Welpe knurrt und schnappt beim Fressen

  • Hallo,

    ok Futteragressionen sind normal, Hunde duerfen auch mal kommunizieren (z.B. knurren)- alles schoen und gut.
    Allerdings sollte man das ziemlich schnell in den Griff bekommen, wenn der Hund noch klein, also Welpe ist, denn es gibt erwachsene Hunde mit Futteragressionen, die dann tatsaechlich zur Gefahr werden.

    Wenn man dem Hund immer wieder etwas wegnimmt, (weil man meint damit eine Uebung gefunden zu haben, diese Agressionen in den Griff zu bekommen), dann wird die Futteragression noch verstaerkt und mir haben schon Leute berichtet, die nicht mehr in die Kueche konnten, weil ihr Liebling (Herdenschutzhund 90 kg) genuesslich an einen Knochen arbeitete! Oder andere, die fuer Stunden den Kuehlschrank nicht mehr oeffnen konnten, weil Hundi davor liegt und am Knochi arbeitet! Oder... man beruehrt aus versehen im Vorbeigehen den Hund (oder Kinder!) und der Hund greift an, da in diesem Fall die Gegenreaktion sofort kommt und das Knurren eben uebersprungen wird.

    Das geht natuerlich nicht!

    Ich habe bei kleinen Welpen die beste Erfahrung damit gemacht, dass ich Futteragressionen einfach ignoriere. Auf seine Koerperteile, die sich evt in "Gefahrenzone" begeben, sollte man natuerlich aufpassen. Mit der Zeit lernt der Welpe von ganz alleine, dass seine Menschen, die vorrueber/vorbeigehen, keinen Anspruch stellen und ihm nichts weggenommen wird.
    Ich nehme meinen Kleinen zwar nichts weg, aber ich mache sie "unemfpindlich", was Berruehungen und evt Stoerungen meinerseits angeht, wenn sie fressen. Meine Welpen werden vorsichtig gebuerstet, wenn sie fressen und wenn sie knurren, weil ich vorbei gehe, gehe ich immer mal wieder vorbei.. evt erhoehe ich den Abstand, um ihn dann abr wieder langsam zu verkleinern- Ich uebe mit ihnen ein Kommando ein, dass sie kurz aufhoeren zu fressen und ich lasse dann ein Extra (Kaese) in den Napf plumsen. Oft sitze ich auch auf dem Boden neben ihnen.... ohne dass ich ueberhaupt etwas mache.

    Wenn ich Knochen verteile laeuft das oft so ab, dass ich den Knochen in der Hand habe, Hund rufe, Knochen zeige, schnueffeln lasse, dann muss sich der Hund absetzen und warten. Ich zeige wieder den Knochen, schnueffeln, Kommando "aus", Hund muss vom Knochen lassen, wenn er das nicht tut, schliesst sich meine Hand... Ueben macht den Meister. Am Ende soll es so sein, dass der Hund den Knochen auf Kommando nimmt und auch vom Knochen /Fressen ablaesst, wenn ich ihn anspreche ohne, dass ich ihn tatsaechlich nehme. Im Laufe der Welpenerziehung kommt es automatisch immer mal wieder vor, dass ich Welpen etwas Unerlaubtes aus dem Maul nehmen muss bz. eine Herausgabe fordere. Dies funktioniert dann automatisch auch mit etwas leckereren Dingen wie mit Knochis oder so.

    Eine meiner Huendinnen war als Welpe extrem futteragressiv. Wenn die ein Stueck Brot im Maul hatte, durfte keine vorbei ohne, dass ein Knurren ertoente. Einer meiner Rueden hat frueher seine ehemaligen Halter nicht in die Kueche gelassen, wenn der was zum Nagen hatte. In beiden Faellen konnten wir das Problem wie oben beschrieben, loesen. Keiner der beiden knurrt mehr und ich kann jederzeit vorbei. Die beiden hoeren sogar auf zu fressen, lassen von ihrer Beute ab und schauen mich an.

  • Zitat

    Die Diskussion gleitet ziemlich vom Thema ab - da ist doch gar kein Kind involviert, und der Hund ist kein erwachsener, drohender Hund.

    Ein Kind ist schon involviert:

    Zitat

    Ich hab hier ein dreijähriges Kind Zuhause. Ich erkläre meinem Sohn bei jeder Gelegenheit den Umgang mit einem Hund, aber trotzdem wird es nicht ausbleiben, dass mein Sohn dem Hund etwas aus der Schnauze klauen will.

  • @TS
    Ich finde, die Beschreibung von Casabianca ist sehr gut - ganz klar, deine Hündin muss verstehen, dass du ihm/seinem Futter nichts willst, bevor sie erwachsen ist. Aber da wär mir eine behutsame Methode wie die hier beschriebene lieber als dem Hund auf gut Glück seine Beute wegzunehmen und dann zu hoffen, dass er damit aufhört zu knurren damit du ihn belohnen kannst.
    Von unseren TH-Hunden kenn ich das dann eher so, dass sie nachspringen, um die Beute zurückzukriegen - und dann hast du das Problem ohne Not eskaliert.
    Also, das tun was Casa gesagt hat, damit der Hund später so wird, wie Rocky es beschreibt. Wär mein Vorschlag.

  • Zitat

    ....Mir passt es ehrlich gesagt gar nicht, dass sie mich anknurrt....

    Genau - dann gewöhnst es ihr ab, sie wächst noch ein bisserl, dann kommt Dein inzwischen dreieinhalbjähriges Kind, greift in ihre Richtung während des Fressens, und der Hund knurrt nicht mehr - nein, er schnappt gleich zu, weil er gelernt hat, er darf nicht knurren. Ist das Dein Ziel?? So, und dann komm nochmal mit Deinem Beispiel-Kangal (wer war´s doch gleich?) - dann haste nicht nur ein gefährdetes oder hoffentlich nur erschrockenes Kind, sondern auch noch Ärger wegen eines "aggressiven" Hundes, Leinenzwang, Maulkorb und Wesenstest. Viel Spaß....

    Selbst wenn der Hund gelernt hat, daß ICH ihm sein Fressen wegnehmen darf (*ironieon immerhin bin ich Chefe und demonstriere das dreimal täglich durch wegnehmen des Napfes....*gg *ironieoff) - der weiß trotzdem, daß das Kind nicht sein Chef ist, und wird dies u.U. diesem auch entsprechend zu verstehen geben. Und dann steht wieder in einer "B..D": "Hund greift Kind an"..... ;-(

    Aber genug der Polemik:
    mein Weg wäre es (und war es bei meiner Frieda, die als erwachsener Straßenhund natürlich ihr Futter anfangs auch knurrend verteidigt hat), dem Hund zu zeigen, daß er von uns nichts zu befürchten hat in Sachen Fressen, ihm das Zeugs grundsätzlich überlassen - was er von mir bekommen hat, gehört ihm. Dann hergehen und selbst immer mal wieder Richtung Napf gehen, was Leckeres dazulegen, fertig. Dies auch evtl. zusammen mit dem Kind (ausschließlich unter Aufsicht!) üben, damit der Hund lernt, auch das Kind wird ihm nichts wegnehmen und braucht deswegen nicht bedroht zu werden. Wenn er sich erstmal eingelebt hat, wird er vertrauen haben zu Euch, und auch nicht mehr jeden Bissen mit Knurren verteidigen müssen, weil er gelernt hat, Euch zu vertrauen.

    PS: Knurren ist keine Aggressivität, sondern einfach nur Kommunikation!
    PPS: ich brauch nicht zu demonstrieren, daß ich die Chefstelle beanspruche - ich BINs einfach, in meinem Verhalten. Punkt. Habs doch net nötig, mich mit dem Hund um ein Stückerl Knochen zu streiten, um das zu beweisen, wo sind wir denn....

  • Problematik Kind/Hund/Chef

    Logisch erkennt der Hund ein Kind, speziell wenn es sich um noch kleine Kinder handelt, nicht als "Chef" an.

    ABER: Man kann seine Hunde dahin erziehen, dass sie weggehen, wenn es zu einer Konfrontation mit dem Kind kommt oder er sich gestoert fuehlt.

    Einer meiner Rueden ist von einem unserer Kinder in unserer Familie mal getreten worden. Glaubt mir, meine Hunde "sagen schnell an", wenn was nicht passt. Sie haben aber gelernt sich dann, wenn es um unsere "Brut" geht, zurueckzuziehen. Mein Ruede ist sofort auf Abstand gegangen und kam dem Kind danach zu keiner Situation mehr nahe.

    Meine Hunde duerfen keines unserer Kinder korrigieren... und nicht mal mit Knurren warnen! DassHunde von Kindern nicht geaergert werden, liegt ganz allein in meiner Verantwortung und ich muss IMMER zugegen sein, wenn Hund und Kind in einem Raum sind. Ganz einfach.

  • Zitat

    Meine Hunde duerfen keines unserer Kinder korrigieren... und nicht mal mit Knurren warnen! Dass Hunde von Kindern nicht geaergert werden, liegt ganz allein in meiner Verantwortung und ich muss IMMER zugegen sein, wenn Hund und Kind in einem Raum sind. Ganz einfach.

    Danke! Der Hinweis fehlte noch! Wir hatten Nachbarn mit einem 6-jährigen Mastino aus dem TH, die Leute hatten drei Kinder, bei Anschaffung acht (Zwillinge) und fünf Jahre alt. Der Hund war eine Seele, aber eben ein Riese, da waren die Kinder nie mit allein.

  • FRANK: ich hab mich falsch ausgedrückt, ich meinte das die Hunde im Rudel warnen dürfen und selbst Welpen und Junghunde ihr Futter verteidigen dürfen. Hat aber ja auch nicht wirklich was mit dem Thema zu tun.

    Hier reden immer alle davon das man dem Welpen das "abgewöhnen" muss. Das er nicht zu knurren hat und sein Futter nicht zu verteidigen hat. Und wenn er sich erdreistet zu knurren, dann gibts ärger. Denn man will ja keinen Hund der ausgewachsen meint irgendetwas verteidigen zu dürfen.
    Mit dem falschen Hund im Haus erreicht man aber mit diesen Methoden genau das was man nicht möchte. Ein Hund lässt sich davon beeindrucken, ein andere fährt andere Geschütze auf. Hat er ja gelernt, denn drohen und warnen bringt ja nix. Ich weiss nicht - ich glaube der Schuss geht dann erst recht nach hinten los.

    Ich freu mich wenn mein Hund warnt!!! Wieso muss man immer versuchen überall zu zeigen das man "über" dem Hund steht? Ich bin kein Hund - ich kann nicht wirklich hündisch kommunizieren. Natürlich hilft es mir wenn ich hündische Kommunikation verstehe, aber Mensch und Hund müssen gemeinsam einen Weg finden. Wenn das abläuft wie Hunde das regeln - dann zieht der Mensch erstmal den kürzeren.
    Ich bin kein Chef weil ich meinem Hund das Futter wegnehme.
    Ich bin Chef wenn mein Hund sich bei mir sicher fühlt. Wenn er weiss er kann in Ruhe fressen, knabbern oder sonst was. Wenn er keine Angst haben muss das ich ihm das leckere Kauteil wieder wegnehme.
    Ich kann es meinem Hund wegnehmen, probiere das aber nicht ständig aus. Meine Kinder können am kauenden Hund vorbeigehen, es juckt ihn nicht. Denn er weiss es passiert rein gar nichts.
    Ich lege aber meine Hand dafür ins Feuer das ich massivste Probleme hätte wenn ich als Mensch immer wieder mal gemeint hätte den "Dicken" raushängen zu lassen und meinem Hund das Kauzeug oder Futter einfach weggenommen hätte. Dadurch werde ich ziemlich unberechenbar und Elvis hätte auch zugebissen, der lässt das nicht mit sich machen!

    Liebe TS sei froh das dein Welpe dir zu verstehen gibt das er die Situation doof findet. Lass ihn ankommen und beim fressen ganz in Ruhe. Wenn er sich eingelebt hat kannst du solche dinge durch Tauschen trainieren oder einfach ein Stück Fleischwurst oder Käse im vorbeigehen springen lassen.

    lg

  • Zitat

    ...Ich will meinem Hund sagen: Sei nett zu mir, dann hast du deine Ruhe, bist du mir gegenüber aggressiv, ziehe ich Konsequenzen...

    STOP - und genau DA ist er Fehler: Knurren ist keine Aggression , sondern schlichtweg Kommunikation. Und wenn der Hund als "Dank" für seine Kommunikation den Knochen genommen kriegt, wird er beim nächsten Mal halt nimmer Knurren, sondern deutlicher werden, weil Du seine Kommunikation ja scheinbar nicht verstanden hast.

    Stell Dir doch mal anstelle des Welpen nen ausgewachsenen großen Hund vor, den Du vorgestern erst aus dem Tierheim gekriegt hast. Null Vertrauen, er kennt Dich nicht, Du ihn nicht. Ganz ehrlich, würdest Du Dich da auch so rantrauen, á la Du hast nicht zu knurren? Ich glaube nämlich, daß hier immer nur vorgegangen werden soll, weil der Welpe sich ja noch nicht wehren kann - er ist ja erst 10 Wochen, also kann man das noch mit ihm machen.... Klasse - und wenn ers ein Jahr später nochmal ausprobiert und es dann darauf ankommen läßt?

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