Pflegehund knurrt, schnappt und fiepst

  • Hallo zusammen,
    wir haben seit Samstag einen Pflegehund bei uns.
    Die kleine ist 7 Monate alt und kommt aus Griechenland. Sie lebte mit mehreren Hunden bei einer Tierschützerin, allerdings draussen auf einem eingezäunten Gelände.

    Nun haben wir 2 kleine Probleme die ich gerne in den Griff kriegen würde:

    Unsere beiden Kinder (6 und 11 Jahre) knurrt sie an wenn sie in das Zimmer kommen in dem sie sich befindet. Meinen Mann und mich hat sie noch angeknurrt, sie liegt auch immer zu unseren Füßen.

    Unseren Paco hat sie gleich am 2ten Tag angeknurrt und nach ihm geschnappt. Mittlerweile macht sie das mehrmals am Tag. Ich sage dann deutlich NEIN und schicke sie weg.
    Ich muss beide getrennt füttern sonst gibt es einen riesen Stress in der Küche, sie will ihn nicht fressen lassen.

    Paco hält sich fern von Smilla aber sie findet immer einen Weg an ihn ran zu kommen.

    Gestern kam sie aus der Küche vom Fressen und Paco lief in die Diele, eben an der Küche vorbei. Da hat sie ihn quasi gestellt. Paco stand wie versteinert in der Diele, Schwanz eingezogen und traute sich nicht vom Fleck, sie hat ihn fürchterlich angeknurrt und stellte die Nackenhaare auf. Paco hat es nicht so mit dem Durchsetzungsvermögen ...
    Ich habe dann wieder ein deutlichen NEIN gesagt und sie ins Wohnzimmer geschickt.

    Sie jagd Paco auch aus seinem Körbchen damit sie da rein kann. Dabei hat sie nen eigenes hier stehen. Paco geht natürlich. Ich schicke sie dann aus dem Körbchen und bringe sie in ihres aber Paco traut sich dann nicht mehr in seins rein.

    Vor den Hunden draussen hat sie Angst. Sie geht auf keinen Hund zu. Wenn einer auf sie zu kommt zieht die Schwanz ein und will weg, fiept dabei ganz fürchterlich.

    Zudem fiepst sie sehr viel. Ich habe es erst auf die Eingewöhnungsphase geschoben aber sie macht das auch draussen. 5 Tage ist sie jetzt bei uns.

    Komisch ... Smilla ist ja mit 7 Monaten noch mehr oder weniger nen Welpe. In Griechenland war sie auch mit mehreren Hunden zusammen und musste sich alles teilen.

    Ich würde gerne ihrem "Fehlverhalten" arbeiten. Wie mache ich das?

  • Zitat

    Ich würde gerne ihrem "Fehlverhalten" arbeiten. Wie mache ich das?


    Indem Du einen Trainer vor Ort hinzuziehst.
    Du schreibst, dass Du bereits mehrmals versucht hast, diese Situationen zu regulieren, allerdings scheint es bisher nicht erfolgreich gewesen zu sein. Bevor ich hier Tipps gebe, wüsste ich gerne, warum es nicht funktioniert hat. Lags an der missverständlichen Korrektur? Oder war die Korrektur ok, Deine Körpersprache aber unklar? Waren Korrektur und Körpersprache ok, aber das Timing daneben? Usw.
    Sowas muss sich jemand vor Ort anschauen, um Dir effiziente Tipps zu geben. Ich würde an Deiner Stelle nicht rumexperimentieren, mit dem falschen Training haben sonst Deine Kinder und Paco bald den ersten Biss weg.

    Smilla ist mit 7 Monaten übrigens ein Junghund.

  • Hallo,

    gerade Dein letzer Satz lässt mich grübeln.
    Nur weil sie mit mehreren Hunden zusammengelebt hat, heißt das ja nicht, dass dort immer alles friedlich war.
    Vielleich hat sie dort schon gelernt, dass man mit Knurren weiter kommt?
    So etwas passiert recht oft wenn der Mensch nicht eingreift und reguliert. Auf diesen Tierschutzgeländen ist das aber meist gar nicht möglich.

    Kinder wird sie nicht kennen und sie sind ihr unheimlich.
    Daher wäre es toll wenn sie merkt, dass sobald Kinder in den Raum kommen, Leckerlis von diesen kommen.
    So würde ich vorgehen, ich würde versuchen die Kinder positiv zu belegen.
    Allerdings sollen die Kinder sie nicht anfassen, sondern wirklich nur ein Leckerli fallen lassen.

    Ich würde sie auch nicht auf meinen Füssen liegen lassen, sondern sie runter schicken.
    Sie kontrolliert euch damit.
    Das machen auch viele Hunde die auf der Couch z.B. Körperkontakt suchen. Die Besitzer finden das ganz niedlich, aber hinter diesem "auf dem Mensch drauf hängen/liegen" steht oft (nicht immer) ein Kontrollverhalten. Diese Hunde finden nur dann Ruhe.

    An Deiner Stelle würde ich sie viel beobachten und schon einschreiten wenn sie nur den Gedanken hat Paco aus dem Korb zu verjagen.
    Schon auf dem Weg dorthin, würde ich einschreiten und sie in ihren Korb schicken. Nicht erst wenn sie schon in seinem Korb drin liegt.

    Ist sie irgendwo im Haus unterwegs und Paco verlässt ebenso den Raum, dann würde ich hinterher gehen und schauen was passiert.
    Normalerweise ist es ja eher umgehrt, dass man den Ersthund ein bisschen in seine Schranken weisen muss weil er den Zweithund angeht.

    Klar, im Normalfall sag ich auch, dass sich die Kleine noch eingewöhnen muss, aber manche Sachen gehen einfach nicht und werden von mir auch direkt unterbunden und umgeleitet.

    Das Fiepen (sofern sie wirklich gesund ist, eher nochmal abklären) würde ich ignorieren.

  • Das finde ich nicht schlimm, solange Du Dir der bisherigen Entwicklung bewusst bist:

    Zitat

    Unseren Paco hat sie gleich am 2ten Tag angeknurrt und nach ihm geschnappt. Mittlerweile macht sie das mehrmals am Tag.

    Zitat

    Paco hält sich fern von Smilla aber sie findet immer einen Weg an ihn ran zu kommen.

    Zitat

    Gestern kam sie aus der Küche vom Fressen und Paco lief in die Diele, eben an der Küche vorbei. Da hat sie ihn quasi gestellt.

    Zitat

    Unsere beiden Kinder (6 und 11 Jahre) knurrt sie an wenn sie in das Zimmer kommen in dem sie sich befindet.

    Ein falsches Training kann diese Entwicklung noch rasant beschleunigen, und weil keiner weiß, wie Du bisher trainiert hast (selbst wenn Du es beschreibst, keiner sieht z.B. die Körpersprache von Hund und Mensch, das Timing, usw.), finde ich es eben fragwürdig, in dieser Situation herumzuexperimentieren, die ja bereits nicht mehr friedlich ist.

    Ohne Trainer würde ich mir auch ernsthaft die Frage stellen, den Pflegehund recht zügig wieder abzugeben - in meinen Augen sollte die Gesundheit der Kinder über dem Wohl des Pfleglings stehen.

    Trotzdem wünsch ich Euch natürlich, dass Ihr einen guten Weg für Euch alle findet!

  • ich hab seit 4 wochen einen pflegi hier, ähnlich dem deinen.
    er hat anfangs auch meine hündin in der wohnung angeknurrt, draussen war immer alles in ordnung.
    sowie er meinen mann die ersten tage angeknurrt und angebellt hat, dass macht er aber draussen auch mit fremden menschen und dem ein oder anderem hund (vor allem wuschelige hund wie ein goldi mag er scheinbar nich so).

    ich würd an deiner stelle den hund stärker "kontrollieren" sprich, sie darf nicht die ganze zeit in der wohnung rumlaufen wie sie will. bringe ihr bei auf dem platz zu bleiben.
    genauso wie getrennt füttern. ich würd der neuen auch nicht die selben privilegien zugestehen, vor allem nich von anfang an, wie eurem eigenen hund.
    unterbindet jegliches fixieren, sei auf auf den anderen hund, deinen mann oder deine kinder, also das verhalten stoppen bevor es zum knurren kommt.
    alles andere kommt mit der zeit und konsequenter erziehung.
    teilt ihr einen eigenen, ruhigen platz zu, auf dem euer hund auch nich hin darf. auch sollte sie nicht auf den platz von paco dürfen.

    so rein vom lesen her, scheint es mir das sie mit allem überfordert ist, weil sie von anfang an alles durfte.

    nach 5 tagen darfste keine wunder erwarten, der hund muss sich ja erst an euch gewöhnen und einleben und eine gewisse sicherheit gewinnen. genauso wie eine bindung zu euch aufbauen.
    das sie vorher in einem rudel etc. gelebt hat, sagt nix. anderes land, andere hund, andere leute...das ist immo erstmal alles neu für sie.

  • Zitat

    Ohne Trainer würde ich mir auch ernsthaft die Frage stellen, den Pflegehund recht zügig wieder abzugeben - in meinen Augen sollte die Gesundheit der Kinder über dem Wohl des Pfleglings stehen.

    Dem schließe ich mich an. Denn abgesehen von den Kindern hilft es dem Hund nicht, in einer Pflegestelle verkorkst zu werden. Dort sollte genau das Gegenteil stattfinden.

    Du hast den Hund doch sicher über eine Tierschutzorga bekommen? Wissen die von den Problemen? Was sagen die dazu? Vielleicht kann eine erfahrene Pflegestelle Dir vor Ort weiterhelfen oder die Orga einen Trainer zahlen?


  • Danke Dir!
    Ich erwarte weiß Gott keine Wunder. Aber ich würde gerne dieses Fehlverhalten korrigieren. Sie soll schließlich mal ein guter Familienhund werden und bedenkenlos vermittelt werden können.

    Das Problem was ich habe es nicht so weit kommen zu lassen: es ist nicht absehbar. Aus heiterem Himmel (so sehe ich das jedenfalls) fängt sie an zu knurren. Mich hat sie heute angeknurrt als ich auf der Couch gesessen hatte. Ich habe mich nicht mal mit ihr beschäftigt. Sorry, aber da habe ich sie zusammengeschissen.
    10 Minuten später pinkelte sie die Couch voll ... ich war in der Küche einen Kaffee machen. Protest? Gibt es sowas bei Hunden auch?

    Mein Mann meinte eben, wenn sich das knurren nicht schnell legt, dann muss sie in eine andere Pflegefamilie. Eben wegen unseren Kindern.

  • Zitat

    10 Minuten später pinkelte sie die Couch voll ... ich war in der Küche einen Kaffee machen. Protest? Gibt es sowas bei Hunden auch?

    Mein Mann meinte eben, wenn sich das knurren nicht schnell legt, dann muss sie in eine andere Pflegefamilie. Eben wegen unseren Kindern.

    Der Hund steht dermaßen unter Stress bei euch.
    Protestpinkeln gibt es nicht, sie pinkelt aus Stress oder ist nicht stubenrein.

    Da du maßlos überfordert bist, rufe schnellstmöglich die Orga an und lasse den Hund wieder abholen.
    Das hat keinen Sinn!

  • ich kann dir bloss sagen wie ich mit meinen pflegehunden umgehe.
    die ersten tage wird eben sehr genau geschaut wie sie sich bei welcher gelegenheit wie benehmen.
    die dürfen bei mir die ersten tage nicht auf die couch, nicht aufs bett von meiner dicken, wenns nötig ist gehe ich getrennt gassi, streicheleinheiten gibts getrennt und futter sowieso.

    bei mir pennt der pflegehund in der box, die ersten wochen in der geschlossenen, dann nach und nach baut man eben die geschlossene türe ab. bis dahin haben die hunde gelernt das es ihr rückzugsort ist.

    erst nach und nach erlaube ich dem pflegi andere dinge, wie eben zusammen bei meiner hündin liegen, mit ihr spielen oder auf die couch.

    protestpinkeln gibts..ich würde aber nach 5 tagen nicht unbedingt sagen die pinkelt auf protest. sondern das sie eben noch nicht stubenrein ist.

    es würde dir auch helfen wenn du dem hund zwar freiräume schaffst, aber ihn auch begrenzt. sprich er darf nicht die ganze zeit dir hinterher laufen, nicht immer nur in deiner nähe sein.

    bist du dir sicher das dass knurren auf dich bezogen war? mein wurm knurrt und bellt schonmal gern wenn er irgendwas unbekanntes gehört hat.

    und wie schon gesagt das mit dem personen anknurren musst du strikter unterbinden.

    für mich klingts ja wirklich so als wäre der hund mit den vielen neuen dingen einfach überfordert. oftmals ist es hilfreiche ihm wenige kleine dinge am anfang zu erlauben, eben einen gewissen rahmen schaffen in dem er sich bewegt.

    ich würde nicht sagen das ihr überfordert seid, ihr habt aber einfach noch wenig ahnung was da so mit einem pflegehund auf euch zukommt. ich würde sagen die orga hat euch da bischen zu wenig beraten. ists aber in paar tagen so, dass ihr merkt es wird nicht besser. würd ich sagen ihr gebt den hund an die orga zurück und überdenkt mal das ganze thema pflegestelle.

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