Der Mehrhundehalter-Sammelthread

  • Linda: echt? :D
    was ich ja spannend finde ist, wie die zwei sich gegenseitig beeinflussen. Bela ist minimal toleranter gegenüber Fremden geworden (also wirklich nur minimal, aber ich bemerke es trotzdem). Liesl ist zu Hause ziemlich relaxed, legt sich gerne auch zu ihm aufs Sofa oder ins Körbchen. Da scheint sie sich an ihm zu orientieren. Was sie sich von ihm aber auch abguckt: Leinenpöbeln :roll: Hab ich aber ganz gut im Griff, auch mit beiden gleichzeitig.


    Was noch echt chaotisch ist, ist das Thema: wir treffen befreundete Hundehalter mit ihren Hunden. Da flippen sie beide total aus, jeder auf seine Art. Der eine kläfft und kläfft und die andere zieht wie eine Irre und springt in die Leine, sodass es mich fast schmeißt. Das ist echt nervig, weil die sich da auch gegenseitig anstecken mit dem Hochfahren. Ich steh dann oft da wie der letzte Depp mit meinen zwei Bekloppten :headbash:


    Etwas, was mich dann doch immer noch sehr beschäftig ist das: Bela war über 4 Jahre lang Einzelhund. Er war IMMER der jenige, der angesprochen war, wenn man beim Gassigehen kommuniziert. Jetzt sind sie zu zweit und meistens ist er nicht angesprochen, sondern die Liesl (sie ist halt auch noch sehr pflegeintensiv, braucht gerne mal nen Zusatzkommando usw.). Er ist ja so ein Sensibelchen und bezieht echt alles auf sich, auch wenn SIE nen Anranzer kriegt. Ich spreche die Hunde immer deutlich an, sage die Namen dazu usw. Aber er hat es so intus, dass er immer gemeint ist, wenn man was sagt. und da er so sensibel ist, bricht er dann immer halb zusammen, geht auch gerne ins Meideverhalten (mir gegenüber, ist ja ein altes Problem bei uns). Ich frage mich, ob es hier überhaupt eine Lösung für gibt? Außer eben Routine und Gewöhnung...

  • Da tue ich mich auch noch schwer, zumal ich Depp ja beiden Hunden einen Namen mit L verpasst habe :roll:
    Ich ssage so oft Lucky obwohl ich Logray meine und andersherum. Aber Lucky ist da auch sensibel, der meint auch immer dran zu sein und steht mir oft ziemlich im Weg.
    Kenne das also auch, aber da müssen sie durch.

  • ich weiß nicht, ob ich es mir einbilde, aber manchmal denke ich schon, dass es langsam besser wird. Er fühlt sich nicht mehr IMMER angesprochen. Er geht ins Meideverhalten (also er geht demonstrativ von mir weg, bellt und würde sich in dem Moment nicht abrufen lassen), wenn sie wirklich richtigen Ärger kriegt (zB wenn wir mit Gammur unterwegs sind und Liesl ständig ihre Schwester June "attackiert", sprich heftigst rempelt usw. und dann so gar nicht auf mein "Nein" hören will), ich denke, das ist dann einfach die Stimmung, die ihn so reagieren lässt. Er ist es gar nicht mehr gewohnt gewesen, dass es mal so laut wird, weil ich ihn ja nur noch mit Samthandschuhen anfasse. Hier ist es dann schon schwierig, zwei völlig verschiedene (teilweise gegensätzliche) Charaktere zu führen, find ich jedenfalls.


    Und, was er auch neuerdings macht: er nutzt es aus, wenn ich mich ihr widme, indem er Sachen macht, die er eigentlich schon abgelegt hatte. Pferdeäppel fressen bspw. Das hatte ich super unter Kontrolle bei ihm. Aber wenn ich nicht 100%ig aufmerksam bin, macht er völlig ungeniert was er will und mampft einfach drauflos :D

  • Zitat

    Wer anfängt, hier Wasser oder so zu versperren kriegt übrigens auch eine auf den Deckel. Und Miterzieher brauche ich auch nicht. (Logray haut gern nochmal drauf, wenn er die Chance sieht)


    Oh doch, gerade das miterziehen find ich genial an der Mehrhundehaltung!

  • Hallo,


    ich würde mich auch gerne zu euch gesellen. Wir sind ab 16.03.2013 Mehrhundehalter also genau genommen haben wir dann zwei Hunde.


    Mich würde es mal brennend interessieren, wie bei euch die ersten Tage abgelaufen sind als der Zweithund eingezogen ist.


    Ich weiß noch gar nicht wie unsere Amy reagieren wird. Entweder wird sie Welpi adoptieren oder sie findet es total blöd weil sie jetzt Frauchen teilen muss.


    LG

  • Zitat

    Oh doch, gerade das miterziehen find ich genial an der Mehrhundehaltung!


    ich würde mir manchmal wünschen, dass Bela das macht :roll:
    Er hält es aber gar nicht für nötig bei der Erziehung zu helfen. Ok, einerseits gut, aber andererseits auch nervig, weil er sich noch nicht mal gegen sie zur Wehr setzt, wenn sie es bei IHM übertreibt. Er macht dann mal alibimäßig nen Schnauzgriff oder wird mal laut, aber nicht so konsequent, dass sie das akzeptieren würde. :muede:
    auch wenn sie ihre Schwester verhaut - juckt den nicht, der hält sich schön raus |)

  • Ich find das bei Bo total toll.
    Die macht gut 90% der Erziehung hier.
    Wenn die Kleinen zu lange spielen, schaut sie sich das erst an, steht dann auf, stellt sich dazwischen macht "Grrr", die Welpen drehen ab, legen sich in unterschiedliche Ecken und schlafen.
    Wenn sich wer im Freilauf zu weit entfernt, rennt sie hin und treibt den zurück und maßregelt dabei.
    Wenn einer der Kleinen mal wieder einen Anfall hat und einen anderen Hund anwufft bekommt der von ihr auch direkt eins auf die Mütze, wenn sie den Staubsauger anwuffen ebenfalls.
    Mal spielt sie mit dem einen und der andere muss zurückstecken, mal spielt sie mit dem anderen..dann mal mit beiden...Dann mal mit gar keinem und beide müssen lernen lieb zu sein-..
    Ist klasse.
    Die schaut genau, was mich nervt und handelt danach. Ist absolut genial.
    Ich find die Welpen- und Junghundezeit so einfach genial.


  • Find ich auch genialös vor allem wenn ich nen Problemfall dahab regeln zu 90% meine Monster das Ding

  • Hallo!
    Ich habe meine Pflegehündin seit 2,5 Wochen und die beiden gewöhnen sich noch aneinander, aber ein bisschen was kann ich auch schon beitragen =) .. Aller Wahrscheinlichkeit nach bleibt sie bei uns, aber ich wollte meinem Einzelprinzen keinen zweiten Hund vorsetzen, der dann für immer bleibt, auch wenn sich die beiden gar nicht verstehen, deswegen kam sie mit der Option sie weiterzuvermitteln..


    Zitat

    Nach welchen Kriterien habt ihr euch für den Zweit-/ Dritt- /Vierthund entschieden?


    Es gab wenige Kriterien, nur weiblich sollte sie sein und am liebsten ein SoKa, einfach aus Solidarität.. Geworden ist es dann ein halb verhungerter Notfallhund (laut Anzeige Boxer-Staffmix, wahrscheinlich aber eher Boxer-Windhund, also nix mit SoKa) aus der Slowakei.. Und verträglich mit Hunden sollte sie sein.. Viel mehr wusste ich auch nicht über sie..


    Zitat

    Wie war es, als euer neues Familienmitglied einzog? Wie hat der erste Hund reagiert?


    Der erste Hund war die ersten Tage überhaupt nicht begeistert.. Deswegen haben wir viel managen müssen.. Die Kleine ist verständlicherweise noch schwer futterneidisch deswegen strikte Getrenntfütterung und sie hat mit ihrer wuseligen welpenhaften Art ständig seine Individualdistanz unterschritten.. Dann hat er sie halt gemaßregelt.. Da war es sehr interessant zu sehen, dass er da am Anfang noch dezent übertrieben hat und das ein oder andere Mal fast hysterisch reagiert hat, wenn sie ihn genervt hat, aber mit der Zeit hat er es dann immer dosierter eingesetzt, also nur mehr kurz die Nase gekräuselt oder leise und ruhig gebrummt.. Geschlafen wurde auch strikt getrennt, er bei uns im Schlafzimmer und sie draußen im Wohnzimmer.. Nach drei Tagen hat sich die Stimmung in der Wohnung merklich entspannt und jetzt können beide auch ohne Probleme in engen Gängen nebeneinander stehen, was vorher noch Konfliktpotenzial geboten hätte.. Und auch sonst mache ich mir eigentlich keine Sorgen mehr, dass da was passieren könnte..


    Zitat

    Gibt es Konflikte und wenn ja, wann mischt ihr euch ein?


    Konfliktpotenzial war und ist noch immer teilweise da.. Die Neue drängelt sich generell sehr gerne dazwischen, wenn ich mich mit dem Althund beschäftige.. Am Anfang hat er dann geknurrt und ich dachte er will mich als Ressource verteidigen, tatsächlich wollte er sie nur nicht so nahe bei sich haben.. Heute geht er dann entweder weg, oder ich beachte sie nicht, oder schiebe sie weg wenn sie sich zu dreist verhält.. Futter ist eine große Konfliktquelle, deswegen strikte getrennte Fütterung in unterschiedlichen Räumen.. Man merkt aber schon nach 2 Wochen, dass sie schon etwas ruhiger wird, was das betrifft.. Ich glaube sie hat verstanden, dass sie regelmäßig was kriegt und nicht um jeden Bissen kämpfen muss.. Da will ich irgendwann in Zukunft auch trainieren, dass sie ohne Stress im selben Raum fressen können.. Sonst haben wir grade die blöde Situation, dass sie 3 Tage nach Einzug läufig wurde.. Der Ersthund ist kastriert und von daher wäre es nicht so schlimm, aber sie ist halt ziemlich anstrengend und will ihn immer auf seeeehr aufdringliche Art und Weise dazu bringen sie zu "beglücken".. Das nervt ihn dann auch und er flüchtet dann leicht panisch ins Vorzimmer, deswegen lassen wir das nicht mehr zu..



    Zitat

    Beachtet ihr die Rangfolge oder ist das inzwischen überholt?


    Naja, Rangfolge nicht wirklich.. Er hat seine Privilegien behalten, die sie noch nicht hat, wie im Bett schlafen und am Sofa liegen dürfen.. Aufs Sofa darf sie im Moment noch nicht drauf, weil das für ihn auch noch eine Art Rückzugsmöglichkeit ist, wenn sie ihm zu viel wird.. Aber bald soll sie auch aufs Sofa dürfen..
    Ansonsten kriegt sie zuerst Futter, weil sie dazu ins Vorzimmer kommt, aber das ist nur organisatorisch bedingt, nicht rangordnungsmäßig.. Und ansonsten achte ich ein bisschen drauf, dass sie sich nicht immer vordrängelt und ihn verdrängen will, weil er auf keinen Fall zu kurz kommen soll..


    Alles in Allem bin ich bisher positiv überrascht.. Ich wusste, dass der Ersthund auf seinem eigenen Territorium oft ein bisschen kritisch reagiert und habe nicht damit gerechnet, dass er sie sofort mit offenen Armen empfangen wird, aber ich muss sagen, er hat das ganz gut gemacht.. Und ich freue mich immer wie ein Schnitzel, wenn es kleine Fortschritte zu verbuchen gibt (dass man sie gemeinsam streicheln kann und beide das ok finden, dass sie gemeinsam alleine auf der Rückbank im Auto sitzen und keiner zickt, dass sie manchmal gemeinsam Rücken an Rücken beieinander liegen, dass ich beiden gleichzeitig ein Leckerli geben kann, dass sie begonnen haben miteinander zu spielen, etc. etc. ).. Außerdem finde ich es super interessant zu beobachten wie stark die Maus sich schon an ihm orientiert.. Beim Gassi gehen sind sie permanent im Gänsemarsch unterwegs, wenn er losläuft, läuft sie mit, wenn er Besuch begrüßt, macht sie das auch, obwohl sie Menschen gar nicht sooooo toll fand wie er, und so weiter.. Und ich glaube auch, dass, obwohl er am Anfang echt nicht begeistert war und man gemerkt hat, dass er sich in ihrer Anwesenheit (in der Wohnung, draußen wars kein Problem) nicht wohl gefühlt hat, von ihr profitiert.. Ich habe mir vorher wirklich laaaaaange Gedanken gemacht, ob ich ihm sowas zumuten kann und ob das der totale Reinfall werden wird, aber ich bereue es im Nachhinein absolut nicht, sie geholt zu haben.. (Auch wenn ich sagen muss, dass ich sie ersten 3 Tage ohne Mithilfe meines Freundes sicher nicht alleine managen hätte können.. Da bin ich ihm übrigens unglaublich dankbar, er war nämlich strikt gegen einen Pflege-/Zweithund, hat sich dann aber trotzdem eine Woche "Pflegeurlaub" genommen um mir zu helfen.. Ich hab glaub ich den richtigen Mann erwischt =)) )

  • Bei uns leben ja außer den eigenen Hunden auch immer wieder Pflegehunde. In den letzten vier Jahren sind insgesamt vier eigene Hunde hinzugekommen und zwei verstorben. Pflegehunde waren es in dieser Zeit nach und nach 13.


    Nach welchen Kriterien habt ihr euch für den Zweit-/ Dritt- /Vierthund entschieden?
    Passt er zu uns und können wir ihm gerecht werden, auch wenn er (betrifft Pflegehunden) länger bei uns bleibt.
    Der jüngste Hund war beim Einzug 7 Monate alt, der älteste 13 Jahre.
    Eigentlich ziehe ich kastrierte Tiere vor, hatte nun aber schon eine unkastrierte Pflegehündin und auch unser Rüde kam unkastriert zu uns und wird es aufgrund seiner Erkrankung und seines Alters auch bleiben.
    Die Bedürfnisse der jungen/agilen Hunde mit den Bedürfnissen der alten/kranken/gebrechlichen Hunde in Einklang zu bringen, finde ich aufgrund der Berufstätigkeit teils schwierig, es erfordert eben mehr Organisation.
    Außerdem müssen einfach auch immer die Finanzen im Blick bleiben, da wir auch die Kosten für die Pflegehunde zu 100 % selbst tragen.


    Wie war es, als euer neues Familienmitglied einzog? Wie hat der erste Hund reagiert?
    Der Neuzugang, den wir bis dahin nur aus Beschreibungen und von Bildern kennen, wird von uns in den ersten Minuten in Ruhe in den Garten gelassen, erst dann dürfen die eigenen Hunde nach und nach dazukommen. Da wird manchmal gleich rangeprescht an den Neuzugang, um ihm zu zeigen, wer das sagen hat :roll: , aber meist läuft schon das erste Treffen ruhig ab.


    Gibt es Konflikte und wenn ja, wann mischt ihr euch ein?
    Wer zickt, fliegt raus. Nach diesem gedanklichen Motto handeln wir bislang erfolgreich.
    Wobei unsere Hunde bislang allesamt keine Ressourcen verteidigt haben. Sie fressen mit Abstand bzw. wegen der unterschiedlichen Dauer getrennt, schlecken aber auch miteinander Schüsseln, Joghurtbecher usw. aus.
    Mal ein Knurrer, wenn ein zweiter Hund mit auf den geliebten Schlafplatz will oder zu nahe an den eigenen Knochen kommt, aber ansonsten sind alle erfreulicher Weise friedlich.


    Beachtet ihr die Rangfolge oder ist das inzwischen überholt?
    Rangfolge ist mir egal, aber ganz wichtig ist mir der Sonderstatus, den die alten bzw. kranken Hunde haben. Auf die haben alle zu jeder Zeit Rücksicht zu nehmen. Klappt aber zumeist sehr gut.


    Fazit: Die aktuelle Planung ist, irgendwann mal nur noch zwei eigene Hunde zu haben und immer wieder mal einen Pflegehund. Mal sehen. Eines ist jedoch klar: Zwei Hunde sind Minimum.

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