Welpe knurrt und schnappt beim Fressen

  • Rocky7 - gerade das 'der Ranghöhere verteilt das Futter' ist auf Caniden bezogen falsch. Der MENSCH verteilt das Futter, aber der Ranghöchste (Alphawolf) hat grad mal die zu jagende Beute ausgewählt, die Hauptarbeit beim Jagen macht das Rudel gemeinsam, geführt von den sog. 'Betas'. Hier haben alle ein Anrecht auf das Futter - sogar 'Rentner' und Welpen, für die Eltern sogar das eigene Futter hochwürgen. Position festigen über Futtervergabe mag wirksam sein, natürlich ist es nicht.


    Es ist hier niemand dagegen, einem Hund ein unbedingtes 'Aus' beizubringen, damit er etwas Potentiell giftiges fallen lässt. Aber das sind mE zwei verschiedene Dinge. Futter hab ich ihm ja gegeben, das sollte schon in Ordnung sein.

  • Zitat

    Der Unterschied liegt für mich in der Drohgebärde. Es ist ein Unterschied ob ein großer HUnd um die Beine einer 12 Jährigen geht und seinen Kopf wegdreht, sich den Knochen aber bereitwillig abnehmen lässt wenn sie nach ihm greift, oder ob er das Kind anknurrt, was ja eine ernstzunehmende Drohgebärde ist.
    Und wenndas Kind dann zurückschreckt hat der HUnd gelernt, dass er damit durchkommt und dann verstärkt sich die Drohgebärde usw.


    Ich kann da irgendwie noch keinen wirklichen Fehler finden. Eine Drohgebärde dient nunmal dazu Distanz zu schaffen. Von daher ist es doch der Ablauf den du beschreibst genau richtig. Der Hund lernt, dass eine Drohung ausreicht, um Distanz zu schaffen.


    Ich will gar nicht abstreiten, dass es mehr als genug Hunde gibt, die dann versuchen aus dieser Lernerfahrung Kapital zu schlagen (ehrlich gesagt wären sie schön blöd, wenn sie das nicht mindestens einmal versuchen würden). Aber die Frage ist doch: gestehe ich meinem Hund ein eigentlich völlig normales Verhalten zu ohne darin gleich einen persönlichen Angriff zu sehen. Und bin ich auf der anderen Seite in der Lage, meinem Hund zu vermitteln, dass ich mich nur ungern terrorisieren lasse, weil er jetzt der Meinung ist, er könne auf einmal jeden Krümel, der auf dem Boden liegt als sein Eigentum beanspruchen.


    Es ist sicherlich nochmal eine andere Nummer, wenn Kinder im Spiel sind. Aber das kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich kann die Aufregung einfach nicht verstehen, nur weil der zuckersüße Welpe mal die Nase rümpft und ein bisschen Zahnfleisch zeigt.


    Viele Grüße
    Frank

  • Was ich an der Geschichte überhaupt nicht verstehe.


    Da ist ein kleiner Welpe, der kann außer fressen, schlafen und k*** erstmal so gut wie gar nichts.


    Man spielt mit ihm - und weiß - die Beißhemmung muss er noch lernen
    Man geht mit ihm raus - und weiß - die Stubenreinheit muss er noch lernen, Pipiparty, Unfälle, alles dabei.
    Man will ihm sitz und platz beibringen - und weiß - von 10 mal klappts dreimal und dafür wird er gelobt damit er es lernt.


    Nur beim Fressen wegnehmen, da gibts nur genau einen Versuch und danach muss der Welpe wissen, wo "der Hammer hängt". Da lässt man ihm keine Zeit zum Lernen.


    Warum?


    Letztendlich ist es doch völlig egal ob er knurrt, in die Wohnung k***t oder sich seine Zähne in die Haut bohren.
    Mit Geduld und Konsequenz versucht man ihm beizubringen, wie das gewünschte Verhalten aussieht.


    Wieso fährt man beim Verteidigen der Ressourcen urplötzlich eine völlig entgegengesetzte Schiene?
    Ich dachte wir wollen konsequent und berechenbar für unsere Hunde sein......

  • Ich denke ich bin auch ein recht starker Prinzipmensch und ich habe diese Vorgehensweise mit einem gefrässigen, dominanten Labrador gelernt. Ich glaube bei anderen Hunderassen die das nicht so schamlos ausnutzen und nicht so endlos selbstsicher sind könnte man vermutlich auch nachsichtiger sein oder das Verhalten ein wenig "belächeln" und kein Drama draus machen. DA ist aber auch die Frage, ob der Besitzer sich ausreichend auskennt um zu unterscheiden, wann ein junger HUnd einfach mal den DIcken rauslässt und ab wann es eine ernsthafte Gefahr darstellt. In diese Situation möchte man mit Kindern im Haushalt einfach garnicht erst kommen.
    Bei uns hieß es immer, dass er HUnd so erzogen werden muss, dass die Kleinste mit ihrem 12 Jahren den Hund handeln kann und mit dieser Vorgehensweise hat das gut funktioniert. Vll wäre sie für einen sensibleren Hund aber auch nicht so optimal gewesen, das kann man als "normalo" der nur begrenzt mit verschiedenen Hunderassen zutun hat nicht wirklich sagen


    lotuselies: Also ich finde, ihm wenn er knurrt den Knochen abzunehmen und kurz danach wieder zugeben und die Zeiträume des wegnehmens daran anzupassen wie heftig geknurrt wird läßt dem HUnd jede Menge Zeit zu verstehen, dass knurren und fletschen nicht erwünscht ist und auch nicht zum Ziel führt. DA hat er doch massig Versuche und seinen Knochen bekommt er letztlich sowieso immer.

  • Zitat


    lotuselies: Also ich finde, ihm wenn er knurrt den Knochen abzunehmen und kurz danach wieder zugeben und die Zeiträume des wegnehmens daran anzupassen wie heftig geknurrt wird läßt dem HUnd jede Menge Zeit zu verstehen, dass knurren und fletschen nicht erwünscht ist und auch nicht zum Ziel führt. DA hat er doch massig Versuche und seinen Knochen bekommt er letztlich sowieso immer.


    Wenn Deine zwölfjährige Tochter schlecht gelaunt von der Schule kommt, direkt in ihr Zimmer verschwindet weil sie ihre Ruhe haben will, gehst Du dann hinterher und hüpfst und lärmst durchs Zimmer? Damit sie lernt, dass das so nicht geht? Sie muss es aushalten bis Du mit Deiner "show" fertig bist?


    Das einzige Problem, das ein Hund hat, ist, dass er nicht variieren kann zwischen: "Ihr könnt mich alle mal, verpisst Euch" und "ich möchte jetzt bitte in Ruhe gelassen werden".


    Er äußert sich mit "ggrhhh" und automatisch wird ihm eine Aussage wie die erste unterstellt.

  • Ne, das sehe ich anders.
    Mit Knochen in der Schnauze ums Kind herumgehen und den Kopf wegdrehen kann ein Kind super verstehen und ich habs mit 12 auch verstanden. Der Hund zeigt mir was er tolles hat, möchte es mir aber nicht so wirklich geben und ist froh wenn ich ihn wegschicke damit er seine Ruhe hat.
    Grr bedeutet: ich drohe dir und wenn du meinen Knochen anfasst wirds ernst. Das ist die Message, die ein Kind darüber mitbekommt und wenn du die Wahl hast wie dein Hund mit deinem Kind umgehst, würdest du den Hund knurren lassen, wenns auch subtiler, aber genauso für das Kind verständlich geht?

  • Die Diskussion gleitet ziemlich vom Thema ab - da ist doch gar kein Kind involviert, und der Hund ist kein erwachsener, drohender Hund.


    Die Frage war doch, wie geh ich damit um, dass mein 10wöchiger Welpe mich einmal angeknurrt hat, als sie einen Knochen hatte.


    Und da hat Lotuselise absolut recht. Der Hund muss doch erstmal (meiner Ansicht nach) behutsam und verständlich lernen, dass der Umgang mit Menschen ein anderer ist als mit seinesgleichen! Dass Menschen Götter sind, die alles jederzeit dürfen, ohne dass man Widerspruch einlegen darf, das weiß der Krümel doch nicht!


    Wie soll denn der Welpe sich "subtil" ausdrücken, wenn er mit dem Knurren sagt "Nimm mir mein Essen nicht weg" - soll er weglaufen? Nachdem er auf seinen Platz geschickt wurde? Ist das nicht wieder eine Auflehnung gegen die göttliche Ordnung?

  • Wenn ein zehn Wochen alter Welpe knurrt, dann hat er einfach etwas noch nicht verstanden.
    Dann muss ich als Mensch doch hergehen und denken:
    Hoppala, das haste jetzt in den falschen Hals bekommen, ich will Dir doch Dein Essen nicht streitig machen, kleiner Hund.


    Ich möchte, dass mein Hund mich nicht anknurrt weil er es nicht darf, sondern weil er es nicht für nötig hält.


    Wir spielen keine Spielchen mit seiner Kommunikation - wir lernen uns zu vertrauen.


    Meine Führungsposition besteht aus Hundesicht darin: "die Olle weiß schon was sie macht, es wird nicht mein Schaden sein" Was anderes will ich gar nicht.


    Warum ich so denke ist ganz einfach. Als wir unsere neu hatten, hat meine Nachbarin ihr ein Stück Knochen gegeben. Ich wollt eigentlich nur sehen, was das genau ist - und wurde angeknurrt.


    Da hat uns also noch was gefehlt in unserer Beziehung, wenn der Hund tatsächlich meint, ich wäre scharf auf sein Essen.


    Das Leben ging ganz normal weiter, mal den Knochen nicht losgelassen, wenn sie anfing zu knabbern. Ihn mal festgehalten, damit der Markknochen nicht wegrollt. Mal das Fleischstück festgehalten, damit sie es nicht auf einmal runterschlingt, sondern abbeißt.


    Heute knurrt sie nicht wenn sie frisst. Auch nicht, wenn ich ihr was kurz wegnehme. Hatten wir schon oft: "was frisst Du denn jetzt wieder?" Und dann wars ein Knabberzeug, das sie irgendwo "gebunkert" hatte.


    Für mich ist das ok, die Weltherrschaft hat sie deshalb noch lange nicht.

  • Zitat

    Also ich finde, ihm wenn er knurrt den Knochen abzunehmen und kurz danach wieder zugeben und die Zeiträume des wegnehmens daran anzupassen wie heftig geknurrt wird läßt dem HUnd jede Menge Zeit zu verstehen, dass knurren und fletschen nicht erwünscht ist und auch nicht zum Ziel führt. DA hat er doch massig Versuche und seinen Knochen bekommt er letztlich sowieso immer.


    Der Hund knurrt, warnt somit und du findest, dass man in dem Augenblick des Knurrens den Knochen abnehmen sollte?
    Einen 10 Wochen jungen Welpen magst du noch damit beeindrucken, einen erwachsenen Hund jedoch nicht grundsätzlich.
    Was ist, wenn dem Hund aufgrund seiner ignorierten Warnung der Knochen abgenommen wird und er daraufhin weiterknurrt oder sogar zubeißt?
    Da ist kein Zeitfenster, welches sich öffnet, indem er nicht mehr knurrt, in der Erwartung seine Beute wiederzubekommen.
    Woher soll der Hund denn wissen, dass er aufhören zu knurren soll, damit er seinen Knochen wiederbekommt?
    Wie erklärst du ihm das von dir erwünschte Verhalten, wenn er weiterknurrt?
    Wie soll der Halter handeln, wenn der Vierbeiner seine Drohgebärden fortsetzt?

  • Zitat

    Die Diskussion gleitet ziemlich vom Thema ab - da ist doch gar kein Kind involviert, und der Hund ist kein erwachsener, drohender Hund.


    Die Frage war doch, wie geh ich damit um, dass mein 10wöchiger Welpe mich einmal angeknurrt hat, als sie einen Knochen hatte.


    Und genau aus diesem Grund nun auch der Hinweis bitte wieder zum Thema zu kommen! Seitenweise Gespräche über 'ja, aber was, wenn...' bringen die TS nicht weiter!


    Wenn man (wieder mal....) über das Thema 'darf ein Hund drohen' reden muß, kann man einen extra Thread aufmachen!




    Zitat


    lotuselies: Also ich finde, ihm wenn er knurrt den Knochen abzunehmen und kurz danach wieder zugeben und die Zeiträume des wegnehmens daran anzupassen wie heftig geknurrt wird läßt dem HUnd jede Menge Zeit zu verstehen, dass knurren und fletschen nicht erwünscht ist und auch nicht zum Ziel führt. DA hat er doch massig Versuche und seinen Knochen bekommt er letztlich sowieso immer.


    Ich habe hier einen Welpen, bei dem man das gerne versuchen darf.. Aber wehe es jault danach einer, weil die Hände offen sind :hust:


    Du meine Güte. Es bricht doch keinem ein Zacken aus seinem Krönchen, wenn man einem Hund mittels Tauschen das abnehmen erklärt. Der Hund kommt aus einem Wurf kleiner Teufel, die alle nur ja genug Futter bekommen wollen. Da wird sich um Zitzen und später die feste Nahrung gerauft. Und dann soll er ab dem Tag X plötzlich wissen, dass das komische neue Tier (der Besitzer) ihm gar nichts schlimmes will. Woher soll er das wissen? Kann er Gedanken lesen?

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