint und wenn sie noch aufgeregt ist bleibt sie so lange liegen bis sie ruhig ist... dann geht der spaziergang gleich ganz anders los
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ich möchte noch anmerken dass ich heute das inseltraining angefangen habe ... auf einem parkplatz vor einem kleintransporter mit plane, vor dem mein hund tierische angst hatte (war zufall) ... sie hat vor diesen dingern schon immer angst gehabt und anfangs zierte sie sich ziemlich und schlich über den parkplatz wie ein ängstliches mäuschen ... ich habe dann ca. 10 Min. mit ihr trainiert und zum schluss lag sie total entspannt auf der decke und ich bin weggegangen und sie lag dort zum schluss bestimmt 10 min. und ich war locker 30-40 m entfernt ... es liefen menschen (auch alte leute) auf dem parkplatz herum, auch hunde kamen vorbei und sie lag total entspannt dort und machte nicht einmal anstalten aufzustehen ... ich versuche das jetzt täglich mit ihr zu üben ... und berichte gerne über erfolge und den weiteren trainingsverlauf
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Da sich ja das "Inseltraining" hier über mehrere Seiten zieht, frag ich mal:
Wer von euch hat denn NICHT mit seinem Hund ein ablegen geübt ?
Macht das nicht jeder automatisch im Laufe der Erziehung ? Hund beibringen, bei Platz und - ich nenns mal einer "Bemerkung" wie - BLEIB liegenzubleiben, auch wenn man sich entfernt oder kurz aus dem Sichtfeld verschwindet ?
Auf unseren Seminaren liegen alle Hunde entspannt, meine hab ich mit Decke in einer Ecke geparkt, dassselbe im Sommer im Café oder vorm Bäcker. Ich finde das Alltag ...
Ist das so in Vergessenheit geraten, unwichtig geworden oder als nicht zu bewältigen angesehen, daß das besagte "Inseltraining" jetzt für Aufsehen sorgt ?
Ok, das Ampeltraining nach HTS
war ja auch weltbewegend, obwohl 08/15 mit neuem Namen.
Gruß, staffy
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Zitat
Da sich ja das "Inseltraining" hier über mehrere Seiten zieht, frag ich mal:
Wer von euch hat denn NICHT mit seinem Hund ein ablegen geübt ?
Macht das nicht jeder automatisch im Laufe der Erziehung ? Hund beibringen, bei Platz und - ich nenns mal einer "Bemerkung" wie - BLEIB liegenzubleiben, auch wenn man sich entfernt oder kurz aus dem Sichtfeld verschwindet ?
Auf unseren Seminaren liegen alle Hunde entspannt, meine hab ich mit Decke in einer Ecke geparkt, dassselbe im Sommer im Café oder vorm Bäcker. Ich finde das Alltag ...
Ist das so in Vergessenheit geraten, unwichtig geworden oder als nicht zu bewältigen angesehen, daß das besagte "Inseltraining" jetzt für Aufsehen sorgt ?
Ok, das Ampeltraining nach HTS
war ja auch weltbewegend, obwohl 08/15 mit neuem Namen.
Gruß, staffy
Doch doch, koennen meine Hunde. Das Prinzip ist ja wirklich ein alter Hut- mich hat einfach der Aufbau von Schlegel interessiert
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Da hast du Recht, Staffy.
Wir haben das Ablegen von Anfang mit im Training gehabt. Bei uns funktioniert es auch ohne Decke. Diese wird nur in bestimmten Situationen von mir benutzt, um den Hund zu helfen, seinen Platz zu finden, z. B. Lokal.Meines Wissens ist das doch auch Teil der BH (lasse mich hier gerne berichtigen
).
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Wie ich schon sagte, bei uns ist das eine andere Situation. Wenn normaler Gehorsam bei meinem Hund greifen würde in diesen Situationen hätten wir keine Probleme, Gehorsam hat er nämlich drauf.
Aber dazu muss man eben einen Hund gesehen haben, der nicht kann obwohl er will. Gut, Frust hat er auch noch, der ist tatsächlich sowas wie ein Erziehungsproblem und löst den Stress jetzt so langsam ab, aber der Stress bleibt. -
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