Stadthund vs. Landhund???

  • Wir haben hier 60.000 Einwohner..

    Wohnung mit Hund zu finden ist nicht wirklich einfach hier (und wenn, dann sind die Wohnung unverschämt teuer), aber machbar..

    Tja Gassi. Man muß wissen, zu welcher Uhrzeit man gewisse Strecken/Gebiete meiden sollte, wenn man keinen Bock hat alle 3 Meter einen neuen Hund in der Gruppe zu haben. Weiß man das, kann man eigentlich recht entspannt laufen. Am einfachsten ist es mit einem Auto. Da kann man einfach auf's Feld fahren und da stundenlang in absoluter Ruhe laufen, weil man alles überblicken kann. Ist man ohne Auto unterwegs, kann man auch zu den o.g. ganz cool laufen, wenn man bereit ist nicht nur 20 Minuten mit den Hunden zu laufen. Also ab durch das 'Alle Hunde sagen sich hallo'-Gebiet und dann hat man Ruhe.

    Beisserein kommen hier immer wieder vor, aber es ist eine handvoll Hunde. Trifft man auf die, orgt man entweder sofort dafür, dass der Hund abhaut oder man (bzw. der eigene Hund) hat Pech. Diese Hunden und ihren unfähigen Haltern geht man am besten weitläufig aus dem Weg. Da gibt es auch keine feste Uhrzeit/Ort..man hofft einfach, sie nicht zu treffen ;)

    Bei uns ist es auch innerhalb der Stadt anders. Während es am einen Ende ständig zu Theater kommt, ist es am anderen Ende zu 99% entspannt. Will man da keinen Fremdhundkontakt, läuft man auf dem Weg oben und hat seine Ruhe. Ist einem der Fremdhundkontakt egal oder ist er erwünscht, läuft man unten auf der Wiese. Die einzigen, die sich da nicht an diese 'Regeln' halten, sind Leute von auswärts..

  • ich hab mit 2 Hunden in Berlin gewohnt, in einem Wohnquartier. Die HH kannten sich man wusste bei wem man sich aus dem Weg ging, weil die Hunde sich sonst kloppen würden.
    Kam es mal zu einer Klopperei, ja mit meinem Rüden passierte es mal, kam keiner auf die Idee das OA oder ähnliches zu holen.

    Es gab auch HH denen konnte man 20x sagen, dass sie ihren Hund bitte anleinen mögen, da der eigene unverträglich ist. Die Standartantwort kennen wir ja alle. :roll:

    Wenn ich heute mit den Damen nach Berlin fahre, habe ich das Gefühl, es hat sich nicht allzu viel geändert. Die meisten HH kennt man, ein paar Inkompetente sind auch mit dabei, nur das mit den Anzeigen ist irgendwie Mode geworden. :/

    Dann habe ich mit Hund in Bern mitten in der Altstadt gewohnt. Auch hier das gleiche Erlebte wie in Berlin.

    nun wohne ich in einer Gemeinde mit 1200 Einwohnern. das Areal der Gemeide ist, glaub ich, grösser als das der Stadt Bern. Selbst der Gantrisch gehört noch dazu.
    Auch hier kennt man sich. HH sind entspannt.
    Die "Tutnixe" und ihre Halter sind hier aus dem Nachbarkanton, da dort Leinenzwang herrscht. Also fährt man mal schnell hier rüber um dem Hund den Freilauf zu gewähren. Ich treffe locker 2x in der Woche einen Hund und der Halter ist ewig weit weg. Das ist ärgerlich, aber ein anderes Thema. :nosmile:

  • Wir wohnen in einer mittelgroßen Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern. Ich denke, dass die Hund nicht einfach gestresst sind, weil sie in der Stadt leben, sondern weil viele zu den Stoßzeiten in den Parks ausgeführt werden und da dann zu viele Hunde auf zu engem Raum sind, ständig neue Hunde kennenlernen, usw. Das stresst meiner Meinung nach die Hunde, nicht das Stadtleben an sich. Ich gehe morgens gegen 5.30 Uhr ca. 1 1/2 Stunden spazieren und treffe keinen Menschen (und Hund ;) ), für Leon und mich ist es total entspannt (ich gehe so früh, weil ich ja auch Geld verdienen muss, nicht wegen der anderen HH). Wenn wir mal nachmittags unterwegs sind im Park, merke ich deutlich, dass er angespannter und gestresster ist.
    Beissereien passieren denk ich durch die "Hunde-Ballungsgebiete".
    Wohnungen mit Hundeerlaubnis gibt es, sie sind nicht unbedingt rar, man muss halt gucken und ggf. fragen.
    Wir fühlen uns sehr wohl und wollen auch nicht wegziehen, wenn uns mal richtig nach was anderem ist, fahren wir in den Wald (ca. 10 min mit dem Auto) oder zu Freunden/Schwiegerfamilie ins Dorf (auch ca. 10 min mit dem Auto).

  • Natürlich gibt es Stadthunde und Landhunde.

    Die Hundehalter unterscheiden sich meiner Meinung nach aber stark nach Wohngegend.

    Als ich noch in der Grossstadt gewohnt habe gab es Parks, wo sich Kinder, Erwachsene, Jogger, Fahrradfahrer, Hunde, etc. auf engstem Raum getummelt haben. Die Hunde dort haben also einiges kennengelernt. Auf dem Land sind die Hunde solche Enge wohl eher nicht gewohnt. Von daher glaube ich nicht, dass diese Hunde eher ausflippen als Hunde auf dem Land. Wieso auch? Sie haben ja ständig Zwei- und Vierbeiner um sich herrum.

    In der Stadt hatte ich noch nie mit Beissunfällen zu tun. Auf dem Land leider sehr häufig. Das lag einfach daran, dass die Leute ihre Hunde laufen lassen, obwohl die Grundstücke nicht eingezäunt sind. Das kann man sich auf dem Land erlauben, weil der Verkehr keine Gefahr für die Hunde darstellt bzw. die Hunde oft nur als Wachhunde gehalten werden, die man eben einfach ersetzen kann, wenn doch mal einer überfahren wird.

  • Ich habe den Eindruck, dass es die Landhunde sind, die eher ausflippen.... Die Stadthunde hier (ca. 134'000 Einwohner) sind meist Hundebegegnungen gewohnt und gut sozialisiert. Wobei es da auch Unterschiede zwischen den Stadtteilen gibt. Ich wohne zentrumsnah, aber mit viel umgebendem Grün, und hier ist ein Hundeparadies mit zumeist coolen Hunden und Haltern. Mir kommen manche DF-Themen auch vor wie von einem anderen Stern.... :???:

  • Ich hab während meines Studiums in einer Großstadt gewohnt, momentan wohne ich recht ländlich (und hoffe ich muss nie wieder in der Stadt wohnen, es ist einfach gar nix für mich).

    Ich kann nur bestätigen, dass Hunde in der Stadt in der Regel gelassener und besser mit Artgenossen und meistens auch mit allen möglichen Umweltreizen sozialisiert sind.
    Ist ja auch logisch - wenn man sich den Park mit zig dutzend anderer Hundehaltern teilt, auf allen Freilaufflächen eigentlich fast immer andere Hunde unterwegs sind, man ständig Radfahrern, Joggern, Passanten aller Art usw usf begegnet, dann heißt es für den Hund mehr oder weniger: Sink or swim!

    Hunde die sich wirklich problematisch verhalten oder Halter die zulassen, dass ihre Hunde sich daneben benehmen, die haben in so eine Situation ganz schnell ein Problem, mit dem Vermieter, mit den Behörden oder "nur" privat mit anderen Hundehaltern oder irgendwelchen Passanten.
    Das ist einfach nicht tragbar, also tut man was dran oder gibt den Hund ab oder zieht nach außerhalb.


    Und es gibt natürlich viel mehr Gelegenheit alles zu üben.
    Hätte ich hier auf den Land einen Leinenpöbler... dann würde es sich a) gar nicht wirklich lohnen daran zu arbeiten weil ich eh nur alle Jubeljahre mal nen anderen Hund treffe und man dann genausogut einfach einen Bogen machen kann, Platz ist ja genug... und b) müsste ich dafür in die Hundeschule oder so, eben aus dem Grund dass man sowas ja gar nicht effektiv trainieren kann wenn einem nur 2 oder 3 Mal in der Woche jemand mit Hund begegnet.


    Mit vielen anderen Sachen ist es ähnlich, man hat einfach mehr Gelegenheit und ist gleichzeitig gezwungen den Hund an alles mögliche zu gewöhnen.

    Wollte ich meine Hunde in der Stadt mal zum Eis essen mitnehmen, dann mussten sie durch eine belebte Fußgängerzone am Hauptbahnhof, mit Lautsprecherdurchsagen, betrunkenen Pennern, anderen Hunden, schreienden Kindern, Radfahrern, Leuten mit Rollkoffer, vorbei an duftenden Auslagen von Imbissbuden und einer Baustelle mit Presslufthammer und blinkenden Warnlichtern.
    Am Eiscafe angekommen muss man sich entweder an einen der kleinen Tische quetschen und die Hunde irgendwie drunterfalten und aufpassen dass keine Beine und Ruten im Weg liegen, oder sich in die Schlange einordnen und warten während sich immer wieder Leute an einem vorbeischieben.
    (Natürlich ein Extrembeispiel, es gibt auch ruhigere Zeiten/Lokalitäten... aber hab ich durchaus erlebt sowas).

    Wo ich jetzt wohne fahre ich für eine Eis einfach mit dem Rad aus der Siedlung raus, 2 km über Felder und Wiesen in den Nachbarort und setze mich auf die meistens leere Außenterrasse der Eisdiele, wo ich locker eine große Decke für die Hunde hinlegen kann ohne das sie jemandem im Weg sind.


    Hab mich auch immer gewundert wenn jemand schrieb: "Ich leine meinen Hund bei jedem Jogger/Radfahrer/Reiter/fremdem Hund an der an uns vorbeikommt!"
    In der Stadt wäre ich dann mit den Hunden nicht weit gekommen, da hätte ich sie alle 3 Minuten an- und wieder ableinen können.
    Die mussten sich schon so weit zu benehmen wissen, dass ich sie dann einfach an die Seite schicken oder sie mit "Warte!" anhalten konnte und dass sie nicht auf jeden fremden Hund wie die Irren zustürmten.

    Seit ich ländlich wohne mache ich das ähnlich, also mit dem grundsätzlichem anleinen und so.
    Ist ja auch kein Problem, wenn man kaum jemandem begegnet ist das das einfachste.


    Was auch ganz interessant ist: Zumindest ihre Toleranz für Artgenossen ist bei meinen in dem halben Jahr seit wir uns nicht mehr auf belebten Gassiflächen rumtrieben wirklich deutlich gesunken.
    Sie sind es einfach nicht mehr gewöhnt, auf jedem Gang fremde Hunde zu treffen, geschweige denn welche denen sie leinenlos begegnen und die recht gelassen sind.

    Die meisten Begegnungen mit anderen Hunden sind momentan:
    - Kläffend am Gartenzaun
    - Irgendwo am Horizont, mehrere 100 m entfernt
    - Nahe dran, aber angeleint und oft kurz gehalten oder absitzend oder eilig an der anderen Straßenseite... oder gleich pöbelnd in der Leine hängend.


    Naja. Ein Urteil was jetzt besser oder schlechter ist würd ich mir nicht erlauben. Manche Hunde sind vielleicht für`s Stadtleben weniger und würden sich an einem ruhigeren Ort besser mache. Anderen macht es wiederrum gar nix aus.

  • Ich wohne in Berlin in der Nähe eines Kiezes und Bern am Stadtrand. Ich erlebe sowohl Berlin als auch Bern als entspannt, was die Hunde und Hundehalter untereinander betrifft. In Berlin laufen mehr Hunde frei. Insgesamt würde ich sagen, dass die Hunde in Berlin alle recht sozial sind und es von daher wenig Ärger gibt. In Bern geht es eher rücksichtsvoll zu. Im Stadtwald, wo ich spazierengehe, nehmen eigentlich alle ihre Hunde bei Fuss, wenn Hundehalter und deren Hunde sich begegenen.
    Wohnungen zu finden, in denen Hündchenhaltung erlaubt ist, kann schon ein wenig schwierig sein. Insgesamt habe ich aber sowohl in Tübingen, wo ich vorher gearbeitet habe, als auch in Bern recht zügig eine akzeptable Wohnung gefunden. In Berlin ist es recht einfach, eine Wohnung zu finden, es sei denn man hat einen Anlagenhund.
    Ach so, sowohl in Berlin (Hasenheide/Flugfeld) als auch in Bern (Bremgartenwald) habe ich Auslaufgebiete quasi vor der Haustür.

  • Ich wohne regional gesehen da, was Maanu als zweiten Ort beschrieben hat.
    Bei uns allerdings sind die Hundehalter eigentlich die einzigen, mit denen man Ärger hat. Sei es, weil einige eben total pingelig sind und bei jedem Hund, der ausversehen dem ihren zu nahe kommt, das OA anrufen oder weil ihre einfach total unerzogen sind.
    Dennoch sind der Großteil, denen wir begegnen, freundlich. Und ja, hier ist das mit nem Leinenpöbler echt blöde, denn mal trifft man wochenlang keinen Hund und dann an einem Tag gleich 10 Stück (auf denselben Strecken).
    Hundeauslaufgebiete oder spezielle Hundezonen gibt es hier nicht. Ich würde mich auch erheblich eingeschränkt fühlen, für uns ist aus dem Ort raus und dann kann man laufen lassen, anders würde ich es auch gar nicht wollen.
    Allerdings gibt es natürlich Orte und Gebiete, wo man vermehrt Hunde antrifft, allerdings auch wieder vollkommen wirkürlich. Einen Sontag fährt man dorthin, 16 Uhr 200 Hunde da. Den nächsten Sonntag selbe Uhrzeit, vielleicht 10?
    Aber noch ist es hier ganz entspannt und Wohnungssuche ist machbar, wenn man nicht grade max. 300€ warm hinlegen kann, auch mit mehreren Hunden.

  • Zitat

    Find den Umgang mit Hunde auf dem Land viel anstrengender, rücksichtsloser.. Aber das ist auch nur meine Erfahrung..

    Das gleiche Empfinden habe ich auch.Ich habe immer ländlich gelebt.Da mein Mann seine Ausbildung in einer Großstadt gemacht habe war ich entsprechend oft auch dort.

    Meine Althündin fand das "Stadtleben" mäßig toll.
    Sie macht aber alles mit hpts. Frauchen ist da.Sie fährt gerne mit den Öffis läuft ohne zu Keifen durch die Innenstadt und benimmt sich alles im allem vorbildlich.

    Ich kann mich nicht erinnern irgendwelche großartigen Konflikte dort gehabt zu haben. Die meisten Hunde (Ausnahmen gibt es immer) waren freundlich oder desinteressiert.Es kam nicht einmal in 4 Jahren zu irgendwelchen Auseinandersetzungen.

    Jetzt wohnen wir in einem Ortsteil mit 7000 Anwohnern und gefühlt hat hier jeder 2-3 Mensch einen Hund.Ich habe das Gefühl das viele HH meinen Narrenfreiheit zu haben nur weil wir hier recht ländlich leben und entsprechend häufig zu Beissereien.

  • Ich kann leider auch bestätigen was einige hier über Stadt und Land erzählt haben.
    Aufgewachsen bin ich in Frankfurt. Dort hatten wir 6 Jahre lang einen Hund. Nie gab es irgendwelche größeren Probleme. Die meisten Hunde waren toll sozialisiert und mehr als etwas Rüdenprollerei hatten wir nie.

    Seit 19 Jahren lebe ich jetzt auf dem Land. Ich persönlich möchte niergendwo anders mehr leben als in meiner kleinen 360 Sellen-Gemeinde und ich finde es auch für meinen Hund toll das 50m hinter dem Haus das Feld beginnt.
    Aber die Hunde hier sind zum Teil wirklich fürchterlich weil deren Halter entweder einfach laufen lassen mit der Meinung die klären das ja unter sich oder weil sie eben durch diese Leute Angst haben und ihren Hund nurnoch an der Leine führen. Und dann gibt es eben noch die vielen Hunde die kaum oder garnicht gesichert ums Haus herumlaufen und gerne mal vorbeigehende Hunde anpöbeln oder gleich beißen.
    Wir haben in unserem winzigen Dorf um die 60 Hunde. Bestimmt die Hälfte davon kommt nur extrem selten mal vom Grundstück runter oder lebt ganz im Zwinger.
    Chili hat hier nur 3 Hunde mit denen sie toben kann und darf und einen weiteren mit dem sie sich gut verträgt und der auch ohne Leine läuft, dessen Frauchen aber leider kaum Zeit hat mal eine größere Runde mit ihm zu gehen. Alle anderen gehören zu einer der oben genannten Gruppen.
    Bei den Dauerleinen-Hunden gibt es allerdings auch eine Handvoll die sich super mit Chili verstehen aber mehr als kurz schnuppern ist halt an der Leine nicht möglich.

    Für Chili ist das alle ok so wie es ist und wir hatten bisher mit ihr auch keine Probleme mit den anderen aber als ich noch meinen Rüden hatten gab es mehrere große Beißereien weil die ganz heftigen Hunde hier eben auch Rüden sind und meist nur auf andere Rüden drauf gehen. Deren Besitzer gehörten dann zu den Leuten die meinten die müssen das klären obwohl meiner unverträglich war und an der Leine lief. Ich rief auch meiner mag keine anderen aber entweder hörte der andere Hund nicht oder es war den Besitzern einfach egal. Wieder andere dachten ihre Hunde wären ja eigentlich ganz nett.

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