Die Ausschlussdiät - Infos und persönliche Erfahrungen

  • Nun bin ich grundsätzlich Allesfütterer, was das Thema Ausschlussdiät nicht einfacher macht. Er hat nahezu jedes Fleisch schonmal gegessen :/


    Hier meine absolut unquantifizierbare, persönliche Erfahrung und Handhabung bei derartigen Dingen: ich verstehe zwar, weshalb man einem Hund eine Fleischsorte geben sollte, die er noch nie hatte, das bringt aber alles nichts, wenn er dann genau auf diese Fleischsorte ebenfalls reagiert. Ausserdem wissen wir zum Beispiel, dass Welpen häufig das vertragen, was ihre Mutter gefressen hat. Ich mache deshalb mit 'schwierigen' Hunden häufig die 'Express-Ausschlussdiät' durch:


    Weil ich aus diversen Gründen auch kein Fan von Exotenfleisch bin, füttere ich erst einmal einfach schön pampig gekochten Reis (ohne auch nur die geringsten Zusätze und nur mit Wasser) oder - falls das nicht vertragen wird - Kartoffelpüree. Die Idee ist, dass der Darm sich beruhigt und nur mit einer Komponente (die in ihrer eigenen chemischen Zusammensetzung schon komplex genug ist) abfinden muss. Der Hund kriegt keine Leckerli und erhält keine Gelegenheit irgend etwas anderes zu fressen. Ziel ist, die Verdauung innerhalb von etwa 24 Stunden zu stabilisieren, so dass sie vernünftig arbeiten kann.


    Wenn der Hund nach nicht früher als 24 Stunden (während deren er selbstverständlich zu seinen Hauptmalzeiten wieder nur Reis bzw. Kartoffeln erhält) während dieser Zeit nun wieder akzeptablen Kot abgesetzt hat und munter scheint, füge ich Fleisch oder ein Gemüse hinzu. Auch hier achte ich darauf, dass es 'pures' Fleisch einer einzigen Sorte ist. Ich koche es gerne, man kann es sicher aber auch roh reichen wenn der Hund es kennt. Das darf - bei mir - ruhig eine bekannte Fleischsorte sein. Wenn das klappt und nach 24 Stunden wiederum keinerlei Auffälligkeiten auftreten, füge ich eine (einzige!) Gemüse oder Früchtekomponente hinzu. Wird das alles vertragen, mache ich einen Schritt weiter. Sehr gut bewährt hat es sich, dabei wirklich ausführlich und vor allem ehrlich Tagebuch zu führen, damit man auch später noch weiss, was wie gut, wann und wie lange vertragen wurde.


    Ziel ist, dass ich innerhalb von relativ kurzer Zeit (eine, oder zwei Wochen) eine Diät finde, die den Hund mit allem Wichtigen versorgt und dann darauf aufbauen kann. Wegen den paar Tagen wird der Hund, sofern er keine anderen Probleme hat, nicht gleich wegen Mangelernährung eingehen.


    Wird eine neue Komponente nicht vertragen, probiere ich nicht weiter, sondern mache einen Schritt zurück und füttere wieder nur die bekannten Komponenten, bis die Verdauung sich wieder stablisiert hat. Ist für 12 Stunden nichts auffällig, mache ich, wenn nötig, mit einer neuen Komponente weiter.


    Fertigfutter enthalten oft noch Stoffe, die nicht angegeben sind oder werden. Kann auch gut sein, dass der Hund mit den Produkten nicht auskommt, die ein gewisses Verfahren, das bei der Futterherstellung angewandt wird, mit sich bringt.

  • Vielen Dank schonmal für Eure Antworten. Da es Dexter trotz der Ohrenentzündung ja ansonsten gut geht, habe ich beschlossen, jetzt erstmal den nächsten Kontrolltermin beim TA am kommenden Dienstag abzuwarten, ob sich da was getan hat. Sprich, ob die Entzündung besser geworden ist.


    Diese Ausschlussdiät ist ja, egal wie man das angeht echt ne Herausforderung, die ich zwar nicht scheue, die aber auch nicht sein muss, wenn die Entzündung nicht von einer Futtermittelallergie kommt.
    Sollte sich am Dienstag, nach 11 Tagen täglicher Behandlung, zeigen, das überhaupt keine Besserung eingetreten ist und auch keine anderen Erreger für die Entzündung verantwortlich sind (das Ergebnis der Probe sollte dann vorliegen), werde ich die Diät definitiv in Angriff nehmen.

  • Hmmm, hatten wir nicht irgendwann auch mal einen Allergiker-Thread? :ka:


    Ich habe nämlich eine kleine Zwischeninfo loszuwerden ;)


    Wie viele hier wissen, verträgt Maja so gut wie nichts. Und weil irgendwann auch die Ausprobiererei der Ausschlussdiät mit den ständigen Misserfolgen ziemlich an Majas Substanz ging, sind die behandelnden Tierärzte und ich so verblieben, dass wir dann eben einfach nicht mehr weiterprobieren und eine Mangelernährung in Kauf nehmen. Nach vielen Jahren, in denen Maja nun damit so ganz gut klargekommen ist, mussten wir im Sommer dann doch irgendwie tätig werden, weil die Madame einen massiven Vitamin-B12-Mangel hatte und sehr vermutlich daraus resultierend eine schöne Darmentzündung.


    Und da kam meine TÄ auf die Idee, dann ggf. doch nochmal ein entsprechendes Supplement zu versuchen, das Maja zumindest mit den wichtigsten Dingen versorgt. Ich hab da ja quasi lange nach gesucht, jedoch nichts gefunden, was sie vertragen hätte. Bislang. Es sieht momentan ziemlich gut aus, dass die Madame, das Multi Vital h.a. von astoral gut verträgt. Wenn das so bleibt, würde das mein Fütterungsdilemma, mit dem ich mich irgendwie schon abgefunden hatte, irgendwie deutlich lindern.
    Und nein, ich verstehe nicht wirklich, warum der Hund, der früher nichtmal auf Calciumcarbonat wirklich klarkam, auf einmal einen Futterzusatz verträgt, der zu großen Teilen daraus besteht... Aaaaber, es soll mir recht sein.


    Keine Ahnung, ob das hier überhaupt noch jemand als Info brauchen kann, ich finde eigentlich auch, dass es in einem allgemeinen Allergiker-Thread besser aufgehoben wäre als hier bei den Ausschlussdiätlern, aber wenn sich doch mal jemand von den Allergikerhundbesitzern in der Situation befindet, nach einem Futtersupplement zu suchen, das speziell für selbst zubereitete Nahrung gedacht ist und zumindest einige BEdürfnisse von Allergikern berücksichtigt, wäre das nun momentan definitiv meine erste Empfehlung =)

  • Huhu,


    schön, dass du ein Supplement gefunden hast, das Maja verträgt. :bindafür:
    Ebby verträgt das leider nicht, seltsamerweise aber das Exclusion Schwein und Erbse so halbwegs (Schwein ist natürlich wegen den aus der chronischen Borreliose resultierenden ständigen Gelenkentzündungen nicht der Brüller)... Versteh einer Allergiker... :roll:

  • Ich finde das zeigt mal wieder, dass man bei Allergikern garnicht immer so sehr auf die Inhaltsstoffe vertrauen kann wie man meint. Ausprobieren ist da manchmal echt lehrreicher. Unsser Barney frisst seit ein paar Tagen nun Wolfsblut Trockenfutter. Das, wovon so viele bei einem Futtermittelallergiker abraten aufgrund der vielen verschiedenen Inhaltsstoffe, da seien so viele Kräuter drin. Normalerweiese erbricht unser Barney sehr viele Futtersorten. Aber in dem Fall kann ich sagen, sind die diversen Kräuter offensichtlich besser verträglich als allgemein bekannt. Also, im Zweifel immer ausprobieren.


  • Und nein, ich verstehe nicht wirklich, warum der Hund, der früher nichtmal auf Calciumcarbonat wirklich klarkam, auf einmal einen Futterzusatz verträgt, der zu großen Teilen daraus besteht... Aaaaber, es soll mir recht sein.

    Ihr habt Hund mit Kalk/Kreide gefüttert?

  • Hallo ihr Lieben,


    wir werden nun auch eine Ausschlussdiät in Angriff nehmen müssen, daher forste ich mich gerade quer durchs Thema.


    Aktuell ist Brian wegen akuter Problematik in tierärztlicher Behandlung und bekommt jetzt noch eine Woche Antibiotika. Futtertechnisch sind wir bei klassischer Schonkost, Reis mit ein wenig Hühnchen. Wird mäßig vertragen.
    Mir stellt sich nun die Frage, wann der beste Einstiegspunkt für eine Ausschlussdiät wäre. Quasi sofort, oder nach der Antibiotikagabe, oder vielleicht erstnochmal Darmasanierung und dann anfangen... Was habt ihr da so für Erfahrungen?

  • So, mal ein kleines Update nach einer Woche, auch später für mich zum Nachvollziehen.


    Brian bekommt jetzt seit letzter Woche Freitag nur noch Pferd und Buchweizen. Die ersten Tage hat er nur mit viel gutem Zureden gefressen, ich vermute da war der Magen noch arg gereizt vom Antibiotikum. Jetzt frisst er wieder begeistert wie eh und je.
    Ohren wie gehabt, Juckreiz ist weiterhin vorhanden, seit ein paar Tagen auch vermehrt an den Augen. Heute hatte er dann rechts ein leichtes Matschauge und es scheint sich eine leichte Brille zu bilden.
    Mal schauen, ob das mit dem Futter zusammen hängt, oder ob er vielleicht nur Zug bekommen hat.

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