Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Habs am Wochenende mal a weng anders getestet mit der Belohnung: ich war nicht dazu gekommen, ne Wursttube zu holen. Aber ich hab kleine Döschen mit Leberwurst innen großzügig eingeschmiert, dann Leberkäse-Würfelchen rein. Und siehe da, die Terriertiere machen ein richtiges Menü daraus und sind richtig ein-zwei Minuten nur mit der Bestätigung allein beschäftigt, dazu Lob und Freude bei allen Beteiligten..... ;-)

    Bossli sollte am Sonntag eigentlich was Kurzes in Wohngebiet (Asphalt) kriegen, weil ich blind laufen wollte (seit langem mal wieder, weil ich grad daran arbeite, ihn besser lesen zu können - er ist nicht sooo deutlich zu lesen dank kupierter Rute wie manch anderer Hund, und die Ohren machen auch, was sie wollen, ohne System drin *gg Außer, wenn er platt ist - dann hängen die ohne jegliche Spannung zuverlässig runter wie ein Schluck Wasser.....), um zu testen, wie gut ich ihn schon "verstehe" in seiner Körpersprache. Tja, aus den gewünschten 200 wurden dann 450 Meter, die VP hatte sich "a weng" verschätzt *gg

    Aber er hat´s trotz der Hitze toll gemacht, ca. 10 Abbiegungen, an zwei Stellen (windbedingt) etwas unsicher, da sind wir nochmal ein kleines Stück zurück und haben die Ecke nochmal ausarbeiten lassen (Wind kam von rechts, die Spur ging nach rechts - aber so hatte der Wind den Geruch natürlich nach links rübergeweht, womit Bossi erstmal zurechtkommen mußte, bevor er sich richtig entschied), irgendwo ein größerer offener Platz (vor ner Kirche), wo er den Ausgang toll gefunden hatte, und dann am Ende des Trails in den Vorbau einer Schule rein (Treppe rauf), und dort dann sogar noch eine Differenzierung als Ende des Trails. Also schwer durch "gut windig", sehr heiß und Strecke viel länger als geplant, ein blind laufendes Fraule (das ab und an dem Hund nicht traut und ihm damit das Leben nicht leichter macht *gg Ich wollte zuerst gar net in den Schul-Vorbau rein, weil "Da ist doch nix" - tja, seine Nase war besser als Fraule´s Augen... Aber er hat mich letztlich überzeugt, da reinzugehen! "Vertrau Deinem Hund".......), und dann noch die Differenzierung am Ende. Hilfe - ich wollt doch gar keine Schwierigkeiten (und schon gar net so viele auf einmal), nur ein paar Ecken, um auszutesten, ob ich ihn da richtig lese.... Wieder ein tolles Beispiel, wie man auf ner relativ kurzen Strecke (auch wenns für Bossi recht lang war, er kennt das nicht so, weil wir spezielle Dinge immer nur in kurzen Trails üben, aber an sich sind 450 Meter ja keine Strecke....) doch nen ganzen Haufen Schwierigkeiten ungeplant mit reinbringen kann.....

    Aber er hat sich super konzentriert, net so extrem mit den Augen gesucht wie das letzte Mal, als wir ne längere Strecke getestet hatten mit 700 Metern (war bewußt so geplant, daß das zu lang war, aber ich wollte den Punkt wissen, ab dem die Suchkonzentration nachläßt, und wissen, ob ich den erkenne; Stichwort "Hund lesen". Gefunden hatte er trotzdem, fing aber da schon bei ca. 350 Metern an, mit den Augen mitzusuchen, mal in Gärten zu gucken etc., und muß dann immer weitergeschickt werden). Diesmal war´s besser - aber gut, waren auch keine 700 Meter ;-)

    Anschließend hatte ich einen Terrier, der hechelnd den Wassernapf komplett leerte, und sich auf den Asphalt legte, weil er nimmer konnte *gg (sonst schüffelt er immer noch a weng und begrüßt den Rest der Truppe, wer halt so mit rumsteht an den Autos). Aber an seinem breiten stolzen Grinsen hat das auch nix geändert.... ;-) Beim nächsten Mal gibt´s Wald (haben wir schon geplant, ist einfach leichter bei den Temperaturen), und da erstmal was Kurzes und vor allem Leichtes zur Motivation.

    Der Frieda hab ich mal net nur natürlichen Untergrund gegeben, sondern zwischenrein bisserl Pflastersteine "gegeben", so ca. 50 Meter, wenn überhaupt, und sie hat´s schön gelöst und auch angezeigt (auch Vorsitz, wie Bossi). Die Bestätigung war auch bei ihr scheinbar echt toll, sie hat ewig gebraucht, und seeeehr gründlich das Döschen ausgeputzt *gg..... Bem ersten Trail hatte sie das Leckerli am Start genommen und war dann bettelnd um mich rumgetanzt. Irgendwann hat´s mir dann gereicht, und ich hab sie angemault "Schluß jetzt! Arbeiten!", weil ich weiß, sie kann´s.... Und siehe da - Hundinchen geht ab und arbeitet und kommt an...... Geht doch, alte Motte.... ;-)

  • Zitat

    Hallo BieBoss,

    verrätst du mir wie lange ihr schon trailed. Ansonsten sehr netter Bericht.

    Andreas

    Klar - wir trailen seit 2010, allerdings mit Hindernissen *gg Deswegen zähle ich die Zeit eigentlich erst ab Ende 2011.

    Angefangen hatten wir in der Rettungshundestaffel Mitte 2010 (als Versuch, die Trainerin wollte mal testen, ob ihre Ausbildung auch für einen Trailer funktioniert, und Bossi und ich waren "Versuchskarnickel", das war so ausgemacht), aber waren wahrscheinlich zu schnell vorangegangen. Außerdem immer im Wald trainiert, mit nem Jagdhund, der noch nicht allzu lange bei mir war (noch nicht so gute Bindung, sehr wildspuren-interessiert etc.) --> wenig Aufmerksamkeit bei der Arbeit, eine Wildspur, und er war für den Tag "out of order", nicht mehr zum Arbeiten zu bewegen. Ergebnis: der Hund hat mich voller Überzeugung 3 km in die falsche Richtung gezerrt, ich konnte ihn auf einmal nimmer lesen etc. Nach nem halben Jahr gaben wir daher auf (Feb. 2011).

    Dann dacht ich mir, ich mache selbst was (nur als Beschäftigung, und weil´s mich fasziniert hat) und hab ein Seminar im Sept. 2011 gemacht in Regensburg (Bossi hat nicht mal mehr gewußt, was ich von ihm wollte - also tatsächlich ein kompletter Neuanfang!) und anschließend in ner privaten Trailgruppe weitergemacht. Aber ich hatte selbst noch zu wenig Ahnung, und die private Trailgruppe, in der ich war, hatte auch keinen Trainer, waren lauter ex-Flächensuch-Hunde, die mir net weiterhelfen konnten, da war ich nur 3-4 Monate.

    Dann hab ich 2012 im Jan. ne Hundeschule gefunden, die das Trailen anbot. Aber die Trainings waren nur 14tägig, und nur zum Spaß, die Trainerin war mal auf einem Seminar, hat aber, so weit ich in Erinnerung habe, nie einen Trailer selbst fertig ausgebildet oder geführt (hat aber immerhin geholfen, etwas mehr Ruhe in den irren Hund zu bringen! Hatten in der Staffel nämlich den Start mit Anreizen gemacht, das war für den Kerle zu viel, dann schießt er an der erstbesten Abzweigung vorbei, null Konzentration. Evtl. auch Grund für unser Scheitern damals? Weiß net....). Parallel daheim selbst was gemacht mit ner Nachbarstocher (13), die begeistert war, sich für uns verstecken zu dürfen.

    Mitte 2012 hab ich dann die Nürnberger K9-Truppe gefunden, bei der ich heute noch ab und an trainiere (je nach Geld *gg). War auch im Sept. nochmal auf Seminar in Regensburg.

    Und ca. Oktober 2012 bin ich auf Umwegen auf eine andere Trailerin mit viel mehr Erfahrung gestoßen, die seit ewigen Zeiten schon Leute gesucht hat für privates Training. Seitdem trainiere ich regelmäßig mit ihr zusammen, aber eigentlich auf eigene Verantwortung, will heißen, ich plane, was ich üben möchte, sie hilft bei der Umsetzung, flankt und gibt evtl. Tips, wenn ihr grobe Fehler auffallen, und umgekehrt natürlich auch. Inzwischen haben wir ein kleines Trüppchen aufgebaut hier, und sind immer mindestens 3-4 Hunde zum Training, und 3-5 Leute, sodaß wir genügend Leute zum Verstecken haben.

    Grundlage für mein Training bzw. meine Traininsplanung ist das da: http://www.gbma.de/gbma/common-sc…-milica-nichols, das hat mir viel geholfen, und die anderen Bücher, die ich inzwischen gelesen hatte (Schweda und noch irgendwas, weiß gar nimmer), sowie die Theoretischen Unterlagen, die ich in der Staffel gekriegt hatte, und meine Erfahrung aus der Hundeausbildung in der Rettungshundestaffel.

    Hab seit dem ersten Versuch viel an Bindung und Ablenkung gearbeitet, auch Ablenkung durch andere Hunde (sprich, den Hund erstmal aufnahmefähig zu machen....). Inzwischen kann er mit Hunden auf dem Trail umgehen (bzw. ich die Begegnungen managen) und ich kann meist gut lesen, ob er Wildspur oder Trail verfolgt. Haben die viele Pinkelei abgestellt (war z.T. Überforderung, aber machte er auch einfach, weil ich es eben zugelassen hatte). Verfolgen jetzt auch Trails im Wald (diese halte ich bewußt aber noch kurz bzw. trainiere im Winter viel Wald, weil im Schnee die Wildspuren auch für mich erkennbar sind *gg So kann ich korrigieren, wenn er auf Abwege gerät....).

    Haben Schwierigkeiten geübt (Anzeige eingeführt, Backtracks, Loops, Kreuzungen, bekannte Personen stehen rum auf dem Trail, sich bewegende Versteckperson, Identifikation am Trailende, Splits, Hundebegegnungen-fast ein Vierteljahr nur damit verbracht-, Trails bei Dunkelheit, mit Fremdversteckperson, bei Kälte, Pausen auf dem Trail und dann weiterarbeiten, etc.). Dies eben alles auf kürzeren Strecken, denn es macht ja keinen Sinn, nen Hund erstmal 2 km zu scheuchen, dann ne Schwierigkeit einzubauen, wenn er schon KO ist. Und er sollte direkt nach positiver Bewältigung der Schwierigkeit auch zum Erfolg (zur VP) kommen, nicht noch 500 Meter laufen müssen.

    Negative (am Start oder Trailende) können wir noch net (und auch alles Andere muß erst noch mehr gefestigt werden bzw. immer wieder geübt werden, klar), und ältere Spuren (und auch längere ab und an) werden wir jetzt mal im Sommer anfangen. Aber derzeit übe ich eben dran, den Hund noch besser lesen zu können (wie zeigt er, obs rechts oder links geht, wie zeigt er negative Abzweigungen auf dem Trail an, wann liest er nur Hundepost; Letzteres kann ich aber schon ziemlich gut unterscheiden bei ihm), daher hatte ich eben zuletzt ne Strecke markiert, und wollte die Woche eine kurze unmarkiert gehen. ;-)

    Kann also sagen, eigentlich richtig angefangen mit dem Training (auch auf eigene Verantwortung) hab ich Ende 2011/Anfang 2012 mit der Trailerei, auch wenn ich vorher schon Erfahrungen in der Staffel gesammelt hatte. Aber der Hund hatte das alles bis zum Neustart vergessen (zum Glück..... *gg)

    PS: das Lesenkönnen übe ich auch deswegen, weil mein Hund sich (wie Du bei Dir auch geschildert hast irgendwo) gerne von mir beeinflussen läßt..... und deswegen will ich sicher lesen können, ob´s da tatsächlich entlanggeht, oder wie er sich verhält, wenn er nicht ganz sicher ist, und da nur langgeht, weil er meint, ich wollte da lang. ;-)

  • Hallo Zusammen :smile:

    Ist es wahr das Bordercollies nicht als Mantrailer ausgebildet werden?
    Begründung hierfür war, dass diese sehr lauffreudig sind und man sie nicht einschränken möchte.... :???:

    Ich selbst habe ein Bordercollie-Mix der sehr lauffreudig ist und als Mantrailer ausgebildet wird. Nächstes Jahr kommt ein Bordercollie als Zweithund dazu den ich natürlich auch zum Trailer ausbilden möchte.

    Wie ist eure Meinung dazu?

  • Zitat

    Hallo Zusammen :smile:

    Ist es wahr das Bordercollies nicht als Mantrailer ausgebildet werden?
    Begründung hierfür war, dass diese sehr lauffreudig sind und man sie nicht einschränken möchte.... :???:

    Ich selbst habe ein Bordercollie-Mix der sehr lauffreudig ist und als Mantrailer ausgebildet wird. Nächstes Jahr kommt ein Bordercollie als Zweithund dazu den ich natürlich auch zum Trailer ausbilden möchte.

    Wie ist eure Meinung dazu?


    Hab schonmal einen auf dem Trail gesehen - 8 Monate und ne Strecke von 800 Metern sehr sicher bewältigt..... (ich fand´s fast ein bisserl heftig, so lang in dem Alter)

    Meine Terrier sind auch seeehr lauffreudig - sie dürfen ja auch laufen - an der Trailleine.... *gg So ne seltsame Begründung..... ;-)

  • Zitat

    Hallo Zusammen :smile:

    Ist es wahr das Bordercollies nicht als Mantrailer ausgebildet werden?
    Begründung hierfür war, dass diese sehr lauffreudig sind und man sie nicht einschränken möchte.... :???:

    Ich selbst habe ein Bordercollie-Mix der sehr lauffreudig ist und als Mantrailer ausgebildet wird. Nächstes Jahr kommt ein Bordercollie als Zweithund dazu den ich natürlich auch zum Trailer ausbilden möchte.

    Wie ist eure Meinung dazu?

    Ich denke das ist eher von Individuum abhängig ob es sich zum Trailen eignet bzw. Spass daran hat.
    Es kommt auch darauf an wie ernsthaft man es betreiben möchte, also ob zum Spass als Sport oder für Einsätze.
    Mal ein etwas hinkender Vergleich: jeder kann Klettern aber nur wenige den Mount Everest besteigen

  • Ich würde sagen das bezieht sich eher auf Rettungshundestaffeln, die Begründung hinkt da aber trotzdem.
    In einer Rettungshundestaffel würde man den Border eher weniger als Trailer nutzen, da er als Flächi viel besser und effektiver ausgebildet und eingesetzt werden kann. Kommt natürlich auch auf den individuellen Hund an, aber man hat nun mal häufig einen Border der in einem Rahmen selbstständig arbeiten kann und will aber sobald er an seinen Hundeführer gebunden ist diese Eigenständigkeit aufgibt.
    Als Hobby kann man meiner Meinung nach das ganze also gerne mit einem Border betreiben, dann wird er aber nicht zum Mantrailer ausgebildet sondern man macht Mantrailing, aber in einer Rettungshundestaffel werden aus gutem Grund nur wenige Exemplare für den Einsatz ausgebildet.

  • Hallo,

    Also ich traile mit meinem Border und als Hobby ist es einfach perfekt für ihn. Er macht es super und hat Freude daran.

    Wenn ich dabei ehrlich zu mir selbst bin, wäre er in einer Rettungshunderstaffel fehl am Platz. Dafür sucht er zu gewissenhaft, beißt sich schnell an Ecken fest. In der Rettung geht es neben der Genauigkeit ja auch um Zeit.
    Wenn das Opfer im Kreis gelaufen ist, läuft mein Border diesen Kreis genau mit. Und so sind alle Border, die ich beim suchen gesehen habe.
    Mein anderer Hund hingegen schnüffelt den Kreis quasi kurz an und läuft dann in die Richtung in der die VP verschwunden ist.

    Meiner Meinung nach ist diese SuchArt von meinem Eliot in einer Rettungshundestaffel nicht optimal. Denn dieses im Kreis laufen kostest neben Zeit den Hund auch noch Kraft.

    Also das ist meine persönliche Meinung und mein eigener Eindruck.
    Vielleicht irre ich mich da ja auch.

    Aber als Hobby finde ich trailen für meinen Border perfekt.


    Gesendet von meinem GT-I9100 mit Tapatalk 2

  • Zitat

    .......
    Wenn ich dabei ehrlich zu mir selbst bin, wäre er in einer Rettungshunderstaffel fehl am Platz. Dafür sucht er zu gewissenhaft, beißt sich schnell an Ecken fest. In der Rettung geht es neben der Genauigkeit ja auch um Zeit.
    Wenn das Opfer im Kreis gelaufen ist, läuft mein Border diesen Kreis genau mit. Und so sind alle Border, die ich beim suchen gesehen habe....


    Wir hatten ne Zeitlang mehrere Borders in der Staffel, die haben ganz normal gesucht (Fläche). Das ist doch eher abhängig vom Individuum, als von der Rasse. Wenn der Hund natürlich beim Trailen lernt, absolut genau der Spur zu folgen, wird er das später auch mit hoher Wahrscheinlichkeit tun. Bringe ich ihm bei, daß er mit Stöbern zum Erfolg kommt (Flächensuche), wird er das auch können.

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