Australian Shepherd der neue Pudel?
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Aber vielleicht sind das genau die Aussies, die an die Personen geraten, die der Meinung sind, dass ein Spaziergang von mindestens vier Stunden und eine extreme (Über-)Auslastung nötig ist.Das wäre eine Möglichkeit die man vielleicht in Betracht ziehen müsste. Allerdings könnte es genauso gut sein, dass es sich dabei um diese Aussies handelt, die den ganzen Tag sich selbst überlassen werden und keinerlei Auslastung unterliegen (was ich persönlich eher glaube)
Ich habe ja 2 Exemplare dieser "Gattung" und kann und möchte euch mal dazu schreiben, wie ICH meine Hunde empfinde.
Indy kam als Welpe zu uns mit ca. 9 Wochen. Zur gleichen Zeit hatten wir noch eine Althündin (ein Schäfer-Mix-Irgendwas). Wir hatten bis dahin ebenfalls gehört, dass Aussie's sehr aktive, fordernde Hunde sind, die ein gewisses "Händchen" erfordern. Wir waren gerade am Anfang alles andere als sicher, ob wir dieser Aufgabe gerecht werden könnten.
Ja aber Indy war sowas von problemlos, dass es uns schon fast unheimlich vorkam. Es war überhaupt kein Problem, diesen Hund dahingehend zu erziehen, dass ALLES was wir uns im Vorfeld vorgestellt haben mit diesem Hund auch machen konnten.
Er war freundlich zu allen und jedermann. Egal ob Mann, Frau oder Kinder. Fremde Hunde wurden freundlich zur Kenntnis genommen und es war alles super - gleich von Anfang an.
Wir konnten also nicht verstehen, weshalb gerade dem Aussie diese "Schwererziehbarkeit" anhaftete bzw. dass man immer konsequent und gewissenhaft arbeiten muss, will man einen zufriedenen Hund haben.
Aufgrund dieser durchweg positiven Erfahrung die wir in den ersten 6 Monaten machten, stiess ein Wurfgeschwisterchen zu uns - Momo!
Momo wurde von der Züchterin zurückgenommen, nachdem die Erstbesitzerin immer nur jammerte und von Problemen sprach. 3 Hundeschulen waren schon durch und nichts hätte wirklich geholfen. Das war der Züchterin dann Anlass genug, Momo zurückzunehmen. Nur behalten konnte sie ihn nicht, da sie selber schon 4 Hunde hatte und keinen weiteren wollte. So kamen wir ins Spiel und da es mit Indy ja so problemlos lief, entschlossen wir uns dazu, Momo bei uns dauerhaft aufzunehmen.
Gleich vorweg: stünde ich heute (7 Jahre danach) nochmals vor der gleichen Entscheidung - ich würde es NIEMALS mehr tun!!
Momo war ein Teufel in Hundegestalt. Die Reizschwelle war so derart niedrig, dass man auch getrost sagen konnte, dass sie gar nicht existierte! Er war genau das Gegenteil von Indy. Er verbellte alles und jeden, jagte alles und jeden, stellte alles und jeden und Artgenossen wurden mal eben überrollt.
Ganz besonders aber ist uns aufgefallen, dass er sich gegenüber Männern sehr auffällig benahm. Wir können hier nur vermuten, was beim Vorbesitzer geschehen ist aber die Vermutung, dass dieser Hund Schläge erdulden musste, ist nicht allzu weit hergeholt. Wir haben erfahren, dass der Vorbesitzer Momo als Welpe im Garten angepflockt hatte und ihm somit jeder Rückzug unmöglich gemacht wurde. So konnte jeder und alles an den Hund heran und in späteren Gesprächen haben wir über die Züchterin erfahren, dass wohl auch schonmal die Hand "ausgerutscht" sei. Na prima --- und dieses "Monster" hatten wir nun zuhause und konnten uns damit rumschlagen.
Erst durch Momo sind wir zur Hundeschule gekommen. Indy hatte diese nicht nötig, warum dann noch Geld in der Hundeschule verbrennen? Wir haben Momo durch intensive Arbeit inzwischen erfolgreich therapiert :D. Er ist ein Schmuser vor dem Herrn und was die Angst vor Männern angeht, diese haben wir durch therapeutisches Mantrailing weitestgehend in den Griff bekommen. Es gibt sie noch, die Momente, wo sein altes Verhaltensmuster nochmal durchschlägt, aber diese sind sehr sehr selten geworden. Er hat gelernt zu vertrauen und das gibt ihm die nötige Sicherheit. Hat er erstmal Vertrauen zu jemandem gefasst, wird man ihn fast nicht mehr los.
Aber Momo ist in der Tat ein Beispiel eines Aussies mit niedriger Reizschwelle, wo es nicht viel bedarf und er explodiert förmlich.
Nun kann man vielleicht den Grund vorschieben und sagen es lag am Erstbesitzer. Aber ganz so einfach will ich es mir nicht machen. Denn wäre Momo genauso leicht in der Erziehung gewesen wie unser Indy, dann hätte der Vorbesitzer eigentlich nichts falsch machen können.
Momo muss also schon als Welpe anders veranlagt gewesen sein, was den unerfahrenen Erstbesitzer schon überfordert hat.
Aber auch hier kann ich nicht wirklich festmachen, dass dies eine typische Aussie-Eigenschaft ist. Ich kenne Jack Russell's die ham'se net mehr alle am Lattenzaun aber ebenso gibt es die "Modelle" die einfach nur geil sind. Und das findet man durchweg in allen Hunderassen. Wer zum Beispiel von ausgeglichenen und souveränen Ridgebacks spricht - dem kann ich gerne mal eine Adresse geben, wo er eines besseren belehrt wird.
Ja - der Aussie ist temperamentvoll aber es kommt darauf an, wie ich ihn erziehe und wo ich ihn haben möchte. Es wäre mir ein leichtes gewesen aus Indy einen unkontrollierbaren Balljunkie zu machen oder einen Hund zu formen, der gegen Artgenossen aggressiv vorgeht.
Es gibt in meinen Augen keine leicht erziehbare Rasse. Es gibt einzelne Hunde, die sich quasi nebenher erziehen lassen aber anhand solcher Ausnahmen kann man kein Urteil über die ganze Rasse treffen. Ich erliege ganz sicher nicht ein zweites mal dem Irrglaube, dass mein nächster Hund ebenfalls so einfach werden wird, wie mein Indy es war bzw. ist.
Indy ist mein Herzenshund, mein Seelenverwandter. Es macht einfach Freude mit ihm Dinge zu unternehmen, wobei gerade mein zweites Hobby - das Fotografieren - sich zeitweise als äusserst schwierig erweist, weil Indy mit seiner dicken Nase immer mittendrin im Geschehen sein möchte :D.
LG
Windi -
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@ Windi
:2thumbs: :2thumbs: :2thumbs:
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@windi und sockentier
ich find, das waren klasse beiträge. und ich muss zugeben, mich wirklich häufig zu wundern, weil ich eben kaum durchgeknallte junkies von bc und as kenn und treff, sondern durch die bank mit seltenen ausnahmen sehr coole hunde, die in der tat nich mehr benötigen als jeder hund, der gefordert und bewegt werden muss. aber bisher warn darunter keine, die ich als couchpotatoes bezeichnen würd, wenn man von einigen show aussies absieht.dafür kenn ich kaum welche von den eher unkomplizierten leicht zu führenden goldens, trotzdem zweifle ich nich dran, dass es die wirklich gibt.
"Lord Ilchesters Großvater bekam einen Welpen “Ada” aus dieser ersten Verpaarung (siehe Foto links). Im Laufe der Jahrzehnte wurden Setter, Bluthunde und auch Labrador Retriever eingekreuzt.
Der Bluthund sollte die Spurensuche auf verwundetes Reh- und Rotwild (“deer tracking”), zu der der Golden ebenfalls eingesetzt wurde, verbessern."
QUelle - Bonniebrook's Golden Retriever
http://www.bonniebrook.de/deutsch/geschichte.htmltja, das würd wildschärfe, dickschädel, dickfelligkeit und jagdbegeisterung wie auch doch nicht so selten existenten schutztrieb beim lilalieben golden wohl erklären.
und bei aussie und bs isses eben genau andersrum, da wurden teils mythen verbreitet, oft stark übertrieben, zwänge und schlimme konsequenzen vorgemalt... ich habs glaub ich scho ma geschrieben, für die rassen viel besser, weil faule leute sich die oft eben deshalb nich holn würden.
auch wenn aussie und bc halter dafür blöde fragen ertragen müssen.
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Man muss sich eben auch mal etwas mit der Geschichte und der Entstehung der jeweiligen Hunderassen beschäftigen, das hilft und führt manchmal zu ungeahnter Klarheit.
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Viele Leute aus meinem Bekanntenkreis sind von meinen Hunden begeistert (die sind so schön, die sind so lieb, die hören so gut
die benehmen sich so unkompliziert, ...)
Trotzdem rate ich meistens davon ab, sich einen Aussie oder gar Border anzuschaffen, denn bei den meisten Leuten bin ich mir nicht sicher, ob sie den Aufwand richtig einschätzen bzw bin mir sicher, dass sie das nicht tun.Denn wenn man einen solchen "fertigen" Hund hat, der sich anständig benimmt, dann glauben die meisten Leute, das wäre quasi von ganz allein so geworden, weil der Hund das eben mitbringt.
Dazu dann noch die klassischen Attribute "leichtführig, intelligent, sportlich, will gefallen, arbeitet gern mit Menschen, ..." und es formt sich in den Köpfen ein völlig falsches Bild.
Leider sind das meistens eben Hundeanfänger, die den perfekten Hund wollen und dann ist das Kind in den Brunnen gefallen, weil die Erwartungshaltung in keinem Verhältnis zur Hundeerfahrung steht!
Mit Schutz-/Wachtrieb, forderndem Verhalten, Kläffen, etc können diese Leute dann vielleicht nicht umgehen und sind überfordert, frustriert und unzufrieden und es entwickelt sich ein Teufelkreis!Ich sage nicht, dass der Aussie ein furchtbarer Hund ist (denn ich finde er ist einer der besten!), den ein Hundeanfänger nicht händeln kann (wir haben es damals ja auch geschafft), ich versuche eher das Bild in den Köpfen der Leute zu korrigieren und dafür zu sensibilisieren, dass diese Hunde sehr anspruchsvoll sind (oder sein können)!
Ich versuche, zum Nachdenken zu bewegen, die Leute sollen sich kritisch mit der Rasse auseinandersetzen und sich dann im Zweifelsfall eben gegebenenfalls auch gegen einen Aussie entscheiden, weil viele eben einfach nicht geeignet sind! -
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Hmmm...kann nicht nachvollziehen warum sich über die steigende Anzahl an Dackeln gefreut wird und über die Weimaraner nicht. Auch der Dackel ist durchaus ein vollwertiger Jagdhund, der nicht in die Hände von jedem gehört...Nur weil er klein ist wird es leider viel zu oft unterschätzt!
Nicht umsonst sind Dackel in der Beissstatistik ganz weit oben! Sind ja so klein und süss und kann sich ja jeder anschaffen...Was ganz schnell nach hinten los geht...Glaube die meisten Leute, die ich kenne, die jemals von einem Hund gebissen wurden sind, sind von Dackeln gebissen wurden!Will damit eigentlich nur sagen: Alle Arbeitshunderassen sollten sehr gut überlegt sein in der Anschaffung, ob es auch wirklich passt!! Die Hunde sind für einen bestimmten Zweck so gezüchtet wurden, egal ob groß oder klein!
Da hast Du recht - und wahrscheinlich bin ich genau so ein Kanditat der Dackel unterschätzt.
Ich hab mal drei Wochen mit zweien gelebt und fand ihre Persönlichkeit klasse - auch wenn sie uns mit ihrer Dickköpfigkeit teilweise schon in den Wahnsinn getrieben haben. Angeschafft habe ich mir aber keinen weil ich im 4. Stock wohne und mir als Ersthundebesitzer einen Dackel (und auch jeden anderen jagdhund) nicht zugetraut habe. (Ironischerweise bricht bei meinem Hund gerade der Jagdtrieb aus. Na bravo.
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Ich betrachte halt alles sehr stark von der Perspektive eines Grossstadtmenschen. Sehr grosse Hunde mitten im Gewühl finde ich potentiell problematisch, aber das ist natürlich super subjektiv!Na ja, zum Thema Arbeitshunde...eigentlich sind ja fast alle Hunde Arbeitshunde. Man verguckt sich halt in einen und redet sich die potentiellen Probleme dann schön - ist zumindest bei mir so gewesen. Und dann muss man halt mit den Schwierigkeiten, die man damit bekommt ordentlich mitwachsen - und das bitte zügig.
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ALso meine Tante hat jetzt ihren zweiten kleinen Dackel (es gibt ja die nächst kleinere VErsion).
Die erste Hündin war erst sehr agil aber da meine Tante da noch arbeiten musste und ihr Mann bettlägerig war saß der Hunddie meißte Zeit zuhause und wurde dick gefüttert.Beim zweiten Hund (Mann ist zwischenzeitlich verstorben) hat sie echt alles viel besser gemacht im Gegensatz. Aber die Hündin ist auch echt ein Powerpacket, die kann mit großen HUnden locker mithalten, sucht sich zum Spielen immer die größten, hat ordentlich Jagdtrieb (meldet auch durch lautes schreien) und ist, sorry, stur wie ein Esel. Sie hat zwar gerade die BHP geschafft, aber nach dem letzten Spaziergang hab ich echt gemerkt, dass, egal wie gut ei Dackel erzogen ist, man sich echt IMMER durchsetzen muss und das echt mit allem was man hat. Schreien, toben, auf den Boden stampfen und zur Not Leine hinterher werfen und nichtmal das kratzt sie wesentlich... ich meine ich mag sie, sie ist ne niedliche, super sozial und verträglich, aber mir ist der HUnd echt zu anstrengend
Beim Spaziergang hab ich irgendwann aufgehört sie zu rufen und sie einfach rennen lassen. Zum Glück kommen auch Jagdhunde ja normalerweise nach einigen Minuten zum AUsgangspunkt zurück...
Also für mich wär das echt nix. Ein wacher, sportlicher, dominanter Hund: Ja
Ein sturer, selektivtauber, jagdfreudiger Hund: NeSogar bei Rocky, der sieben Jahre seines Lebens kaum Erziehung kannte und eigentlich nie auf seine Besitzer achten musste kann ich mittlerweile beim Spaziergang recht leise Kommandos geben, obwohl er wahnsinnig gerne schnüffelt und sich ablenken lässt, ABER er kommt und er ist interessiert und möchte jedes Mal auch gerne erfahren warum ich ihn rufe und was nun passiert. Die Dackelhündin hat da leider wenig interesse dran. SIe ist süß und wenn sie dann hört, dann auch mit Begeisterung, aber in 80% der Fälle findet sie das was sie gerade macht interessanter und das Hierhin Kommen etwas, was sie gerne auf später verschieben würde.
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Also für mich wär das echt nix. Ein wacher, sportlicher, dominanter Hund: Ja
Ein sturer, selektivtauber, jagdfreudiger Hund: NeBei mir eher bei allem Jaaaa! Ich liebe Dackel! Die Tendenzen stehen gut, dass im nächsten Jahr einer einzieht, der dann jagdlich geführt wird :)
Und mit stur kenne ich mich durch mein Brackentier bereits bestens aus! Wie sagte die Tage eine Bekannte: Bracken kann man nichts befehlen, nur empfehlen! Das trifft es genau
Der Dackel ist nur Gott sei dank nicht so ein Sensibelchen wie die Bracke dazu :)
So, aber nun genug am eigentlichen Thread Thema vorbei geredet -
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Der Dackel ist nur Gott sei dank nicht so ein Sensibelchen wie die Bracke dazu :)
So, aber nun genug am eigentlichen Thread Thema vorbei geredetManche Dackel aber schon
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Manche Dackel aber schon
Das ist ja auch ein ganz besonderer Dackel!
Aber draussen ist der doch schon ziemlich cool!
Ein lautes Wort und die Bracke fällt in eine Depression, aber selbst rum schreien ohne EndeDas hat der Butch nicht, oder?
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