An die "Vorstehhundler" - Freilauf
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Wie habt ihr den Freilauf mit euren Hunden aufgebaut?
Wie und wo klappt es?Mein derzeitiges Problem:
Deutsch-Drahthaar Hündin, sieben Jahre, jagdlich ausgebildet, wird derzeit aber kaum jagdlich genutzt. Grundsätzlich ziemlich gut erzogen, hat aber ein unglaubliches jagdliches Appetenzverhalten, d.h. dass sie zu 95% auf dem Spaziergang damit beschäftigt ist nach potenzieller Beute Ausschau zu halten bzw. aktiv stöbern möchte.
Läuft seit einiger Zeit zweimal die Woche bei mir mit.
Ich kann sie bedenkenlos ableinen, wenn ich mich aktiv mit ihr beschäftige (Leckerchen suchen, Apportierübungen etc.). Leine ich sie jedoch unterwegs ab ist sie innerhalb von Sekunden 200 Meter weiter auf dem Feld und stöbert und sobald sie sich mehr als 10-15 Meter von mir entfernt, ist sie in diesen Situationen auch nicht mehr wirklich rückrufbar.
Ich weiß ja wie ichs machen muss: intensives Schleppleinentraining, Radius begrenzen etc.
Ich seh da nur momentan so gar keine Fortschritte und find das etwas frustrierend...
Ich hab soviele Jäger in der Gruppe, teilweise echt anspruchsvolle, selbstständige Rassen (Podenco, diverse Lauf- und Meutehunde), aber keiner von denen ist so versessen darauf SOFORT und IMMER Beute zu suchen sobald die Leine ab ist... - Vor einem Moment
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Hallo,
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Hallo!
Ich habe zwar keinen Vorstehhund, sondern auch ´nen Podenco-Mix (steht allerdings auch vor), habe aber bei meiner Hündin das gleiche "Appetenz-Problem".
Bei mir hat sich trotz (mittlerweile 2 Jahren) intensivem SL- und Antijagdtraining daran noch nicht wirklich was geändert und ich gebe so langsam die Hoffnung auf, dass sie draußen mal andere Interessen entwickelt.
Sie ist zwar eigentlich immer ansprechbar, aber auch ständig aktiv auf der Suche nach jagdlichen Reizen (v.a. auf Sicht).
Ich habe mittlerweile beide Varianten längere Zeit ausprobiert: Sowohl viel Ablenkung und Beschäftigung durch mich als auch mal komplettes Ignorieren und absolut langweiliges Dahinlatschen. Beides hat nicht wirklich zu einer Änderung dieses Verhaltens geführt.
Mit dem Unterschied, dass mein Hund nicht "nur" 200m wegrennt, sondern dann ganz verschwindet. Heißt bei uns: Entweder SL oder "Freilauf" wirklich nur im Radius von 10-15m um mich rum mit extremer Konzentration meinerseits. Diese "Freilaufexperimente" mach ich aber auch nur am Mittag/Nachmittag auf immer der gleichen, eher langweiligen Strecke. Früh und abends ist ihre Erwartungshaltung nochmal ganz anders und sie ist permanent am Suchen/Ausschau halten.
Meine wäre bei dir in der Gruppe wahrscheinlich gar nicht ableinbar.Das klingt jetzt wenig ermutigend, aber bei ´nem DD muss doch eher mit Kooperationsbereitschaft zu rechnen sein, oder? Mach dein Training so weiter, wie du es schon angefangen hast. Du wirst bestimmt auf längere Sicht Erfolg damit haben.
Für mich ist es doch sehr erstaunlich, zu lesen, dass andere Jagdhunde dieses Verhalten gar nicht oder viel weniger ausgeprägt zeigen. Mein Hund ist also wirklich ein Extremfall. -
Vielleicht eine dumme Frage, aber: "Vorstehhundler" sollen dann Hunde sein, die jagen?

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Hallo,
kannst Du sie abrufen?
Also auch aus der Entfernung?Filou ist auch so ein Jäger, ihn interessiert nichts, aber auch gar nichts.
Leckerli suchen? Kannste vergessen.
Fährten legen? Kannste auch vergessen.Apportieren? Was soll der Mist?
macht er zwei Mal und das war es dann.Ich habe zwei Jahre an der Schlepp trainiert, die üblichen Kommandos und auch RAUS, heißt auf den Weg und dort bleiben.
Hab mich an Hasenwiesen gesetzt und Hasen beobachtet.Schließlich hab ich das Vorstehen (das macht er wie ne eins) belohnt.
Auch er zieht Kreise wenn es sein muss auch an die 100-200 Meter. Für ihn gibt es nichts anderes als Stöbern.
Jedoch kommt er auf Pfiff sofort zurück und ist mittlerweile auch vom Hasen abrufbar, bzw dreht von selbst ab wenn einer hochgeht.Es war enorm viel Arbeit, aber seit gut zwei Jahren kann er überall laufen.
Ich habe aber nur noch zwei Hunde (bis vor kurzem waren es noch drei) und da kann ich das Augenmerk eben auf den einen legen und diesen ausbilden.
Das wird bei Dir schwieriger sein wenn Du mit der Meute läufst.Hm, im Radius halten ist super anstrengend und jeder Hund hat einen anderen Radius.
Ich konnte Filou nie einen Radius von 25 Meter beibringen, selbst mit Schlepp nicht. An der Schlepp blieb er in dem Radius, aber ohne war er viel, viel weiter.Ich nehm ihn so wie er ist und akzeptiere es dass er stöbert, kann ihn unterbrechen und abrufen. Daher hab ich kein Problem damit, auch wenn ich gerne hätte, dass es anders wäre und er sich mit mir beschäftigen würde.
Das geht aber nur im Garten oder mal für 5 Minuten auf dem Spaziergang. Auf die 5 Minuten bin ich schon stolz.
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Nee...mit "Vorstehhundler" meinte ich die Besitzer der Vorstehhunde...

Problem ist, glaub ich, dass die "normale Spaziergänge" - Hund bewegt sich in nem Radius von 20/30 Meter um mich herum, achtet auf mich, wird hin und wieder mal beschäftigt - gar nicht kennt.
Ich könnte die zwei Stunden lang stramm bei Fuss laufen lassen (ohne Leine), sobald ich sie aber aus diesem Kommando entlasse sehe ich sie nur noch als kleinen Punkt am Horizont und sie folgt so "ganz grob" meiner Richtung...Zitatkannst Du sie abrufen?
Also auch aus der Entfernung?
Je weiter sie sich entfernt, desto schwieriger wird das...das übliche Problem halt...auf 100 Meter Entfernung läuft die erst nochmal "Zick-zack" übers Feld, bevor sie dann mal endlich bei mir angekommen ist...
Das Problem ist halt, dass dieser Hund genau weiß was "Jagen" bedeutet, das sehr ernsthaft betreibt und den anderen Hunden alles Wild aus jedem Gebüsch vor die Füsse treiben würde, wenn ich sie lassen würde wie sie will...
Von daher läuft sie zu mindestens 90% an der Schleppleine (in meiner Hand), was aber für beide Seiten durchaus unbefriedigend ist... -
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Zitat
Problem ist, glaub ich, dass die "normale Spaziergänge" - Hund bewegt sich in nem Radius von 20/30 Meter um mich herum, achtet auf mich, wird hin und wieder mal beschäftigt - gar nicht kennt.
Ich könnte die zwei Stunden lang stramm bei Fuss laufen lassen (ohne Leine), sobald ich sie aber aus diesem Kommando entlasse sehe ich sie nur noch als kleinen Punkt am Horizont und sie folgt so "ganz grob" meiner Richtung...Du beschreibst hier meinen Hund ... (bis auf die letzten Worte.
Wo ich bin ,ist egal.)
Das hilft dir zwar gar nicht weiter, aber ich verfolge das hier jetzt auch gespannt! -
Ist es nicht so, dass Gebrauchshunde beigebracht bekommen wann sie arbeiten sollen und wann nicht und dass eigenständiges Jagen (stark) sanktioniert wird
Ich meine irgendwas in der Richtung gelesen zu haben.
Ich würd den Halter fragen, ob die auch bei ihm so dermaßen jagt und ob er sie überhaupt während der Spaziergänge beschäftigt (hat). -
Zitat
Ich würd den Halter fragen, ob die auch bei ihm so dermaßen jagt und ob er sie überhaupt während der Spaziergänge beschäftigt (hat).
Das kann ich dir sagen wie das läuft: Hund ist größtenteils im eigenen Jagdrevier unterwegs und dann so wie von mir beschrieben...
Jetzt mag das im eigenen Revier ja noch möglich sein...ich kann mir einen ständig stöbernden, hetzenden Hund, den ich NICHT unter Kontrolle habe aber mit Sicherheit nicht erlauben... -
Zitat
Das kann ich dir sagen wie das läuft: Hund ist größtenteils im eigenen Jagdrevier unterwegs und dann so wie von mir beschrieben...
Jetzt mag das im eigenen Revier ja noch möglich sein...ich kann mir einen ständig stöbernden, hetzenden Hund, den ich NICHT unter Kontrolle habe aber mit Sicherheit nicht erlauben...Hab ich mir fast gedacht, als du geschrieben hast, dass sie SOFORT beim Ableinen abzischt. Die scheint keine Sekunde den Gedanken zu haben, der Mensch könnte (evtl. vielleicht) noch viel spannendere/lohnenswertere Sachen mit mir machen :/
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Hej Sleipnir,
das klingt mir sehr vertraut... viele jagdlich geführte Vorstehhunde benehmen sich so, wie Du es beschreibst. Die wenigsten Jäger die ich kenne (leider) gehen regelmässig mit ihrem Hund spazieren. Entweder laufen sie am Rad an der Leine oder aber frei im Revier (was ich auch nicht schätze) und stöbern da herum.
Vilele Jäger führen ihren Jagdhund auch an der Flex, dann weiß dieser "ich hab frei", kurze Leine bedeutet "ich bin im Job" - kannst Du das mal bei seinem Halter erfragen? Möglicherweise hat er das auch so verknüpft. Malik wusste immer schon was anlag, bei unserem Griff zur Leine, Führleine hieß Arbeit, Flex hieß Freizeit. An seinem Verhalten konnte man auch deutlich sehen, das er sich darüber sehr differenziert freute. Arbeit war eben immer toll!
Da kann man nicht so viel tun, denn es bräuchte eine "neue" Ausbildung. Mein Malik (ausgebildetet Jagdhund) kennt das Kommando "kurz" - dann weiß er, das er sich in einem kurzen Radius (15 mtr.) um mich herum bewegen darf - aber - auch er ist weg, wenn die Spur frisch ist und ich nicht aufpasse. Wir haben das so geübt, das er sich jedes Mal hinlegen musste, wenn er die Kurzdistanz überschritt - auf Pfiff. Irgendwann hat er begriffen, das er seine Freiheit hat, wenn er in meiner Nähe bleibt und ich musste kaum noch pfeiffen.
Solche Dinge sind aber umso schwerer, je mehr Hunde dabei sind. Allein sollte das kein Problem sein, zu mehreren vermag ich mir das eher nicht vorzustellen.
Liebe Grüße
Sundri - Vor einem Moment
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