Hilfe! unsicherer Hund schnappt nach Kindern!

  • Also manchmal verstehe ich die Leute nicht. Man fragt hier nach Tipps weil man ein Problem mit seinem Vierbeiner hat, bekommt ohne Ende hilfreiche Tipps genannt, dann erklärt man nochmals freundlich das die Übung leider falsch war und trotzdem wird an Tipps alles nieder gemacht. Ich verstehe das nicht. Was möchtest du denn hören?
    Dann du alles richtig gemacht hast? Es ist doch nicht schlimm das nicht direkt alles so klappt, aber nimm wenigstens die Ratschläge an, sonst brauchen wir uns keine Mühe machen! :muede:

  • hallo sarah,
    ich habe ganz sicher nicht an tipps alles niedergemacht, im gegenteil. Ich habe mich mehrfach bedankt, und einiges angenommen. Mit der Maßregelung bei den Kindern war ich anderer Meinung, ich habe diese geäußert und mich freundlich nach mehr Argumenten und möglichen Alternativen erkundigt. aus ehrlichem Interesse, und nicht, um stur meine Meinung zu vertreten. Erklärungen kamen netterweise, und ich hab gestern nichts mehr geschrieben, weil ich überlegt hab.
    Muß man hier mit dem Schreiben eines Beitrags den eigenen Kopf an der Pforte abgeben, und sobald hier einer einen Ratschlag gibt, sofort Ja und Amen sagen? Was möchtest DU denn hören?
    Sorry, ein Nachfragen muß schon möglich sein. Wenn du das als Niedermachen empfindest, könntest du vielleicht mal an deiner Kritikfähigkeit arbeiten.

  • Ich denke nicht das es etwas mit meiner Kritikfähigkeit zu tun hat, wüsste nicht wann ich hier kritisiert worden wäre :???:
    Ich denke du hast hier viele ausführliche Erklärungen bekommen warum dein Hund so reagiert hat und wieso du das nicht unterbinden solltest. Ich hoffe einfach du nimmst es dir zu Herzen. Und wie gesagt es ist nicht schlimm auch mal Fehler zu machen, dass hatte ich auch geschrieben ;)

  • Aber ich hab mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, ich versteh die Argumente schon. Wenn ein Hund nicht mehr warnen darf, steigt die Gefahr, dass er ohne Warnung beißt. Eigentlich logisch. Ich hab mich heut auch mit meiner Trainerin unterhalten, und die ist eurer Meinung. Also: ihr habt recht gehabt. Danke für die Korrektur! Ich werd ihn nimmer schimpfen, wenn er ein Kind anbellt. Das geht zwar total gegen mein Bauchgefühl, aber gut, ich sehs ein. Wir haben demnächst einen Einzeltermin bei der Hundeschultrainerin, der ich eigentlich sehr vertrau. Sie versucht, ein paar Kinder zu organisieren. Und wir schaun dann mal ...
    so ganz versteh ich das alles nämlich leider noch nicht.
    Also - das mit dem Vorfeld klären, dass es gar nicht soweit kommt, dass er bellen muß, das ist mir schon klar. Aber WENN es doch mal passiert? Er verbellt ja manchmal auch andere "unheimliche" Gestalten.


    sorry, wenn ich so lange brauch, um das alles zu kapieren, aber es ist schon ein bissel viel. Ich lese Eure Tipps wirklich gerne, und sehr vieles davon war sehr informativ. Ich weiß schon, wieviel Mühe in so einem Beitrag steckt.


    Ich hab auch nochmal überlegt, ob es wirklich Unsicherheit ist, warum er bellt.
    Seine Körpersprache in Zusammenhang mit Kindern, so genau wie möglich:
    Er geht nach vorne, nicht nach hinten und zeigt kein Ausweichverhalten.
    er steht gerade da, rute ist oben, vorderkörper ist NICHT unten, wie er das sonst in unsicheren Situationen macht
    er entspannt sich in gegenwart von kindern, auch von lauten und beobachtet sie
    wenn sie leckerli oder sonstwas interessantes haben, wedelt er und schnüffelt interessiert in ihre Richtung


    Kann es vielleicht sein, dass er Kindern gegenüber nicht unsicher ist, sondern im Gegenteil die Kinder maßregelt, wenn die ihm zu hektisch sind? Mal sehn, wie dsa die TRainerin sieht.


    Themis, danke auch für die Buchtipps. Patricia Mcconnell schätze ich als Autorin sehr, und ich hab fast alle bücher von ihr gelesen. Das andere scheint auch nicht schlecht zu sein, ich werds mir mal anschaun.

  • Muss Dein Hund denn zwingend Kinder mögen?
    Ich denke einfach Du solltest nicht zu viel verlangen.
    Bringe ihm bei das Du dafür sorgst das ihm keiner zu nahe kommt und das Du die Situation im Griff hast.


    Wir haben selber ein Kind. Unsere Hündin liebt ihn heiß und innig. Bei fremden Kindern sieht das bei ihr auch anders aus. Handelt es sich um Kinder die von Natur aus schon eher ruhig veranlagt sind lässt sie sich sogar streicheln. Lärmende Kinder die sie unter Umständen auch noch bedrängen gehen überhaupt nicht und kommt dann doch mal eine Hand ans Fell macht sie sich direkt steif. Da liegt es am Hundebesitzer diese Art von Stress zu vermeiden bzw. solche Situationen nicht entstehen zu lassen.
    Ich kann mit ihr mittlerweile sogar zum Fussballturnier gehen wo es nur so wimmelt vor lauter Kinder.
    Das ist alles kein Problem solange ICH ihr die nötige Sicherheit gebe das sie sich sicher sein kann das ihr nichts passiert.

  • Zitat

    Aber WENN es doch mal passiert? Er verbellt ja manchmal auch andere "unheimliche" Gestalten.


    Dann brich den Blickkontakt zwischen Hund und der unheimlichen Gestalt ab, indem du ihn entweder in die Gegenrichtung oder einen großen Bogen um die Gestalt gehst, dabei ziehst du die Aufmerksamkeit des Hundes auf dich.


    Im Grunde ist es fast wuppe, warum er es macht, natürlich nicht ganz, aber die Vorgehensweise, daran zu arbeiten, ist die gleiche, DU regelst deinen Hund bei Unsicherheit, dein Tschacko darf keine Kinder maßregeln, weil DU Kinder regelst (nicht maßregelst :D ) und nicht er.
    Selbst wenn er die Kinder maßregeln wollen würde, machst du dich nicht zum Chef deines Hundes, indem du das Gebelle deckelst.
    Wo auch immer der Grund für sein Handeln liegt, wird dir deine Trainerin vor Ort sicher sagen können, aber mit der erklärten Vorgehensweise deckst du beide Möglichkeiten ab, indem du Tschacko deutlich zeigst:


    "Ich regel das alles, nicht DU, mein lieber Hund, Du gehst dahin, wohin ich meine (nach hinten) - ICH sorge für deine Sicherheit" oder aber "DU maßregelst keine Kinder, indem du nicht herankommst und wenn du bellst, gehen wir weiter oder drehen um."
    "Es ist alles meine Aufgabe, der ich nachkommen werde, DU kümmerst dich nicht darum, egal, wo deine Motivation liegt."


    Noch Fragen?


  • Klar interessiert Dich das, wie Dein Hund Kinder wahrnimmt, ob unsicher oder maßregelnd.


    Trotzdem wird der Ansatz in etwa derselbe bei beidem sein:
    - Du regelst die Situationen
    - Du bringst ihm bei welches Verhalten erwünscht ist.


    Das "warum" ist eigentlich erst das zweite was danach kommt:
    Um abzuschätzen was ihm wann zu viel wird.


    Ich hab das mit dem Schnüffeln bei meiner Hündin auch. Anfangs hatte sie Angst vor allen Fremden. Mittlerweile ist sie soweit, dass sie Kontakt aufnimmt z.B. eben schnüffeln. Eigentlich bin ich stolz auf sie, immerhin ein Fortschritt. Aber ich muss jetzt aufpassen, dass sich trotz ihres Verhaltens niemand runterbeugt um sie anzufassen. Wenn das passiert, verlässt sie der "Mut". Sie bellt. Diese Phase finde ich jetzt fast noch schwieriger als die Zeit in der sie einfach nur Angst hatte und den Kontakt vermied...

  • Zitat

    Ich hab das mit dem Schnüffeln bei meiner Hündin auch. Anfangs hatte sie Angst vor allen Fremden. Mittlerweile ist sie soweit, dass sie Kontakt aufnimmt z.B. eben schnüffeln. Eigentlich bin ich stolz auf sie, immerhin ein Fortschritt. Aber ich muss jetzt aufpassen, dass sich trotz ihres Verhaltens niemand runterbeugt um sie anzufassen. Wenn das passiert, verlässt sie der "Mut". Sie bellt. Diese Phase finde ich jetzt fast noch schwieriger als die Zeit in der sie einfach nur Angst hatte und den Kontakt vermied...


    Da können wir auch ein Lied von Singen. Die Phase hatte Sam auch. Und ich empfinde sie auch als schwieriger zu händeln als die Phase in der eigentlich immer der Rückwärtsgang eingelegt wurde.
    Es ist noch mehr zu beachten und die Menschen müssen noch genauer instruiert werden, wie sie sich zu verhalten haben.
    Sam hat inzwischen vor kaum noch etwas Angst. Aber manchmal verlässt ihn auch noch der Mut.


    Liath... So wie Du die Körperhaltung Deines Hundes beschreibst kann er trotzdem noch unsicher sein (da wird Euch die Trainerin mehr zu sagen können, als wir hier aus der Ferne). Je mehr Sam sich seiner "Körperlichkeit" bewusst wurde umso mehr hat er in gewissen Situationen versucht seine Unsicherheit durch ein "Auf dicke Hose machen" zu überdecken. Er sah dann so aus wie Du die Körpersprache Deines Hundes beschreibst.


    Themis hat dir sehr gute Tips gegeben, nämlich umdrehen und Bogen laufen. So lernt Dein Hund, wie er in Situationen handeln kann und soll.
    Irgendwann wird der Zeitpunkt dann da sein, wo er das von alleine tut und nicht zwingend Deine Unterstützung dafür braucht. Bis dahin habt Ihr aber noch einen Weg vor Euch.
    Aber macht ja nichts, denn genau dieser Weg wird Euch zu einer zugewandten, vertrauten, liebevollen, verständnisvollen Beziehung verhelfen. :smile:
    Der Weg ist es also wert mit allen Mühen gegangen zu werden!


    Sam ist inzwischen zb so weit, dass er sich in gruseligen Situationen von alleine hinter mich begibt und in meinem Schatten trotten. Er weiß da kann ihm nichts passieren. Trotzdem ist er unsicher, aber er folgt mir überall hin. Er hat einfach Vertrauen!
    Das braucht halt Geduld.... Eine geheimnisvolle rote Markierung an einem Baum (der Förster hatte es gewagt einfach die Bäume im Wald zu markieren und das auf SAMS STRECKE :lol: ) wurde dann halt mal 10 Minuten aus der Entfernung betrachtet bevor man sich langsam drauf zubewegen konnte um das ganze zu erforschen.


    Sam und ich haben beide viel gelernt in der Zeit. Es hat sich absolut gelohnt!

  • Zitat

    Muss Dein Hund denn zwingend Kinder mögen?
    Ich denke einfach Du solltest nicht zu viel verlangen.
    Bringe ihm bei das Du dafür sorgst das ihm keiner zu nahe kommt und das Du die Situation im Griff hast.


    :gut:

  • Mein Hund muß Kinder nicht unbedingt lieben, aber ich möchte mit ihm ohne angst und Stress in die Stadt gehen können. Ich möcht ihn im biergarten dabei haben können. Ich möchte ihn frei laufen lassen können. Ich würd ihn auch gerne draußen anbinden können, wenn ich mir mal schnell ein Brötchen hol. (das wird wohl nie gehn, leider ). Und für ihn selber ist es ja auch ein Mordsstress, wies im Moment ist.
    Natürlich kann ich aufpassen wie ein haftlmacher. aber erstens ist das auf Dauer einfach anstrengend, zumal ich ja 2 Hunde dabei hab. Und zweitens bin ich leider - zugegeben - nicht unfehlbar.
    Es ist einfach sicherer, wenn er lernt, Kinder zu mögen. Warum soll ich denn nicht versuchen, ihm das beizubringen? Er ist ja erst 1 jahr alt. Zumindest kann ichs versuchen, und sehn wie weit wir kommen. Einfach so aufgeben möcht ich jetzt noch nicht, dazu gibt es noch zuviele Möglichkeiten. Es ist ja auch für ihn besser.

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