Zurück von Schlegel live :-)
- Tennesse
- Geschlossen
-
-
Aber mal ehrlich.. Ich leg den Hund ab, geh weg und es kommt ein anderer Hund auf meinen abgelegten Hund zu. Solange der andere nett ist, würde ich erwarten, dass meiner liegen bleibt. Kommt der andere aber an um meinen Hund zu verkloppen, dass erwarte ich, dass mein Hund aufsteht
Und wenn ich nicht da bin bzw. es nicht sehe, weiß ich ja nicht, was da ggf. für ein Hund antrabt.. -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich denke, da geht es weniger um realistische Situationen, als darum, zu zeigen welchen Kadavergehorsam man erreichen kann, wenn man auf diese Weise den Hund abrichtet.
Für mich eine absolut gruselige Vorstellung, so einen Hund zu haben.
-
Zitat
Ich denke, da geht es weniger um realistische Situationen, als darum, zu zeigen welchen Kadavergehorsam man erreichen kann, wenn man auf diese Weise den Hund abrichtet.
Für mich eine absolut gruselige Vorstellung, so einen Hund zu haben.
Und das ist genau der Punkt, wo ich bei dem ganzen Ding auch am meisten ins Stocken gerate. Neutrale Reaktion auf Reize aller Art hört sich erst einmal nach einem super entspannten Hund an, weil der Hund dann nicht mehr losrennt und mit anderen Hunden den Boden wischt, weil der Hund nicht mehr für 30 Minuten im Wald verschwindet, wenn er mal nen Eichhörnchen-Pups riecht und weil der Hund nicht mehr meint, dass es lustig ist, kläffend hinter einem Radfahrer herzurennen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings ein Hund, der einfach auf keinen Außenreiz mehr anspringt, weil es ihm systematisch madig gemacht wurde.
Ich gebe Schlegel absolut recht, wenn er sagt, dass eine Beziehung vor allem durch Distanz wächst. Diese Distanz sehe ich aber in dem Trainingskonzept nicht bzw. es wird sehr einseitig mit ihr gearbeitet. Denn nur der Hundeführer stellt diese Distanz her oder hebt sie wieder auf. Und genau das entspricht nicht meinem Bild einer gesunden Beziehung. Ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass ein Hund seine Freiheit um jeden Preis ausleben muss und ich bin auch kein großer Freund demokratischer Systeme in der Hundeerziehung. Aber es gibt eben mehr als nur schwarz und weiß.
Ich genieße die Nähe zu meinem Hund, aber manchmal brauche ich etwas Luft und genau das gleiche Recht hat in meinen Augen auch ein Hund, so lange er sich mit seinem Verhalten in einem gesellschaftlich vertretbaren Rahmen bewegt. So anstrengend ein aktiver Hund manchmal auch sein mag. Ich ziehe in jederzeit einem passiven Begleiter vor.
Viele Grüße
Frank -
Gute Überlegungen, Ihr zwei!
ABER: wie geht es dann, diese gesunde Beziehung auf Distanz versus Kadavergehorsam zu schaffen?
-
Zitat
ABER: wie geht es dann, diese gesunde Beziehung auf Distanz versus Kadavergehorsam zu schaffen?
Ich glaube kaum, dass es dafür ein passendes Kochrezept gibt und ich werde mich hüten dieses Blabla à la liebevolle Konsequenz, Vertrauen und Grenzen setzen auzupacken. Eine gesunde Beziehung ist eine verdammt subjektive Sache und die Wege dorthin sicherlich so vielfältig wie die Menschen und Hunde, die sich in einer solchen befinden oder auf dem Weg dorthin sind.
Letztlich ist es doch so: bin ich zufrieden, gibt es keinen Grund sich Gedanken zu machen. Bin ich es nicht, muss ich nach bestem Wissen und Gewissen an mir und meinem Hund arbeiten. Und ich bin der Meinung, dass mich auch der teuerste Hundetrainer der Welt nicht davon entbinden kann, meine eigenen Erfahrungen und Fehler zu machen. Er kann mir Anregungen geben, Richtungen weisen und mir helfen, neue Blickwinkel einzunehmen. Aber die notwendigen Veränderungen kann nur ich selbst einleiten.
Philosophische Grüße
Frank -
-
Aber die Realität da draussen sieht so aus, dass es immer mehr zum Problem wird, dass eben diese Beziehung auf Distanz so nicht funktioniert.
Ich frage mich grade, ob es denn wirklich so schlecht ist, wenn Hund, was mich als Hundeführer angeht, den Tunnelblick hat. Immerhin besser, als wenn er Kinderwägen, andere Leute, Hunde anpöbelt oder auch "nur spielen will". Ich denke, das Problem ist, nur und ausschliesslich an das perfekte Wohlergehen des Hundes zu denken. Das ist eine Falle, die in den letzten Jahren zum Problem wird. Es geht ja auch und vor allem darum, die Umwelt und Hund in Einklang zu bringen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Hund nun gleich ein gekrümmt laufender, völlig gebrochener Hund wird, nur weil man ihm sagt: bis hierhin und keinesfalls weiter (oder keinesfalls runter von der Decke?).
Bin zwiegespalten.
-
Zitat
Aber die Realität da draussen sieht so aus, dass es immer mehr zum Problem wird, dass eben diese Beziehung auf Distanz so nicht funktioniert.
Als ich die Distanz ins Spiel brachte, die für mich nunmal zu einer Beziehung dazu gehört und sogar ein wesentlicher Baustein einer Beziehung zwischen Lebewesen ist, meinte ich nicht (nur) die räumliche Distanz, sondern auch eine mentale Distanz (na super, jetzt laber ich auch schon so nen Eso-Kram
). Mir ging es weniger darum, ob ich meinen Hund auf Distanz steuern kann. Nur falls wir uns da missverstehen ...
ZitatIch frage mich grade, ob es denn wirklich so schlecht ist, wenn Hund, was mich als Hundeführer angeht, den Tunnelblick hat. Immerhin besser, als wenn er Kinderwägen, andere Leute, Hunde anpöbelt oder auch "nur spielen will".
Für mich macht das die Sache sicherlich einfacher. Aber es geht nunmal nicht nur um mich, sondern auch um das Lebewesen, das sich in meiner Obhut befindet. Und zu einer gesunden Entwicklung gehört nunmal auch das Entdecken der Umwelt. Und ich bleibe auch dabei, dass das sich vom Beziehungspartner Lösen können, wichtig für die Entwicklung einer Beziehung ist. Um den Bogen zu spannen: ich halte eine Beziehung zum Hund für elementar. Ein Hund, der aus sozialen Gründen von sich aus gerne bei mir ist, wird um ein Vielfaches einfacher zu lenken sein, als ein Hund, der sich auf diese Nähe nicht einlassen will oder kann. Und es macht auch einfach mehr Spaß.
ZitatIch denke, das Problem ist, nur und ausschliesslich an das perfekte Wohlergehen des Hundes zu denken. Das ist eine Falle, die in den letzten Jahren zum Problem wird. Es geht ja auch und vor allem darum, die Umwelt und Hund in Einklang zu bringen.
Und genau da sind wir wieder beim Thema Distanz. Ich muss mich nicht den ganzen Tag um meinen Hund drehen genauso wenig, wie der Hund um mich. Am Anfang mag das noch schön sein, aber ich kann doch nicht erwarten, dass jemand, dem ich in jeder Sekunde des Lebens auf die Pelle rücke, davon auch in ein oder zwei Jahren noch angetan ist.
ZitatIch bin auch nicht der Meinung, dass der Hund nun gleich ein gekrümmt laufender, völlig gebrochener Hund wird, nur weil man ihm sagt: bis hierhin und keinesfalls weiter (oder keinesfalls runter von der Decke?).
Da sind wir uns völlig einig
Viele Grüße
Frank -
Das ist nicht Eso-, sondern Psycho-Kram, Schnappi!
Aber um dabei zu bleiben: 1. frage ich mich, ob das für Hunde auch gilt, wie für Menschenbeziehungen *nachdenk*. 2. wie realiserst Du diese mentale Distanz? Wie baut man das auf?
Falbala, manchmal genervt von Pattex-Welpi.
-
Zitat
Aber die Realität da draussen sieht so aus, dass es immer mehr zum Problem wird, dass eben diese Beziehung auf Distanz so nicht funktioniert.
Ich frage mich grade, ob es denn wirklich so schlecht ist, wenn Hund, was mich als Hundeführer angeht, den Tunnelblick hat. Immerhin besser, als wenn er Kinderwägen, andere Leute, Hunde anpöbelt oder auch "nur spielen will". Ich denke, das Problem ist, nur und ausschliesslich an das perfekte Wohlergehen des Hundes zu denken. Das ist eine Falle, die in den letzten Jahren zum Problem wird. Es geht ja auch und vor allem darum, die Umwelt und Hund in Einklang zu bringen. Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Hund nun gleich ein gekrümmt laufender, völlig gebrochener Hund wird, nur weil man ihm sagt: bis hierhin und keinesfalls weiter (oder keinesfalls runter von der Decke?).
Bin zwiegespalten.
Ich sage mal so, ein Hund sollte gewisse Regeln und Grenzen und auch Einschränkungen erfahren, wenn sie angebracht sind (der Meinung bin ich zumindest), trotzdem kann und sollte er sich in die Gemeinschaft einbringen können, je nach Talent und Charakter und seine Umwelt entdecken dürfen. Das können beispielsweise unsere Gast/Pflegehunde, in der Regel nach der ersten Woche, wenn sie gewisse Dinge akzeptiert haben und sich auf einem ruhigen level befinden.
Nur weil man seinen Hunden ein gewisses Maß an Freiheit zugesteht, muß das nicht mitunter darauf hinauslaufen, dass die Vierbeiner ihre Umwelt terrorisieren.Die Frage ist auch, was ist Kadavergehorsam und wo fängt dieser an? (nicht auf Deinen Post bezogen, Falbala).
-
Zitat
Ich bin auch nicht der Meinung, dass der Hund nun gleich ein gekrümmt laufender, völlig gebrochener Hund wird, nur weil man ihm sagt: bis hierhin und keinesfalls weiter (oder keinesfalls runter von der Decke?).
Das seh ich genauso !
Aber für mich gibt es eben zwei unterschiedliche Situationen...
Ich erwarte neutrales Verhalten bei Reizen die den Hund verleiten sich oder andere zu gefärden (z.B. jagen gehen). In dieser Situation kann ich das Inseltraining verstehen, auch wenn es wohl nicht mein Weg wäre....
Anders sieht es aus wenn mein Hund selbst gefärdet wird (oder auch nur bedrängt), in diesem Fall erwarte ich nix von ihm (oder übernehme eben selbst die Situation damit er nicht reagieren muss).
Die im Inseltraining erwartete Passivität in so einer Situation kann ich nicht nachvollziehen !Was mich insgesamt am Inseltraining so stört ist das neutrales Verhalten in diesem Fall automatisch passives Verhalten (nämlich still liegen bleiben) bedeutet. Idealerweise ist es für mich aber so das ein Hund neutral auf gewisse Reize reagiert und sich dabei einfach völlig normal verhält.
z.B. mein Hund schnüffelt am Wegesrand und ein Jogger kommt vorbei, statt hinterherzuhetzen schaut er kurz hin und schnüffelt dann ganz entspannt weiter.Es ist für mich einfach ein Unterschied ob ein Hund "Spielregeln" gelernt hat und durch diese Klarheit entspannt und/oder angepasst auf Reize reagieren kann , oder ob er gelernt hat das er jeden Reiz nur mit Passivität/Ignoranz begegnen soll !
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!