Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Unter den Bedingungen sollte es gehen. Stehendes Gewässer und feuchtwarmes Klima. Genügend Vegetation ist auch dabei.

    Ich komme leider gerade nicht auf den Titel. Es gab mal in einer US Dokumentation eine Folge, in der ein Mann versucht hat, einen Bloodhound abzuschütteln. Ist ihm nicht gelungen und ich versuche mal, die Folge zu finden.

    Was für mich in einer Beschreibung wichtig wäre:

    Hunde riechen nicht nur z.B. den Geruch des Menschen, sondern jede Komponente aus denen er besteht.

    Hunde können Geruch speichern.

    Hunde können bestimmen, aus welcher Richtung der Geruch kommt (die Nasenlöcher können unabhängig voneinander bewegt werden)

    Seitenschlitze dienen zum Ausatmen

    Wahrnehmung erfolgt auch über das Jacobson'sche Organ und die Zunge

    Bei Dauergeruch kann es zu einem Abstumpfen kommen

    Hilft das auf die Schnelle schon mal weiter?

  • Tut es :) Danke!

    Ich schreib ja keine fachliche Abhandlung sondern nen Fantasyroman. Aber trotzdem mag ich es nachvollziehbar und so gut es geht korrekt darstellen.

    Schon ein fließendes Gewässer, aber langsam und träge. Denke mit dem, was ich auf die schnelle über Hochwind gelesen habe, sollte es gehen. Es reicht ja, wenn er so grob weiß wo sie an Land gegangen sind und kann dort dann die Spur aufnehmen.

    Das hier ist ein kleiner Ausschnitt, in dem ich versucht habe das mit dem Geruch und den Sinnen in Worte zu fassen.

    „Machst du hier das Wolfsding? Ich gehe mit ihr.“ Ilay entfernt sich rückwärts von Ataho in Richtung Treppe und formt mit seinen Zeigefingern zwei Ohren hinter seinem Kopf, während er die Nase emporreckt und deutlich hörbar schnüffelt. Da ist sie wieder, die vorlaute Art und Weise, die an seinen Nerven kratzt.

    Ataho verdreht die Augen, nickt aber. Idiot! Er streift sich das klamme Hemd von den Schultern und tritt die Schuhe von den Füßen, bevor er aus der Hose schlüpft. Die erhoffte Abkühlung durch einen Luftzug auf seiner bloßen Haut bleibt aus. Es ist einfach zu stickig, zu schwül.

    Seufzend lässt er sich in die Hocke sinken. Ein Wabern läuft über seine Haut und der vertraute Schmerz der Wandlung fegt durch seinen Körper. Knochen verschieben sich, Muskeln und Sehen passen sich an und Fell sprießt aus seiner Haut.

    Bewusst konzentriert er sich auf seinen Atem, seine Sinne. Die Umgebung verändert sich. Oder genauer, seine Wahrnehmung. Dinge, wie Farben, die in seiner menschlichen Gestalt präsent sind, sind jetzt in den Hintergrund gerückt während andere förmlich auf ihn einstürzen. Er niest herzhaft und schüttelt sich. Vor allem die Veränderung seines Geruchsinns ist jedes Mal eine Offenbarung. Die Luft ist erfüllt von farbigen Schlieren, Wolken und feinen Linien und eröffnen ihm eine ganz andere, faszinierende Welt.

    Schnell hat er die Gerüche in dem offenen Wohnraum sortiert. Die Gerüche, die zu Baptiste und seinen beiden Enkelinnen gehören, dominieren den Raum. Es gibt aber auch noch andere Spuren. Drei fremde Personen. Der Konzentration und Verteilung der Duftpartikel nach, waren sie nicht lange hier aber dafür vor nicht allzu langer Zeit. Ihr Geruch überlagert sich mit dem von Baptiste und einem der Mädchen und konzentriert sich in der Mitte des Raumes bei dem umgestürzten Stuhl und den Glasscherben. Hier ist auch die Quelle des Blutgeruchs. Es ist nicht viel und scheint nicht von einer schweren Wunde zu stammen und ist von Baptiste. Die Spur führt zur Tür und von dort aus nach draußen auf den Steg, um sich schließlich über dem fließenden Gewässer zu verlieren. Es hat den Anschein, als ob diese drei Personen das Haus gemeinsam mit Baptiste und dem Mädchen verlassen haben.

  • Ist die "Konkurrenz" in der Menschensuche genauso dreckig und profilneurotisch wie die Tiersuche?

    Auf FB versuchtjeder Verein nur selbst der "One and Only" zu sein, jeder versucht den ersten echten Tatsachenbericht zu schreiben, es folgen Stellungnahmen und Schuldzuweisungen - echt ekelig und völlig unprofessionell, wie ich finde

  • hasilein75 Oooch, ich praktiziere nach ein paar Ausflügen in die „professionelle“ Welt das Mantrailing bewusst nur als Hobby. Zickenkrieg, Lästern, keine Offenheit für andere Ansätze, Ich-Weiß-es-besser-Attitüde, 1 fits all Trainingsmethoden. Muss ich mir das antun? Als erwachsene Frau? Nein! Sollte ich je masochistische Anwandlungen haben, gehe ich in ein ordentlich geführtes SM-Studio und der Hund bleibt zu Hause. 😈

  • Ist die "Konkurrenz" in der Menschensuche genauso dreckig und profilneurotisch wie die Tiersuche?

    Auf FB versuchtjeder Verein nur selbst der "One and Only" zu sein, jeder versucht den ersten echten Tatsachenbericht zu schreiben, es folgen Stellungnahmen und Schuldzuweisungen - echt ekelig und völlig unprofessionell, wie ich finde

    Vielleicht sogar noch schlimmer.... Die Staffeln halten sich mit Posts ja meistens zurück. Aber die Gruppen, die aus Hundeschulen entstehen, sind nicht im BOS-Funk eingebunden und müssen "Werbung" machen, um überhaupt von irgendwelchen Leuten gerufen zu werden. Und eine "Staffel" ist immer auch eine tolle Marketingstrecke.

    Ich bin froh, dass wir unsere Nische gefunden haben und genau dieses Gezicke nicht mitmachen müssen.

    Problematisch ist auch, dass eben nur recht wenige Hunde einsatzfähig geprüft werden. Das ist über eine Hundeschule schon einfacher. Da prüft dann auch gerne mal der eigene Ausbilder.

  • Ich würde versuchen, den Geruch lebendig zu beschreiben. Buttersäure bei Schweiß, Blut metallisch nach Eisen.

  • Danke! Werd ich vermehrt einbauen. Auch anderes, wie zb kaltes Nikotin (bei nem Raucher oder so) etc.

  • Ist die "Konkurrenz" in der Menschensuche genauso dreckig und profilneurotisch wie die Tiersuche?

    Auf FB versuchtjeder Verein nur selbst der "One and Only" zu sein, jeder versucht den ersten echten Tatsachenbericht zu schreiben, es folgen Stellungnahmen und Schuldzuweisungen - echt ekelig und völlig unprofessionell, wie ich finde

    Beides ist schlimm.

    In der Tiersuche werden oft Lügen über mich erzählt und fleißig bei facebook gepostet. Leute die mich beauftragt haben werden belästigt oder sogar bedroht. Mir wurde eine Sprachnachricht vorgespielt "Wenn ihr den holt ist der Hund schon tot". Mit "den" war ich gemeint.

    Die Krönung war eine Suche nach einem dementen Hund : Wir haben eine Spur aus dem Ort raus über Felder und wieder zurück in ein Gebiet mit sehr dichtem Gestrüpp gefunden. Dort kamen wir nicht überall hin. Der Hund wurde dort am nächsten Tag gefunden.

    Nach meiner Suche hat noch eine Hundeschule aus dem Ort gesucht mit 2 Hundeteams und einem Helfer. Sie sind aus dem Haus in die andere Richtung um eine Ecke in eine Garageneinfahrt und haben gesagt hier wäre Geruch.

    Am nächsten Tag stand bei facebook "Zum Glück war die Hundeschule da, die haben den vermissten Hund gefunden. Der professionelle Hundeführer ist ja in die ganz falsche Richtung gelaufen". Der Beitrag wurde 26 Mal geteilt und Hunderte Male gelesen.

    Die Leute die bei der Suche dabei waren und die Besitzerin des vermissten Hundes haben dann eine Richtigstellung geschrieben.

    Bei der Menschensuche ist es kaum besser. Jeder arbeitet gegen den anderen. Dabei ist die Statistik der Polizei hier extrem schlecht : 0 Funde durch Hunde in den letzten 3 Jahren in einigen Bezirken.

    Es wäre so schön wenn alle zusammenarbeiten würden bei der Tier- und Menschensuche.

    Grüße Bernd

  • Naja, in einem anderen Forum habe ich von Dir gelesen, dass Ihr eine 100% Erfolgsquote bei Hunden habt, die mit Leine weggelaufen sind. Und das ist für mich schlicht und ergreifend unglaubwürdig. Auf Nachfrage habe ich die Antwort bekommen, wenn ein Hund nicht gefunden wird, dann wird er zu den "mobilen" Hunden gezählt. Das ist für mich schlicht und ergreifend Selbstbetrug. Es wird komplett ausgeblendet, dass eben nicht jeder Hund , auch wenn er festhängt, gefunden wird.

    Zudem können bei Hunden in den wenigsten Fällen Laufwege durch Videos oder Zeugenaussagen eindeutig verifiziert werden.

    Und - Pettrailer lassen sich meistens auch bezahlen.

    Mein Eindruck ist auch, dass Personen, die es im Mantrailing nicht geschafft haben (Prüfungen der Organisation oder Sichtungen nicht bestanden; nicht überzeugt genug, um sich Prüfungen zu stellen etc). sich sozusagen ins Pettrailing flüchten.

  • Naja. Bei den Pettrailern gibt es mit sicherheit viele schwarze Schafe. Das möcht ich gar nicht bestreiten.

    Ich bin ja "nur" ein begeisteter Sporttrailer. Aber nicht, weil ich angst hab, die Prüfungen nicht zu schaffen - sondern weil ich gar nicht erst die Möglichkeit hab irgendwo in eine Staffel zu gehen, sollte ich die Prüfungen bestehen. Gibts hier einfach nicht. Weit und breit nicht. Hier gibt es Flächensuchhundstaffeln, bei der Bergwacht die Lawinensuchhunde und Trümmersuchhundestaffeln. Aber eben keine Mantrailerstaffeln.

    Unsere Trainerin ist bzw war lange Jahre in einer Staffel im Norden, ist dort viele Einsätze gelaufen, hat viel Erfahrung und 2 richtig tolle geprüfte Einsatzhunde. Sie zog aus privaten Gründen zu uns in den Süden - und hätte gerne weiter gemacht. Ihr gings wie vielen hier: kein Mantrailen, aber sie hätten sie gern für die Fläche gehabt.

    Die Konsequenz für sie war, sie hat sich komplett aus der Rettungshundearbeit rausgezogen und trainiert jetzt eben Sporttrailer und gibt in ganz DE Seminare (auch für Trailstaffeln). Und ja, sie bietet auch Pettrailen an. Und ja, sie verlangt für einen Sucheinsatz auch ein paar Euro - die aber lediglich die Unkosten wie Benzin ect. decken sollen. Und sie nimmt nicht jeden Suchauftrag an - da kommen manchmal schon sehr komische Anfragen rein. (so die üblichen, wie nach 3 Wochen noch losgehen ohne dass wenigstens eine neuere Sichtung irgendwo gemeldet worden wäre oder so wie letztens, als hier das absolute Waldbetretungsverbot ausgesprochen wurde wg Schneebruch, der Hund war schon seit Tagen irgendwo in dem Wald unterwegs....da war leider auch nicht zu helfen, denn auch wir durften den Wald nicht betreten....).

    Ich wusste das schon, als ich mit Mantrailen anfing, dass es hier bei uns wenig Möglichkeiten zur Weiterentwicklung richtung Realeinsätze gibt. Find ich immer noch schade, denn ich hätte gern versucht, irgendwann in eine Staffel zu kommen und zu helfen. Ist halt hier so bei uns. Aber vielleicht bin ich irgendwann mal soweit, meine Trainerin beim Pettrailen zu unterstützen.

    Allerdings motivieren mich dann Aussagen wie "Pettrailer sind ausgemusterte Mantrailer die die Prüfungen nicht schaffen" nicht wirklich. Ich werds nie erfahren, ob ich eine Einsatzprüfung bestehe oder nicht.

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