Terrieristen
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Krambambuli -
8. September 2012 um 17:40 -
Geschlossen
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Ich hab monatelang jede Orientierung zu mir belohnt und dann langsam ausgeschlichen. Erst nur die Leckerli und weiter verbal gelobt, dann die Frequenz gesenkt. Ich lobe ihn heute noch ganz oft für einen Blick zu mir - aber das ist halt wieder genau der Punkt: Bin ich "bei ihm", läuft er nicht weg.
Ich glaube, durch das viele Beachten hast du dir das Problem unbewusst selbst gemacht.
Er ist es gewöhnt, dass sich immer alles um ihn dreht und du viel mit ihm kommunizierst und wenn das dann nicht so ist, macht er sein eigenes Ding.Das hatte ich bei meinem Dackelrüden auch geschafft. Den hab ich so erzogen wie es mir in der Hundeschule (damals dachte ich, so eine Hundeschule und deren Methoden wären sinnvoll) gesagt wurde, mit viel Leckerlies, alles belohnen, wenn er nach mir sieht usw. usw..
Und kaum hab ich mich nicht mit ihm "beschäftigt", hat er die Nase in den Boden gesteckt und ich war abgeschrieben und er weg wenn ich nicht aufgepasst habe. -
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Das hatte ich bei meinem Dackelrüden auch geschafft. Den hab ich so erzogen wie es mir in der Hundeschule (damals dachte ich, so eine Hundeschule und deren Methoden wären sinnvoll) gesagt wurde, mit viel Leckerlies, alles belohnen, wenn er nach mir sieht usw. usw..
Und kaum hab ich mich nicht mit ihm "beschäftigt", hat er die Nase in den Boden gesteckt und ich war abgeschrieben und er weg wenn ich nicht aufgepasst habe.Das will ich nicht mal ausschließen. Wobei ich natürlich damit angefangen hab, weil er immer stiften ging bzw. unendlich voraus lief.
Wie bist Du dagegen vorgegangen. Wurde es wieder besser?Bisher kam Felix immer so nach 5-10 Minuten zurück bei so einer "ich geh dann mal"-Tour. Da hatte er natürlich nichts jagdbares gefunden. Das würde eh alles verändern.
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"Wenn ich wirklich die Hoffnung hätte, dass er in 1-2 Jahren besser zu haben sein wird, würde mir das Durchhalten ja leichter fallen. Er hat schon innerhalb der letzten 12 Monate enorme Fortschritte gemacht. Früher hat er ja oft gar nicht gehört, inzwischen hört er - solange ich an ihm dran bleibe."
Es wird besser. Jetzt ist er wirklich gerade auf dem stressigsten Höhepunkt - zu erwachsen, um noch junghunde-abhängig zu sein, zu jung für Vernunft. Die kommt so mit 3-4 Jahren in wachsendem Maße - und wenn du zu anderen Hunden schon "Senior" sagst, wird ein Terrier langsam normal...
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Bei Benny wusste ich damals nicht, wie ich das lösen sollte, der hing dann die meiste Zeit an der Flexi.
Meine letzte Hündin lief ja auch immer so weit vor und nichts half, sie bei mir zu halten, außer ich rief sie alle 30sec zurück. Der Durchbruch kam als sie nur noch hinter, max. neben mir laufen durfte. Ab da hat sie sich an mir orientiert und das Jagdverhalten hatte ich so auch im Griff und ich konnte sogar unangeleint mit ihr an herumhüpfenden Feldhasen vorbei gehen. Sie konnte fast überall frei laufen und blieb auch so immer in meiner Nähe.
Da das so gut geklappt hatte, mache ich das mit meiner neuen Hündin genau so und es funktioniert genau so gut. Auch sie würde ewig weit vor laufen und dann hab ich sie nicht mehr unter Kontrolle. Ich kann schon unangeleint an Katzen vorbei gehen und auch bei Rebhühnern und bis jetzt 1x bei einem Feldhasen blieb sie auf Kommando bei mir.
Den starken Jagdtrieb hab ich so sehr gut unter Kontrolle und Sina kann viel frei laufen. Auch stürmt sie nicht einfach zu anderen Hunden.
Es gibt nur 2 Regeln. Mich nicht überholen und nicht ins Feld gehen, das hat sie schon sehr gut verinnerlicht, sodass ich i.d.R. keine Kommandos unterwegs brauche. -
"Aber er orientiert sich nur an mir, wenn er das für richtig hält und eben was zurückkommt."
Und ganz genau das ist das Hauptmerkmal eines Terriercharakters.
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"Aber er orientiert sich nur an mir, wenn er das für richtig hält und eben was zurückkommt."
Und ganz genau das ist das Hauptmerkmal eines Terriercharakters.
Das ist beim Dackel auch so.
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Ne, das meine ich eben nicht, dass du jede Orientierung zu dir belohnst und auf einer einzigen Strecke ihn machen lässt. Entweder er würde an der Leine laufen, ohne dass er beachtet wird oder er dürfte frei rumrennen, wie er mag, und er "kommt dann schon irgendwann". Also dass du einfach jegliche Beschäftigung und Bestätigung an ihn, jede Rückmeldung komplett lässt. Du bist quasi wie eine Boje, die ständig den Standort durchpiepst.
Er soll ja im Prinzip lernen, dass er auf euch achten soll und damit insgesamt weniger Aufmerksamkeit und Begrenzung von dir fordert. Also muss er auch die Möglichkeit kriegen zu lernen, selbst zu denken und Situationen einzuschätzen.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll wäre, ihn in der Beschäftigung und im Gehorsam noch höher zu schrauben. Du schreibst ja selbst, dass er schon sehr viel Aufmerksamkeit bekommt, gerade auch im Vergleich zu den Kindern.Ich weiß nicht, ob das so funktionieren würde, wir alle kennen Felix ja nur vom Lesen her. Ich kann mir aber vorstellen, dass es vielleicht helfen könnte, mal das Gegenteil auszuprobieren, wenn es aktuell nur gut läuft, wenn er im Gehorsam steht und ganz eng geführt wird, zumal du diese Art der Hundehaltung auch selbst anstrengend findest und nie so ganz zufrieden scheinst.
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Ist ja auch ein solitär arbeitender Erdhund, ich glaube, Rauhhaardackel sind sogar durch Terriereinkreuzung gezüchtet. Also unmittelbare Verwandtschaft!
Was Russells nur noch als Sonderausstattung haben, und was Felix gerade auslebt, ist das enorme Laufbedürfnis. Die mußten ja früher ihrer Meute gottweißwieweit über Stock & Stein folgen, bevor die eigentliche Arbeit auch nur anfing - entsprechend können und wollen die wetzen, vor allem eben im Jugendalter.
Von meinen Hündinnen hast du in Felix' Alter teilweise wirklich nur noch einen weißen Kondensstreifen gesehen, wenn die richtig abgingen - und das brauchten die einfach regelmäßig zum Glücklichsein.
Machte sie im Hundewald zwar hochbeliebt als Schrittmacher für unglaubliche Rennspiele, aber wenn sie das an der falschen Stelle einsetzten, hab ich oft genug dagestanden und mir geschworen, dass der nächste Hund wieder ein bequemer Großer wird...
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Jepp, Rauhaardackel entstanden durch Terriereinkreuzung.
Wenn Sina so dürfte wie sie wollte, wäre ich beim Gassi abgeschrieben und sie würde ihr eigenes Ding durchziehen, daher ist bei uns Gassi kein Austoben und Rennen wie sie will, sondern Bewegung mit Regeln.
Austoben kann sie sich mit mir im Garten oder wenn wir mal einen anderen kleinen Hund treffen und die Umgebung passt, dann darf sie mit dem flitzen, wobei ich das meist bald abbrechen muss weil Sina bald ein Jagdspiel daraus macht und das dann nur sehr einseitig wird. -
Theobroma, ich will jetzt absolut nicht überheblich klingen, ich weiß nur zu genau, was du gerade durchmachst - aber ich finde, was Felix kann, klingt alles in allem super für einen Zweijährigen im besten Flegelalter. Mit einem "normalen" Hund kannst du so einen triebigen Terrier einfach nicht vergleichen, und für das, was er ist, scheint er schon sehr viel gelernt zu haben.
Die Frage ist wohl tatsächlich die: Ist so ein Hundetyp - der erstmal noch weiter gnadenlos fordern wird - wirklich der Richtige für euch? Bist du im Moment einfach nur mal müde und genervt von so viel Hund (was wohl jeder Terrierhalter kennt) - oder ist es echt zuviel?
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