Panik beim Autofahren nach "Trennung des Rudels"

  • Hallo zusammen!
    Mein Mann und ich haben eine Rauhaardackelhündin, 8 Jahre, die seit ca. 3 Jahren ein fürchterliches Theater in meinem Auto anstellt, wenn ich morgens das Haus verlasse und mit ihr zur Arbeit fahre. ich muß kurz ausholen zum bessseren Verständnis des Problems: wir arbeiten beide, ich allerdings in einer anderen Stadt ca. 35 km entfernt. Ich pendel unter der Woche nicht jeden Tag, da wir in meiner Arbeitsstadt auch eine kleine Wohnung haben, aber so 3 - 4x Mal die Woche fahre ich hin und her - mit Hund. Unsere Hündin hat es nie anders kennengelernt von klein auf war das immer so. Seit ca. 3 Jahren macht sie nun ein unglaubliches Theater und ich bin mit den Nerven am Ende - heute morgen auch wieder. Sie weigert sich erstmal schon das Haus zu verlassen und mit in mein Auto zu steigen, ihre Ideal-Vorstellung eines Tages ist, daß das Rudel immer komplett zusammen ist, darum ist es Montags nach einem Wochenende immer besonders schlimm.
    Wenn ich sie dann endlich im Auto habe ( sie fährt hinten im Kofferraum mit, mittlerweile mit Gitter, da Sie sich über die Sitze nach vorne hangelt ) geht es los: es wird so gehechelt, daß selbst die Klimaanlage nicht dagegen ankommt, sie weint und schreit fast ( wenn man das so ausdrücken kann ), aber da könnte ich ja noch mit leben. Da Schlimmst ist, daß sie ,trotz vorherigem Gassigehens, den ganzen Kofferraum vollsch.... Ich kann im Rythmus von 2 Wochen Tonnen von Handtüchern, Decken und Körbchen entsorgen! Das macht Sie aber NUR, wenn es nach einer Nacht zuhause morgens weg von Herrchen geht. Fahren wir beide zusammen mit ihr irgendwo hin ist alles ok, auch wenn ich in der Mittagspause mit ihr an den Strand oder in den Wald fahre ist alles ok. Es ist also offensichtlich keine reine Angst vorm Auto, sonderm die Trennung des Rudels? Wir sind ratlos und ich muß sagen, ich habe schon große Angst vor der nächsten fahrt am Mittwoch morgen! Wir haben es auch mit einer Box probiert, da flippt der Hund völlig aus, genaus mit anschnallen auf dem Rücksitz - wird auch alles vollgesch.... . hat vielleicht jeamnd eine Lösung oder einen Vorschlag? Ich bin am verzweiflen, sie tut mir ja auch so leid!!!
    Vielen Dank im Voraus!!!!

  • Wie sieht denn der Ablauf aus, wenn du losgefahren bist? Nimmst du sie mit ins Büro? Wie verhält sie sich dort?


    Meine erste Idee wäre mehr Zeit einzuplanen und auf dem Weg zur Arbeit eine Pause mit Spaziergang und Aktion zu machen, mit dem Ziel, dass die Autofahrt auch in diesem Fall mit ewas positivem verknüpft wird.

  • Hallo,
    wenn der Hund sich in einer Box genau so verhält wie hinten oder auf der Rückbank, würde ich ihn trotzdem in einer Box transportieren, kommentarlos und fertig. Da musst du zumindest weniger putzen.
    Vielleicht hilft es ja wenn du die Box anfangs auf dem Beifahrersitz befestigst. Ich würde aber auch in dem Fall schweigen um den Hund bei seiner "Randliererei" nicht zu bestätigen.
    Auch würde ich den Hund ab und an mal einfach im Auto parken und für ein paar Minuten weggehen. Alles ohne etwas zu sagen.
    Irgendwann wird Ruhe sein. Meine Erfahrung.
    Gruß Terrortöle

  • Wenn ich losgehfahren bin versucht sie zuerst sich aus dem Auto "rauszubuddeln", dann ist kurz Ruhe ( Madame ist erschöpft), dann geht das Sch... los, wird durch weiteres Buddeln im den Decken und Handtüchern schön im Kofferraum verteilt. Sobald ich da bin und den Kofferraum aufmache freut sie sich wie Bolle, rast ins Büro, holt sich das morgentliche Leckerlie von meinem Kollegen und verschwindet im Körbchen unter meinen Schreibtisch und schläft.
    Aber die Idee mit der Paus könnte ich mal probieren, da bin ich bis jetzt noch nicht drauf gekommen.
    Ich bin mir unsicher in Sachen Box - wenn es nochmal Wert hat kaufe ich noch eine und probiere es mal auf dem Beifahrersitz. Sprechen während der Fahrt tue ich mit ihr schon lange nicht mehr, weil ich mir auch gedacht habe ich bestätige ihr Verhalten nur.
    Vielleicht gelingt es mir ja etwas Positives zu finden, was sie den kurzzeitigen Verlust Herrchens erträglicher Macht.

  • Ich würde ihr Körbchen zu Hause einfach auf unbestimmte Zeit durch eine Transportbox (mit offener Tür natürlich) ersetzen. So lernt sie die Box als "ihren Platz", der ihr Sicherheit vermittelt, kennen. Nach ein paar Tagen würde ich sie dann auch in genau dieser Box im Auto transportieren, vielleicht hilft das bereits.

  • Machst du denn sonst viel mit ihr alleine, also ohne deinen Mann?


    Ich finde den Wechsel schon krass zwischen einem entspannten Autofahren zum See und dieser Panik auf dem Weg zur Arbeit. Und ich glaube es ist Panik, denn kein Hund kotet sich in dem Maße ein und du scheinst das Verhalten ja auch (zumindest in letzter Zeit) nicht bekräftigt zu haben.


    Die Frage ist also was genau der Auslöser ist. Kommt es sonst nie zur Trennung von deinem Mann? Vielleicht liegt es auch am Tempo oder der Strecke. Der Hund einer Bekannten mochte Autofahren nicht besonders, aber auf der Autobahn fand sie es besonders schlimm. Fahr doch mal versuchsweise mit Mann und Hund die gleiche Strecke, auf der sie sonst immer so eine Panik schiebt... An der Arbeit scheint es ja nicht zu liegen, wenn sie dort so begeistert reinläuft.

  • Also, unter der Woche mache ich fast alles alleine mit ihr, da sie ja den ganzen Tag bei mir ist. An den Wochenenden ab Freitagabend unternehmen wir dann sozusagen immer alles zu dritt. Die Trennung vom Herrchen ist für sie also eigentlich normal. Auch an den Wochenende machen wir ja mal etwas ohne Hund und alleine zuhause sein kann sie ohne Probleme bis zu 4-5 Stunden - kein Theater, kein Laut - NICHTS passiert. Die Fahrtstrecke ist nur Landstr. mit max. 100 kmh - da ist es glaube ich nicht das Problem, denn wenn wir in den Urlaub mit ihr fahren ist sie, je schneller es auf der Autobahn geht umso ruhiger. Wir sind auch schon zusammen die Strecke gefahren ( mehrfach ) - da gab es keine Panikattacken.
    Gerade in der Mittagspause bin ich auch wieder mit ihr zum Spielen nach außerhalb gefahren - kein großes Problem, ein bißchen gehechelt, aber das war eher die Vorfreude auf das Ballspielen ohne Leine.
    Wo das Problem im heimischen Umgang liegen sollte wüßte ich nicht - was ist damit gemeint?
    Ich werde jetzt den Tipp beherzigen und das Körbchen heute noch durch eine Transportbox ersetzen, die mit ins Auto nehmen nachdem sie drin geschlafen hat, sie mal kurz damit im Auto alleine lassen ( mehrere Male ) und übermorgen ( bzw. den Donnerstagmorgen ) mal probieren, ob es besser geht - den Tipp finde ich sehr gut, mit Leckerlies könnte das ja vielleicht klappen. Des Rätsels Lösung scheint jawohl zu sein, ihr den kurzen Abschied richtig schmackhaft zu machen - da wird uns schon noch etwas einfallen. Nun fahre ich erstmal eine Box kaufen. Vielen Dank erstmal für die schnellen, guten Tipps - melde mich wieder!

  • Ich würde mir morgens etwas mehr Zeit einplanen, losfahren und direkt ein paar Minuten später anhalten (oder schon an der nächsten Ecke) und mit ihr kurz Gassi gehen. Vielleicht durchbricht man dieses Drama dadurch.

  • Danke!! Das ist auch nochmal ein guter Tipp - auf die einfachsten Sachen kommt man alleine nicht :headbash: . Gleich um die Ecke beginnt ein unbebautes Gebiet, wo sie auch sonst ohne Leine mit uns unterwegs ist, da werde ich dann mal stoppen.
    Näheres zu den Versuchen folgt dann spätestens am Donnerstag sobald ich im Büro bin.


    Bis dahin, muß jetzt ein bißchen arbeiten und Umsatz machen für ie Hundebox :D - liebe Grüße :abschied:

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