Border bellt und knurrt Menschen an...wie verhalte ich mich?

  • Hallo,


    ganz ehrlich:
    meine Bordercolliehündin hatte am Tag zwischen 1 und 1,5 Stunden Auslauf.
    Am Wochenende wenn wir mal wandern sind, dann auch mal länger.
    Die restliche Zeit verbrachte sie bei mir im Büro auf ihrem Platz, bei Kunden, bei Besuchen in Restaurants und Cafes und so weiter.


    Ausgelastet hab ich sie mit geordneten Suchspielen und auch mit Tricks.
    Wenn wir einen Ball dabei hatten, dann wurde der geworfen, sie musste warten bis sie gehen durfte und holte/suchte ihn erst dann. Auch hab ich sie teilweise auf dem Weg zum Ball abgerufen oder auch ins Platz gelegt. Das aber niemals länger als ein paar Minuten.
    Hätte ich das nicht geregelt, dann wäre sie so lange gelaufen bis sie umgefallen wäre.


    Sie war ein sehr ruhiger und ausgeglichener Hund, der zwar in den Arbeitsmodus fiel (dann auch total da und konzentriert), aber niemals unkontrolliert sondern immer nur von mir gewollt und ich konnte sie jedes Mal mit einem "Feierabend" rausholen und sie war dann sofort die Ruhe selbst.


    Jeder war der Meinung ich würde mit dem Hund mindestens 5 Stunden laufen und sie dann noch 3 Stunden mit Tricks und sonstigem auslasten.
    Dem war aber nicht so.


    Im ersten Jahr hat sie mich zur Arbeit und überall hin sonst begleitet, hat Grundkommandos und das Verhalten in der Öffentlichkeit gelernt (was Ruhe ist) und das war es dann mit Auslastung.


    Leider begegnen mir auch immer wieder Bordercollies mit dem irren Blick, die so dermaßen unter Strom stehen, dass mir das Herz blutet.
    Wenn mich die Besitzer fragen was sie tun sollen, dann kommt von mir immer nur: "nichts, einfach mal zwei Wochen gar nichts und nur spazierengehen 1 bis 2 Stunden am Tag!"
    Diese Hunde sind wie Junkies die auf die nächste Spritze warten!


    Holt man sie von dem antrainierten (von den Besitzern oft unterbewusst verursacht) Level runter, dann dauert das gute 14 Tage bis die Hunde wirklich runter kommen. Diese 14 Tage sind die Hölle für ihre Besitzer, denn die Hunde jaulen, bellen, sind unruhig usw. weil sie nicht wissen was sie tun sollen und es nicht aushalten einfach mal ruhig dazuliegen und runter zu kommen.


    Daher kann ich mich Corinna nur anschließen und sie weiss ganz genau was es heißt Border zu halten!

  • Fand ich ein sehr schönes Video: 0:44 - 1:04, das entspricht für mich dem Frisbee werfen.
    0:44: so reagieren die meisten am Anfang
    1:05: lieber fange ich sie solange ich kann.


    http://www.youtube.com/watch?v=B0sO1wdBhMY


    All die Dinge passieren aber doch nur bei einer Aufgabenstellung durch den Schäfer - ansonsten sind Schafe die faulen Tiere, die gemütlich auf der Weide rumstehen und grasen oder schlafen...
    Ob jetzt mit Zaun weil es nicht meine Schafe sind, oder ohne, wenn es meine wären.... was gäbe es da für den Hund zu tun? Nix.... außer beim Grasen zuzuschauen...


  • Zitat

    Na er ist ja nicht nur mir gegenüber dominant...er hat es z.B. auch drauf uns gerne mal zu zwicken wenn wir was machen was er nicht will. ;) Er makiert auch sehr viel und diverse andere Dinge, also sehr dominant ist er schon, wurde uns vom Tierarzt und mehreren Trainern gesagt.



    ich würde das ständige markieren erstmal unterbinden (schleppleine dran und weiterziehen) - meine darf auch erstmal nicht mehr "scharren" (mädel) wenn wir unterwegs sind ;)

  • ach ja und noch was: dass er euch "zwickt" ist definitiv tabu und ein absolutes no go! zähne an der haut vom menschen .. sorry, geht nicht ... was ist die nächste stufe vom zwicken? das ist respektlos oder kneifst du deinen hund?

  • Hm ok...danke für eure Antworten :)


    Aber wie schaffe ich es denn ihn mehr zur Ruhe zu kriegen? Kann man ihm das jetzt nachträglich noch beibringen?
    Und wie mach ich es, damit er sich von mir "beschützter" fühlt?
    Ich mach gerne und viele Denkspiele mit ihm, aber nach kurzer Zeit hat er leider keine Lust mehr und ist unkonzentriert, dann warte ich bis er wieder Lust bekommt und mach weiter. Er lernt ja auch ziemlich schnell, aber mit Geduldspielen hat er irgendwie nicht soviel am Hut. ;) Aber Leckerli-suchen macht er z.B. sehr gerne. Dann werde ich einfach mal versuchen, wenn er unruhig wird ihn erstmal geistig zu fordern.


    LG Sophie und Barny

  • Zitat

    Dann werde ich einfach mal versuchen, wenn er unruhig wird ihn erstmal geistig zu fordern.


    Ich würde ihm zunächst Ruhe beibringen. Wenn meine mich nerven, dann würde ich nie auf die Idee kommen ausgerechnet dann was mit denen zu machen... wer nicht ruhig warten kann, der hat leider Pech.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Also gut, ich habe zwar einen Terriermix, der wohl schon etwas anders gestrickt ist, als ein BC, aber sie hatte auch Angst vor Fremden. Egal ob auf der Straße oder bei uns im Haus zu Besuch.
    Es ist deine Aufgabe zu erkennen, dass deinem Hund etwas nicht geheuer ist und ihn so durch die Situation zu führen, dass er sich nicht bedroht fühlt und mit der Zeit lernt, dass er das sogar "alleine" kann.
    Fini hat anfangs fast jeden Menschen, den wir getroffen haben angebellt! Wenn der sie dann auch noch angeschaut hat, wars eh aus. Und was macht der Mensch dann von Natur aus? Genau, er redet noch auf den Hund ein und versucht ihn anzulocken. Das ultimative Horrorkabinett für meine Hündin damals und ich konnte ihr nicht helfen, weil sie mir noch nicht vertraut hat und ich schlicht hilflos war.
    Nur weil die Situation auf dich nicht bedrohlich wirkt, muss das nicht für deinen Hund gelten.


    Ich habe lange gebraucht, um Finis Signale richtig zu deuten, zu erkennen, wann sie jemanden ignoriert und wann sie sich anspannt, weil ihr etwas seltsam vorkommt. Mittlerweile reicht im zweiten Fall, wenn ich zwischen der "Bedrohung" und Fini gehe und sie im Fuß läuft. Maximal guckt sie noch, aber manchmal nicht mal mehr das und das, obwohl Fini "gern" alles selbst regelt :roll:


    Dein Hund muss sich einfach darauf verlassen können, dass du ihn nicht im Regen stehen lässt.

  • Zitat

    ich würde das ständige markieren erstmal unterbinden (schleppleine dran und weiterziehen) - meine darf auch erstmal nicht mehr "scharren" (mädel) wenn wir unterwegs sind ;)


    Vielleicht handelt es sich nicht um markieren, das häufige Urinieren kann auch ein Symptom für Stress sein und wenn der Hund mehr zur Ruhe kommt, besteht die Möglichkeit, dass sich das Verhalten auch reduziert.


    Zitat

    ach ja und noch was: dass er euch "zwickt" ist definitiv tabu und ein absolutes no go! zähne an der haut vom menschen .. sorry, geht nicht ... was ist die nächste stufe vom zwicken? das ist respektlos oder kneifst du deinen hund?


    Wenn der Hund in diesem Alter noch zwickt, kann es auch daran liegen, dass er zu überdreht ist und dass die Beißhemmung nicht richtig trainiert wurde.
    Sicher ist das nicht wünschenswert und sollte tabu sein, aber wie sollte sie deiner Meinung nach nun vorgehen?

  • Zitat

    Hm ok...danke für eure Antworten :)


    Aber wie schaffe ich es denn ihn mehr zur Ruhe zu kriegen? Kann man ihm das jetzt nachträglich noch beibringen?
    Und wie mach ich es, damit er sich von mir "beschützter" fühlt?
    Ich mach gerne und viele Denkspiele mit ihm, aber nach kurzer Zeit hat er leider keine Lust mehr und ist unkonzentriert, dann warte ich bis er wieder Lust bekommt und mach weiter. Er lernt ja auch ziemlich schnell, aber mit Geduldspielen hat er irgendwie nicht soviel am Hut. ;) Aber Leckerli-suchen macht er z.B. sehr gerne. Dann werde ich einfach mal versuchen, wenn er unruhig wird ihn erstmal geistig zu fordern.


    LG Sophie und Barny


    Zitat

    er hat es z.B. auch drauf uns gerne mal zu zwicken wenn wir was machen was er nicht will.


    Schau mal, vielleicht liegt da ein Teil der Lösung des Problems: in Deinem oberen Zitat lässt Du ganz klar ihn entscheiden, was er will - Du wartest sogar.


    Beim unteren Zitat fordert er die obere "Gewohnheit" durch Zwicken ein.


    Wird wohl nichts helfen, als zunächst mal generell auf "seine Ideen" gar nicht mehr einzugehen.
    Klar hast Du auch Lust mit ihm zu spielen - aber warte immer bis er ruhig ist, das Spiel ist "Deine Idee", Du bestimmst wann, was und wie lange.


    Beende es nicht erst, wenn er keine Lust mehr hat, sondern wenn es am Schönsten ist.


    Es sind so viele Kleinigkeiten, die Dir helfen können. Wenn Du magst, lies Dich mal hier durch:
    http://intern.atn-ag.ch/content/view/135/75/


    Ich fand den Artikel sehr gut, vor allem hat mir die Einstellung gegenüber dem Hund gefallen:


    Zitat

    Hyperaktive Hunde sind lästig. Oft besteht bei den Besitzern ein erheblicher Leidensdruck. Sie sind verärgert, und manchmal nicht mehr in der Lage, wohlwollend mit ihrem Hund umzugehen. Veränderung durch Therapie ist jedoch möglich. In den allermeisten Fällen verbessert sich das Verhalten des Hundes nicht plötzlich, sondern im Laufe mehrerer Wochen, Monate oder Jahre.


    Und der Punkt 3: Information der Besitzer


    (Quelle für beide Textauszüge: http://intern.atn-ag.ch/content/view/135/75/)

  • Zitat

    Wenn der Hund in diesem Alter noch zwickt, kann es auch daran liegen, dass er zu überdreht ist und dass die Beißhemmung nicht richtig trainiert wurde.
    Sicher ist das nicht wünschenswert und sollte tabu sein, aber wie sollte sie deiner Meinung nach nun vorgehen?



    sie könnte z.B. versuchen wie ein hundewelpe zu quieken und eben "auauauaua" sagen ... klingt komisch aber könnte funktionieren :D und dann eben einfach weggehen ... aber keinesfalls so einem fordernden verhalten nachgeben und dann spielen oder sonstiges ...


    mal ne andere frage: wo schläft denn dein bordi? hat der ne box? (durch training könnte dem hund beigebracht werden Box = Ruhezone = runterkommen)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!