Der Hund bedrängt stark...........

  • Zitat

    Ich sag es jetzt mal ganz platt und grundehrlich:
    Bei mir hättest du als Mann die Arschkarte und könntest ggf. deine Sachen packen. Wenn ich 15 Jahre lang mit einem großen Hund (dass das sehr alt ist haben die Vorschreiber ja schon erklärt) zusammen leben würde, und hätte dann einen neuen Partner, der so eifersüchtig auf den Hund ist, würde der Hund an erster Stelle stehen. Ich würde weder an dem alten Hund noch irgendetwas großartig umerziehen noch sonst irgendetwas großartiges verändern, ich würde mich über jeden Tag freuen, den ich mit dem Hund verbringen darf.

    Das hat auch nix mit wer hat mehr Rechte oder wer steht oben zu tun. Ein alter Hund braucht Sicherheit und die bekommt er nicht, indem ich jetzt im letzten Abschnitt seines Lebens sein gesamtes Leben umwälze.

    *ganz dick unterschreib*

    an den TS: bleib mal cool.

    Die Zeit bei dem Hund ist begrenzt. Mit jetzt schon 15 Jahren wird er (leider) nicht mehr lange leben. Mach dir bewußt, dass du es altermässig mit einem wirklich sehr sehr alten Hund zu tun hast. Bei einem Menschen ungefähr 80/90 Jahre.
    Würdest du da noch mit Erziehungsmethoden kommen? Einbischen mehr Einfühlungsvermögen und Toleranz zum Hund täte bestimmt auch der Beziehung zu deiner Freundin gut. Bedenke, dich kennt sie wohl erst kurze Zeit, mit dem Hund allerdings hat sie einen sehr langen Zeitraum ihr Leben geteilt

  • ich kann mich den Meinungen hier nur anschließen. Auch bei mir hättest Du ganz schlechte Karten.
    Deine Freundin und ihr Hund leben schon so viele Jahre zusammen. Und dann kommst Du und versuchst alles so zu ändern, dass es für Dich angenehm ist. An den alten Hund denkst Du überhaupt nicht. Hoffentlich wirst Du nicht auch mal so alt. Sitzt irgendwo und pupst vor Dich hin und die Leute wollen Dich nicht mehr haben und überlegen sich, wie sie Dich einschränken können.

    Elke

  • Ganz ehrlich sehe ich da keine Bedrängung durch den Hund.

    Andere Frage: Wer war zuerst da? Du oder der Hund? Wie schon beschrieben wurde und wenn man die alte Rechnung 1 Menschenjahr = 7 Hundejahre zu Grunde legt, hast du es mit einem Hundegreis zu tun von sogar 105 Jahren. Natürlich hat er die älteren Rechte an seinem Frauchen.

    Was du so beschreibst dürfte in jedem Hundehaushalt so ablaufen. Meine Knutschkugel weckt mich jeden Tag zwischen 5.00 Uhr und 5.30 Uhr morgens und es ist ihr sowas von egal, ob es Wochenende ist oder nicht. Aber ich springe nicht sofort, wenn sie mich weckt. Ich stehe zwar zeitnah auf, aber nicht, wenn sie es mir befehlen möchte. Anders ist es in der Tat bei alten Hunden. Wie schon beschrieben wurde, kann es da wirklich ratsam sein, sofort zu reagieren. Auch dem Hund ist nichts unangenehmer, als wenn er sein eigenes Revier verschmutzt.

    Ich gehe zuerst durch die Tür, sowohl beim rausgehen, als auch beim wiederkommen. Und natürlich will sie nach der ersten morgentlichen Runde dann auch ihr Futter haben. Wenn sie dann ihr Futter hatte und meine Familie und ich dann Frühstücken wollen, ist ihr Platz nicht am Tisch, sondern auf ihrem Platz/Körbchen. Das verschafft dann auch eine räumliche Distanz. Der Hund kann lernen, wann die Zeit ihm gehört und wann nicht. Er kann das auch noch im dem hohen Alter lernen, sofern seine Sinnesleistungen noch nicht zusehr nachgelassen haben. Und selbst wenn dem so ist, dann seid halt tolerant und akzeptiert seine Art eure Regeln zu befolgen. Er lässt sich ja abrufen und auf seinen Platz schicken, wenn er auch dort nicht lange verweilen mag.

    Ist dann seine Zeit gekommen, dass man sich mit ihm befasst, dann bitte auch so konsequent sein und sich nur um den Hund kümmern. Glaub mir, er merkt sehr genau, dass du ihn am liebsten weit weg verbannen möchtest. Aber er gehört nun einmal zu dem Leben deiner Freundin dazu und hat natürlich auch ein Recht darauf, dass man sich um ihn kümmert. Er muss nur lernen, dass diese Zeiten von euch und nicht von ihm festgelegt werden.

    Viel wichtiger ist aber, dass du lernst, dass der Hund einfach da ist, dass dieser 2x am Tag sein Futter verlangt, 3 bis 4 x am Tag vor die Tür muss und auch zwischen durch seine Aufmerksamkeit fordert. Was du da tagtäglich erlebst ist ein ganz normales Hundeleben.

    Zu dem Körpergeruch. Es gibt Hunde, die brauchen nur einmal nass werden und fangen dann an erbärmlich zu müffeln. Andere Hunde haben jahrelang damit und auch mit dem Futter keine Probleme und plötzlich passt irgendetwas im Futter doch nicht mehr. Ja... so ein Hundelüftchen kann tatsächlich Fliegen samt Tapete von den Wänden holen. In dem Falle empfiehlt es sich beim Futterhersteller nachzufragen, ob eine Veränderung an der Rezeptur vorgenommen wurde und wenn dem so ist ein anderes Futter zu suchen oder aber, wenn dem nicht so ist, den Tierarzt aufzusuchen und den Hund durchchecken zu lassen. Bedenke immer, dass es ein wirklich alter Hund ist, wo sich schnell mal das ein oder andere Zipperlein einstellen kann.

    Zu guter letzt, versuch dich mal in die Position des Hundes zu versetzen. Du bist alt, sehr alt, vielleicht auch schon etwas auf die Hilfe oder zumindest auf die Sicherheit von deinem Frauchen angewiesen und wirst wo es nur geht ausgegrenzt, bist über all im Weg... bekommst nur noch zu spüren, wie lästig du bist...fändest du das so in Ordnung? Also kneif jetzt mal die Arschbacken (sorry) zusammen, sei ein Mann und verschafft dem Hund einen würdigen und liebevollen Lebenswinter.

  • :2thumbs: :2thumbs: :2thumbs:

    Danke für dieses Statement! Ich hatte beim Lesen des Beitrags des TS gerade grosses Mitleid mit dem offensichtlich etwas senilen Senior.

    Und bitte lasst die Sprühflaschen weg! Unter Umständen sieht der Hund gar nichts mehr oder nicht mehr viel und bekommt einfach plötzlich einen Wasserstrahl ins Gesicht. Schrecklich!

  • Hallo, Ralf,

    zuerst mal: hast Du überhaupt schonmal mit Deiner Freundin darüber gesprochen, was Dich genau stört, und ob ihr evtl. einen Kompromiß für die gemeinsame Zeit am Wochenende schließen könnt? Wenn nicht, wird´s höchste Zeit.

    Denn wie Du sicher schon aus den Posts der Vorschreiber erkennen kannst, gibt´s da beim Hundehalter eindeutige Prioritäten....*hust.... (und auch ich zähle mich dazu - ein Mann, der mit meinen Hunden nicht kann, käme mir dauerhaft nicht ins Haus als Lebensgefährte!)

    Aber es wird sicherlich möglich sein, wenn Ihr miteinander redet, mal über eine Futterumstellung nachzudenken, oder vielleicht den Hund für einen Nachmittag alle 2 Wochen evtl. anderweitig unterzubringen und diesen Nachmittag zur "hundefreien Zone" zu erklären. Oder den Hund, wenn Ihr Zweisamkeit genießen wollt, einfach mal für ne Zeit (bitte nicht den ganzen Nachmittag "abschieben", mit so nem Vorschlag wirst Du auf Granit beißen bei nem Hundehalter....) ins andere Zimmer zu bringen, wenn er zu "aufdringlich" geworden ist, das wird er sich vielleicht sogar dann für´s nächste Mal merken....

    Oder einfach an Eurer/Deiner Einstellung zu arbeiten, und mal zusammen mit dem Hund was zu unternehmen (Picknick im Park, ne kleine Wanderung, wenn der Hund das noch kann o.ä.), und Euch dabei daran zu erfreuen, wie gut´s dem alten "Herrn" noch geht! Wenn der Hund sich freiwillig zu Dir auf Sofa setzt, freu Dich, daß er Dich mag und Du das Vorrecht hast, ihn kuscheln zu dürfen. Nicht jeder Hund akzeptiert Gäste so freundlich!

    Daß ein älterer Hund früh oftmals raus muß, weil er einfach mal muß, wirst Du nicht verhindern können. Und bei mir müßtest sogar erstmal damit rechnen, daß ich morgens den Hund für ne Kuschelrunde ins Bett zerre, bevor ich soweit wach wäre, meinen Allerwertesten aus dem Bett bewegen zu wollen.... *gg

    Du siehst, Du hast richtig Glück mit Deiner Freundin.... *zwinker....

    Als Tip: was bei mir mit Sicherheit schiefgehen würde: mich zu nötigen, den Hund grundsätzlich für die Zeit am Wochenende anderweitig unterzubringen. Dann wäre die Sache in Nullkommanix entschieden, und der Hund hätte wieder viiiiel Platz auf meinem (seinem) Sofa..... ;-) Ist blöd, ich weiß - aber ich denke, wenn man sich mit nem Hundehalter einläßt, muß einem bewußt sein, wo die Prioritäten liegen (und der Hund war VOR Dir da), denn für seine Tiere hat man nunmal mit dem Kauf die Verantwortung übernommen - ein anderer Mensch kann anderswo genauso leben (oder mit ner anderen Freundin). Ich würde sagen, sowas zu verlangen, wäre nicht viel anders als z.B. nem leidenschaftlichen Profisportler davon abbringen zu wollen, täglich zu trainieren, damit er mehr Zeit für Dich hat. Auch da würdest Du sicherlich auf Granit beißen. Nur, daß eben mit dem Hund noch ein Lebewesen betroffen ist, an dem der Hundehalter seit hier 15 langen Jahren sehr hängt, und sein Leben mit ihm teilt.

    Zu dem Argument, daß der Hund schon alt ist und nicht mehr viel Zeit hat: sicherlich, ja. Aber was passiert danach? Bei einem Hundehalter ist damit zu rechnen, daß evtl. irgendwann wieder ein neuer Hund kommen wird. Könntest Du damit dann leben? Der hat dann vielleicht andere Zicken, oder bleibt als Welpe nicht im Körbchen auf Geheiß, pinkelt mal in die Wohnung, knabbert Deine neuen teuren Turnschuhe an etc.....

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die vielen antworten

    bei einigen der letzteren Antworten werde ich hier jedoch aus irgendeinem mir unverständlichem Grund hart "beschossen" mit einer gewissen "was fällt Dir eigentlich ein" - Mentalität. "Der Hund steht doch über allem" .Dabei suche ich nur Rat und Tipps, um den Umgang mit dem Tier ( ich habe selbst eine Katze ) so gut wie möglich zu gestalten.

    Sonst würde ich mich nicht in einem Forum anmelden und den Rat suchen!

    Ich habe eine Freundin, die hat einen Hund. Gut. Ich behandele die beiden so, wie es sich gehört und respektiere beide ohne Vorurteile...........
    Genauso kann ich aber uneingeschränkt erwarten, das man mich als "Partner ohne Hund" auch!!! dementsprechend vorurteilsfrei akzeptiert und respektiert.
    Wenn ich hier dann von einigen lese, das ich mich in ihren Augen gefälligst als später dazugekommener zu unterzuwerfen habe und falls nicht - zu gehen - hätte,so finde ich diese Einstellung schlicht unmöglich! Würde das meine Partnerin zu mir sagen...........würde ich gehen. Und zwar sofort.

    Meine Partnerin nervt dieses ständige Bedrängen übrigens auch. Und es fällt auch anderen auf. So versuche ich nur, das ganze - natürlich zusammen mit ihr - so zu ändern, das mehr Ruhe hineinkommt. Ich sehe auch, das es natürlich dem Hund auch immer schwerer fällt, diese Hinterhertapern aufrechtzuerhalten mit seinen fast 15 Jahren. Seine Hüfte ist nicht mehr ganz o.k. und soweiter. Ich wollte mit dem Hund auch schon mal zum Tierarzt, jedoch möchte meine Partnerin das nicht gerne, denn sie hat Angst, das vielleicht irgendeine Krankheit aufdecken könnte, von der sie noch nichts weiss. Was auch immer. Da muss man noch mal schaun. Sie ließt diesen Beitrag übrigens auch..............

    Gruss

    Ralf

  • hallo ralf,

    die idee mit dem tierarzt ist trotz ängsten (die ich ein stück weit auch nachvollziehen kann) die mit sicherheit beste. die ängste sind da, klar. aber vielleicht ist auch nur eine kleinigkeit, mit der man helfen kann. meinem ollen weib hat karsivan sehr viel gebracht, und sie hat im letzten halben jahr weißdorn zur unterstützung des herzens gekriegt. einen wirklichen herzfehler hatte sie nicht. wie sagte meine tierärztin so schön? alter ist keine krankheit.
    aber es gibt schon die ein oder andere sache, die im alter unterstützen kann, gerade auch, was schmerzen angeht.

    lg cjal

  • Hallo,

    wie bereits mehrfach geschrieben, können durchaus
    medizinische/neurologische Gründe für sein Verhalten
    mitverantwortlich sein und somit wäre, gerade bei einem
    solchen Opi, der Gang zum TA die erste Wahl. Es gibt,
    wie für den Menschen auch, z.B. unterstützende Medis.

    Vielleicht sieht und hört er auch nicht mehr so gut und
    ist deswegen anhänglicher oder hat Schmerzen ?

    Mit einer Drei-Affen-Mentalität ist dem Hund nicht geholfen :sad2:
    also würde ich Hund erst mal durchchecken lassen um medizinische
    Ursachen auszuschließen.

    Stress, Unsicherheit, veränderte und wechselnde Umgebungen,
    unberechenbare Handlungen der Besitzer etc. können ebenso
    Gründe sein und das Problem somit sogar von euch ungewollt
    hausgemacht.

    Seid euch bewusst, dass bei einem solch alten Hund vielleicht
    noch andere Macken oder Probleme auftauchen können die
    den Alltag belasten können. Nächtliche Ruhelosigkeit oder z.B.
    Inkontinenz.

    Mehr Ruhe beim Tier erreicht man übrigens oft schon durch mehr
    eigene Ruhe und Gelassenheit ;)

    Sicherlich haben einige die hier mitschreiben schon mit so alten Hunden
    gelebt und entsprechend emotional reagieren sie...was ich nur zu gut
    verstehe.

    Magst du vielleicht noch ein paar der hier gestellten Fragen zum
    sonstigen Umgang vom Frauchen und Tagesablauf der Beiden beantworten ?


    Grüße
    Mäusemama

  • ich habe auch eine 14jährige Hündin die stark dement ist und die ganze Nacht durch die Gegend rennt. Am Tag steht sie mir zwischen den Beinen und ich kann keinen Schritt machen ohne dass ich schauen muss, dass ich sie nicht trete. Es ist mühsam, das gebe ich zu, aber ich weiß dass sie es nicht absichtlich macht. Sie hört nichts mehr und ob sie noch sieht, das kann ich nicht beurteilen. Ich denke ich bin im Moment für sie Augen und Ohren. Draußen orientiert sie sich an unseren anderen Hunden.
    Lasst den Hund beim TA untersuchen. Vielleicht kann man etwas für ihn tun.

    Elke

  • Huhu,

    mein Senior verhält sich, wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin, ähnlich, da hätte er mich einfach gern für sich allein und da wird auch schon mal gedrängelt. Gerade alte Hunde sind da manchmal sehr eigen. Ich kann mir vorstellen, das es für dich auch für deine Freundin teilweise nervig ist...

    Vielleicht solltest du wirklich versuchen, das du dich bei dem Hund beliebter machst, mit ihm schmust, ihn verwöhnst, dich eben bei ihm einschleimst. Vielleicht solltest du ihm das Futter geben, wenn du bei deiner Freundin bist, oder sie bei dir, dann sieht er 'Hey, das ist der nette Mann, der mir mein Futter gibt'. Mach Sachen, die Vertrauen aufbauen, wenn ihr Glück habt, wird es dann besser, das er deiner Freundin uuumbedingt nach rennen muss, wenn sie das Zimmer verlässt, wenn er merkt 'Ach... der Ralf ist ja auch da, alles gut'.

    Geht mit ihm zum Tierarzt, bei allem Verständnis für die Angst vor unentdeckten Krankheiten, es ist wichtig, da man weiß, was Sache ist. Was wäre daran so schlimm? Man könnte dem Hund helfen und damit auch die allg. Situation verbessern.

    Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, leg dir einen 'Mir doch egal' Mantel zu (-; auch wenns schwer ist.

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