Verletzung geht dauernd auf - Bin verzweifelt

  • habe gerade an Euch gedacht und nach einem Update gesucht.

    Super sieht das jetzt aus. Ihr habt den Mist hinter Euch. Das freut mich.

    Dylan hatte letzte Woche auch einen Beissvorfall. D.h er wurde gebissen. Die Stelle ist genauso blöd wie bei Euch
    allerdings hinten am Knie. Da wo die Haut schön spannt beim sitzen und laufen. In der Tierklinik musste ich gleich an Ashantis Wunde denken.

    Aber es ist nicht so tragisch. Ein paar Klammern und die Wunde reißt nicht mehr auf.

    Dann macht mal weiter so und freu Dich drauf wenn ihr endlich laufen dürft.

  • Sodelle,

    nachdem endlich die Sache mit dem Bein einigermaßen gut verheilt ist, und nur eine unschöne Narbe, wo kein Fell mehr wächst, übrig bleibt, kam am Mittwoch Abend die nächste mittelschwere Katastrophe.

    Mittwoch Abend wollten wir ins Bett und Ashanti sprang wie immer vom Sofa um mit ins Schlafzimmer zu kommen.
    Dabei muss sie ihre Rute so blöd am Tisch angeschlagen haben, dass sie im Wohnzimmer und im ganzen Flur ein halbes Blutbad veranstaltete. Und sie fiepte dabei erbärmlich.

    Wir hatten vor längerem schon mal Probleme mit der aufgeschlagenen Rutenspitze, die eine gefühlte Ewigkeit zum Abheilen braucht. An der Spitze war zum Schluss kein Fell mehr, sondern hauptsächlich kristallines Gewebe, was bei uns Menschen so was wie ne dicke Hornhaut ist. Unsere Tierärztin hatte uns schon darauf vorbereitet, dass wir möglicherweise wieder Probleme damit bekommen würden, und uns dann über eine Amputation der Rutenspitze Gedanken machen sollten.
    Tja, alles Vorsorge half nichts - da wir Rauhputz in der Wohnung haben, haben wir alles mit nem Teppich bis auf Kniehöhe gepolstert, und noch diverse "gefährliche" Ecken gepolstert - und es passierte wieder, dass Ashanti sich so schlimm die Rute anschlug, dass ich die Blutung nur mit nem Druckverband stillen konnte.
    Man, tat mir die Arme leid.
    Wir sind dann also noch in der Nacht in die Tierklinik, die aber nur den Verband nochmal machten, und uns nen Op-Termin für Donnerstag Mittag gaben.

    Nun ist Ashanti gute 3 cm ihrer Rute los (die insgesamt aber noch ca. 20 cm Länge hat) , und wir hoffen innständig, dass das auch ausreicht, um nicht wieder ein Problem damit zu bekommen.
    Hierbei ärger ich mich mal wieder, dass ich das nicht schon beim ersten Mal gemacht hab, wo der Heilungsprozess schon so lange gedauert hat. Normalerweise halte ich gar nichts von Ruten kupieren, aber hier hätte ich Ashanti vermutlich etliche Male Schmerzen ersparen können, wenn sie mal wieder irgendwo gegen gekommen ist, und es ihr weh tat, auch wenns nicht aufplatzet.

    Jetzt liegt sie hier neben mir und schlummert zum Glück ganz ruhig. Aber im Alltag macht sich das schon sehr bemerktbar. Die Rute ist total druckempfindlich, egal ob Hinlegen, Sitzen, oder Rutewedeln, jede kleinste Berührung am Verband tut ihr momentan weh, und ich kann gar nichts dagegen machen.
    Sitz-Übungen lassen wir momentan ganz weg, und übermäßiges Freuen mit Rutewedeln halten wir auch soweit in Grenzen wies möglich ist. Aber trotzdem kommt es oft genug am Tag vor, dass Ashanti fiept, weil sie sich gar selbst auf die Rute gelegt hat, oder irgendwo ran kam, sei es wenn sie sich schüttelt und sich quasi selbst mit der Rute ""schlägt"".

    Die Op hat sie dieses Mal auch nicht so gut vertragen. Hat sich abends zwei Mal heftig übergeben, und musste alle halbe Stunde raus zum Pippi machen, trank danach aber gleich ne ganze Wasserschale leer.
    In der Nacht beruhigte sich das zwar zum Glück wieder, sodass wir nicht nochmal in die Klinik mussten, aber schön war das Ganze trotzdem nicht.

    Ich hoffe sehr, dass diese Geschichte bald rum ist, und wir endlich ein wenig Ruhe haben von Not-Ops, Unfällen, und was weiß ich, was da sonst noch kommen kann. Mir reichts jedenfalls für die nächsten Jahre. :(

  • Das gibt es doch nicht :mute: Arme Maus und ihr armen Zweibeiner, dass so gar keine Ruhe einkehrt.

    Aber es ist erstmal toll, dass das Bein wieder halbwechs fit ist, kann sie schon normal laufen oder ist noch Schongang angesagt?

    Gib der Maus einen großen Streichler von mir, es muss einfach jetzt gut sein. :streichel:

  • Hallo Ihr Armen,
    ..das reisst ja wirklich nicht ab bei Euch....

    Einen Tip habe ich von den Riesenschnauzerbesitzern und Pinscherbesitzern, deren Hunde Probleme mit der Rute hatten und verletzt oder operiert waren:

    Es scheint sich zu bewähren, während der Heilung so eine Rohrverkleidung aus Schaumstoff der Länge nach aufzuschneiden und um die Rute zu machen.....solange bis die Wunde komplett verheilt ist.
    Ansonsten besteht wohl häufig die Gefahr, des Wiederaufplatzens ...

    Ich wünsche Euch gute Besserung.....Lg von Barbara mit Morris und Lenny

  • Danke für die Tips.
    Bisher haben wir verschiedenes versucht um die Rutenspitze zu polstern.
    Bei dem Rohrisolierer bin ich auch schon gelandet vor Längerem mal. Leider ist das zeug nicht Luftdurchlässig, was dann zu Feuchtigkeit im Verband geführt hat.
    Ne Klorolle hatten wir noch versucht, knickt aber beim Anschlagen auch weg. Die Plastik-Rutenkappe, welche man beim Tierarzt bekommt, hat bisher auch nicht wirklich geholfen, das diese zu klein ist, um eine gute Polsterung darunter zu packen.

    Ashanti musste ein zweites Mal ein Stück Rute lassen, da der erste Versuch nicht geklappt hat. :sad2: Die Rutenspitze ist geschwollen, dadurch riss die Naht auf, und es bildetet sich wieder kristallienes Gewebe, was sich auch noch entzündete.
    Jetzt ist die Rute nochmal ein paar cm kürzer, aber es sieht diesmal ganz gut aus mit der Heilung. Wenn jetzt nichts schief geht und unsere Polsterung weiterhin gut funktioniert, sollte es diesmal gut werden und sogar wieder Fell nachwachsen.

    Als Verband machen wir momentan Folgendes:
    Erst kommt Salbengaze auf die Wundstelle und eine Kompresse locker drum gewickelt und mit nem kleinen Streifen Tape fixiert. Nicht direkt auf die Haut, sondern nur um die Kompresse um Verrutschen zu verhindern. Dann kommt ne dicke Lage Watte-Verband zwei drei mal um die Rutenspitze und dann n bissl straffer um den Rest der Rute als Polster. Darüber auf die komplette Länge einmal einen breiten Streifen Maler-Krepp als Stabilisierung der Watte. Darüber kommt dann selbsthaftender Verband, auch komplette Rute, oben an der Rutenwurzel tape ich mit sogenanntem Zumbel-Tape. Das kennt ihr wahrscheinlich eher als Isoliertape aus dem Fahrradhandel oder Elektrobereich. Das Zeug ist dehnbar und klebt nicht so krass auf den Hundehaaren, sodass diese nicht rausgerissen werden beim Abmachen. Aber es hält genau so viel, dass der Verband nicht rutscht.
    Zu guter Letzt habe ich eine 0,5 l Pfandflasche zurechtgeschnitten. Flaschenhals ab, Flaschenboden ab und einmal der gesamten Länge nach aufgeschnitten. Um scharfe Kannten zu vermeiden (Verletzungsrisiko) hab ich alle Schnittflächen mit ner Nagelfeile "rund" gefeilt. Über den Bereich der Rutenspitze klemme ich jetzt quasi die Flache und tape diese auch nochmal mit Zumbel direkt auf den Verband.
    Das ganze Gebilde ist dann ein guter Stoßdämpfer. Wichtig ist, dass der Watteverband ungefähr so dick ist wie der Durchmesser der Flasche. Ist da zu viel Luft dazwischen, dann wirkt die Kraft eines Schlages nur punktuell und ist somit gefählicher für die frische Naht, welche wieder aufplatzen kann.

    Ich setze auch gern noch ein paar Fotos von diesem aufwendigem Verband hier rein so als Anleitung ;)
    Aber eigentlich wünsche ich euch, dass ihr keine Probleme mit der Rute eures Hundes habt :/

  • Achherje, das klingt na nach Monsteraufwand :muede2:

    Knuddel das Monstertierchen von mir und lasst den Kopf nicht hängen.

    Foto würde ich gern sehen. Rutscht der Verband nicht von der Rute? Mein Rüde hatte sich mal die Rude verletzt, das teil ist immer wieder runtergerutscht :muede2:

  • Dann mal die Bildbeschreibung. Ich hoffe, die Bilder sind nicht zu groß.


    Das Material:

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    Die zugeschnittene PET Flasche 0,5 l kleine Cola-Flasche

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    1. Salbengaze auf die Wunde, dann Kompresse drüber und mit kleinem Streifen Tape fixiert

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    2. Großzügig Watte-Verband um alles. Bei der Rutenspitze zwei drei vier Umwicklungen locker, um den gesunden Rutenteil eine Umwicklung etwas straffer. Am Ende mit Malerkrepp fixieren. Ich habe so breites dehnbahres Malerkrepp ausm Baumarkt, wo ich den Streifen einmal in der Mitte schmal schneide.

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    3. Mit einen großen breiten Streifen Malerkrepp die Watte fixieren. Das stabilisiert das Ganze zusätzlich.

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    4. Mit selbsthaftendem Verband in einer Lage grob umwickeln und am schmalen Ende mit Zumbel auf dem Fell fixieren.

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    5. Zum Schluss macht man die Flasche drum und fixiert diese auch wieder mit dem Zumbel direkt auf dem Verband.

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    Bei allen Tapes ist es wichtig darauf zu achten, dass es nicht zu straff gewickelt ist, sonst könnte das die Durchblutung in der Rute stören.
    Der gesamte Verband wird bei mir täglich gewechselt. Beide Tapes kleben grad so viel, dass es nicht verrutscht, aber nicht so viel, dass man sämtliche Haare beim Abmachen des Tapes rausrupft. Lässt man den Verband länger als zwei Tage dran, dann klebt das Tape zu stark.
    Wenn wir bei Regen raus müssen, dann mache ich noch eine Tüte um das Ganze und fixier das mit nem Haushaltsgummi. Es kommt ja nach dem Gassigehen direkt wieder ab.
    Wenn ich den Verband wechsel, dann massier ich die Rute noch ein paar Minuten, bevor der neue Verband dran kommt. Das Wichtigste bei der Heilung ist die Durchblutung in der Rute, welche durch das Tapen etwas leiden könnte. Deswegen ist die Watte auch so weit gewickelt, einfach damit dort nochmal eine Polsterung ist. Außerdem schützt das den rasierten Teil, wo momentan kein Fell ist.
    Das Ganze hält im normalen Alltag ganz gut. Wildes Spiel oder zu viel Rumflitzen oder Rutewedeln vor Freude würde ich soweit wie möglich verhindern. Das ganze hält aber normales Rutewedeln ganz gut aus.
    Ich mache am Ende an der Rutenwurzel meistens noch einen schmalen Streifen Tape drum (berührt den eiigentlichen Verband aber nicht), um eine Markierung zu haben bis wo der Verband geht. So sehe ich gleich wenn irgendwas verrutscht und man neu verbinden muss.
    Man kann auch mit nem wasserlöslichen Stift ne Markierung direkt aufs Fell machen. Das verwischt aber bei Regen leider.

  • Wow, danke für die tolle Beschreibung und das Teilen der "Bauanleitung".

    So Rutenprobleme sind ja nicht so selten, sicher kann jemand von deinen Erfahrungen profitieren :gut:

  • Ich habe den ganzen Thread still mitgelesen und wünsche Euch auf diesem Weg alles gute für die Maus. Hoffe es verheilt bald und es gibt keine schlimmen Unfälle mehr.
    Ich drück die Daumen und Pfoten.

  • Danke für die vielen lieben Gutebesserungsgrüße :smile:

    Heute Morgen gab wieder einen kurzen Schockmoment.
    Ashanti steht auf und freut sich wie bolle, wie jeden Morgen wenn wir aufstehen und es zur ersten Gassirunde gehen soll. Und was seh ich, das Ding war ab und lag in ihrem Bett.
    Ashanti muss wohl nachts mit dem Fuß draufgestiefelt sein, und hat sich das Teil so quasi beim Aufstehen abgezogen. Zum Glück ging aber alles gut, weil mein Freund gleich die Rute festgehalten hat, sodass Ashanti nicht weiter wedeln konnte. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn sie sich in freudiger Wedelaction am Bett, oder sonst wo angeschlagen hätte.
    Etwas Gutes hatte das Ganze, eine bisher nässende wunde Stelle ist so über Nacht abgetrocknet.
    Jetzt ist alles wieder verbunden und hält gut.
    Also alles nochmal glimpflich ausgegangen. Die Naht und der gesamte Wundbereich sieht diesmal sehr gut aus.
    Wir sind guter Dinge, dass es diesmal endlich schön verheilt. Der Arzt hat das so gut genäht, dass sogar wieder Fell wachsen wird :gut:

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