Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

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    2. Ursache des Losstürmens häufig: Der Hund, geil aufs Suchen, stürmt unüberlegt los, der Hundeführer stürmt freudig erregt, dass der Hund so motiviert und zielstrebig ist, hinterher und schiebt und drängt den Hund, der darauf reagiert und umso begeisterter weiter stürmt.

    Das hab ich ja glatt vergessen und ist mindestens genauso wichtig, wie das stets variable Ansetzen des Hundes.

    Ich habe 5 Meter Leine - also nutze ich diese indem ich am Start zunächst mal stehenbleibe und nur Leine herausgebe. Erst wenn der Hund klar eine Richtung anzeigt, gehe ich langsam mit.

    Ein Hund der zeitlebens immer in die Laufrichtung angesetzt wurde, wird beim veränderten Startansatz zunächst mal voll versemmeln und als Hundeführer glaubt man, der Hund könne nicht trailen. Habe ich selbst erlebt, da wir vor über 4 Jahren genauso trainiert hatten. :ops:

    Seither setze ich stets anders an und siehe da......läuft ;-)

    Daher bin ich selber auch kein Freund des zügigen "in die Kreuzung laufens". Laufe ich zügig rein, muss ich mich relativ schnell entscheiden, in welche Richtung ich weitergehen möchte. Mitunter hat mein Hund bis dahin die Kreuzung aber noch nicht ausgearbeitet. Hier würde ich ihn also gnadenlos drücken und um dies zu vermeiden, nehme ich bereits VOR einer Kreuzung Tempo raus, verkürze die Leine und wenn ich dann in den Kreuzungsbereich gelange, öffne ich die Leine und arbeite darüber, während ich selber ganz langsam weitergehe oder auch mal stehenbleibe.

    Für mich ist dieses zügige in die Kreuzung stossen mit der Startphase vergleichbar und wenn ich meinen Hund am Start über Leine arbeiten lasse, während ich stehenbleibe, warum sollte ich es bei Kreuzungen nicht ebenfalls anwenden?

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    Ich habe 5 Meter Leine - also nutze ich diese indem ich am Start zunächst mal stehenbleibe und nur Leine herausgebe. Erst wenn der Hund klar eine Richtung anzeigt, gehe ich langsam mit.


    Jupp, genauso! :gut: Und es ist interessant, wie schwer das den Leuten fällt, die sich angewöhnt haben, sofort loszulaufen, sobald der Hund sich bewegt. Ich predige da ewig - ich glaub, ich muss die mal filmen, und es ihnen zeigen.

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    Ich predige da ewig - ich glaub, ich muss die mal filmen, und es ihnen zeigen.

    Mach das !!!

    Machen wir zwischendurch immer wieder mal gerne und es öffnet einem wirklich die Augen!!!

    Wenn ich mit meinem Hund gerade am arbeiten bin, bin ich auf ihn fokussiert. Was ich dann mache, geschieht meist in einem Unterprogramm und geschieht nicht bewusst. Nach der Trail, wenn diese dann besprochen wird, gibt es nicht selten ein "ach hab ich das etwa nicht gemacht??" und man staunt ungläubig.

    Nimmt man es aber auf Video auf, kann ich mir das Material immer wieder anschauen und so oft ich dass dann auch mache - ich entdecke IMMER was Neues! Mal kann ich den Hund beobachten, mal beobachte ich mich selber (wie stehe ich, was mache ich, wohin schaue ich etc. pp).

    Videos können wirklich sehr sehr hilfreich sein und wenn sich die Möglichkeit bietet, solltet ihr diese auch nutzen. Selbst das "stümperhafteste" Handyvideo sagt mehr aus, als 1000 Worte - probiert es einfach mal aus.

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    Daher bin ich selber auch kein Freund des zügigen "in die Kreuzung laufens". Laufe ich zügig rein, muss ich mich relativ schnell entscheiden, in welche Richtung ich weitergehen möchte. Mitunter hat mein Hund bis dahin die Kreuzung aber noch nicht ausgearbeitet. Hier würde ich ihn also gnadenlos drücken und um dies zu vermeiden, nehme ich bereits VOR einer Kreuzung Tempo raus, verkürze die Leine und wenn ich dann in den Kreuzungsbereich gelange, öffne ich die Leine und arbeite darüber, während ich selber ganz langsam weitergehe oder auch mal stehenbleibe.


    genau so werden bei uns Kreuzungen/ Abzweigungen gearbeitet, sobald der Hund klar die Richtung vorgibt geht das Tempo wieder rauf. Mit dem Effekt, dass die Hunde nicht mehr tief in Negative reinlaufen. (Ausser bei Spezialfällen wie fliessendes Wasser, Bahnhöfe etc.).
    Die Effizient nimmt enorm zu, die Fehlerquelle sinkt und der Frust beim Hund wird eliminiert, weil der Leinenführer nicht dauernd schiebt von hinten.

    Aber genau dafür ist eine Videoanalyse Gold wert. Auch wenn ich es immer etwas "kurios" finde, wenn ich mich selber auf dem Bildschirm sehe :)
    Man sieht unglaublich viel was man so alles anstellt, verpeilt, vergisst, .. auf dem Trail.

  • Das mit der Kreuzungsarbeit ist so eine Sache, klar an einer offensichtlichen Kreuzung macht das Sinn, aber was ist wenn die Person in eine Einfahrt gegangencist, oder mitten in den Wald/über die Wiese?

  • Kann nicht mehr editieren, was ich meinte ist, dass man nicht zu offensichtlich das Tempo herausnehmen sollte, irgendwann denkt sich Hund nämlich Abzweigungen gibt es nur wenn hinten gebremst wird. Davon habe ich leider schon zu viele gesehen. Ich bin daher ein Fan davon zum Hund aufzuschließen aber eben dadurch dass ich selber schneller werde und dann eben Leine gebe...wenn der Hund direkt eindeutig ist geht es weiter, wenn nicht wird ordentlich ausgearbeitet, dafür kann ich auch auf der Kreuzung stehen.

  • dafür ist dann das Leinenhandling da , sprich ich versuche ständig die Leinenlänge zu variieren zum einen damit der Hund aufmerksam bleibt, zum anderen danit er mir Negativs besser anzeigt und auch schneller umdreht.
    ich denke bei immer gleicher Leinenlänge ist die Gefahr des "schiebens" größer.

    Ich versuche auch auf dem Trail mein Tempo zu variieren, eine Kombination aus beidem also aus Tempo rausnehmen vor offensichtlichen Kreuzungen (dazu zählen auch Einfahrten) und immer unterschiedlicher Leinenlänge funktioniert
    hier am besten

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    Kann nicht mehr editieren, was ich meinte ist, dass man nicht zu offensichtlich das Tempo herausnehmen sollte, irgendwann denkt sich Hund nämlich Abzweigungen gibt es nur wenn hinten gebremst wird. Davon habe ich leider schon zu viele gesehen. Ich bin daher ein Fan davon zum Hund aufzuschließen aber eben dadurch dass ich selber schneller werde und dann eben Leine gebe...wenn der Hund direkt eindeutig ist geht es weiter, wenn nicht wird ordentlich ausgearbeitet, dafür kann ich auch auf der Kreuzung stehen.


    Grundsätzlich mache ich es auch gerne so, aber da muss man dann dran denken, in der Kreuzung langsamer zu werden und dem Hund dafür wieder mehr Leine zu geben.

    Bei befahrenen oder sehr unübersichtlichen Kreuzungen geht das aber nicht, da muss man vorher Tempo rausnehmen. Bremsen tue ich aber auch so, ohne Abzweigung manchmal, damit der Hund das eben nicht zum Signal macht. Ich bleibe auch mal stehen, wenn der Hund sicher auf Trail ist, stoppe ihn und frage nach, damit er stehen bleiben nicht mit Falsch - umdrehen verknüpft. Er soll sich da durchsetzen in der ursprünglichen Richtung.

    Atypische Abgänge kann und sollte man immer wieder gesondert im Normaltempo üben - das macht man oft zuwenig (ich auch :ops: ), mit dem Erfolg, dass der Hund nur noch von Kreuzung zu Kreuzung rennt.

  • Völlig berechtigter Einwand. Aus meiner Sicht ist es daher enorm wichtig, atypische Abzweigungen immer und immer wieder zu üben. Sonst trailt der Hund nur noch auf befestigten Wegen und traut sich nicht, auch mal quer in eine Wiese rein zu laufen. Die gewöhnen sich sonst richtig an Wege.
    Das mit dem Tempo ist ja so eine Sache... Viele meinen man dürfe ja nie zu schnell auf dem Trail unterwegs sein. Die wollen alle Hund immer runterbremsen - selbst erlebt - mit dem Erfolg dass mein Hund die Arbeit komplett verweigert hat - lasst ihr mich nicht arbeiten, dann macht es doch selber... Auf diese Bremserei bin ich mittlerweile richtig allergisch.

    Bei uns sieht das mit dem Tempo ungefähr so aus:
    Bei offensichtlichen schwierigen Abzweigungen, Kreuzungen, Strassenübergängen, Unterführungen what ever, nehme ich etwas Tempo raus um dem Hund gleich von Anfang an ein wenig zu helfen. Wir sind auf einem Niveau wo wir von den Hunden erwarten, so effizient wie möglich zu arbeiten und so zügig wie möglich die korrekte Richtung anzuzeigen. Helfen kann ich ihm, in dem ich nicht mit Fullspeed auf eine schwierige Situation sause. Reduziere ich leicht das Tempo, fädelt er meistens sofort korrekt ein. Ist er unsicher, werde ich noch langsamer, frage nach "bist du sicher?" und weiter geht es. Falls überhaupt keine klare Antwort kommt, wird kontrolliert in alle möglichen Optionen - vorher nicht.
    Laufen wir an einer atypischen Abzweigung vorbei, zeigt mir das der Hund an. Sein Kopf kommt etwas rauf, die Zugqualität verändert sich, der Takt seiner Rute verändert sich, seine Körperhaltung ändert sich. Womöglich schnuppert er an einem Busch rum.
    Für mich alles Anzeichen, dass wir nicht mehr auf dem Trail sind, der Hund sich nicht mehr sicher ist.
    Daher ist es so eminent wichtig, den Hund lesen zu können. Zu wissen, welches sind seine Anzeichen für bestimmte Sachen/Situationen. Und es ist wichtig zu wissen, wann ich noch sicher sein konnte dass der Hund auf dem Trail war. Dahin geht es dann zurück. Dann kann es vorkommen, dass der Hund bereits auf dem kurzen Rückweg wieder korrekt einfädelt.

    Mal so grob beschrieben.

    Trailen besteht aus tausenden kleinen Puzzlestückchen. Immer wieder kommt eins dazu, das man erlernen muss. Eines verlernt man wieder, dann kommt es einem wieder in den Sinn etc.

    Trailen macht Spass :)

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