Andere Hunde und Frauchen ist vergessen

  • Hallo!

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Mein Hund Simba (2J.) ist ein ganz lieber, verschmuster Wuffi (von Geburt an mit der Flasche großgezogen worden).
    Er hört aufs Wort, auch wenn wir unangeleint Gassi gehen. Da rennt er immer ein Stückchen vor, wartet bis ich auf seiner Höhe bin und geht dann wieder ein Stück voraus. Rufe ich ihn zu mir, kommt er auch zurück, vorallem wenn ich mich auf "Augenhöhe" befinde, mich also hinhocke und ihn angucke.

    Nun ist es aber so, dass er, sobald er einen Hund nur wittert (ich sehe diesen meist noch nicht mal) direkt hinstürmt. Jedes AUS! oder NEIN! wird einfach überhört. Auch wenn ich leckerchen dabei habe (und er liebt leckerchen) interessieren diese ihn eher weniger, wenn ich ihn damit "belohnen" will, wenn er zurück kommt / zurück kommen würde.
    Ist Simba an der Leine (was er meistens ist), dann fiept er wie verrückt wenn er die anderen Hunde wahrnimmt. Anfangs hat er stark an der Leine gezogen, was ich ihm abgewöhnen konnte. Durch konsequentes Vorbeigehen merkte er, das ziehen nichts bringt. Aber das Heulen, das ist total laut und unangenehm. Abgeleint hat er natürlich die Chance und rennt hin, nur an der Leine rennt er trotz Heulen dran vorbei.

    Die Frage ist nun, wie könnte ich es ihm abgewöhnen? Wie kann ich es hinkriegen, dass andere Hunde ihm "egal" sind?
    Das Problem an Simba ist, er ist absolut stur. Wenn man ihm was beibringen will, was zb mit Zurückziehen zu tun hat (mir wurde zb gesagt, ich soll mit schleppleine üben und ihn zurück zu mir ziehen, wenn andere hunde kommen) nimmt er nicht an. Das kann man 100000 mal üben, er wird und wird es nicht ändern.

    Danke schon mal für alle Antworten.

  • Zitat

    Das Problem an Simba ist, er ist absolut stur. Wenn man ihm was beibringen will, was zb mit Zurückziehen zu tun hat (mir wurde zb gesagt, ich soll mit schleppleine üben und ihn zurück zu mir ziehen, wenn andere hunde kommen) nimmt er nicht an. Das kann man 100000 mal üben, er wird und wird es nicht ändern.

    So wird das auch nix.
    Ziel sollte es sein, dass er sich aktiv zurück nimmt und dafür belohnt werden kann, und nicht, dass er zurückgezogen wird.

    Dafür gibt es im Alltag tausend Gelegenheiten. Im Prinzip eine Frage des Timings.

  • Zitat

    So wird das auch nix.
    Ziel sollte es sein, dass er sich aktiv zurück nimmt und dafür belohnt werden kann, und nicht, dass er zurückgezogen wird.

    Dafür gibt es im Alltag tausend Gelegenheiten. Im Prinzip eine Frage des Timings.

    Darum frage ich ja, wie ich das denn hinkriegen soll? Dass das mit dem Zurückziehen eine Blöde Idee ist, wusste ich ja schon. Nur wird es nichts bringen, an der Schleppleine ihn zurück zu rufen, denn er wird nicht kommen auch nicht mit Leckerchen. Daher die Frage, wie ich das anstellen soll?

  • Zitat

    Die Frage ist nun, wie könnte ich es ihm abgewöhnen? Wie kann ich es hinkriegen, dass andere Hunde ihm "egal" sind?


    Das sollte gar nicht das Ziel sein.
    Ziel sollte sein, dass dein Hund lernt, dich ernst zu nehmen und dass du lernst, ihm eine Grenze aufzuzeigen, die er verseht und dann im besten Falle einhalten kann.

    Dein Hund soll lernen, sich an dir zu orientieren und nicht eigenmächtig zu entscheiden und seine Impulse zu kontrollieren.
    Also darf er zunächst keine Gelegenheit mehr bekommen, selbständig irgendwohin zu gelangen.
    Du solltest üben, Situationen zu managen , so dass es nicht mehr zu Fehlverhalten kommt.

  • Danke für deine Antworten :-)
    Ja ich will es gerne mit ihm üben. Nur war er in der gesamten Erziehung relativ einfach und ich habe keine Ahnung wie genau ich es bei diesem "großen" problem anstellen soll, dass er in diesem Moment auf mich hört (wie gesagt, ist kein Hund in Sicht hört er ohne Probleme auf mich).
    Ich hab keine Ahnung, durch welche Mittel oder durch welche Art von Training ich es hinkriege, dass er in so einem Moment abrufbar ist.

    "Du solltest üben, Situationen zu managen , so dass es nicht mehr zu Fehlverhalten kommt."

    Weiß nur leider nicht, wie das geht? :( Was würdest du empfehlen?

  • Hallo,
    das Problem kenne ich auch sehr gut.
    Ich habe mich in Situationen in denen andere Hunde in unser Blickfeld kamen versucht interessanter zu machen als die Hunde. Klingt komisch, aber ich habe dann angefangen am Wegesrand Leckerchen zu suchen, ich habe gebuddelt und gequiekt vor Freude. Hunde sind von Natur aus sehr neugierig, Balu hat erstmal komisch geguckt und ist dann zu mir gerannt und hat mitgebuddelt und mitgesucht. Der andere Hund war vergessen. O.K. die HH ist kopfschüttelt und kichernd mit ihrem Hund an mir vorbei, aber egal, hat ja funktioniert :ops: .
    Ich habe das Wort "Schau" mit dem Spiel verknüpft und so konditioniert. Mittlerweile reagiert er sofort wenn ich es sage und sieht mich an. Wenn wir an den Hunden vorbei sind fange ich ein kleines Spiel mit ihm an. Ich verlängere im Moment die Wartezeit bis zum Spiel um es langsam auszuschleichen. Aber andere Hunde sind nur noch bedingt interessant. Er darf natürlich auch ab und zu mit anderen Hunden spielen. Ganz unterbinden würde ich das nicht. Aber er geht nicht mehr einfach so auf andere los. Wir trainieren das jetzt seit ca.1 Monat. Ich habe am Anfang die Schleppleine drangemacht um ihn notfalls zu stoppen. Aber beim ersten Anzeichen das ein Hund kommt, habe ich mein Programm durchgezogen, und es hat gut geklappt sodass die Schlepp nicht zum Einsatz kam.
    Versuch das doch mal. Im schlimmsten Fall klappt es vielleicht nicht, aber ihr habt riesig Spass beim Spielen. :D

    LG
    Andrea

  • Zitat

    Ich habe mich in Situationen in denen andere Hunde in unser Blickfeld kamen versucht interessanter zu machen als die Hunde. Klingt komisch, aber ich habe dann angefangen am Wegesrand Leckerchen zu suchen, ich habe gebuddelt und gequiekt vor Freude.


    Das kann man versuchen, scheitert aber immer dann, wenn andere Hunde in der Individuellen Werteskala an erster Stelle stehen.

    Ich persönlich halte nichts davon in einen Wettstreit zu geraten, wer ist interessanter, der andere Hund oder ich?

    Mein Hund hat gelernt, dass ich über Hundebegegnungen entscheide, ausserdem hat er regelmässig Hundekontakt, d.h er kann es mal aushalten, einen anderen Hund NICHT zu begrüssen. Femde Hunde werden grundsätzlich erstmal in Ruhe gelassen, ausser man befindet sich im Freilauf.

    D.h der Hund weiss im Prinzip schon, dass er nicht derjenige ist, der entscheidet und DANN akzeptiert er es auch, wenn ich ruhig" nein, weiter" sage.

    Hat denn dein Hund genügend Kontakt zu Artgenossen?

  • Apropos interessant machen: So ähnlich hat es bei uns auch funktioniert. Man muss halt bereit sein, sich ein bisschen zum Affen zu machen -- nach der Weile grinsen die Leute schon, wenn sie einen sehen, aber was solls. :headbash:

    Und jede Gelegenheit nutzen, um Impulskontrolle zu üben. Beim Auflösen: Party!

  • Zitat


    Das kann man versuchen, scheitert aber immer dann, wenn andere Hunde in der Individuellen Werteskala an erster Stelle stehen.

    Ich persönlich halte nichts davon in einen Wettstreit zu geraten, wer ist interessanter, der andere Hund oder ich?

    Mein Hund hat gelernt, dass ich über Hundebegegnungen entscheide, ausserdem hat er regelmässig Hundekontakt, d.h er kann es mal aushalten, einen anderen Hund NICHT zu begrüssen. Femde Hunde werden grundsätzlich erstmal in Ruhe gelassen, ausser man befindet sich im Freilauf.

    D.h der Hund weiss im Prinzip schon, dass er nicht derjenige ist, der entscheidet und DANN akzeptiert er es auch, wenn ich ruhig" nein, weiter" sage.

    Hat denn dein Hund genügend Kontakt zu Artgenossen?

    Hallo Muecke,
    Das was du schreibst ist ja prinzipiell richtig? Aaaaber: wie hast du es deinem Hund beigebracht? Bei meinem funktioniert es so gut, warum soll ich es anders machen? Wir haben keinen Stress, ich bin gut drauf, Hund ist gut drauf und weh tut es auch keinem...so what? Er geht ja nicht selbstständig seiner Wege sondern befindet sich immer in meinem Dunstkreis. Er jagt z.b. auch nicht. Obwohl er ein Jagdhund ist. Wenn ein Reh oder anderes
    Getier unseren Weg kreuzt, fragt er und es reicht ein Nein damit er normal weitergeht. Insofern bin ich in der "individuellen Werteskala" schon recht weit oben.
    Das langfristige Ziel ist es natürlich ohne Kasperkram auszukommen, aber damit sich der Hund
    an mir orientiert, brauche ich seine Aufmerksamkeit, sonst rede ich nämlich nur in den Wald hinein. man muss ja seinen eigenen Weg finden. Die Threadstarterin wollte ja einige Anregungen wie sie es dem Hund beibringen kann und nicht was er darf und warum. Man kann es auf die Art versuchen die ich anwende oder auf eine andere, muss ja jeder für sich entscheiden was passt.
    Es wäre toll, wenn du hier mal schreibst, wie du es bei deinem Hund gemacht hast. Ich versuche gerne auch neue Wege zu gehen.
    Und zu den .hundekontakten: ja, meiner hat ausreichend Kontakt zu anderen Hunden, und wenn ich es erlaube darf er toben bis er schwarz wird. Und das auch regelmäßig und mit Hunden jeden Akters, Größe und Rasse.

    LG
    Andrea

  • Hallo!

    Ja also, das mit dem "interessanter machen" finde ich ist eine sehr gute idee. Leider funktioniert dies bei Simba nicht. Sobald er den Hund gesichtet oder gerochen hat (meist entdeckt er bevor ich ihn sehe) flitzt er los. Und mein Hund kann so schnell rennen, so schnell kann man nicht gucken. Sprich, ich kann einen Kopfstand machen oder nen ganzen Hundezirkus es interessiert ihn nicht. Habs echt schon versucht, auf das "was ist daa??" worauf er sonst ganz aufgeregt schaut wo ich hinzeige, wird einfach ignoriert. Spielzeuge, leckerlies, rumlaufen oder in die andere richtung gehen und so tun als wäre da was... nichts hat geholfen :( Um so peinlicher, wenn man sich da zum affen macht und rumspringt und der hund reagiert darauf kein stück, haha.

    Kontakt zu anderen Hunden hat Simba, mein Freund hat einen verspielten Corgi mit dem Simba jedes Wochenende bis jedes zweite rumtobt. Manchmal auf großflächigen Wiesen darf er auch mit anderen Artgenossen um die Wette flitzen. Das verbiete ich ihm nicht. Es dürfte eigentlich gar kein Highlight für ihn sein andere Hunde zu treffen, aber das scheint es dann doch bei ihm zu sein. Wobei er einige Hunde viel interessanter findet als andere, ich weiß aber nicht woran das liegt.

    Ich bin am überlegen mir eine Hundepfeife zuzulegen und ihn darauf zu konditionieren das ein Pfeifton heißt : es gibt was tolles bei Frauchen!
    Meint ihr das wäre für den Anfang vielleicht eine gute Alternative bzw Variation sich "interessant zu machen"?

    und ich muss der Andrea recht geben, mir bringt es leider nichts zu hören, was der Hund wie machen darf, ich brauche Ratschläge wie ich das umsetzen kann :(
    Mir wurde öfters vorgeworfen, mein Hund habe kein Respekt vor mir. Aber das sehe ich kein bisschen so. Denn wenn kein Hund in der nähe ist hört Simba wirklich aufs Wort und werde ich mal böse dann rutscht er ganz wehleidig auf dem Popo rum und schleimt danach nur noch rum (kommt an, will kuscheln, leckt meine Hände..). An der Leine reicht ein böses "Nein!" und er wendet den Blick vom anderen Hund ab. Aber dieses unangeleint sein, das nutzt er trotzdem aus.. und ich muss wissen WIE ich es ihm abgewöhnen kann.

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