Probleme mit dem Rückruf

  • Hi Holly,


    zum Zeitpunkt, bzw dem Üben:


    Du kannst versuchen sie anzusprechen und auf Dich aufmerksam machen, wenn Ihr noch genügend weit genug von den anderen Hunden entfernt seid, dass Du sie noch auffordern kannst Dich anzuschauen. Dabei ist sie angeleint.


    Schaut sie Dich an, Lecker rein und das mehrmals wiederholen. Dann als ultimative Belohnung zu den anderen Hunden hinlassen.
    Sie soll lernen Dich bei Anblick anderer Hunde anzuschauen.


    Wenn das gut klappt vorsichtig die Entfernung zu den anderen Hunden verringern und ansprechen/Blick zu Dir belohnen.


    Alternativ kannst Du dabei auch warten ob sie alleine auf die Idee kommt zu Dir zu schauen, ohne sie vorher anzusprechen. Das kann aber dauern, erfordert ein gutes Timing bei der Belohnung, die muss blitzschnell beim anschauen erfolgen, sonst verknüpft sie u.U. schon wieder das Abwenden von Dir mit der Belohnung.


    Clicker geht auch gut dabei, wenn Sie das kennt auch eine Möglichkeit ihr zu zeigen, was sie richtig macht.
    Es kann aber sein, dass sie es bei größer Ablenkung missversteht, weil Dein Timing nicht stimmt, daher auch hier der Rat, das erst mal mit wenig Ablenkung zu üben, ein Signal einzuführen und dann die Begegnung mit den anderen angehen.


    Hast Du Dir mal Gedanken um die Qualität der Belohnung gemacht?
    Die kann im Falle des zu Dir kommens auf Abruf momentan gar nicht hochwertig genug sein.
    Sollte etwas sein, auf das sie total abfährt und sie uuuuuuuunbedingt haben muss und sie auch nur für ein zügiges kommen bekommt. Gibt es so etwas?


    Zum Abrufen vom schnüffeln (und nicht nur dabei):


    Warum rufst Du sie vom schnüffeln ab, obwohl Du Dir nicht sicher bist, dass Du in diesem Moment zu ihr durchdringst? Damit machst Du Dir das Kommando kaputt und das Leben unnötig schwer.
    Störe sie dabei, geh' hin und vertreib sie und animiere sie dann Dir zu folgen.


    Weiteres gerne später, muss mal eben weg.

  • Das gleiche Problem hab ich auch mit meinem (5 Monate alt).


    Ich übe auf der Wiese täglich das Rückrufkommando mit einer Hundepfeife und einer 15m langen Schleppi.
    (ich hatte das Gefühl das er von meiner Stimme gelangweilt ist und deswegen nicht auf mein Rückrufkommando hört).
    Das "Rückpfeifen" funktioniert auch super- bis er einen anderen Hund sieht.


    Ich habe das jetzt so geregelt:
    Ich übe das Rückrufkommando täglich mit Schleppi und Pfeife.
    Und dann gehe ich mit meiner Fellnase und mit meiner Schwester und ihren Hunden auf einer Wiese.
    Dort darf er dann ohne Leine oder Schleppi toben und weil ich weiß,
    das er da nicht zuverlässig auf das Pfeifen hört, Probier ich es erst gar nicht.
    (Hört sich jetzt blöd an, aber mir wurde gesagt, wenn man weiß das er ein Kommando nicht ausführt,
    dann soll man es in denen Situationen so lange verstärken bis er es richtig kann).


    Kommt er auf mich zugelaufen und ist nur noch ca. 10m,
    dann pfeife ich und gebe ihm sein Lob und Leckerli.
    (Mittlerweile kann ich es machen, weil ich weiß, wenn er schon auf mich zu läuft und ich pfeife,
    das er zu mir kommt)


    Demnächst werde ich schon pfeifen wenn er 20m entfernt ist und nach und nach werde ich die Distanz vergrößern.

  • Als ich mit dem Training angefangen habe, hat Casper sein Futter nur aus meiner Hand auf dem Spatziergang bekommen. Wenn danach noch was übrig war, gabs das aus dem Napf. Jedes mal wenn er zu mir kam gabs was. Ich hab auch regenmäßig die Richtung gewechselt, sodass er gar nicht wissen konnte wo es lang geht und nicht vorraus lief. Sobald er vorraus gelaufen ist, Zack umgedreht andere Richtung. Ist er nachgekommen gabs Futter


    Wenn der im Wald irgendwo schnuffelt und das furchtbar interessant ist geh ich einfach weiter, kommentarlos. Meistens kommt er nach.


    Wenn ich aber schon relativ weit weg bin und ich befürchte er könnte mich nicht mehr sehen, klatsch ich in die hände und rufe laut.


    Im Grunde bin ich aber immer sehr interessant für für meinen Hund, weils bei mir halt Leckerchen gibt. Manchmal mach ich aber auch echt n Affentanz, dass die Leute denken ich sei nicht mehr ganz dicht :D aber es funktioniert.
    "tütelüdelü lecker lecker guck ma hier feiner feiner prima prima guckguckguck" mit Stimmt wie Heidi Klum :D


    Am besten fängst du mit einfachen Situationen an, wenns nicht unbedingt soooo interessant ist.


    Wenn der dann zu mir angepest kam und freudig auf mich zu lief, hab ich einfach 1-2 mal "hieeer" gesagt (je nach dem wie lang sein laufweg ist) und ihn dann ne richtig fette Portion aus der Hand fressen lassen.


    Ich weiss ja nicht wie verfressen dein Hund ist, aber bei meinem Labbi klappt das super.
    Ich kireg ihn jetzt mit dem "Hieeeeer" sogar schon aus dem Spiel. Aber das hat auch Wochen gedauert und ich habs auch erst nach Wochen beim Spielen getestet.

  • Zitat

    Also einfach in solchen Situationen nicht rufen? Aber irgendwann muss sie doch lernen, dass sie immer kommen muss, wenn ich rufe. :???: Bin verwirrt...


    Bei mir ist das Rufen noch kein Kommando, das auf Gehorsam beruht, dafür ist meiner noch zu jung. Es läuft halt über Motivation, man könnte auch sagen Bestechung ;-)


    Ein Kommando gebe ich nur dann wenn ich mir zu 100% sicher bin, dass ich mich durchsetzten kann. Das üben wir zur Zeit anhand seines Namens, denn das ist ja das Kommando was er am häufigsten hört. Und was muss er beim hören seines Namens machen? Einfach Reagieren/Gucken.


    Und das üben wir so: Casper schnüffelt im wald an einer höchst interessanten Stelle. Ich stehe dabei hinter ihm und sage seinen Namen, guckt er zu mir bekommt er ein "prima, sehr gut" und ein leckerchen. Guckt er nicht, kriegt er unmittelbar nach dem Kommando Casper n leichten schubser an den Po. Dann guckt er und bekommt dann sein Lob und leckerchen. Er lernt dafür dass er gucken/ regagieren MUSS, weil ja sonst der doofe schubser kommt.
    Das kannst du auch auf jedem Spatziergang bis zum abwinken üben.

  • Zitat


    Ich rufe Moe auch ab und zu beim Spazierengehen, aber wenn sie wirklich grad was tolles schnüffelt kommt sie nicht. An der Schlepp ranzuziehen find ich irgendwie doof, zumal das bei so einem großen Hund auch gar nicht immer so leicht ist. Also einfach in solchen Situationen nicht rufen? Aber irgendwann muss sie doch lernen, dass sie immer kommen muss, wenn ich rufe. :???: Bin verwirrt...


    Noch bist du dabei ihr den Rückruf beizubringen, was heißt, wenn sie auf das Kommando nicht kommt, ist es deine Schuld, weil du die Ablenkung zu hoch gewählt hast ;)
    Rufst du also und dein Hund kommt nicht, gehst du kommentarlos zu ihm und leinst ihn an. Fürs nächste Mal wählst du die Ablenkung eine Stufe niedriger.
    Während du am trainieren bist, ist es also wirklich so, dass du möglichst nur dann rufst, wenn du dir zu 100 % sicher bist, dass dein Hund auch kommt.

  • Zitat

    Während du am trainieren bist, ist es also wirklich so, dass du möglichst nur dann rufst, wenn du dir zu 100 % sicher bist, dass dein Hund auch kommt.



    Einspruch....Training gestalte ich so, dass sie die Chance hat 100%ig zu kommen.....
    Soll heißen reines Üben des kommens indem sie z.B. zwischen 2 Personen hin und hergerufen wird, dabei der Abstand langsam vergrößert wird, dann nach und nach Ablenkung dazu kommt und sie damit die Gelegenheit hat zu begreifen, was ich von ihr will, ohne dass sie viel Fehler machen kann. Das Ganze mit richtig begehrtem Lecker belohnt, das es nur bei dieser Übung gibt, sollte zum Erfolg führen.

  • Vielen, vielen Dank für eure tollen und hilfreichen Antworten. Ich freue mich sehr, dass ihr euch soviel Zeit für mich nehmt.


    Ich war vorhin mit der Maus im Park um weiter an einigen Baustellen zu arbeiten (Leinenführigkeit, Aufmerksamkeit trotz Menschen etc.), was natürlich alles noch nicht 100% klappen muss, aber darum üben wir ja auch. :smile:
    Hat eigentlich alles sehr gut geklappt. Ich hatte einen relativ aufmerksamen und lieben Hund, der sogar das ein oder andere Mal schon gut bei Fuß gelaufen ist. :gut:


    Dann kam eine (sich wiederholende) Situation, die genau mein Problem ist und die ich euch kurz schildern möchte...ich sehe schon von weitem einen kleinen Mischlungsrüden, der bestimmt 100m vor seinen Besitzern (ohne Leine) fröhlich unterwegs ist und auch nach gegenseitiger Sichtung nicht ran gerufen wird. Ich bringe Moe ins Sitz und sage WARTE (das klappte erstaunlicherweise super und ich war total happy, dachte ich doch ich könnte die Begegnung als Übung nutzen), dann Pustekuchen....der andere Hund kommt munter angerannt, da war es dann bei Moe mit der Aufmerksamkeit (verständlicherweise) auch vorbei. Ich hab sie dann abgeleint (nach kurzem Wortwechsel mit dem Besitzer) und die beiden haben sehr schön gespielt.


    Nun zum Problem: Moe ist beim Spielen absolut weggetreten und mit dem kleinen Kerl viel zu weit weggerannt (sicher 200m von uns entfernt), da bekomm ich schon nen dicken Kloß im Hals. Der Besitzer von dem Rüden auf meine Frage hin, ob er seinen nicht mal näher ranrufen könnte: "Nee, der kommt eh erst, wenn er mit Spielen fertig ist wieder her. Das kann er nicht anders." :muede: TOLL und NUN? Irgendwann sind die beiden wieder angeflitzt gekommen und ich konnte Moe anleinen, aber das ist eine typische Situation...wäre da ein dritter Hund an der Leine o.Ä. dazu gekommen, dann wäre Moe da locker und lustig hingerannt und ich hätte mir wieder was anhören können.


    Übrigens bringt in diesen Situationen auch in die andere Richtung gehen oder Verstecken nichts. Mein sehr selbstständiger Hund hat ein Gottvertrauen, dass er sowas entweder nicht registriert oder es einfach gelassen hinnimmt. :???: Mittlerweile bekomm ich schon Bammel, wenn ich sie zum Spielen ableine, weil ich nun schon drei blöde Situationen mit HH hatte, die mich gleich sehr arg angegangen sind. Ich kanns ja auch verstehen....


    Rückruf üben werde ich (mit euren Tips) weiter (mit wenig Ablenkung) und auch mit dem Futterdummy haben wir jetzt angefangen, aber ich brauche dringend einen Plan für diese Situationen, da Moe auch gerne mit dem anderen Hund mitrennt, wenn dessen Besitzer weiterlaufen. Sie war da auch schon oft außer Sicht und machte auch keine Anstalten mich zu suchen. Bindungsproblem? :fear: HELP

  • Also jetzt bin ich verwirrt :???:

    Zitat

    Einspruch....Training gestalte ich so, dass sie die Chance hat 100%ig zu kommen.....
    Soll heißen reines Üben des kommens indem sie z.B. zwischen 2 Personen hin und hergerufen wird, dabei der Abstand langsam vergrößert wird, dann nach und nach Ablenkung dazu kommt und sie damit die Gelegenheit hat zu begreifen, was ich von ihr will, ohne dass sie viel Fehler machen kann. Das Ganze mit richtig begehrtem Lecker belohnt, das es nur bei dieser Übung gibt, sollte zum Erfolg führen.


    Hat der Hund nicht immer ne Chance zu kommen? Ich mein wir rufen ja nicht, wenn ne Mauer dazischen steht :/
    Wieso soll ich dem Hund Raum für eigene Entscheidungen geben?
    Nach den Erzählungen von Holly111 gehe ich schon davon aus, das Moe ganz genau weiss was Frauchen eigentlich will. Ich denke das Problem liegt viel mehr darin, dass sie die Rufe von Frauchen nicht ernst nimmt, weil sie weiss: "wenn ich nicht komme hab ich länger spass, und eigentlich ich muss ja auch nicht, weil passiert ja eh nix wenn ich hier bleibe"
    Deswegen denke ich, dass der Hund begreifen muss, dass man meint was man sagt und dass er das Kommando ausführen MUSS. Das wäre dann Gehorsam. Es gibt in dem Fall kein "eigentlich" oder "vielleicht".
    Herranrufen und mit Leckerchen locken ist Motivation.

  • Zitat

    Sie war da auch schon oft außer Sicht und machte auch keine Anstalten mich zu suchen. Bindungsproblem? :fear: HELP


    Das könnte man auch vermuten :???: Vielleicht probierst du mal sie übers Futter an dich zu binden? Dass sie das Gefühl bekommt, ich brauche Frauchen, sonst krieg ich nichts zu fressen...
    Wäre jetzt meine Idee, wenn das falsch ist, verbessert mich gerne. :smile:

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