Wie den Hund "bestrafen"?
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Nochmal zur Anzahl der Wiederholungen:
Sitz und Platz sind ja relativ einfache Kommandos, da es natürliche Verhaltensweisen sind, die der Hund auch so ausführt. Er muss also nur noch lernen, sie auf ein bestimmtes Geräusch (das Kommando) hin auszuführen.
Sehr viel komplexer ist da schon das "Nicht-Jagen" - erstmal völlig unnatürlich und dazu noch hochkomplex. Bis der Hund DAS drinhat, braucht es schon eine Menge an Wiederholungen in unterschiedlichen Situationen.
Also die Zahl 6000 würde ich jetzt nicht als Gesetz nehmen.
(mir schwirrt sowas von 2000 Wiederholungen im Kopf herum, ohne das jetzt belegen zu können). Wobei es immer auch noch vom jeweiligen Hund, seiner speziellen Trieblage, seinem WTP und seiner intrinsischen Motivation abhängt.
LG -
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Ah, das meinte ich hier... ^^
Aber überlegt doch mal, grad am Anfang! 2 Übungseinheiten pro Tag â 8-9 Wiederholungen, da kommt man im Jahr dann auf die 6000.
Nur glaube ich das die meisten Hunde für die Grundbegriffe nicht soviel Zeit brauchen, allerdings hat Satoo das ja nun gut beschrieben: Jer schwieriger/komplexer etwas ist, desto länger braucht man/Hund zum wirklich verinnerlichen.Und ich muss sagen, ich kannte einen Hund der nichtmal nach 6000 Wiederholungen wußte was man von ihm wollte... Aber Blümchen war auch ein selten doofer Hund, der hätte jede Streberklasse runtergezogen.
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Zitat
Wisst ihr eigentlich was 6000 Wiederholungen sind???
.aber mehrere Tausend...in welchem Fachbuch steht das bitte?Lege dich/legt euch doch bitte nicht auf die Zahl "6000" fest.
Da könnte auch 60 oder 600 oder 150 stehen, das soll doch nur zum Ausdruck bringen, dass das Erlernen von Kommandos vielfache Wiederholungen, in versch. Situationen, beinhalten sollte.
Macht doch jetzt nicht so eine Geschichte um die "6000", zieht ein paar Nullen ab. -
Die Zahl der Widerholungen hängt auch stark ab mit der Schwierigkeit des Kommandos, mit der Körpersprache des Halters und mit dem Timing. Wenn ich einem Hund das "sitz" vermittele und ich selber immer in der Hocke dabei bleibe, wird es für ihn mehr Widerholungen brauchen, als wenn ich es im stehen beibringe, weil ihm die Körpersprache klarer ist. Wenn ich das "platz" bestätige nachdem der Hund schon 5 Sekunden liegt, wird er seine 6.000 Widerholungen brauchen bis er begreift, dass ich einfach ein Spätzünder bin. Timing ist wichtig ...
Habe ich einen extrem jagdorientierten Hund brauche ich mehr Widerholungen im Training als, wenn ich ihm ein Sitz beibringen möchte, usw. usw ... da braucht man sich doch gar nicht so drauf versteifen.
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Na ja, die Zahl ist doch eigentlich relativ egal.
Wenn ich schreibe, dass es bis zu 100 Übungs-Stunden dauern kann, bis man die Fahrprüfung erfolgreich ablegt, dann freut sich jeder ein Loch in den Bauch wenn er es schneller schafft, aber andererseits gibt er auch nicht so schnell auf wenn er doch länger braucht.
Ich denke das ist der Sinn, nicht die Zahl an sich
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Also erstmal Danke für eure Antworten!
Besonderen Dank an Saato für die ausführliche Beschreibung der Konditionierung!Mir ist klar geworden, dass ich wohl nur geglaubt habe, dass mein Hund die von mir gewünschten Kommandos beherrscht. Er kennt sie wohl und weiß auch was ich von ihm einfordere - aber von dem Automatismus sind wir doch weit entfernt.
Zu Sitz: Gerade dieses Kommando stellt er immer wieder in Frage. In erster Linie seit das Wetter schlechter geworden ist und der Boden halt häufig nass... Dennoch denke ich, dass ich darauf keine Rücksicht nehmen sollte. Kommandos müssen doch auch bei Mistwetter sitzen, oder? Ich werde mir angewöhnen, es wieder intensiver (insbesondere zu Hause) zu trainieren und es in den unmöglichsten Situationen (also wenn er überhaupt nicht damit rechnet) abzufragen...
Zu "Hier": Auch dieses Kommando kennt er und führt es absolut zuverlässig aus, sofern wir allein auf weiter Flur sind. Sobald Menschen oder gar andere Hunde dabei sind schaltet er auf Durchzug. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich in genau den Situationen so interessant machen kann, dass er mich der Option "Menschen begrüßen" (will ich überhaupt nicht, weil er dann nicht nur freudig wedelt sonder stürmisch wird) und "mit Kumpels spielen" vorzieht.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich will ihn nicht von Menschen oder Hunden fernhalten. Ich will lediglich, dass er bei mir bleibt, bis ich die Situation gecheckt habe und Mensch bzw. Tier als ungefährlich bzw. in Ordnung einstufen konnte.
"Hier" ist halt das Kommando, was mir am allerwichtigsten ist. Die nächste Straße ist immer zu nah, überall sind Radfahrer, Jogger, kleine Kinder, ...
Und eben bei diesem Kommando komme ich nicht weiter... Wie gesagt, wir sind allein - alles super! Fremde Reize - garnix super... Was soll ich tun, wenn er zum Hundekumpel rennt, obwohl ich "Hier" gefordert hab? Hinterher rennen, wortlos anleinen, Spiel unterbrechen und gehen? Aber dann lernt er doch unter Umständen nur: Oh, jetzt muss ich mich besonders beeilen, gleich ist sie da, dann ist das Spiel vorbei...
Das wäre doch kontraproduktiv!
Oder soll ich ihn direkt anleinen, wenn ich einen anderen Hund / Mensch sehe? Ab wann könnte ich ihn dann (versuchsweise) wieder ableinen... ?Sorry für das lange Geschreibsel, aber ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Gestern ist er nämlich im Freilauf beim Spiel mit einem anderen nicht gekommen, als ich gerufen habe. Blöderweise kam ein angeleinter, unfreundlicher Hund um die Ecke. Cooper sah ihn als potentiellen Spielkameraden und ist auf ihn zugehüpft - wollte zum Spielen animieren. Der andere Hund wollte ihn aber viel lieber frühstücken... Jetzt hat er einen Ratsch in der Nase (nicht wild aber immerhin) und ich mach mir Vorwürfe, weil ich nicht weiß, ob ich ihn unter diesen Umständen überhaupt noch von der Leine lassen soll... Andererseits kann ich es dann ja auch nicht mit ihm üben...Komme mir vor, als ob das mein erster Hund ist - ich frag mich, wie ich das früher gemacht hab...
Ich sag mal Danke und liebe Grüße
CoopersGirl -
Seit wann lernt man Autofahren oder Schnürsenkel binden durch Konditionierung
Solche Vorgänge laufen irgendwann durhs Rückenmark ab, daher automatisch, ebenso wie das Laufen oder Sportarten bei denen solche ebstimmten bewegungsabläufe Routinen werden- oder das SPie,len eines Musikinstrumentes...sowas läuft aber nicht über Konditionierung, sondern Lernen durch Erfahrung, Modelllernen etc.
Wir lernen ja nicht ausschließlich über Konditionierung...dann wären wir ja doch nur Instinktgesteuerte Roboter -
Man sollte schon wissen, wo die Unterschiede zwischen klassischer und operanter/instrumenteller Konditionierung liegen.
Über das Rückenmark verläuft lediglich die Konditionierung von Reflexen, belegt durch Pawlow, der den Speichelfluss mit Glockenton kombiniert hat. Das gilt für alle Reflexe und nennt sich klassische Konditionierung.Thorndike, Skinner und andere haben zusätzlich herausgefunden, dass jedes zufällige Verhalten zusammen mit einem Reiz so gelernt werden können, dass schließlich das gewünschte Verhalten immer gezeigt wird, wenn der Reiz wahrgenommen wird. Die Verarbeitung des Reizes verläuft jetzt aber nicht mehr über das Rückenmark, da kein Reflex. Das ist der Bereich der operanten/instrumentellen Konditionierung, die im Erlernen von Handlungsschritten im Leben eine wichtige Rolle, auch bei uns Menschen, spielt.
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Aber mal zurück zum Thema:
Eventuell solltest du das Thema "Abruf von anderen Hunden" von einer anderen Seite aufbauen. Viele Hundehalter gehen so vor, dass sie dem Hund erstmal beibringen, unter welchen Bedingungen er zu anderen Hunden hin darf. So wird der Reiz "Hund" nicht sofort mit dem Verhalten "lospreschen" kombiniert, sondern mit zum Beispiel sich neben den Halter setzen, den Halter anschauen, auf das Lossignal warten. Wenn man so vorgeht, kannst du die Zwischenschritte absichern und positiv erarbeiten, was für den Lernprozess von großem Vorteil ist. -
Ok, die Idee find ich gut und leuchtet mir ein. Bedeutet aber, er ist generell an der Leine...
Ohne Leine ist er in der Regel nicht weiter als 10 Schritte von mir entfernt - wenn er allerdings einen anderen sieht, dann rennt er hin. Insofern würde ich ihn dann auch u. U. nicht "kriegen". Oder mach ichs mir jetzt zu kompliziert?Ich versuchs bei der Runde gleich mal - hoffentlich treffen wir einen Hundekumpel.
Ist es eigentlich Nachteilig, wenn ich bei unseren Runden keine Leckerlis dabei habe? Die gibt's meist nur auf dem Hundeplatz... Ich mein, ich lob ihn ja. Ist nur loben (mit streicheln) evtl. bei der täglichen Runde zu wenig?
Hab halt Angst, dass er nur wegen Leckerlis das Kommando ausführt... -
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