Herdenschutzhundehalter hier im Forum?

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    Wir haben Mittwoch einen Termin in einer Huschu die sich mit Herdis auskennt, sie möchte sich Bali angucken und dann schauen wir weiter.
    Die hat mir zb auch strikt von UO abgeraten, kein HSH und meist kein HSH Mix würde eine BGH ablegen können.. das sehe ich zb bie ihm gar nicht.. dafür ist halt dieses bewachen, verteidigen und aufpassen bei ihm irgendwie momentan total akut. Ich hab auch vor kurzem einen anderen Hund hüten sehen, das macht er echt gar nicht.
    Die hat übrigens auch ganz klar gesagt das sie keinen HSH und auch keinen Mix für reine Wohnungshaltung ok findet und das viele Probleme verursacht.
    Die aus der Huschu hat wohl schon 5 solche Hunde gesehen die aus dem gleichen TH wie Bali kommen, alle ohne Erwähnung das da doch evtl viel Herdi drin steckt. Ich hoffe so das wir uns täuschen, die hat mir echt Angst gemacht.. aber die Beschreibungen passen total auf ihn.

    Viel Ahnung von Herdenschutzhunden kann diese Hundeschule nicht haben. Mein Hund hat die BH-Prüfung. Vorige Woche habe ich zusätzlich (da ich diese für das Tierheim, in welchem ich ehrenamtlich arbeite brauche) den Sachkundenachweis mit meinem Hund gemacht. Im übrigen ist er auch Wohnungshund geht allerdings tagsüber in eine Hundepension, welche häufig HSH beaufsichtigt.
    Herdenschutzhunde sind nicht dumm.
    LG
    Judith

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    Hätte ich nicht selber schon 4 Dogs, hätte ich nicht lange gezögert. Aber so. Man hat ja auch noch ein Leben neben den Tieren! Bei mir ist das ne eigene Firma mit 20 Mitarbeitern, zwei Töchter, ein großes Grundstück usw.

    Ich will ja nicht wieder Öl ins Feuer gießen, aber...ein großes Grundstück wäre doch eigentlich ideal, so viel mehr braucht ein HSH doch nicht (und ein dreibeiniger schon mal gar nicht). Es ist so schon unheimlich schwer für diese Hunde ein passendes Zuhause zu finden, von einem mit Behinderung mal ganz zu schweigen. Und du verfügst immerhin schon über HSH-Erfahrung. Wenn es an Platz, Zeit und Geld nicht mangelt...vielleicht würde ich es machen. Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei dir; ich freue mich aber für jeden einzelnen dieser tollen Hunde der ein neues Zuhause findet.

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    Hallo,
    hat eigentlich jemand von euch einen Sarplaninac? Oder kann mir ein bißchen was über diese Hunde berichten?


    Ich habe eine 2 1/2 Jahre alte Sarplaninac Mix Hündin.

    Vom Wesen her ist sie sehr aufmerksam, extrem auf mich fixiert und kommt gut mit Artgenossen aus.
    Besuch wird auch akzeptiert und toll gefunden, allerdings war es schon immer so dass Cani sobald es klingelt in ihren Korb muss und dort liegen bleibt bis ich ihr ein Zeichen gebe dass sie hallo sagen darf.
    Besuch ist aber nur solange wir ihn reingelassen haben cool, würde hier jemand ohne dass wir da sind oder ich vllt schlafe das Zimmer betreten würde sie die Person stellen (fletschend an die Wand stellen und warten bis ich die Situation regel)

    Allerdings merkt man schon dass sie draussen ihr Umfeld sondiert, wenn wir beispielsweise auf einer Wiese stehen und um uns herum nähern sich Hunde, Passanten ect starrt sie erstmal in die Richtung und man merkt dass sie grade einordnet in "gefährlich" oder "ungefährlich" in dieser Phase ist sie draussen auch nicht ansprechbar, nein sie ignoriert mich nicht sie ist dann einfach abwesend.
    Deswegen gebe ich ihr 5Sekunden, wenn ich dann rufe kommt sie ohne Probleme.

    Ansonsten ist sie sehr ruhig und ausgeglichen, sie ruht richtig in sich und ist manchmal draussen auch in ihrer eigenen Welt.

    Ich habe mich allerdings mehr als intensiv mit dem Thema Herdenschutzhund auseinander gesetzt bevor ich sie zu mir holte (sie ist bei mir seit sie 9 Wochen alt ist) und wusste dass man bei diesen Hunden keine Fehler in der Erziehung machen darf und sie eine souveräne und konsequente Führung brauchen.

    Zudem weisst du ja wenn du schon 2 Tornjak's Zuhause hast dass sich diese Hunde nicht in dem Sinne erziehen lassen sondern du sie eher überzeugen solltest dass es sich lohnt auf dich zu hören ;)

    Cani ist übrigens auch ein Stadthund der in der Wohnung lebt und es klappt wunderbar

  • Ja, sicher ist grundsatzlicher jeder vermittelte Hund toll..aber:
    Die beiden Tornjak funktionieren gut miteinander, so wie meine beiden Carpatinmädels.
    Was, wenn ein Rüde ( oder wie auch immer der Zwitter ticken mag) nicht mit anderen Hunden kann? Was wenn die Mädels sich streiten um den Rüden?
    Dann leiden alle!!!! Und dann krieg das mal auf die Reihe wenn du voll berufstätig ist.
    Ein abschreckendes Beispiel ist doch der Fall Fifi, alles ging schief.......ich bin für mich selbst ganz sicher: Sibyllsche, nimm nicht alles auf über was du stolperst.
    Es muß passen, und ich muß eventuell auftauchende Probleme bewältigen können.
    Sonst handle ich nicht für die Tiere, sondern dagegen.
    Ich freu mich wenn Du den Hund übernimmst, weil er dann eine wirklich gute Chance hat.
    Aber überlege gut, auch in deinem Sinne, und im Sinne deines jetzigen Tierbestandes.


    So,zum Hund: sag mal, war es nicht so, dass Hoden im Bauchraum eigentlich immer entarten?
    Müssen die nicht raus?
    Gibt es eigentlich eine genaue Diagnose, was den Fuss angeht?
    Wäre es vielleicht gut, wenn du den Hund deinem Tierarzt vorstellst? Zahlen tust du eh schon.
    Hast du dich mal mit Mirijam Cordt in Verbindung gesetzt? Vielleicht weiß sie einen Platz für einen behinderten Sarpi ( für den Fall, dass du dich gegen ihn entscheidest).
    Es gibt auch Pro Herdenschutzhund.
    Hach,ich leide schon ein wenig mit dir mit...........

  • Zitat

    Jana, das ist richtig.

    Im IPO geht es darum, den Hund in den höchsten Trieblagen kontrollieren zu können. Wäre eigentlich gut bei einem HSH. Nur das der im Ernstfall selbst entscheiden wird - und das ist Schutzdienst nicht. Kann er das nicht erkennen, hat man ganz andere Sorgen.
    Das Problem ist eher, dass kaum ein erwachsener HSH den Sinn darin sehen wird, sich ein Beißkissen zu schnappen

    ich bin gerade alles am nachlesen..
    und das war sehr interessant.
    kein hsh macht schutzhundesport des sportes willen oder könnte gar wirklich spass dabei empfinden.. das wird schnell bitterer ernst bei so einem hund und er entscheidet evtl. gar : "du oder ich",
    da er sich durchaus ernsthaft dadurch bedroht fühlen könnte.
    im ipo und vpg zählt der beutetrieb und der spieltrieb eine gewaltige rolle. beides muss auch vorhanden sein, damit der hund spass an der sache hat.
    ein hsh macht jedoch ernsthafte beute (z.b.futter) um zu überleben...und spielt in den seltensten fällen. vom schutzärmel mal abgesehen, den der hund bald nicht mehr interessiert, da dies für ihn kein spiel um beute ist.
    ein in der sportart ausgebildeter hund muss jederzeit kontrollierbar sein und deutlich lernen zu unterscheiden, ab wann der "spass" anfängt und ab wann er durch den hf beendet wird. das beinhaltet auch jede prüfung und wird bewertet mit: der hund steht in der hand des führers.
    wehe wenn nicht, ist man eh prüfungstechnisch weg vom fenster.
    ein ausgebildeter schutzhund weiss, dass auf nur dem platz trainiert wird...
    ein hsh wird dies nicht unterscheiden und gar in jedem der sich nähert dann bei so einer art ausbildung einen "angreifer" sehen, welcher zur gefahr für ihn oder seinen menschen wird. und das egal wo.
    hat er gelernt menschen zu beissen, wird er es tun. jederzeit wenn er sich bedroht fühlt. deshalb ist so eine ausbildung für so einen hund eigentlich auch sein todesurteil...früher oder später, wenn er gelernt hat dass man menschen beissen "muss" um sich wehren zu können.
    hsh sind "deffensive" hunde, welche angreifer in erster linie versuchen zu vetreiben und nur in letzter instanz aktiv angreifen. nämlich dann, wenn das leben ihrer schutzbefohlenen oder gar ihr eigenes auf dem spiel steht.

    as war mir wichtig das thema nochmal aufzugreifen, da es wirklich sehr gefährlich ist.
    hundesport im sd hat ganz andere ziele und kann nie mit hunden betrieben werden welche sich bis aufs blut bereit sind zu wehren. der schutzdiensthelfer riskiert hier wirklich -leib und leben-....

  • Aber dann sollte doch am besten mit keinem Mischling SD gemacht werden - könnte ja HSH drin sein. Oder seh ich das jetzt falsch? Ich mein, Diego hat ja zb auch viele Eigenschaften vom HSH. Ob eine drin ist? :ka: Ich denke nicht, aber sicher sein kann man in den seltensten Fällen... Und dann doch lieber auf Nummer sicher gehen. Aber ich wusste bisher nicht, dass man mit nem Herdi keinen SD machen darf - auch wenn die Erklärung absolut verständlich und nachvollziehbar ist.

  • Ich möchte mich einfach mal bei Euch für die tollen Erklärungen bedanken.

    Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einer aktiven Hundeführerin von der Bundeswehr die jährlich Prüfungen mit ihrem Schäferhund absolvieren muss. Es wirklich spanndendes, wenn auch für mich trauriges Thema (die armen Hunde, die kein zu Hause haben sondern permanent im Zwinger leben). Allerdings muss ich sagen, mit unserem Hundi wäre solch eine Ausbildung absolut unmöglich. Es passt einfach nix. Ich schätze, wenn ich mit ihm solch eine Unterordnung trainieren wollte, hätte ich irgendwann keine Zähne mehr, die hätte ich mir alle ausgebissen.

  • Da stimme ich Dir zu, wenn der HSH das falsch verknüpft und auf den Menschen geht, statt auf den Beißschutz, hat man ein Problem.

    Meine Gedanken dazu:

    Wer sich einen HSH anschafft, wird das kaum tun, um mit ihm SD zu machen. Sollte er es mal ausprobieren wollen, muss man dem Hund erst einmal verklickern, "hey, um das Beißkissen - und um nichts Anderes! - zergeln ist cool". Schwierig genug und ein sauberer und langsamer Aufbau wäre extrem wichtig, damit keine falsche Verknüpfung zu stande kommt.
    Hier seh ich die größte Schwierigkeit - dem Hund dazu zu bringen, ein Beißkissen haben zu wollen.

    An nen Menschen würde ich den Hund vmtl auch deshalb nicht lassen, weil er einfach zu schwer ist. Der bombt den Schutzhelfer doch gnadenlos um, so körperbetont wie sie sind.

    Mit Rassen, die Fremden eh misstrauisch gegenüber sind wäre mir die Chance auch zu hoch, dass er nicht auf die gedachte Beute geht, sondern auf den Menschen. Da stimmte ich Dir voll und ganz zu.

    Außerdem macht man nicht nur Schutzdienst sondern auch Unterordnung. Mit bspw. Futter in Aussicht wird da ein HSH noch mitmachen, aber wie der Name schon sagt: der Hund sich unterordnen und das ist bekanntlich immer so ne Sache bei diesen Hunden.

    Diese pure Kontrolle, die wird man bei einem Herdi kaum erreichen/umsetzen können/durchsetzen.

    Ich behaupte aber, dass man mit einem langsamen und sehr sorgfältig trainierten Hund das machen kann. Grundsätzlich verneinen würde ich das Thema nicht, aber sehr vorsichtig mit umgehen.

    Und die Frage, die bleibt: Wer holt sich einen HSH um mit ihm VPG zu machen...

  • Ich glaube hier läuft ein bisschen was durcheinander. Wenn ich Schutzdienst ordentlich trainiere, dann arbeite ich mit Jagdtrieb. Genau: Mit den letzten Sequenzen des Jagdtriebes: Hetzen, packen, Beute machen.

    Das Wachverhalten des HSH hat mit Jagen aber nichts zu tun.

  • Zitat

    Ich glaube hier läuft ein bisschen was durcheinander. Wenn ich Schutzdienst ordentlich trainiere, dann arbeite ich mit Jagdtrieb. Genau: Mit den letzten Sequenzen des Jagdtriebes: Hetzen, packen, Beute machen.

    Das Wachverhalten des HSH hat mit Jagen aber nichts zu tun.

    du hast recht.

    z.b. die russen nutzten diese hunde als bedingungslose wächter und haben mit ihnen trainiert im sd. nur:
    keiner der hunde musste die letzte instanz des sd lernen: nämlich das "aus" geben. dies war ihnen nicht möglich.
    letzendlich kam es ihnen auch nicht darauf an. im gegenteil.
    schlussendlich und weil diese hunde so sind wie sie sind, hatten die hunde "probanden" auf welche die hunde gehetzt wurden, bei welchen es egal war wie sie diese zurichteten. hierbei mussten die probanden die hunde angreifen und sie dazu bringen sich gegen ihre -gegner- zu wehren. man kam hier nicht weiter, indem man sie fliehende jagen liess. die hunde verfoglten diese nicht, da sie solche angreifer schlussendlich (in den augen des hundes) erfolgreich vertrieben hatten.
    kreuzungen mit div. anderen rassen wie z.b. den bernhardiner, mit dem klingenden namen "moskauer wachhund" brachten keine wirklichen veränderungen. die soldaten welche mit den hunden arbeiteten, waren schlicht völlig überfordert und viele dieser hunde mussten ihr leben lassen, da sie freund und feind nicht mehr unterschieden und die eigenen hf angriffen. sie hatten gelernt sich zu wehren und das ohne jegliche hemmung.

    die mixe jedoch waren immer unbrauchbar, da sie entweder das gemüt des bernis mitbrachten, oder das der hsh.

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