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    Mein Hund musste lernen, sich nicht als Hase anzubieten - denn ich kann nicht die anderen Hunde (und deren Halter) ändern, nur meinen Hund und mich.
    )

    Das finde ich eine gute Einstellung. Ich finde es wirklich extrem schwierig, wenn Hunde Angstverhalten zeigen, weil sie dann blitzschnell zu Opfern werden, ohne dass der andere Hunde vorher bewusst "gefährlich" ist. Es ist schon fast unfair den anderen Hunden gegenüber, da man sie ohne böses zu ahnen hinlaufen lässt, weil es vorher keine Signale gab. Nicht jeder Hund schlottert ja schon von weitem.

  • Huhu,

    der Dicke hat ja auch schonmal nen Kleinen dazwischen gehabt, 47kg gegen 2,9 kg!
    Wir waren in der Welpenschule, er ist vorzüglich sozialisiert, kennt grosse und kleine Hunde. Bei dem Kleinen war es erstmal Ressourcenverteidigung weil der Winzling schlicht sich zwischen meine Beine und als Elvis dann ankam ging er nochmehr "dazwischen" und das fand Elvis dann doof. Packte ihn kurz und liess ihn los. Darauf hin rannte der Kleine dann quietschend weg und hatte aber keine Chance. Der Dicke packte ihn allerdings nur. Kein Schütteln oder ähnliches.... passiert ist im Verhältniss nicht viel. Der Kleine hatte ein Loch im Kopf oben welches aber nicht durch die Schädeldecke ging. Im Nachhinein war der Dicke echt noch vorsichtig.
    Ich weiss jetzt er kommt mit Kleinsthunden gar nicht aus. Damals war er jung, keine 2 Jahre alt. Aber alleine wegen den Grössenverhältnissen lasse ich meinen nicht zu solch kleinen Hunden. Ob dann das Jagdverhalten durchkommt oder ob zu doll gespielt wird und der Dicke den Kleinen aus versehen plattwalzt ist mir dann egal. Keinen Kontakt von uns aus mehr.
    Dazu muss ich sagen, dass es sehr schwer ist als Grosshundebesitzer Kontakt zu kleinen Hunden aufzunehmen. Selbst als der Dicke noch Welpe war. Denn entweder sind die Kleinen angstkläffer/beisser, nicht sozialisiert, aggressiv oder die Halter haben totale Angst.....denn die Meinung das ein kleiner Hund nicht erzogen werden muss und mehr Accessoire ist als Hund ist doch leider noch weit verbreitet.

    Wir haben hier auch ein kleines eingezäuntes Freilaufgebiet. Viele die dieses nutzen fahren mit dem Auto vor, trinken dort ihren Kaffee und Quatschen.... das war dann aber auch alles was der Hund bekommt. Es gab schon viele böse Beissereien dort. Auch wegen Ressourcen....es wird Bällchen geworfen, Stöckchen gespielt..... :hilfe: und die Wiese ist wirklich nicht gross.
    Ich gehe nur dort drauf wenn keiner da ist oder ein Hund denn ich kenne oder wo ich mich mit den Besitzern absprechen kann. Wenn kleine Hund da sind gehe ich wieder.
    Sowas würde ich mir generell wünschen. Das auch ein Kleinhundehalter nicht wie selbstverständlich solche Flächen betritt wenn dort gerade mehr grosse Hunde sind und andersrum auch. Dann muss man sich spontan absprechen und vielleicht noch mal kurz so spazieren gehen bis die Wiese frei ist.

    Aber da muss man an den gesunden Menschenverstand eines Einzelnen appelieren, Vorschriften über die Nutzung solcher Flächen bringen da glaube ich nur wenig.

    lg

  • Mein Hund ist ja nu auch nicht der Größte mit seinen 7,5kg.

    Früher war er offen für alle Hunde und hat sich über jeden gefreut, hat auch nie gequitscht. Zu unbekannten Riesen durfte er nicht zum spielen, denn Rippen sind sehr schnell gebrochen, wenn 65kg drüber rollen. Er kannte jedoch einen Berner x Neufundländer mit dem wir gelegentlich spazieren waren und einen Leonberger in der Hundeschule, der sich von den kleineren alles gefallen lies.

    Seitdem er vor 2 Monaten heftig von einem Schäferhund 2x gebissen wurde, bekommt er bei Hunden die größer sind als er Panik und versucht auch schreiend weg zu rennen (ist unter anderem deshalb fast nur noch an der Leine, damit er nicht in Panik auf die Straße rennt). Ignorieren die "Großen" ihn und sitzen einfach beim HH und man unterhält sich, setzt er sich ganz ruhig hin und das fast immer mit dem Rücken zum andren Hund.

    Er ist also jetzt unsicher nach dem "Überfall" und wird dadurch angegangen. Es ist schlimm mit anzusehen, Hunde die früher einfach an ihm vorbei gegangen sind, versuchen nun ihn zu packen, wodurch seine Unsicherheit noch größer wird und noch mehr "drauf wollen" (ein Teufelskreis).

    Das Problem ist in einer vorstädtischen Gegend, dass alles zu anonym ist. Hier lassen die Leute ihre Hunde einfach ohne Leine laufen und wenn man sie bittet ihre anzuleinen kommt meistens: nö der tut ja nix... und danach: das hat er ja noch nie gemacht. Ich muss mich anpöbeln lassen, weil ich weiß was passieren wird.

    Die Leute machen sich nicht klar, dass ein Labbi (als Beispiel) mal eben das 4-fache von meinem wiegt.
    Großen Hunden weichen wir aus so gut es geht. Zur Not habe ich Wasser und seit dem Beissvorfall auch Pfefferspray dabei.

    Sehr interessant hier ist zu sehen: ist der Hund von HH A der größere und auf jedenfall überlegen kommt der Satz: Die regeln das schon unter sich. Ist der Hund aber bei einem anderenTreffen der unterlegene wird groß gebrüllt der andere soll seinen Hund wegnehmen. Es ist schlimm.

    Meiner darf seit neuestem nur noch Kontakt zu ungefähr gleichgroßen haben bzw will auch nur noch diesen außer bei Hunden die er schon lange kennt, die mag er trotzdem noch.

    So siehts aus dem Blickwinkel eines relativen Kleinhundehalter aus.

    Edit: Es gibt Länder, die die Freilauffläche unterteilen. Ein großes Eingezäuntes Gebiet durch einen Zaun nochmals getrennt. Auf der einen Seite dürfen die Kleinen unter sich laufen auf der andren die Großen. Finde ich eine gute Idee, so ist das Risiko geringer.

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    Bei uns in der Welpen- und später Junghundegruppe haben die Hunde gelernt, dass panisch wegrennen keine gute Idee ist - von einem Althund. Mir ist aber schon klar, warum das nur selten auf dem Lehrplan steht. Erstens braucht man natürlich einen passenden Lehrmeister-Hund, aber entscheidend ist wohl, dass die Lektion unseren Vorstellungen von fair und gerecht widerspricht. Da wird so ein armer verängstigter Zwerg von andern Hunden gejagt, und was macht der Lehrmeister? Weist nicht etwas die Verfolger zurecht, sondern stürzt sich auf den Gejagten und stoppt ihn, wenn nötig sehr deutlich! Viele HH sind da erst mal völlig entsetzt, der arme Hund, wird von allen Seiten untergebuttert, man muss ihm doch Schutz bieten....

    Nun, damit ist es auch nicht getan, denn dem Kleinhund wird kein Alternativverhalten angeboten, was ihn letztendlich noch mehr verängstigen kann. So einfach ist das nicht. Wenn Du selbst einen Kleinhund hast, merkst du erst, wie schwierig das ist, denn Du möchtest ja nicht, dass er richtiggehend traumatisiert wird, indem er erfährt: egal, was ich mache, ich bekomme keinen Schutz. Damit kannst Du im Extremfall auch ein Flooding auslösen, ein sich ergeben und gebrochen werden, was dann noch schlimmer ist.

    Ich mache es hingegen so: erst schätze ich ein, wer uns da so begegnet und lasse den Kontakt so weit zu, dass sie es verkraften kann und das immer langsam. Dies hab ich dann mehr und mehr gesteigert. Aber niemals würde ich sie einem Hund aussetzen, der das 10-fache wiegt und sie jagt.

  • Lucy ist ja auch nicht gerade ein Riese. :D
    Spielt eigentlich generell nicht. Aber es gibt bei uns einen Rüden, in den ist sie heiß verliebt. Er ist ein richtiger Riese im Vergleich zu ihr. Aber er spielt sehr vorsichtig. Tut er ihr doch versehentlich mal weh, quieckt sie kurz und dann gehts langsamer weiter.
    Trotzdem steh ich daneben und pass höllisch auf, immer in der Hoffnung rechtzeitig zu erkennen und eingreifen zu können, sollte das Spiel kippen.

    Ich weiß nicht, ob man kleinen Hunden das quiecken abgewöhnen kann. Ich denke aber, wenn man es als HH schafft, dem kleinen Hund Sicherheit zu vermitteln, dann wird er auch nicht qieckend davon rennen.

  • Ich selbst habe auch keinen großen Hund (40 cm, 7,5 kg) und selbst sie neigt durch ihre stark ausgebildeten Triebe dazu, Kleinsthunde als Beute anzusehen, sodass ich auch mit meinem Kleinhund aufpassen muss, dass sie sich so nen Mini-Yorkie nicht als Opfer "auswählt". Somit ist sie auch mit sehr kleinen Welpen nicht kompatibel. Welpen in ihrer Größe sind allerdings kein Problem.

    Es sind also nicht immer nur Großhunde, auf die man im Umgang mit Kleinsthunden aufpassen muss und sollte. ;)

  • Ich habe auch einen Kleinsthund (4kg) der auch schon die kreischendquieckende Variante gewählt hat.
    Mittlerweile kann ich sie Gott sei Dank immer besser einschätzen, muss aber bei jedem Gassigang wo wir auf mehrere Hunde treffen (z.B. gestern an der Ostsee) mit vollster Konzentration dabei sein.
    Zur Zeit hat sie nicht wirklich Lust auf Rüden ( die ihr die meiste Zeit am Hintern hängen ) und wenn sie denen dreimal zu Verstehen gegeben hat das sie keinen Bock hat, klären wir das. Sie soll ja auch garnicht erst soweit kommen das beissen die Lösung sein kann.
    Richtig große und vorallem schwere Hunde sind tabu ... fertig, aus ... auch wenn man belächelt, bepöbelt und für dumm verkauft wird ( ooooh man, was ich mir schon anhören konnte )

    Erna hat ihre "Kumpels" unter denen auch große Hunde sind ... mehr braucht sie nicht. Wir entscheiden wer,was,wann und wo. Wir zeigen ihr auch das wir ab nem gewissen Punkt Dinge regeln.

    Zu den Tutnixen die unbedingt an meinem Hund beweisen sollen wie lieb sie doch sind sag ich mal wieder nix.

    Was bisher zu 100% immer ne schlechte Erfahrung war ... Hunde die sich schon von weitem hingelegt und angeschlichen haben ... da gibts auch kein Risiko mehr, da wird schnurrstracks vorbeigegangen.

    Ich hoffe ich komme nie nie nie niiiiiiiiiemals in so ein Situation (wo es um Leben und Tod geht) ich wüßte nicht wie ich reagieren würde ...

  • Balu ist jetzt ein Jahr alt und ein ziemlicher Wildfang. Mit anderen Hunden kommt er klar, er neigt eher zum Rückzug.
    Dennoch lasse ich ihn nicht mit kleinen Hunden spielen. Das ist mir schlichtweg zu gefährlich. Wenn der Dicke mal in Aktion ist, macht er schonmal Purzelbäume. Wenn ich mir nun vorstelle, das ein kleiner da nicht schnell genug aus Bahn kommt. Mein Riesenbaby walzt den doch Platt (er hat gut 40 kilo).....

    Allein aus dem Grund, ist "nur" Kontaktaufnahme an der Leine erlaubt.
    Allerdings bin ich schon öfter von Kleinhundebesitzern angepflaumt worden, warum mein Hund nicht zu ihren darf. Ich habe es den Leuten dann erklärt das ich kein Risiko eingehen möchte und fast alle verstehen das. Ausnahmen gibt es natürlich.

    Generell finde ich das Hunde beim Spiel immer kontrolliert sein sollten. Will sagen: kaffeeklatschende Muttis am Wegesrand, wenn Wauzis übers Feld semmeln und keinen interessierts was die da treiben, finde ich kontraproduktiv.
    Sieht man ja häufiger, zumindest bei uns in der Gegend. Ich habe schon oft gesehen, das das Spiel blitzartig gekippt ist. Beim letzten Mal habe ich eingegriffen und einen JRT aus einem Pulk größerer Hunde "befreit". Die Besitzerin hat nicht mal registriert das da was nicht stimmt. Erst als ich ihr das blutende, zitternde Etwas in die Hand gedrückt habe, hat sie reagiert. Mit den Worten:"was soll das.......oh Gott, was ist passiert.......das haben die doch noch nie gemacht!"
    Drei Tage später, war die Dame mit den gleichen Hunden nebst Besitzern wieder unterwegs und der JRT hat sich nicht getraut von ihrem Bein zu weichen........... :headbash:


    Ich habe mit Balu Impulskontrolle gemacht bis es uns zu den Ohren rauskam. Das hat super geholfen, was den Jagdtrieb angeht (er sieht Reh, guckt mich an, ich sage "lass liegen", er geht weiter). ABER: bei Hundebegegnungen meldet er sich ab. Anspracheresistent, voll abgedreht und nicht bereit auch nur einen mm nachzugeben. Da bin ich in der Verantwortung.

    Aber wie soll man die Problematik langfristig beheben, wenn so viele "mein Hund hat das aber noch nie gemacht" in der Gegend rumrennen? Maulkorbpflicht in Auslaufgebieten? Wäre vielleicht eine Lösung. Zumindest wäre dann das Risiko gering das sich so schreckliche Dinge wiederholen.

    An die Vernunft der Hundehalter zu appelieren ist Kampf gegen Windmühlen.......

    LG
    Andrea

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    Ich weiß nicht, ob man kleinen Hunden das quiecken abgewöhnen kann. Ich denke aber, wenn man es als HH schafft, dem kleinen Hund Sicherheit zu vermitteln, dann wird er auch nicht qieckend davon rennen.

    Man kann natürlich "ungünstiges" Verhalten unterbrechen/verhindern und eines "heranziehen", dass für die Situation besser ist, der Hund muss therotisch nur sooft (hintereinander) in dem neuen Verhalten (durch andere Hunde) bestätigt werden, dass er das "falsche" Verhalten komplett ablegt und das Neue auch als besser für sich selbst empfindet.

    Es ist aber auch die Frage was für den individuellen Hund vom Halter her sinnvoller ist. Hab ich nen gegenrell ängstlichen Hund, schütze ICH ihn damit er Vertrauen zu mir bekommt und im Notfall zu mir rennt, habe ich nen Hund der aber ansonsten völlig okay ist und vielleicht nur eine einzige blöde Situation erlebt hat, stelle ich mich nicht schützend vor ihn, sondern lasse ihn ruhige Situationen (durch Management) erleben.

    Generell bin ich aber dann auch ein Freund von Kamera und drittem, kompetenten Menschen :D

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    Nun, damit ist es auch nicht getan, denn dem Kleinhund wird kein Alternativverhalten angeboten, was ihn letztendlich noch mehr verängstigen kann. So einfach ist das nicht. Wenn Du selbst einen Kleinhund hast, merkst du erst, wie schwierig das ist, denn Du möchtest ja nicht, dass er richtiggehend traumatisiert wird, indem er erfährt: egal, was ich mache, ich bekomme keinen Schutz. Damit kannst Du im Extremfall auch ein Flooding auslösen, ein sich ergeben und gebrochen werden, was dann noch schlimmer ist.


    Aber natürlich gibt es ein Alternativverhalten, der Hund kann sich ja nicht "nicht-verhalten". Er stoppt, statt zu rennen, nimmt Kommunikation auf zu den Verfolgern, macht dadurch klar, dass er ein Hund ist und kein Hase. Ich habe es funktionieren sehen, bei mehreren Hunden, auch bei notorischen "Hasen". Es reicht dann später ein angedeutetes Weg abschneiden (kann auch der Mensch machen), um den Hasen zu stoppen, noch später dreht er sich gleich selbständig um, wenn es ihm zuviel wird, kommuniziert dies, geht eventuell weg zum Besitzer - er hat gelernt, dass dies die bessere Lösung ist als wegrasen. Muss übrigens nicht immer ein Kleinhund sein, auch Welpen/Junghunde grösserer Rassen können sich die Hasenrolle angewöhnen, wenn sie Erfolg haben damit.

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