• Ja man lobt ihn fürs Bringen. Der Trainer war der Meinung, dass eine Verhaltensweise immer mehrere Bausteine hat. Z.B. A=Hund läuft zum Dummy; B=Hund findet die Beute; C=Hund tauscht; D=Hund kommt mit dem Dummy zurück; E=Hund gibt ab.

    Er ignoriert also A-C und lobt D sehr stark. E ist erstmal nicht wichtig. Der Hund soll so motiviert werden schnell zurück zu kommen ohne durch Schimpfen und Stress bei B+C in Konflikte gebracht zu werden.
    Er sagt Tauschen ist oft eine Form von Stress und das gilt es zu vermeiden.

    So soll ein Hund nicht trainiert werden, der nicht tauscht! Es geht hier um Hunde die das Problem Tauschen schon mitbringen. Ein vernünftiger Aufbau im Vorhinein gehört natürlich auch dazu und ein unproblematischer Hund sollte nicht so getriggert werden. Würde ich mit Leo zum Beispiel nie machen, weil der kein Tauschproblem hat. Da brauch ich das nicht provozieren.

    Das mit dem Abnehmen was du beschreibst, kann eben auch einiges an Stress verursachen. Wenn dem Hund noch nicht klar ist, was du genau von ihm willst. Das könnte also je nach Hund auch ein Tauschen fördern.

    Wiegesagt ich hab keine großartigen Erfahrungen mit Tauschen. Leo tauscht glücklicherweise nicht. Aber ich kenne ein paar Leute die damit Probleme haben und mit dem üblichen "hingehen und Hund schimpfen/Dummy wegnehmen" kein Stück weiter kommen. Im Gegenteil. Ein guter Aufbau ist da sehr wichtig, aber wenn der passt und der Hund trotzdem tauscht, dann muss der Stress weg - zumindest logisch für mich

    Danke für die Erklärung =). Ich verstehe jetzt zwar durchaus den Ansatz, aber so richtig warm werde ich damit nicht. Ich habe halt nicht das Gefühl, dass die Verhaltenskette von B+C verändert wird, wenn ich nur auf D eine Rückmeldung gebe. Es bestünde gar nicht die Notwendigkeit das Verhalten in B+C zu ändern. Dass sich eine Verbesserung einstellt, könnte ich mir aber trotzdem vorstellen, vor dem Hintergrund, dass das Bringen nicht so selten kaum bis gar nicht belohnt wird (weil muss ja alles selbstbelohnend sein ;) ). Wenn der Hund dann feststellt, dass mit Dummy reinkommen jetzt aber voll super ist, dann ist das vielleicht der Faktor, der zu einem direkten Reinkommen führt und somit auch das Tauschproblem löst. Denn das:

    "Der Hund soll so motiviert werden schnell zurück zu kommen" finde ich absolut richtig und wichtig und wird doch oft als sehr selbstverständlich angenommen. Da geh ich definitiv mit, ich würde halt dennoch eine (emotional neutrale) Rückmeldung in Form des Abbruchsignals zum Tauschen geben.

    Ich würde mir dann insgesamt aber trotzdem die Frage stellen, warum der Hund Stress hat? Denn wenn er wie verrückt tauscht, dann würde ich davon ausgehen, dass er schlicht noch nicht verstanden hat, dass tauschen falsch ist. Das kann dann natürlich zu Stress führen, wenn der Hund sich mit mehreren Dummies konfrontiert sieht und nicht weiß wie er das jetzt lösen soll (und wenn dann noch geschimpft wird, evtl. sogar mit schlechtem Timing, dann ist das Dilemma perfekt). Daher würde ich halt dabei ansetzen, dem Hund zu vermitteln, dass das Tauschen nicht erlaubt ist. Und wenn man das Abbruchkommando vorher ordentlich aufbaut (und das ist halt kein gebrülltes "Nein". Abbeys ist z.B. "Fehler", Prims "Äh äh") und dem Hund das normal zuruft, dann rutscht man gar nicht in diese Schiene. Der Hund hat die Möglichkeit zu verstehen, dass Dummies nicht getauscht werden. Und ich würde natürlich auch beim Abnehmen des Dummies definitiv nicht schimpfen. Ein schnelles und direktes Zurückkommen wird dann wiederum hoch belohnt und das ähnelt ja im Grunde, dem oben angesprochene Ansatz ("Der Hund soll so motiviert werden schnell zurück zu kommen").

  • Das Tauschen, bzw auch das blinken, kenn ich hier und von einigen anderen Spaniels vor allen im Bezug auf den Dummy gegen einen cooleren eintauchen (schwerer, eigener, andere Farbe etc). Oder beim Suchen, bzw buschieren ist für Mini das Suchen viel wichtiger als das apportieren zb. Die findet dann die Dummies, zeigt sie mir an, geht dann aber Teils lieber weiter suchen. Wird aber. :smile:

    Die Idee hinter des Trainersidee wie du sie beschrieben hast AnjaNeleTeam find ich gar nicht schlecht. Klingt für mich soweit auch logisch und möglichst konflikt frei. Hast du das so mal direkt gesehen im Training auch?

    Ich selbst würde allerdings im ersten Impuls (und gerade wenn ich alleine Trainiere) auch ein Abbruch Kommando geben. Bzw direkt wenn der Erste aufgenommen wurde den Hund zum rankommen motivieren. Klappt aber sicher nicht immer mit jedem Hund. :smile:

    Nein ich hab das leider selbst noch nicht gesehen als Übung.

    Wie du auch sagst, kommts wahrscheinlich sehr auf den Hund und den Grund des Tauschens an.

    Wenn der Hund einfach noch nicht verstanden hat was er machen soll ist das sicher eine andere Ausgangslage, als wenn er schaut ob nicht was cooleres da liegt.

    Workingcurly

    Danke für deinen Beitrag! Du hast auch meine vagen Bedenken auf den Punkt gebracht. Aber trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass es für manche Hunde eine sinnvolle Übung sein könnte. Unter der Voraussetzung, dass die Grundlage Apport gut sitzt.

  • Das Tauschen in Anwesenheit von anderen Hunden hat oft den Hintergrund, dass die Hunde nicht möchten, dass ein anderer Hund das Dummy bekommt.

    Ich denke auch, dass das der Grund bei uns ist. Denn eigentlich kann sie es ja.

    Vieles von dem, was hier genannt wurde, machen wir auch. Beim direkten reinkommen wird immer belohnt. Wenn ich befürchten muss, dass sie tauscht, gibt es sofort den Kommpfiff, sobald sie das Dummy aufnimmt. Machen wir Anti-Tausch-Übungen und ich/jemand anderes steht nah dabei, reicht meist ein "denk nicht dran", dann klappt das auch.

    Ich werde das wohl einfach weiter verstärkt üben müssen.

  • Hier tauscht zum Glück nur einer und bei dem sind die Basics (sicher zu mir bringen und Steadyness) noch so große Baustellen, dass es wohl noch dauern wird, bis wir das gezielt trainieren können. Vielleicht legt es sich bei ihm auch generell, wenn wir die Rumhampelei mal in den Griff bekommen.

  • Ich habe irgendwie Probleme, mir das Tauschen vorzustellen.

    Anju hat das bisher nie gemacht und auf Videos habe ich das auch noch nie gesehen.

    Also, was genau passiert da? Der Hund nimmt das richtige Dummy auf, entscheidet sich dann doch für ein anderes und nimmt dieses auf? Oder weiß der Hund gar nicht, welches das richtige Dummy ist?

    Die Motivation dahinter verstehe ich noch nicht so ganz. Hat da mal jemand ein situatives Beispiel für mich?

  • Waldhörnchen

    Mal ein Beispiel von neulich bei Pepe: Wir haben Freiverlorensuche gemacht. Da meine Hunde noch nicht so fortgeschritten sind, liegen die Dummys nicht so extrem weit auseinander. Pepe hatte nun einen Dummy gefunden, dabei aber wohl schon die Witterung von einem anderen bekommen und ging dann mit dem ersten Dummy weiter suchen, um dann den ersten Dummy gegen den anderen zu tauschen.

    Oder Hund holt eine Markierung und es wird auf dem Rückweg des Hundes eine Verleitung geworfen, da bin ich mir sehr sicher, dass Pepe zur Verleitung laufen würde und den Dummy holen würde (das habe ich bewusst heute nur mit Paco und Sam geübt, weil ich eben weiß, dass Pepe sowas noch nicht kann).

  • Ich habe irgendwie Probleme, mir das Tauschen vorzustellen.

    Anju hat das bisher nie gemacht und auf Videos habe ich das auch noch nie gesehen.

    Also, was genau passiert da? Der Hund nimmt das richtige Dummy auf, entscheidet sich dann doch für ein anderes und nimmt dieses auf? Oder weiß der Hund gar nicht, welches das richtige Dummy ist?

    Die Motivation dahinter verstehe ich noch nicht so ganz. Hat da mal jemand ein situatives Beispiel für mich?

    Wenn der Hund zum Beispiel an einen Punkt geschickt wird und dort dicht beieinander mehrere Dummies liegen. Der Hund nimmt beispielsweise das erste auf und sieht dann das andere dort liegen, lässt das erste fallen und nimmt das andere. Oder in einer Freiverlorenensuche. Der Hund könnte mit Dummy auf dem Rückweg über ein anderes laufen und tauschen.

  • Bei Mini zb:

    Einfaches, sichtig ausgelegtes voran auf den Stab. Hab zwei Dummys mit etwas abstand dran gelegt.

    Mini läuft hin, nimmt den erst besten Dummy auf und sieht den zweiten. Anstatt zurück zu kommen mit dem bereits aufgenommenen legt sie den ab und nimmt lieber den anderen und bringt den. So als Beispiel.

    Beim buschieren:

    Ich geh mit Mini durch das Gebiet. Sie sucht rechts, links. Im Gebiet sind ein paar Dummys verteilt die wir in Schlaufen finden wollen. Mini sucht sehr gerne. Sie rennt also brav durch das Unterholz/Farn etc. Und sobald sie einen Dummy findet sollte sie ihn eigentlich zu mir bringen, aber sie geht nach dem finden lieber weiter suchen. Zeigt sie den Dummy an ohne ihn aufzunehmen ist das blinken, nimmt sie ihn auf sucht zb weiter, einen besseren oder so, dann würde sie tauschen, also wenn sie den ersten ablegt und evtl. den neuen nimmt.

    Natürlich beides nicht gewünscht. :smile:

    Das nur zwei, bzw drei einfache Tausch Sachen als Beispiel.

  • Mal ein Beispiel von neulich bei Pepe: Wir haben Freiverlorensuche gemacht. Da meine Hunde noch nicht so fortgeschritten sind, liegen die Dummys nicht so extrem weit auseinander. Pepe hatte nun einen Dummy gefunden, dabei aber wohl schon die Witterung von einem anderen bekommen und ging dann mit dem ersten Dummy weiter suchen, um dann den ersten Dummy gegen den anderen zu tauschen.

    Da war jemand schneller mit erklären:). Das dick markierte ist dann auch schon "hunting with game". Also mit Dummy weiter suchen. Das ist auch an sich (also auch ohne Tauschen) nicht gewünscht und kann in Prüfungen mit Null bewertet werden.

    Nur so by the way zur Erklärung. Ich selbst hab hier mit Rose auch so einen Spezialisten, die das prinzipiell ziemlich lustig findet, auf dem Rückweg nochmal in einem kleinen Bogen zu checken wo noch so was liegt (sie tauscht dabei nicht). Unterbinde ich aber genauso.

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