Ernährung von ehem. Straßenhunden o. aus schlechter Haltung

  • Hallo ihr Lieben,

    ich wollte euch mal fragen welche Erfahrungen ihr gemacht habt, was die Ernährung von ehemaligen Straßenhunden oder Hunden aus schlechter Haltung angeht.

    Von einer Bekannten die oft Pflegestelle für Auslandshunde ist, habe ich gehört, dass diese Hunde am Besten mit Mischfütterung und nicht zu hochwertigem Futter klar kommen. Sie füttert zum Beispiel anfangs fast nur Kartoffeln, dann kommt mal Joghurt/Quark/Hüttenkäse dazu und später dann erst Fleisch. Anscheinend kommen die Hunde damit bestens klar.

    Janosch kommt ja auch aus schlechter Haltung und wurde wohl nur mit Essensresten und Küchenabfällen ernährt. Hab mal ein Bild gesehen, wie neben ihm ein umgekippter Eimer mit Gemüseschalen lag.
    Bei mir bekam er dann hochwertiges Futter (Platinum und TC) und stank daraufhin nicht mehr so.
    Aufgefallen ist mir aber die letzte Zeit, dass er Essensreste extrem gut verträgt. Alles mögliche an Brot oder Würstchen, Kuchen ist auch kein Problem und Nudeln mit Soße, oder große Mengen gekochtes Getreide verträgt er total gut. Er macht zwar riesen Haufen, aber hat absolut keinen Durchfall.

    Zurzeit bekommt er viel gemischt (also nicht in einer Mahlzeit), z.B. RFK, Essensreste, Gekochtes für die Hunde, Trofu und Dofu und kommt damit viel besser klar, bzw. hat kaum noch Durchfall, auch bei großer Aufregung.

    Eigentlich sagt man ja, dass zuviel an Getreide nicht besonders gesund ist und auch gewürztes Essen, aber kann es sein, dass ihn die Welpenzeit so geprägt hat, dass er so ein MischMasch einfach am besten verträgt?

    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

    Findet ihr es sinnvoll einen Straßenhund o.Ä. sofort auf hochwertiges Futter umzustellen?

    Bin gespannt was ihr dazu sagt!

  • Hallo,

    ich hab auch nen ehemaligen Straßenhund und sie verträgt auch alles. Denke, diesbezüglich empfindliche Hunde werden unter den Bedingungen auch nicht lange überleben...ich praktiziere auch Mischfütterung aus Überzeugung und würde das aber auch bei jedem anderen Hund machen mittlerweile. Ich glaube nicht, dass man Straßenhunde grundsätzlich anders bzw. weniger "hochwertig" ernähren muss/sollte, wobei "hochwertig" m. E. oft falsch verstanden wird und dann mehr schadet als nutzt (für keinen Hund ist z. B eine zu proteinlastige Ernährung wie sie bei hauptsächlicher Fütterung von teurem (Muskel)-Fleisch entsteht gesund)

    Grundsätzlich ist es aber sicher gut, eine allmähliche Futterumstellung zu machen von dem was der Hund gewohnt ist, wie Deine Bekannte es praktiziert - hat aber meines Erachtens nichts mit Straßenhunden an sich zu tun.

  • Ich würde jeden Hund mit gutem Futter ernähren, egal, ob vom Züchter oder von der Straße. Mein Hund stammt aus Tschechien. Keine Ahnung, ob sie mal Straßenhund war, aber dort im Tierheim und auch hier im Tierheim gabs sicherlich kein "gutes" Futter (für meine Ansprüche). Bei mir gab es am Anfang gutes Trockenfutter und jetzt wird sie hauptsächlich gebarft und bekommt (nicht ganz so gutes) Trockenfutter als Leckerlis. Zwischendurch gibt es auch mal ein Stück trockenes Brot. Sie ist jetzt 1,5 Jahre bei mir und hatte in der Zeit einmal richtig Durchfall, wo sie dann alle halbe Stunde raus musste.

  • Ich würde annehmen, daß sich die Darmflora deines Hundes tatsächlich auf große Mengen Kohlehydrate eingestellt hat, aber das heißt ja nicht, daß das langfristig gut für ihn ist oder er sich nicht auf hochwertigeres Futter umstellen könnte. Ich würde es wohl ähnlich machen wie du: der gewohnten Kost peu a peu Besseres hinzufügen, Frischfleisch, vielleicht ein bißchen Joghurt für die Darmflora, gedünstetes Gemüse...und so weiter, bis du bei einer hundegerechteren Mahlzeit angelangt bist.

    Auf der anderen Seite würde ich es bei einem eher "sparsamen" Hundetyp auch mit Protein nicht allzusehr übertreiben, sondern das Futter so bei zwischen dreißig und fünfzig Prozent Fleisch einpegeln oder ein entsprechendes Fertigfutter wählen.

  • Hallo,

    also ich habe hier auch zwei sitzen.
    Eine ist ein Straßenhund aus Spanien. Sie verträgt absolut nichts, nicht mal Joghurt oder Quark und erst gar kein Fleisch jeglicher Art. Davon gibts dann reichlich Durchfall und Erbrechen. Hat mir schon einige Teppiche gekostet :fear:
    Ich frage mich echt wie sie es da geschafft hat auf der Straße zu überleben. Hundefutter wächst ja nicht auf Bäumen.
    Sie kriegt also nur Trocken- und Nassfutter. Alles andere ist mir zu riskant.

    Und der andere kommt aus schlechter Haltung, wurde mit allem möglichen vom Tisch gefüttert nur kein Hundefutter eben. Wahrscheinlich gabs beim früheren Herrchen ordentlich fettiges zu fressen, denn erst ist ordentlich dick, was wir jetzt ausbügeln. Die Diät gefällt ihm zwar gar nicht aber was will man machen. :hilfe: er bekommt auch nichts mehr vom Tisch, erstens weil ich es unfair finden würde der anderen Hündin gegenüber und zweitens weil er sich das betteln abgewöhnen soll.

    :smile:

  • Ich denke, dass kommt ganz auf den Hund an.

    Glaube aber auch, dass eine frühe Prägung der Verdauung durch eine bestimmte Fütterung einen Einfluss
    auf die weitere Ernährung des Hundes im Laufe seines Lebens hat.

    Aber durch Krankheiten, Allergien kann es trotzdem sein, dass ein Straßenhund,
    der jahrelang Müll fressen musste, einiges, weniges oder vieles nicht mehr verträgt.

    Unverträglichkeiten und Allergien bestehen ja nicht von Anfang an, sondern können im Laufe des Lebens plötzlich auftreten.

    Da man ja in der Regel nicht weiß, was genau der Hund vorher bekommen hat, würde ich ein vernünftiges Hundefutter wählen.

    Ich kann mir vorstellen, dass viele Straßenhunde Mangelerscheinungen haben und dann ist man wohl erstmal mit einem ausgewogenden und qualititativen guten Futter, ob nass oder trocken gut beraten.

    Obwohl, dem gerade eingezogenen Hund erstmal eine Art Schonkost
    zu verordnen vielleicht auch gar nicht nicht verkehrt ist. :???:

  • Danke für eure Antworten.

    Hochwertig müsste man wahrscheinlich erstmal definieren. Was ich verkehrt finde, aber öfter schon gelesen habe, dass man den Hund sofort auf getreidefreies Futter umstellen will, wenn er denn eingezogen ist. Ich denke das ist sehr belastend für den Hund und oft liest man ja dann auch von Durchfallproblemen und es wird ewig nach dem richtigen Futter gesucht.

    Langsam umstellen finde ich gut und 30-50% Fleisch ist sicherlich ausreichend.

  • mein Spanier hatte mit ausschließlich Fleisch auch ein Problem - seit ich Gemüse u. Nudeln od. Reis mit dazu gebe - alles im Grünen Bereich. Von Hartkäse bekam er auch dünnen Kot. Obst - Äpfel, Kirschen, Zwetschgen, Ananas - da steht er drauf. Nudel ohne Beilage - muss nicht sein.

    lg die Drei

  • Meine beiden kannten auch kein hochwertiges Futter. Damit kommen sie aber super zurecht!
    Hatte bislang nur bei Rassehunden vom Züchter Probleme mit dem Futter.

    Ich finde es klingt eher nach einer Ausrede um nicht so viel Geld für teures Futter auszugeben.

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