Deutscher Gassigang - eine Welt der Neurosen

  • Zitat

    .....Aber die ihre Hunde als Welpen bekommen, sollten ihre Hunde so sozialisieren, daß es kein Problem gibt. ....


    Das tut hier sicherlich jeder - nur dumm, daß wir es hier mit Lebewesen zu tun haben und einer Umwelt (z.B. mit HH, die ihren Hund überall hinrennen lassen!), auf die wir nicht immer Einfluß nehmen können, und es vielleicht auch deswegen nicht tun (obwohl wir könnten), weil wir selbst in dem Moment nicht wissen, was das für Folgen für den Hund hat, der dann "plötzlich" im Erwachsenenalter an der Leine pöbelt..... Wo´s nur herkommt.....

  • Sag mal Brathähnchen, was für ne Vorstellung hast du denn von einigen Usern hier?


    Meinste die rennen mit den Hunden rum und laßen die jeden Hund verprügeln der am Horizont auftaucht? :skeptisch:


    Wenn ich sie machen lasse (was ich nicht tue und daher eine Nerose habe :lol: ), dann kann es zu Situationen kommen, in denen meine sehr deutlich dem anderen sagen, dass es nun reicht und das es gleich knallt. Reagiert der andere nicht drauf (und ich lasse sie noch immer machen), dann hauen sie zu. Allerdings haben meine Jungs noch niemals ein Loch verursacht und die Omma hat 3x zugebissen wodurch es zu kleinen (!) Löchern kam (jedoch nicht bei fremden Hunden)..
    Gerade die Omma kommuniziert sehr klar und versucht immer erstmal zu drohen und sich zu entfernen, weil sie kein Streß will und nicht einfach drauf haut.
    Juri haut eben, wenn ihm ein anderer Hund weh tut. Das ist für mich völlig verständlich.
    Pan reagiert höchstens zusammen mit der Gruppe. Wenn die alten motzen, kann man ja nicht an Blümchen riechen gehen. Der lebt eh im lila Regenbogenland. Nur wenn die Omma zum Angriff bläst, ist er dabei. Weil es ist seine Gruppe..
    Und der Zwerg.. Andere Hunde (fremde) sind überflüssig. Er will von denen nichts wissen, was bedeutet er ignoriert sie konsequent. Er will nicht mit ihnen spielen und er will nicht berüht werden (btw. das will er auch nicht von den Hunden der Gruppe.. WENN Körperkontakt, dann wenn er von ihm ausgeht). Die Ausnahme sind Welpen, da ist es ihm egal, wenn sie ihn berühren. Der beißt keine Hunde, er macht auch keine Löcher. Er sagt nur deutlich, dass er es nicht will und geht weg.



    Btw. 2 der Hunde sind aus dem TS und die Hündin hat 11 Monate lang richtig scheiße gelebt. Die dürfen also alles verhauen? Was sie ja nicht tun, aber sie dürften es, deiner Argumentation nach? Der Züchterhund ist sozialisiert. Nur ist er kein distanzloser Labbi, sondern genau so wie er sein soll ;)

  • Da fallen einem immer mal wieder so schöne Geschichten ein... gerade, wenn man mit mehreren Hunden unterwegs ist, denken manche Hundehalter, die müssen ja Hunde mögen...


    Ich spaziere einen Waldweg entlang und es kommt mir eine Frau mit Terriermix entgegen. Sofort klingt sie die Leine aus, der Hund kommt angerannt, gleich mitten in meine Gruppe... *stakel* *stakel* *proll* *piss* *ichpoppdichgleich* *checkup* zwischen meinen Hunden. Ich: "Nein, ihr frühstückt ihn trotzdem nicht." Meine leicht entnervt, aber brav. Doch Terrier wollte es wissen *jetztpoppichdich*... Der Oberknaller war aber Frauchen. Die erzählte auf dem Weg zu mir dauernd was davon wie toll ihr Hund sich mit anderen versteht, wenn er ohne Leine ist. Irgendwann legte ich ihr Nahe doch jetzt mal das Spielfeld mir ihrem so braven Großkotz zu verlassen, weil meinen Hunden auch irgendwann der Kragen platzen wird und spätestens diese eine Hündin, wird ihn zweiteilen, wenn er bei ihr ankommt.


    Frauchen verstand nix... die haben sich doch so toll verstanden :lol:

  • Zitat

    )...dann kann es zu Situationen kommen, in denen meine sehr deutlich dem anderen sagen, dass es nun reicht und das es gleich knallt. Reagiert der andere nicht drauf (und ich lasse sie noch immer machen), dann hauen sie zu. Allerdings haben meine Jungs noch niemals ein Loch verursacht und die Omma hat 3x zugebissen wodurch es zu kleinen (!) Löchern kam (jedoch nicht bei fremden Hunden)..



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    ja, aber ist nicht genau das das Problem? Viele Hunde (die meisten) haben doch heute gar keine Chance mehr, eine wirklich angemessene Kommmunikation zu erlernen bzw. diese bis ins hohe Erwachsenenalter ständig zu "üben" weil sie gar nicht in solche Situationen gelassen werden. Den Anforderungen, die die Gesellschaft an Hunde und ihr Sozialverhalten hat, kommen doch bestenfalls noch die üblichen verdächtigen Rassen wie Labbis, Beagle & Co nach... Wenn wir also alle "anderen" Hunde aus "öffentlichen" Begegnungssituationen raushalten, verzerrt sich doch das Bild, von einer "normalen" Hundebegegnung noch mehr, was dann wiederum zu noch stärkeren Einschränkungen in der Zukunft führt. Die Anspannung unter den Hundehaltern beiu Hundebegegnung nicmmt doch wirklich spürbar zu. Immer mehr Hundehalter machen sich doch schon fast in die Hose, wenn bei einem Hundekontakt mal gebellt oder geknurrt wird. Das kann doch nicht mehr normal sein.


    Damit das nicht falsch verstanden wird. Ich bin auch für gegenseitige Rücksicht und ein gewisses Maß an Regeln. Ich nehme meinen Hund auch ran, wenn mir ein angeleinter Hund entgegen kommt. Aber ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand seinen Hund zu meinem angeleinten laufen lässt - und mein Hund ist auch absolut nicht der everybody's darling-Typ.

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    Viele Hunde (die meisten) haben doch heute gar keine Chance mehr, eine wirklich angemessene Kommmunikation zu erlernen


    Mmh. Ich sehe das genau anders. Früher gab es den Bedarf gar nicht, dass Hunde mehrmals täglich einen auf gut Freund mit fremden Hunden beim Gassi machen mussten. Ganz im Gegenteil. Sie lebten als Arbeitshunde in ihrem immer gleichen Umfeld mit den immer gleichen Hunden. Darauf sind auch viele Hunde (unbewusst) selektiert, dass das funktioniert. Aber dauernd fremde Hunde etc. kennenlernen, darauf sind bestenfalls Gesellschaftshunde hin selektiert worden.

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    Mmh. Ich sehe das genau anders. Früher gab es den Bedarf gar nicht, dass Hunde mehrmals täglich einen auf gut Freund mit fremden Hunden beim Gassi machen mussten. Ganz im Gegenteil. Sie lebten als Arbeitshunde in ihrem immer gleichen Umfeld mit den immer gleichen Hunden. Darauf sind auch viele Hunde (unbewusst) selektiert, dass das funktioniert. Aber dauernd fremde Hunde etc. kennenlernen, darauf sind bestenfalls Gesellschaftshunde hin selektiert worden.


    schon klar. Aber die Zeiten haben sich ja geändert und die Hundedichte ist immer stärker geworden. Meinst Du nicht, dass Hunde so anpassungsfähig sind, dass sie sich auch auf veränderte Bedingungen einstellen können - bzw. lernen können mit diesen umzugehen? Setzt natürlich voraus, dass auch die Halter dies schaffen.. Ich spreche hier auch nicht von "auf gut Freund machen" sondern nur von einem halbwegs entspannten Umgang mit Hundebegegnungen seitens Hund und Halter.

  • Zitat

    Klar können sie das lernen. Allerdings müssen sie es auch lernen und gelehrt bekommen und das ist vielen Hundehaltern nicht klar ;)


    eben, genau das ist ja das Problem. Aber wer will denn wirklich in 10Jahren noch Hunde halten, wenn sich die Situation in die Richtung weiterentwickelt. Soll ich dann in ein paar Jahren meinen Hund nur noch in einem Käfig durch die Gegend schieben, damit so absolut gar keine gefahr mehr von ihm ausgeht?

  • Zitat

    Mmh. Ich sehe das genau anders. Früher gab es den Bedarf gar nicht, dass Hunde mehrmals täglich einen auf gut Freund mit fremden Hunden beim Gassi machen mussten. Ganz im Gegenteil. Sie lebten als Arbeitshunde in ihrem immer gleichen Umfeld mit den immer gleichen Hunden. Darauf sind auch viele Hunde (unbewusst) selektiert, dass das funktioniert. Aber dauernd fremde Hunde etc. kennenlernen, darauf sind bestenfalls Gesellschaftshunde hin selektiert worden.


    Was heisst für dich "früher"? Übrigens wurden auch sehr viele Jagdhunde auf Verträglichkeit hin selektiert - wer dauernd Artgenossen zerlegen wollte, war beim Treiben unbrauchbar und flog raus.


    Komischerweise kommen aber auch die meisten früheren Arbeitshunde mit (fremden) Artgenossen klar, wenn sie die Chance kriegen, schadensminimierende Konfliktlösungen zu erlernen. Das ist nämlich schon lange genetisch verankert, und wurde nur wenigen Rassen weggezüchtet. Das bedeutet aber nicht, dass sie jeden andern Hund lieben müssen - es gibt nämlich ganz viele Abstufungen zwischen "will mit jedem Hund spielen" und "will jeden Hund massakrieren". Das scheinen die Lockerheits-Gegner zu vergessen.

  • Zitat

    Was heisst für dich "früher"? Übrigens wurden auch sehr viele Jagdhunde auf Verträglichkeit hin selektiert - wer dauernd Artgenossen zerlegen wollte, war beim Treiben unbrauchbar und flog raus.


    Klar, da sind wir bei den Rassen, die bei Konfliktsituationen beim oft zuletzt genannten F hängen bleiben. Allerdings fühlen die sich bei Hundebegegnungen oft genauso unwohl, wie alle anderen, die es nicht gelernt haben. Die wollen dann eben dauernd spielen... :D

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