Wenn ihr finanzielle Schwierigkeiten hättet...

  • Nach dem ich mir die Beiträge durchgelesen haben, bin ich erschrocken, wieviele Menschen in finanziellen Notlagen stecken. Und das hier bei uns! Darf das sein?


    Und nun zum eigentlichen Thema. Ich würde meine Hunde niemals abgeben! Selbst in größter finanzieller Not nicht. Es gibt immer Mittel und Wege. Ich gebe doch auch meine Kinder niemals ab, nur weil es finanziell mal nicht so läuft. Für uns sind die Hunde vollständige Familienmitglieder und werden immer mit "durchgezogen". Bevor es meinen Kindern oder meinen Hunden an was fehlt, stecke ich zurück bzw. gehe mehr Arbeiten (Zeitungen austragen, putzen gehen oder oder oder). Es gibt immer was, um die Kasse ein bischen aufzubessern. Es ist den Hunden doch völlig egal, ob das Körbchen neu ist, ob jede Woche ein neues Halsband kommt oder ob die Leine toll aussieht. Futter kann man auch selber kochen (sehr günstig wenn es sein muss).


    Das was ein Hund und auch Kinder wirklich brauchen, kostet gar nichts (Aufmerksamkeit, Zeit für Unternehmungen und spielen und Liebe).


    TA Kosten, wenn sie dann sein müssen, kann man auch auf Raten zahlen oder jemanden Fragen, ob er einem das Geld leiht.


    Alleine der Gedanke daran, dass meine Hunde nicht mehr bei mir sind... geht gar nicht!!!


    LG

  • uns gehts finanziell nicht schlecht, aber unser hund ist der kleinste kostenfaktor bei uns. so ein mittelgroßer hund braucht fressenstechnisch ja nicht soviel, wir füttern "bestes futter" und er bekommt vieles, was wir bei uns einfach "abzwacken" - quark, joghurt, käse, gurken-, paprika und karottenstückchen, rot oder gekocht, außerdem immer reis-, kartoffel- und nudelreste oder was sonst bei uns übrig bleibt und hundeverträglich ist


    was zubehör angeht, bin ich eh kein junkie ;) - ich muss nicht dauernd was neues kaufen, weil's mir grad gut gefällt oder ich im freßnapf oder sonstwie drüber stolper und mach's auch nicht, weil ich es irgendwie nicht einseh - dem hund ist's egal, wieviele halsbänder, leinen, decken und co. er hat und demzufolge geb ich mein geld lieber anders aus. spielzeug kauf ich ab und an mal, aber selbstausgedachtes (eigene plastikbecher für suchspiele, papierreste, um leckerli drin zu verstecken etc.) tuts genauso und ich muss mich nicht ärgern, wenn er mal wieder innerhalb kürzester zeit was zerlegt. klar, wir haben kong, zerrseil, bälle, futterdummy und anderen spielkram, aber es kommt halt nicht dauernd was dazu, weil ich meine, das müßte so sein. hundekörbe- und decken haben wir ebenfalls schon länger, nur einen korb habe ich im frühjahr neu gekauft, weil der alte unansehnlich war. aber wie gesagt, ich geh nicht hin und kauf dauernd was neues, weil's mir grad gut gefällt.


    hundeschule und -kurse machen wir eh nicht, u.a. aus zeitgründen, da fallen also auch keine kosten an.


    der tierarzt sieht uns zum glück nur zum impfen und wenn wir ne wurmkur fällig ist. ok, sollte ne op anfallen, wirds teuer, aber dagegen sind wir versichert.


    alles in allem haben wir also viel puffer, falls es, was ich nicht hoffen will, finanziell bei uns den berg runter geht, so daß über "hund abgeben" erstmal sehr lange nicht nachgedacht werden muss - den würden wir dann hoffentlich auch noch irgendwie mit "durchbringen".

  • Obwohl ich Studentin bin, kommen wir eigentlich ganz gut mit dem Geld hin und deshalb ist auch für die Hunde gutes Futter, wobei wir nur zwei Kleine haben, und zwischendurch gibt es ebenfalls immer mal etwas für die Hunde.


    Aber sollte es mal finanziell deutlich schlechter aussehen, so hätte ich keine Bedenken, den Hunden billigeres Futter zu füttern.
    Ich bin sogar so böse und egoistisch, dass ich mich sicherlich nur von den billigsten und immer gleichen Sachen ernähren würden, nur damit die armen Hunde ihr hochwertiges Futter bekommen.
    Wenn gespart werden muss, dann auch bei den Hunden, denn ich bin mir sicher, dass es die Beiden nicht umbringt, wenn es kein so gutes Futter mehr gibt.


    Abgeben würde ich die Hunde aber nicht, das würde ich höchstens überlegen, wenn es wirklich so schlecht aussieht und kein Ende in Sicht ist, aber da die Hunde auch mit Steuer, Versicherung und Futter so schon nicht die Welt kosten, denke ich, dass sich immer eine Möglichkeit findet, um sie noch halten zu können.


    Bei unerwarteten Tierarztkosten hätte ich sonst auch keine Scheu, meine Familie um Hilfe zu bitten, aber nur wenn es wirklich notwendig ist.

  • Ehrlich gesagt kann ich mir kein Szenario ausmalen wo ich die Hunde abgeben müsste ausser ein schwerer Unfall (schnell auf Holz klopf) und selbst dann würde die Bärin erstmal zurück zum Züchter gehen (wohnt quasi um die Ecke) und die Kleine geht zu Freunden/Verwandte.

  • Ich hab jemanden im Bekanntenkreis die füttert ihren Hund seit gut 1 Jahr mit Futter aus dem Netto, vorher hatte sie dem Hund gutes, teureres Futter gegeben.
    Sie selber kann nach 2 Bandscheiben-OP´s nicht mehr arbeiten und muss jetzt notgedrungen von einer kleinen Rente leben.
    Ihren Hund abzugeben, nur weil sie finanziell nicht so gut dasteht, würde sie nie übers Herz bringen.
    Wenn der Hund mal krank wird hat sie einen TA bei dem sie auch mal die Rechnung abstottern könnte.

  • Ich finde es ehrlich gesagt etwas daneben, über andere Menschen (ohne deren Beweg- und Hintergründe zu kennen) zu urteilen und somit natürlich auch sie zu verurteilen, wenn sie sich aus finanziellen Gründen von ihrem Tier trennen. Auch wenn das für mich persönlich nie in Frage käme, würde ich hier nie den moralischen Zeigefinger erheben. In einer Extremsituation (und das ist eine fianzielle Notlage ohne Frage) kommt es aus meiner Sicht drauf an, damit umzugehen. Ist ein Ende absehbar, sieht der gewählte Weg sicher auch noch anders aus, als wenn man eben kein Licht am Ende des Tunnels sieht.
    Allerdings würde ich sehr wohl differenzieren zwischen Menschen, die bereits in finanziellen Schwierigkeiten stecken und sich in der Situation erst ein Tier anschaffen (wovon ich immer abraten würde) und denen, wo das Tier bereits da ist und sich die fianzielle Situation erst danach verschlechtert hat.

  • Wenn es wirklich soweit käme, dass ich bei TA-Kosten (so ab 200 Euro) bei facebook schnorren müsste (schon sooo oft gelesen in letzter Zeit) und es allein ned hinkrieg, ja dann würd' ich über eine Abgabe ernsthaft nachdenken, da hätt ich echt ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Hund


    ..Futter? NÖ, ich glaub da lässt sich sooo viel günstig zaubern



    ..Ja, und wenn ich kein Geld habe und grad selbst so mehr schlecht als recht zurecht komm, würd' ICH mir keinen Hund anschaffen, weshalb ich mir das Jogerl erst nach meiner Studentenzeit geholt hab, ich hätt's vorher ned stemmen können, weder finanziell noch zeitlich mit Vollzeitstudium + Teilzeitjob..

  • Zitat

    Ich finde es ehrlich gesagt etwas daneben, über andere Menschen (ohne deren Beweg- und Hintergründe zu kennen) zu urteilen und somit natürlich auch sie zu verurteilen, wenn sie sich aus finanziellen Gründen von ihrem Tier trennen. Auch wenn das für mich persönlich nie in Frage käme, würde ich hier nie den moralischen Zeigefinger erheben. In einer Extremsituation (und das ist eine fianzielle Notlage ohne Frage) kommt es aus meiner Sicht drauf an, damit umzugehen. Ist ein Ende absehbar, sieht der gewählte Weg sicher auch noch anders aus, als wenn man eben kein Licht am Ende des Tunnels sieht.


    :gut:


    Ich würde auch auf alles menschenmögliche verzichten um Abby halten zu können und bin mir sicher, daß meine Eltern mir im Notfall auch helfen würden, da sie auch sehr an Abby hängen und diese auch tagsüber während meiner Arbeitszeit betreuen. Den Hund abzugeben wäre die aller, allerletzte Möglichkeit und heute würde ich auch sagen: würde ich niemals machen.


    Allerdings würde ich niemanden pauschal verurteilen, der dies tut/tun muss. Zu sagen, was man in einer bestimmten Situation machen würde ist leicht, aber in der Situation dann tatsächlich stecken wiederrum was ganz anderes. Vor 7 Jahren stand ich Trennungsbedingt sehr, sehr schlecht da (Hartz 4 wäre mehr gewesen, als was mir blieb trotz Arbeit) und dazu fehlte mir einfach alles: kein Glas, keine Tasse, kein Teller, keine Möbel, rein nichts mehr ausser meinen Anziehsachen. Aber...1 Pferd. 1 Pferd an dem ich sehr, sehr hing. Trotz 2 Nebenjobs (die dann aber auch hiessen keinen Zeit mehr, da tagsüber Vollzeit arbeiten und nach Feierabend kellnern und dann noch putzen) war keinerlei Land in Sicht und ich habe mein Pferd damals aus Liebe verkauft. Ich wäre nicht mehr in der Lage ihre Versorgung sicherzustellen. Die Stallmiete war trotz entgegen kommen der damaligen Stallbesitzerin nicht mehr stemmbar und selbst der nächste Hufschmiedtermin waren für mich zum damaligen Zeitpunkt Unsummen. Von Sachen wie Versicherung etc. erst gar nicht zu reden. Und wäre eine größere TA-Rechnung gekommen, wäre dies der Supergau gewesen. Zu frisch war die Erinnerung an einen 3-tägigen Klinikaufenthalt wegen Kolik, wo ich bei der Abholung 1.500,- Euro hinlegen musste (dort gab es keine Ratenzahlung und man verpflichtete sich bei der Einlieferung zu unterschreiben, daß man bei der Abholung zahlt da man sonst das Pferd nicht mehr bekommt). Da meine Stute nicht operiert werden musste griff auch die damalige OP-Kostenversicherung nicht. Dazu kam dann noch das als die Kolik anfing, meine TA (mit der man reden konnte) in Urlaub war und ein fremder TA kam...6 mal kam an einem Feiertag und ich dafür dann auch noch 950,- Euro bezhalen musste. Also mal eben locker flockig knapp 2.500,- Euro an einem We. Damsla war es glücklicherweise noch so, daß ich dies stemmen konnte. Aber ein paar Monate später ging nichts mehr. Und wenn ich wie ich damals nach meiner Trennung noch nicht mal mehr eine minimale Grundversorgung mit Schmied stemmen kann trotz Nebenjobs, dann muss ich mich aus Tierliebe trennen.

  • Ehrlich gesagt habe ich nicht den ganzen Fred gelesen, und ich nehme an, dass ich nichts Neues schreibe. Aber ich will trotzdem senfen.


    Billigfutter ist für mich eine Milchmädchenrechnung, schon allein deshalb, weil man davon viel mehr füttern muss als von hochwertigem Futter. Ich hatte hier mal eine Pflegehündin, die von ihrer Familie das gewohnte Trofu mitbekommen hat. Das war wirklich das Billigste vom Billigen - davon bekam sie aber jeden Tag eine riesige Menge.
    Beim Nassfutter kann man es auch schön vergleichen, vom ganz hochwertigen bekommt ein 20-Kilo-Hund vielleicht 400g, vom mittelklassigen 800g und vom billigen 1200g.
    Meine Hunde hätten natürlich am liebsten 1200g vom hochwertigen Futter futtern- aber das ist eine andere Geschichte. :headbash:


    Zum Thema "Der Hund von meiner Oma ist mit Chappy 20 Jahre alt geworden und war immer tiptop gesund" - also meine Tierärztin hat dazu eine ganz andere Meinung. Sie sieht wirklich viele Hunde, und sie sagt ganz klar, dass es große Unterschiede in der Gesamtkonstitution gibt, je nachdem, welches Futter ein Hund bekommt. Und das ist eine ganz tolle Tierärzti, die auch neulich im Dogs-Magazin empfohlen wurde, und das zu recht! ;)


    Ich für meinen Teil würde meine Hunde im Falle einer finanziellen Notlage lieber mit Menschenessen ernähren, also mit dem, was so abfällt, als mit billigem Hundefutter.


    Problematischer sind natürlich die Tierarztkosten. Klar, wenn ich die nicht mehr bezahlen könnte, dann hätte ich ein Problem. Wenn es so aussichtslos wäre, dass die Hunde die ihnen zustehende Behandlung nicht bekommen könnten, dann würde ich sie wohl abgeben. Dann müsste man aber erstmal jemanden finden, der sie nimmt. Die Leute reißen sich ja nicht gerade im kranke Hunde. Aber das ist mir alles zu hypothetisch, erstens bin ich ganz gut abgesichert und zweitens kann man nicht alles im Voraus planen. Ergibt auch keinen Sinn.

  • Nachtrag: Ich habe es in der Vergangenheit oft erlebt, dass die Abgabe eines Hundes sich letztendlich für den Hund als Glücksfall erwiesen hat. Wenn es aus rein finanziellen Gründen geschieht, ist das natürlich sehr tragisch. Aber ich würde so etwas niemals verurteilen, denn:
    Entweder, der Abgebende tut es wirklich nur, weil er nicht mehr gut für seinen Hund sorgen kann - dann kann man das doch nicht verurteilen.
    Oder er tut es, weil er seinen Hund nicht wirklich liebt - und dann kann es für den Hund echt eine Besserung darstellen.


    Beispiel: https://www.dogforum.de/post85…html?hilit=Chira#p8599396


    Ich war damals nämlich Chiras Pflegefrauchen. Die Familie hatte sie aus etwas fadenscheinigen Gründen abgegeben - und so ist Chira zu Andrea gekommen. Und glaubt mir, etwas Besseres hätte ihr nicht passieren können! :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!