Erziehung, bei wem ists einfacher: Großer oder kleiner Hund?

  • Hallo ihr Lieben.


    Ich habe einige Zeit nun die SuFu genutzt, aber keinen passenden Thread gefunden.


    Ich eröffne daher nun selber einen und hoffe, dass es nicht verkehrt ist, sonst einfach löschen :)


    Also, was mich brennend interessiert steht schon im Titel. Hintergrund ist der, dass ich vor meiner jetzigen Maus (JRT, 32 cm hoch, ca 7kg schwer) einen Schäfferhund-Rottweilermix (ca 67 cm hoch, ca 45kg schwer) hatte.


    Ihn bekam ich damals zwar nicht als Welpen, sondern ca 2-jährig aus dem Tierheim, aber natürlich mussten wir zusammen viel erarbeiten, was wohl versäumt wurde.


    Jetzt, da ich den Vergleich habe merke ich persönlich: Es ist verdammt schwer, einen kleinen Hund zu erziehen. Für mich jedenfalls. Wenn ich meinem Großen damals bspw ein Leckerli geben wollte, war ich direkt an ihm dran, bei Emmi nun muss ich immer runter (klar, ist nun net so wild, aber Emmi neigt dazu mir entgegenzukommen und schwups ist sie aus dem grad so toll gemachtem "Sitz" wieder raus, als dummes Beispiel jetzt).


    Auch bzgl Leinenführigkeit fand ich es mit dem großen einfacher, die "Wege" zum Hund sind einfach kürzer (ich selber bin auch 1,80). Weiterhin denken andere sowieso immer: Kleiner Hund, also keine Erziehung. Manche gehen sogar soweit und belächeln uns, wenn wir auf dem Feld trainieren etc, bei einem grossen Hund wird dann immer wohlwollend geguckt. In HuSchu hab ich nun des Öfteren bemerkt, dass es sehr viele grosse Hunde gibt. Eine direkt bei mir vor der Haustür hat zum Beispiel nur Hund ab 40 cm aufwärts. Das liegt sicher nicht an den HuSchus, mehr wohl an der tatsächlich verbreiteten Meinung, kleine Hunde müsse man net so erziehen, fällt ja nicht auf, ob der nun Sitz oder Platz macht, ob der einen anspringt oder nicht (überspitzt ausgedrückt).


    Also was ich in meinem chaotischen Text sagen will ist:


    Ich habe das Gefühl, einen kleinen Hund zu erziehen gestaltet sich schwieriger, auf Grund meiner Erfahrung (die zugegeben sehr beschränkt ist). Es geht mir nicht um kleiner Hund vs. großer Hund.


    Vielmehr bitte ich nun um eure Erfahrungen, und vllt gibt es ja sogar den ein oder anderen Tipp, wie man die "Größe" überlisten kann in puncto Einwirkung auf den Hund ;)

  • Zitat

    Ich habe das Gefühl, einen kleinen Hund zu erziehen gestaltet sich schwieriger, auf Grund meiner Erfahrung (die zugegeben sehr beschränkt ist). Es geht mir nicht um kleiner Hund vs. großer Hund.


    Vielmehr bitte ich nun um eure Erfahrungen, und vllt gibt es ja sogar den ein oder anderen Tipp, wie man die "Größe" überlisten kann in puncto Einwirkung auf den Hund ;)


    Kann ich bestätigen!


    Unsern Border zu erziehen und auszubilden, ist nicht mal halb so schwierig als bei unserem Kleinspitz. Die "Kampfwanze" ist sowas von stur und lernresistent, daß die meisten Trainer in unserem Hundesportverein innerlich schon "das Kreuz" machen, wenn meine Frau mit ihm auf dem Übungsplatz einläuft.
    Aber gut Ding, braucht eben Weile...

  • Ich behaupte, das ist absolut rasseabhängig! Es gibt "einfachere" kleine Rassen und "einfachere" große Rassen, genauso umgekehrt gibts immer auch "schwierigere" Rassen. (Wobei "einfach" und "schwierig" schwer zu definieren ist, das ist wohl immer Geschmackssache und eine Frage dessen, womit man gut umgehen kann und womit nicht.)


    Meine Erfahrung mit Shira (65cm, daher -mittel-groß) und Leoni (40cm, -mittel-klein, Hund meiner Schwester den ich aber täglich sehe und öfter bei mir hab):
    Vom Grundcharakter her ist Leoni definitiv einfacher, weil sie ein viel ruhigeres Gemüt hat, viel geduldiger ist und einfach mehr Plüschtier als Hund ist. Sie hat von sich aus einen sehr kleinen Radius und ist ultra verfressen (= leicht zu motivieren).
    Dabei ist sie aber ziemlich stur und ignorant, hat ne Reaktionszeit wie ne Schildkröte im Tiefschlaf und reagiert sogut wie garnicht auf körpersprachliche oder verbale Ermahnung.
    Shira ist deutlich "wacher", hat so ihre Probleme mit fremden Menschen, manchmal zickigkeit mit fremden Hunden, und ist viel leichter gestreßt. Trotzdem finde ich, dass sie leichter zu motivieren ist. Ausserdem ist sie reaktionsschneller (kann vor und nachteil sein) und reagiert viel besser auf Körpersprache und Tonfall. Ist halt ein völlig anderer Schlag Hund!


    Ich denke, dass man so oft große Hunde in der HuSchu sieht, liegt vor allem an der verbreiteten Mentalität, dass man kleine Hunde ja nicht so gut erziehen müsse wie große. Ich persönl. kenne auch viel mehr schlecht erzogene Kleinhunde als Großhunde. Ich gebe zu, dass ich Leoni auch mehr durchgehen lasse als Shira, erstens weils nicht mein Hund ist :pfeif: und zweitens, weil sie mit ihren 10kg und der Teddybäroptik einfach eher den "SÜÜÜÜß"-Bonus bei anderen Leuten hat als Shira mit ihren fast 30kg und eher nicht so süßen Optik.


    Ganz schlimm ist die Erziehungssache mit den beiden beim Thema "Betteln"! Leoni ist extrem stur und lässt sich nicht beeindrucken oder wegschicken, zumal fremde Leute ihr gern mal heimlich was zustecken "weil sie sooo süß guggt". Die Große hat flott gelernt, dass ein Räuspern von mir heißt, sich sofort vom Acker zu machen, und fremdgefüttert wird sie auch nicht einfach mal so.
    Den großen Hund find ich definitiv einfach in der Erziehung, aber Leoni liegt mir einfach nicht. Meine Schwester empfindet's genau umgekehrt, die findet ihre Plüschhupe total einfach...besser erzogen ist die große trotzdem! :p

  • Stimmt, der Weg zum Hund ist bei kleinen Hunden weiter :D . Und mit Keks vor die Nase
    halten ist auch schwierig, aber das ist andererseits auch gut. Man lernt Kekse braucht
    man nicht.
    Ansonsten ist das aber egal. Jeden Hund kann man zu einem angenehmen Begleiter
    erziehen, das hat nichts mit der Größe zu tun. Sondern mit der Einstellung des
    jeweiligen Halters. Manche Hunde sind leicht zu erziehen, andere brauchen etwas
    mehr Einsatz. Da spielt eher die Rasse eine Rolle als die Größe.

  • Also ich kann ja aus 4 Hunden berichten 2 groß, 2 klein.
    Mir selbst fällt es bei einem großen Hund leichter konsequent zu sein einfach weil es mich enorm stört wenn 30 kg mir fast den Arm ausreissen.
    Bei 2kg Chihuahua ja mei wen juckt's? :hust:


    Praktischer war wirklich der große Hund zu erziehen, Fuß beibringen war alles kein Problem, Leckerchen geben im Sitz auch nicht einfach weil ein großer Hund einem nicht immer entgegenhüpfen muss.
    Doch wirklich einfacher fand ich unsere kleinen.
    Fips haben wir ja ausm Tierheim und er hört einfach weil er ein Leckerlie will- Punkt basta liegt aber eher am Hund als an der Größe er ist einfach wahnsinnig verfressen.



    Cashira hingegen mein 2kg Chihuahua hab ich mit 12 Wochen bekommen.
    Sie war ultra schlau und hat alles sofort verstanden, zu meinem Leidwesen wie ich später feststellen musste.
    Sitz, Platz klappt alles auch wenn sie mir immer entgegenhüpft wenns Leckerlie gibt. Ergo Leckerlie nicht mehr nur noch Stimmlob und ab und an Leckerlie wenn ich das Kommando schon aufgelöst hab.
    An der Leine lief sie schon immer total brav einfach weil es ihr total unangenehm ist wenn es sich an ihrer Brust spannt denn sie bekommt meinen Arm einfach nicht zum nachgeben.
    Tja aber etwas wirklich wirklich großes ist das sie Menschen zwickt.
    Sobald sich jemand fremdes umdreht hängt sie ihm am Hosenbein.
    Im Haus ist es besonders schlimm tja da ist die Frage wo kommt das her keiner unserer 3 anderen Hunde macht so etwas :???:
    Tja ganz einfach ich bin schuld, ich alleine sie ht schon immer fremde angekläfft schon als Welpe sie findet fremde einfach doof.
    Alle fanden es immer wahnsinnig süß von ihr angeblufft zu werden und haben es durch ihr gelache nur verstärkt auch ich fand es nicht weiter schlimm sie hat eben nur gebellt und ist hinter hergerannt und sobald man sie angeschaut hat wie der Blitz zu mir.
    Bis sie dann wirklich mal zugeschnappt hat da war schluss mit lustig und jetzt haben wir den Salat und dürfen dran arbeiten mit Hundetrainer :ops:


    Aber trotzdem bleibe ich dabei ein kleiner Hund ist einfacher zu erziehen weil man ihm einfach deutlicher klar machen kann was geht und was nicht. Einen 4okg Hund trag ich mal nicht einfach auf sein Körbchen wenn er kläffend an der Haustür steht und verweis ihn auf sein Platz 2kg Chi schon :smile:

  • Hi,


    ich habe jetzt keinen Vergleich da ich bisher nur mit großen Hunden zu tun hatte, aber ich denke von der reinen "Technik" her ist es egal ob der Hund groß oder klein ist.


    Die Vorgehensweise ist also gleich.


    Bei kleinen Hunden finde ich die Grunderziehung etwas anstrengender da man sich mehr bücken muß.


    Allerdings ist es bein Feintuning dann wieder einfacher. Geht mein 34kg Hund z.B. perfekt bei Fuß, also an meinem Knie/ Oberschenkel, muß ich aufpassen das er sich nicht zu stark anlehnt und mich aus dem Gleichgewicht bringt. Das hat man bei einem 7kg Hund eher nicht.


    Trainiert man mit Leckerlies und der Hund ist noch hibbelig, macht es schon einen Unterschied ob einem 34 kg aus dem Sitz mit voller Wucht entgegen kommen oder eben 7 kg.


    Bei einem großen Hund muß man dann schon aufpassen das man nicht ein paar Zähne verliert. :D


    Aber ich muß ehrlich zugeben das mir bei unserer Begleithundeprüfung die kleinen Hunde viel viel besser gefallen haben als die großen. Das hatte so eine Art Leichtigkeit. Die Bewegungen waren viel fließender.


    Während die großen mehr an (wenn auch gut erzogene) Trampeltiere erinnerten. :roll: Man sieht dann auch wie die Hundeführer immer schön die Finger in Sicherheit bringen. Denn darauf werden ja viele Hunde konditioniert:


    Verfolge das Leckerchen in der Hand.

  • Ihr habt mich alle falsch verstanden. Rein intellektuell ist es mit meiner Emmi weitaus angenehmer zu arbeiten, als es mit dem Schäfermix damals war. Ich bezog mich rein auf die physischen Grundvoraussetzungen die ein kleiner Hund mit sich bringt..


    Ich weiss jetzt grad nicht, wie ich das noch genauer erklären kann :???:


    Ah, Chihuahua252 deinen Beitrag sehe ich gerade, wo ich meine abschicken will, du gehst ein wenig auf das ein, was ich meinte, aber interessant ,dass du es genau andersherum siehst.. für dich ist es also mit kleinerer Höhe einfacher.. hm, die Argumente deinerseits dafür leuchten mir auch ein.. allerdings liegen meine Baustellen mit Emmi nicht in Bereichen, wo mir das einfache Wegtragen von ihr weiterhilft ;)


    Ahh und nun auch Zroadster (dumm, dass man die neuen immer sieht, dann muss man immer was nachschrieben (vorsicht Ironie) :( : Hm ja, auch du hast Recht.. vllt fiel es mir bei meinem Großen einfach nur leichter, weil er zusätzlich auch ruhiger war, als die wuselige Emmi.. er kam mir halt gar nicht erst entgegengesprungen

  • Oh sorry, wenns rein um die körperlichen Optionen geht:
    Ich find groß da angenehmer. Wie schon öfter erwähnt, kann man da einfacher Mal mit Futter vor der Nase führen, leichter aus der Hand füttern, im Laufen mal flott ins Halsband/Geschirr greifen. Ich hab aber auch bisher nur große Hunde gehabt und hab mit zwergen erziehungstechnisch wenig Erfahrung und noch weniger Routine.

  • Zitat

    Oh sorry, wenns rein um die körperlichen Optionen geht:
    Ich find groß da angenehmer. Wie schon öfter erwähnt, kann man da einfacher Mal mit Futter vor der Nase führen, leichter aus der Hand füttern, im Laufen mal flott ins Halsband/Geschirr greifen. Ich hab aber auch bisher nur große Hunde gehabt und hab mit zwergen erziehungstechnisch wenig Erfahrung und noch weniger Routine.


    Stimmt, kann ich voll und ganz bestätigen.


    Bin zwar trotz meiner 51 noch recht sportlich und gelenkig, aber der "Weg" nach unten zum Maul vom Kleinspitz ist mitunter schon mühsamer als zu meiner 65cm hohen Border.

  • Mir fallen jetzt so nach und nach auch bessere Beispiele ein.. ich glaube das nächste Mal überlege ich vorher etwas länger, bevor ich euch von meiner "Problematik" berichte ;)


    Wenn ich mit Emmi zum Beispiel "abrufen" in einer reizvollen Umgebung übe, oder auch einfach, wenn sie bereits neben mir ist und ich sie bei mir (mit ihrer Aufmerksamkeit) halten will: Ich finde es viel einfacher, einen grossen Hund auf mich aufmerksam zu machen, sein Weg nach unten mit der Nase, ist ungefähr genauso lang, wie zu mir. Bei Emmi ist das schwieriger, sie hat die "Fährte" viel schneller in der Nase und mich schon lange vergessen, da kann ich noch so mit sehr mit meinem Spielzeug oder mit was auch immer wedeln.

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