Wachsende Zweifel bzgl. unserer Hunde-Anschaffung

  • Hallo,


    ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich gerne eure ehrliche Meinung hören würde, auch eure Kritik annehmen möchte! Eigentlich bin ich im falschen Themen-Bereich, denn mein kleiner Hund macht keine Probleme, sondern ich. Lange habe ich das Forum durchforstet, auch gelesen, dass viele diese Probleme haben und trotzdem bin ich mehr als nur verunsichert.


    Wir (mein Freund und ich) haben vor 6 Tagen den kleinen Dante bei uns aufgenommen. Er ist ein Prager Rattler, 15 Wochen alt und ein wirklich bildschönes Kerlchen. Der treibende Pohl war ich, denn mein Freund ist bei der Marine und ich die Woche über allein. Da ich ein sehr aktiver Mensch bin und mich häufig alleine gefühlt habe, war ich mir meiner Entscheidung so sicher. Ich liebe Tiere, hatte auch schon Katze, welche ich über alles geliebt habe. Nun ist Dante da, mein Freund nur am Wochenende da und ich bin voller Zweifel und fange schon wieder an zu heulen, während ich schreibe...


    Dante ist gesund, gelehrig, aufmerksam und ein wirklich liebes Kerlchen. Er tut alles um mir zu gefallen, lernt unfassbar schnell und wird von allen bestaunt, geliebt und beschenkt. Ich gebe mir wirklich Mühe. Ich war mit ihm beim Tierarzt, hab die Versicherung abgeschlossen, gehe alle 2-3 Stunden mit ihm raus, habe ihm Spielzeug besorgt, stelle ihm extra gesundes, abwechslungsreiches Futter zusammen und gebe ihm alles was er braucht. Aber mehr geht nicht. Mein Bauch und mein Herz sind völlig unbeeindruckt, nur mein Verstand treibt mich an, denn der kleine Wurm soll nicht meinetwegen leiden.


    Ich vermisse meinen Sport und fühle mich jetzt sogar noch mehr alleine als zuvor. Ich bin beeindruckt von seinen Fortschritten, aber sein Eifer mir gegenüber lässt mich kalt. Ich bin schockiert wie egoistisch ich bin und kann einfach nicht glauben, dass ich so denke. Gleichzeitig kann ich aber auch nichts dagegen tun. Mein Bauch sagt mir jeden Tag aufs Neue, dass meine Entscheidung übereilt war, es nicht richtig ist. Es fühlt sich alles falsch an. Ich mache ihm morgens sein Futter und heule dabei. Ich gehe mit ihm raus und werde auf ihn angesprochen, wie hübsch und süß er doch ist, und fange an zu heulen... Ich kann nachts nicht schlafen und frage mich wie es nur so weit kommen konnte. Ich verzweifle einfach.


    Ich möchte ihn so gerne in liebevolle Hände geben, damit er das Leben und die Liebe bekommt, die er auch verdient. Denn bei diesem Gedanken sind sich mein Kopf und mein Bauch einig. Doch mein Freund meint, dass wäre vorschnell und natürlich schäme ich mich wirklich.


    Die Frage ist, was wäre das beste für Dante? Sollte ich warten und auf mein Herz hoffen (welches ich offentsichtlich irgendwo verloren habe)? Oder sollte ich lieber schnell eine Familie finden, die Dante geben kann was er doch zum Großwerden braucht, bevor er sich richtig an mich gewöhnt und ich ihm sein Herz breche?


    Danke für eure ehrliche Hilfe!


    Yvonne

  • Hallo sister,


    warum übst du deinen Sport denn nicht weiter aus? Welcher Sport ist es denn überhaupt? Also wenn dein Hund gelernt hat, alleine zu bleiben, dürfte es doch kein Problem sein, den Hund mal ein paar Stunden alleine zu lassen.


    Aber hey, ich sag dir jetzt mal was: Mir ging es genauso! Zwar war abgeben nie nie nie eine ansatzweise Option, aber ich habe mir noch Wochen danach an den Kopf gefasst und mir gedacht: "Na super, was hast du dir denn da jetzt eingebrockt".
    Das geht aber vorbei. Dein Alltag hat sich komplett verändert. Das ist für jeden erstmal ein kleines Abenteuer, man muss seine Mitte wieder finden, eine Routine entwickeln und das geht nicht mal einfach schnell in ein paar Wochen.


    Liebe Grüße,
    FräuleinPups

  • Kopf hoch!


    Meine Mutter hatte auch so eine Phase in der Anfangszeit als sie realisiert hatte,wie sehr ein Hund den Alltag verändern kann.
    Ich würde auch gerne wissen,wieso du deinen Sport nicht mehr machen kannst?
    Vielleicht würde es dir helfen,wenn du dir hundefreie Zeiten verschaffst,etwas tust,das du gerne tust und einfach abschaltest.Machst du dir vielleicht zu viele Gedanken/Sorgen?
    Zumindest bei meiner Mutter war es so,das sich nach einer gewissen Zeit dann Vorfreude auf den Hund auf der Heimfahrt eingestellt hat.
    Ich würde dir und deinem Dante Zeit geben um zusammen zu finden und eine Beziehung aufzubauen.6 Tage sind noch sehr kurz.Vielleicht kannst du mit dem Hund zusammen auch irgendetwas machen,was euch Beiden Spass macht?Oder schließt du das von vorneherein aus?

  • Hallo!


    Ich glaub den Blues hat jeder mal! Hab mir auch schon mal, wo es garnicht bei uns lief, die gedanken gehabt!


    Hab meinen nun seit 3,5 monaten (hab ihn mit 2 Jahren bekommen) und habe mich auch in einigen einschränken müssen, bzw mir andere Lösungen einfallen lassen, aber es haben sich auch andere Sachen ergeben.


    Also ich bin noch nicht so flexibel wie ohne Hund, müssen noch stark am alleine bleiben üben, damit ich ich auch mal einiges ohne Hund erledigen kann und nicht immer mir einen Hundesitter besorgen muß.


    Aber dafür bin ich nun in einem Hundesportverein und lerne sehr viele neue Leute kennen, die auch einen Hund haben und hab mittlerweile mal hier und mal dort auf den Gassirunden netten Smalltalk. Meinen Sport hab ich erstmal aufgeschoben, bzw bin ich nun an eine für mich ganz neue Sportart gekommen, da die Zeit einfach besser passt und dann da in der Zeit mein Freund hier ist.


    Ich bin vor meinem Hund viel bei Handballbundesligaspielen und auf Konzerten gewesen (mein Freund arbeitet in der Sparte!), momentan muß ich mich da auch einschränken, da mir das zu doof ist, jedesmal einen Hundesitter mir zu suchen, aber das wird auch in zukunft wieder gehen, wenn mein Hund alleine bleiben kann.


    Eigentlich ist das nur eine Frage der Organisation und der Geduld. Wenn ich meinen Hund soweit hab das er mal 4 stunden alleine bleiben kann, dann kann ich auch einiges wieder machen, was ich momentan aufgegeben hab. Und solange freue ich mich über jeden kleinen Fortschritt meines Hundes.

  • Lieben Dank für die Aufmunterungen. Ich bin leidenschaftlicher Läufer (bis zu 2 Stunden pro Lauf) und um Dante mitzunehmen, dazu ist er noch viel zu jung/klein. Auch bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn schon längere Zeit alleine lassen kann. Ich habe bisher immer mal das Zimmer verlassen, habe den Müll runtergebracht, so dass ich ungefähr 10 Minuten aus seinem Sichtfeld verschwunden bin. Aber es ist auch sehr schwierig, das Thema "alleine lassen". Jeder hat eine andere Meinung. Bei mir ist vor allem das Problem, dass ich auf Grund meines schlechten Gewissens extrem ausgebremst werde, was solche Dinge angeht. Da ich schon seine Zuneigung nicht wirklich erwidern kann, will ich ihn nun nicht auch noch unnötig alleine lassen... :verzweifelt:

  • Zitat

    Lieben Dank für die Aufmunterungen. Ich bin leidenschaftlicher Läufer (bis zu 2 Stunden pro Lauf) und um Dante mitzunehmen, dazu ist er noch viel zu jung/klein.


    Das wusstest Du doch aber im Vorfeld. Warum hast Du Dich denn nicht für einen erwachsenen Hund entschieden? Woher kommt der Kleine überhaupt? Könntest Du ihn dorthin zurückgeben?

  • Ja, das mit dem Laufen in dem Alter von Dantes wird wohl noch nicht gehen, hab mir mal sagen lassen 5 min pro Lebensmonat, aber ohne Gewähr, denn mit der Aufzucht hab ich mich noch nie beschäftigt...


    ... hätte da aber ne idee... hab mal gesehen das es solche Buggys für Hunde gibt! Dann könntest du ihn reinsetzen und laufen gehen bis er irgendwann mit laufen kann!


    sowas: http://www.pet-stroller.de/hundebuggyklein/index.php

  • Im Laufe der letzten 10 Jahren Hundehaltung hatte ich diesen Gedanken immer wieder mal. Das ist erstmal normal und menschlich.


    Meine Eltern haben seit einigen Monaten einen Welpen, auch meine Mutter war immer wieder mal an einem Punkt wo sie sich gefragt hat, ob es die richtige Entscheidung war.


    Zu deinem aktivem Leben:
    Du kannst und solltest den Hund so früh wie möglich einbinden, aber darauf achten, daß du ihn nicht überforderst. Umso früher und intensiver er an deinem Leben teilhaben kann, umso problemloser wird es später werden. Ist zumindest meine Erfahrung.


    Bei Aktivitäten wo du den Hund nicht mitnehmen kannst oder willst, dann bring ihn in der Zwischenzeit gut unter, oder gewöhne ihm langsam aber sicher das allein sein.


    Zitat

    Dante ist gesund, gelehrig, aufmerksam und ein wirklich liebes Kerlchen. Er tut alles um mir zu gefallen, lernt unfassbar schnell und wird von allen bestaunt, geliebt und beschenkt. Ich gebe mir wirklich Mühe. Ich war mit ihm beim Tierarzt, hab die Versicherung abgeschlossen, gehe alle 2-3 Stunden mit ihm raus, habe ihm Spielzeug besorgt, stelle ihm extra gesundes, abwechslungsreiches Futter zusammen und gebe ihm alles was er braucht. Aber mehr geht nicht. Mein Bauch und mein Herz sind völlig unbeeindruckt, nur mein Verstand treibt mich an, denn der kleine Wurm soll nicht meinetwegen leiden


    Wie hast du dir denn das Leben mit Hund generell vorgestellt?? Ich mein aus welchem Grund überhaupt ein Hund und warum ein Rattler ??


    Einen richtigen Bezug zum Hund baut man nicht innerhalb weniger Tage auf. Klar, man versorgt sie und kümmert sich, aber Herz und Seele gehört ihnen noch nicht so ganz.


    Zitat

    Ich bin leidenschaftlicher Läufer (bis zu 2 Stunden pro Lauf) und um Dante mitzunehmen, dazu ist er noch viel zu jung/klein


    Ich kenn mich jetzt mit den kleinen Rassen nicht sonderlich gut aus, aber bei dem Pensum eine Zwergrasse :???:

  • Ich bin in der ersten Zeit auch fast durchgedreht, weil ich täglich mehrfach die immer gleichen Minirunden machen musste, das nervt, geht aber von alleine vorüber. Bald kannst Du wieder durch die Gegend rennen und hast einen Begleiter.


    Übe das Alleinebleiben einfach täglich in kleinen Schritten weiter und mach kein großes Ding draus, der Hund guckt nicht auf die Uhr. Solange er klein ist, muss er halt sehr oft raus, schon allein deswegen kann er nicht lange allein bleiben.


    Das wird schon und ist ganz normal.

  • Gibt es in deinem Bekanntenkreis Leute, deren Kinder aus dem Kinderwagenalter raus sind, die aber noch einen rumstehen haben? --> Hund einpacken, ab zum Laufen.
    Lange allein lassen kannst du bei einem so jungen Hund noch nciht machen. Steiger dich da langsam, damit es problemlos bleibt, aber übe ruhig immer wieder. Eben genau während so Sachen wie Müll wegbringen, Post holen, später auch Einkaufen gehen etc.
    Such dir vielleicht eine gute Welpenstunde, dann kommst du mit anderen Welpenbesitzern ins Gespräch. Und gib euch beiden Zeit, Zeit, Zeit.
    Ihr wachst schon noch zusammen.

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