Muss man alles immer erst hinterfragen..

  • Zitat

    Mal ne Frage an die, die ihre Hunde körperlich stark maßregeln würden falls sie
    knurren, drohen oder beissen :

    würdet ihr also ersteinmal Grundsätzlich das Fehlverhalten beim Hund sehen ?

    Oh je...schwere Frage, da ich in so einer Situation noch nicht war, aber ich würde mich schon zu denen zählen, die sehr körperlich reagieren würden.......ich kenne mich ja nun ein paar Jährchen und bei mir würde das so aussehen

    Oma knurrt/schnappt => Frauchen: :schockiert: :motz: :irre3: :o0: ...dann...gefühlte Stunden später würde ich mich fragen: Was war das denn bitte und wie kann ich sowas in Zukunft vermeiden? Und wieso eigentlich immer ich? Die "Schuldfrage" wäre mir egal, hauptsache das passiert nicht nochmal.

    Das wäre jetzt aber rein auf die Oma bezogen......der Hund einer Freundin hätte mich im Auto mal fast ins Gesicht gebissen, da bin ich beinahe ausgeflippt und habe eine PET-Flasche (halbvoll) nach ihm geworfen...das war wie ein böser Reflex, weil ich so schockiert war und überhaupt nicht damit gerechnet habe...bis heute weiß ich nicht, warum er nach mir geschnappt hat...ich war davor schon etliche Male in dem Auto und habe immer auf dem gleichen Sitz gesessen (genau wie er)...seitdem beobachte ich ihn immer genau, wenn ich auf ihn treffe...irgendwie hab ich da kein Vertrauen mehr.....bin halt ein janz zartbesaitetes Blümschgen.....und JAWOLL! Der hat sich falsch verhalten und nicht ich, ich hab gar nix gemacht und der wollte mir weh tun...das war nicht nett :pueh:

    In Kürze: Fehlverhalten kann auf beiden Seiten liegen.
    Von daher kann ich deine Frage per se weder mit ja noch mit nein beantworten.

  • Satoo…Trill bezog sich aber auch auf ihren Hund….ich ebenso !

    Mir fehlt einfach die Angemessenheit…man hier oft den Eindruck
    als würden sich einige mit den Hunden auf Machtspielchen einlassen
    wo eben einer immer den Kürzeren zieht. Mangelndes Management
    und Erziehung, Wissen oder Bequemlichkeit wird durch Körperlichkeit
    ersetzt und führt, je nach Hundecharakter, zum Erfolg oder löst eine
    Kettenreaktion aus die wir hier auch tagtäglich zu lesen bekommen…
    und die meisten Probleme sind hausgemacht und das mangelnde
    Verständnis wie der Hund so tickt, tut sein Übriges.
    Notfallmanagement ist viel einfacher durch einen angemessenen Umgang
    Im Alltag….und wenn ich mir einen Problem-Kandidaten zutraue, dann
    sollte ich auch in der Lage sein, solche „schwierigen „ Situationen wie z.B.
    Ressourcen-Verteidigung oder angstaggressives Vorgehen zu händeln und
    zu arbeiten… und nicht zu verstärken oder zu deckeln.

    Die TS wusste z.B., dass sie einen schwierigen Hund aufnimmt, der ein entsprechendes
    Managemant erfordert und wusste hoffentlich auch, dass diese Probleme rassetypisch nicht gerade
    ungewöhlich ausgeprägt sind und übermäßige Härte immer als unangemessen gilt ?!


    Grüße
    Mäusemama

  • Zitat

    ….und wenn ich mir einen Problem-Kandidaten zutraue, dann
    sollte ich auch in der Lage sein, solche „schwierigen „ Situationen wie z.B.
    Ressourcen-Verteidigung oder angstaggressives Vorgehen zu händeln und
    zu arbeiten… und nicht zu verstärken oder zu deckeln.

    Das ist ein guter Punkt. Ich hoffe doch auch, dass das auf die meisten, die Problemehunde zu sich holen, zutrifft.

    Ich z.B. würde mir das defintiv nicht zutrauen.

  • Ich kann zu diesem Thema nur sagen, das es Hunde gibt - bei denen reicht schon ein böser Blick und sie hören.
    Als ich meinen Sheltie bekam, musste ich sehr stark aufpassen, das meine Stimme nicht zu hart wurde.
    Denn selbst wenn ich mich nicht einmal über ihn, sondern über etwas ganz anderes geärgert habe hat er sich geduckt und beschwichtigt.

    Wer Shelties kennt, weis das es ganz dolle Sensibelchen sind. Bei ihm hat es bisher gereicht wenn ich mal laut und deutlich NEIN gesagt habe. Was allerdings eh selten vor kam da er sehr gut hört und kaum Probleme gemacht hat / macht.

    Bis dahin dachte ich selbst immer man kann mit allen Hunden ohne grob zu werden vertig werden. Tja.. dann kam mein TWH-Labbi mix zu mir und hat mich eines besseren gelehrt.

    Ein völlig anderer Charakter, der sich wenn ich ihn maßregeln wollte mit einem lauten NEIN - mich noch dafür beschimpft hat. (er hat mich angekläfft) Wenn ich sauer wurde, fand er das sehr amüsand.

    Ich gehe jetzt nicht weiter auf die Probleme mit dem kleinen Dickkopf ein, nur so viel: Ich habe mir speziell ein Buch geholt und mich intensiv mit Wolfsverhalten beschäftigt. Da wird ganz deutlich das die älteren die jüngeren - gehen diese zu weit - auch körperlich mit zb. schupsen maßregeln.

    Seit dem ich diese spezielle mimik und Körpersprache bei meinem Hund anwende, reagiert er extrem gut auf mich und auch wenn er mal überreagiert hat und ich ihn mal kräftig geschupst habe und ihm deutlich gezeigt habe was ich davon halte - liebt er mich trotzdem ;)

    Seht bitte nicht immer alles schwarz und weis und denkt dran, das jeder Hund anders ist und seine eigenen 'erziehungsmaßnahmen' braucht. Meinen sheltie könnte ich zb. nicht auf diese methode erziehen, der würde wohl nur noch zitternd in der ecke hocken.

  • Zitat

    Das Vermeiden von körperlichen Maßnahmen kann ich verstehen, alllerdings kann ich mir nicht vorstellen, wie du mit dem Hund kommuniziert hast ohne Körpersprache, Gestik, Mimik und Stimme? :???:
    Wie hast du dich dem Hund genähert oder bist mit ihm umgegangen?

    Sorry, das war total blöd formuliert :headbash:

    Natürlich bin ich körperlich einschließlich Körpersprache und Stimme mit dem Hund umgegangen :D Wir haben gekuschelt, ich habe ihn gestreichelt (irgendwann) und mit ihm geredet :D

    Aber ich habe ihn weder körperlich noch anders gestraft, bedroht, eingeschüchtert.....

  • Zitat

    Aber wenn man sich mal die Leute anschaut, die da immerzu behaupten "nein, ich bin rein positiv" dass sind nicht die Leute, die das nötige Timing dafür haben, das auch wirklich durchzuziehen. Das sind eher die, die in Wirklichkeit total verzogene Tölen haben und die alles bekommen, was sie wollen oder sie mit wirklich lammfrommen Hunden.

    Wenn ich solche Aussagen und Pauschalisierungen lese, erweckt es bei mir den Eindruck, dass diejenigen, die durchaus auch massiv maßregeln oder es befürworten, überwiegend problematische Hunde haben, bei denen es anders nicht geht, weil.... (irgendein Beispiel kommt immer).

    Und diejenigen, die behaupten, "rein positiv" zu arbeiten, haben grundsätzlich verzogene Tölen, denken die "Problemhund-Besitzer"?

    Wäre nun tatsächlich interessant, eine Statistik zu erfassen, wer die wirklich problematischeren Hunde hat.... :smile:

  • "rein positiv" ist für ein absolutes unding - wie soll das bitte gehen? schon alleine die bewegungseinschränkung durch eine leine ist für alle hunde nicht unbedingt positiv - besonders, wenn sie gerade andere dinge im kopf haben.

    wer behauptet, rein positiv zu arbeiten, lügt sich doch selbst in die tasche.

  • Marika, da hast Du sicherlich recht. Dennoch bin ich mir sicher, dass es ohne positive Strafe geht.
    Und ich für meinen Teil versuche "blöde" Dinge wie notwendige Bewegungseinschränkungen positiv aufzubauen. Das mildert das "blöde" zumindest erheblich ab

  • Themis, ich habe mit Sicherheit keine problematischen Hunde. Ich habe einfach Hunde, denen der gewisse will-to-please fehlt, die sehr selbständig sind, dafür einfach gezüchtet wurden und noch werden.

    Diese Selbständigkeit nun in geregelte, sozial verträgliche Bahnen zu führen und den heutigen verschärften Regeln der Hundehaltung anzupassen, bin ich als HH gefragt.

    Mir bleibt gar nichts anderes übrig als oftmals Sanktionen auszusprechen. Allerdings, wie ich das mache, daß ist wohl der kleine, feine Unterschied.

    Ich muß nicht draufhauen, ich muß keine reinhauen, aber ich kann ärgerlich werden und kann Grenzen setzen. Ich kann auch mal ziepen oder knuffen, damit sich Herr Hund, in meinem Fall, drei Herren daran erinnern, da ist ja noch wer und die hat das sagen. Ich kann auch mit dem Knie einen meiner Brocken beiseite schieben und kundtun, geh aus dem Weg, ich will hier durch. Unbillige Härte, nein, wer das meint, der sollte mal sehen, wie meine Hunde mich schubsen ;)

    Ich habe vor vielen Jahren zwei "schwierige" Neufundländerinnen aus dem Tierheim zu mir geholt. Die eine machte sich vor Angst fast ein, die andere ging nach vorn. Weder die eine, noch die andere hat jemals von mir irgend eine ruppige Art erfahren. Ich hatte die forsche Hündin in meinem Arm zu stecken, als sie meinen Mann attackieren wollte. Aber ich habe gelernt warum, sie so reagierte. eine rein hauen wäre bei diesem Hund der falsche Weg gewesen. Prügel mit diversen Gegenständen hatte sie anscheinden genug bekommen. Ich mußte lernen und sie mußte lernen, Bierflaschen und Stöcke, Gürtel und Klappstühle sind ab sofort nicht mehr gefährlich. Das ging nur über Einfühlungsvermögen und Sanftheit.

    Meine Rüden, die ich seit Welpenzeit habe, die lernen mich, wenn sie mir den sprichwörtlichen Stinkefinger zeigen, in all meinem Ärger kennen und da gibt es auch den Buff in die Rippen. Geschlagen habe ich noch keinen Hund.

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    "rein positiv" ist für ein absolutes unding - wie soll das bitte gehen? schon alleine die bewegungseinschränkung durch eine leine ist für alle hunde nicht unbedingt positiv - besonders, wenn sie gerade andere dinge im kopf haben.

    wer behauptet, rein positiv zu arbeiten, lügt sich doch selbst in die tasche.

    Ich persönlich kenne niemanden, der das behauptet.

    Wahrscheinlich werden die eigenen "Hell-Grauzonen" übersehen und als "Weiß" betrachtet, aber möglicherweise beziehen sie diese Aussage in Bezug auf massive Maßregelungen (Schwarz-Zone) und den, aus ihrer Sicht, unangemessenen Anlass dazu.

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