Zusammengefasst: welche Rassen sind krank?

  • Zitat


    Wurde zwar schon erwähnt, aber die deutschen Pinscher gelten noch als ziemlich gesunde und langlebige Rasse. Genauso Nackthunde, wo nach meinem Wissen nur ED vorkommt. Ich weiss, dass die Nackedeis meist nicht vollzahnig sind, trotzdem sehr gut damit und vor allem lange leben. Die behaarten Nackedeis sind vollzahnig und langlebig (eigene Erfahrung).

    Gruss
    Monika

    Der DP ist wirklich noch relativ gesund, allerdings hab ich da von Besitzern schon des öfteren von Ohrrandnekrose (durch die sehr dünnen Ränder bluten die Ohrränder schnell) und ner Menge Allergien gehört.Auch die Schilddrüsenwerte sind beim DP mit andren richtwerten zu sehen als bei manch anderer Rasse (das ist natürlich keine Krankheit und hat auch keine Auswirkung, nur wissen muss man das schon)
    Getestet werden sie ja auch auf:
    HD,Von Willebrandt und Wahrscheinl. erblich bedingte Augenerkrankungen

  • Ich finde die Zahnfehlstellung beim Nackthund schlimmer als bei anderen Rassen, schon eklatant.
    Und dann die Sache mit der Haarlosigkeit... Ein Hund, der Sonnenschutz braucht - ich weiß nicht, ob ich das unter "gesund" fassen möchte.

    Beim Kurzhaarcollie hab ich letztens leider hier gelernt, dass er in einer Statistik der Uni Gießen (ganz?) weit oben rangiert, weil mit +/- gezüchtet werden darf.

  • Mein erster Rassehund war ein Airedale (aus einer DDR-LZ-Linie), und den hab ich als sehr gesund, unproblematisch und robust erlebt, weiß allerdings nicht, ob diese Linien heute, 15 Jahre später, noch so fit sind.

    Die Voraussetzungen müßten da aber eigentlich gut sein: normale "Wolfsgröße", keine Übertreibungen in irgendeine Richtung, Hunde, die noch arbeiten können, und vor allem: lange nicht mehr Modehund gewesen!

  • Zitat

    Beim Kurzhaarcollie hab ich letztens leider hier gelernt, dass er in einer Statistik der Uni Gießen (ganz?) weit oben rangiert, weil mit +/- gezüchtet werden darf.

    Nicht nur der KHC sondern der Collie allgemein. Und ja, es ist sinnvoll mit +/- oder sogar mit -/- zu züchten, aber das ist ein anderes Thema. Der Punkt ist jedoch, dass man das über einen einfachen Bluttest feststellen lassen kann und der Status beim Zuchthund auch bekannt ist. Somit hat man es als Welpenkäufer sehr einfach und kann, wenn man darauf besteht, nur +/+ kaufen. Ich möchte das Problem nicht klein reden, aber unter den ganzen Problemen, die es in der Zucht gibt, ist das eines, was ich im Vergleich am einfachsten beim Kauf minimieren kann.

  • Mal zum Thema "Was in Rassestandards steht und was man daraus macht" oder "Standards zerstören Hunderassen":
    Was geschrieben steht und wie der Hund aussehen "muss" sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.


    Bei den Irish Wolfhounds steht nur eine Mindestgröße im Standard, keine Höchstgrenze.
    71 cm bei Hündinnen und 79 cm bei Rüden, als erstrebenswert ist eine durchschnittliche Größe von 81-86 cm beim Rüden (Hündinnen dürften demzufolge sogar kleiner sein!) angegeben.
    Mindestgewicht soll bei der Hündin 40,5 kg und beim Rüden 54,5 kg sein.

    Die kleinste Hündin, die ich jemals kennengelernt habe, war 81 cm groß und, wenn sie in schlanker, sportlicher Kondition war (Windhundfigur, Irish Wolfhounds sind keine Molosser wie manche zu denken scheint wenn man sich die schlaffen, fetten Trümmer anguckt), niedliche 55 kg schwer.
    Also 10 cm über Mindesthöhe und 10 kg über dem Mindestgewicht laut Standard für Hündinnen und grade so ok für einen kleinen Rüden.
    Sollte man eigentlich denken das reicht, zumal auch das schon echt ein großer Hund ist wenn man daneben steht.

    Da wurde die Besitzerin von anderen Liebhabern der Rasse immer halb ungläubig, halb mitleidig gefragt, ob es ein Deerhound-Mix wäre...
    Rüden mit Schulterhöhen zwischen 90 und 100 cm und 70 kg Gewicht sind nicht so selten.


    In vielen anderen Standards ist es ähnlich. Das Extrembeispiel ist nunmal (weil es so schön einfach und krass ist ;) ) die Englische Bulldogge):

    Zitat

    Kurzhaarig, ziemlich untersetzt, eher tief gestellt, breit gebaut, kraftvoll und kompakt. Kopf im Verhältnis zum Körper recht groβ, jedoch darf kein Merkmal so übermäßig ausgeprägt sein, dass die Ausgewogenheit insgesamt gestört ist oder der Hund missgebildet erscheint oder in seiner Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Gesicht relativ kurz, Fang breit, stumpf und etwas, aber nicht übermäβig nach oben gerichtet. Hunde mit erkennbarer Atemnot sind höchst unerwünscht. Körper ziemlich kurz, gut zusammengefügt, ohne jegliche Neigung zur Fettleibigkeit. Hinterhand hoch und kräftig. Hündinnen nicht so mächtig und stark entwickelt wie Rüden.


    http://www.englischebulldogge.de/content.php/43…88de2ac4cb9af2c

    Das ist der Absatz aus dem aktuellen FCI-Standart zum allgemeinen Erscheinungsbild.
    Die Unterstreichungen sind von mir. Das ist so Gummiparagraphen, und der ganze Standart (und viele, viele andere) sind randvoll davon.

    Was ist denn "ziemlich untersetzt" oder "ziemlich kurz"? Was ist "eher tiefgestellt"? Was ist ein "recht großer" Kopf? "Gestörte Ausgewogenheit" durch "übermäßig ausgeprägte Merkmale" - naja, das verstehen verschiedene Leute höchstwahrscheinlich SEHR verschiedene Dinge drunter.

    Den "gut zusammengefügten" Körper lieb ich auch, das ist doch eine völlig nixsagende Floskel, die Auslegung reine Modesache.

    Was der eine harmonisch und "gut zusammengefügt" oder "gut gewinkelt" findet, da denkt der nächste ganz anders drüber.

    Und so gehts weiter. Natürlich werden einzelne Punkte jeweils spezifiziert, so das man sich das genauer vorstellen kann.
    Aber auch da ist es wieder mehr durch die Wünsche der Käufer, Züchter und Richter bestimmt als durch den Wortlaut des Standards, wie die Hunde aussehen "müssen".
    Z.B. steht bei der EB beim Stop: "Ausgeprägt".

    Was steht beim Englischen Pointer zum Stop? "Deutlich ausgeprägt"
    Was steht beim Magyar Agar (ungarischer Windhund)? "Ausgeprägt" :hust:

    Also, Standards könnte man in den allermeisten Fällen problemlos auch so auslegen, dass man wenigstens von der Anatomie her gesunde Hunde züchten könnte, der Spielraum für Richter und Züchter ist selbst bei Extremrassen da.

  • naja nicht umsonst heisst es zusammenfassung des standards. wie was sein soll wird ja dann weiter unten ausführlichst erklärt.
    ich weiss echt nicht worauf du nu hinauswillst marula..bei jeder anderen rasse steht bei der zusammenfassung eben kurz und bündig wie der hund auszusehen hat, ins details geht man dann eben gesondert im weiteren teil. :???:

    gegenbsp dein iw

    Zitat

    soll nicht ganz so schwer oder massig sein wie die Deutsche Dogge, aber mehr als der Deerhound, dem er sonst im Gesamttyp ähneln soll. Er ist von beachtlicher Gröe und imponierender Erscheinung, stark bemuskelt, kräftig und dennoch elegant gebaut, mit leichten und lebhaften Bewegungen; Kopf und Hals werden hoch getragen; die Rutenhaltung zeigt eine leichte Aufwärtsbiegung am Ende.


    Bemerkenswerte Größe einschließlich großer Schulterhöhe und entsprechender Körperlänge ist das anzustrebende Ziel, und es ist erwünscht, eine Rasse sicher zu festigen, bei der die Rüden durchschnittlich 81 bis 86 cm messen und die notwendige Kraft, Aktivität, Ausgewogenheit und Mut zeigen.

    quelle: wikipedia

    ich finds übrigens schon amüsant wieviele sich eine meinung über eine rasse bilden, vor allem über die gesundheit dieser, wenn sie grad mal 20-30 hunde einer ganzen population kennengelernt haben...

  • Hallo

    Zitat

    Ich finde die Zahnfehlstellung beim Nackthund schlimmer als bei anderen Rassen, schon eklatant.
    Und dann die Sache mit der Haarlosigkeit... Ein Hund, der Sonnenschutz braucht - ich weiß nicht, ob ich das unter "gesund" fassen möchte.


    Genau darauf hatte ich gewartet... Aber bitte nicht falsch verstehen. Die Zahnfehlstellung geht mit dem Nackthundgen der alten Nackthundrassen einher. Da beisst keine Maus keinen Faden ab. Egal, was andere behaupten. Und es sind nicht nur Fehlstellungen, es fehlen zum Teil sehr viele Zähne. Wie die Hunde trotzdem so lange teils halbwild überleben konnten, weiss ich nicht, sie haben es trotzdem geschafft. Ich bezweifle, dass einige der heutigen "Rasse"hunde das noch könnten.


    Zitat


    Der DP ist wirklich noch relativ gesund, allerdings hab ich da von Besitzern schon des öfteren von Ohrrandnekrose (durch die sehr dünnen Ränder bluten die Ohrränder schnell) und ner Menge Allergien gehört.Auch die Schilddrüsenwerte sind beim DP mit andren richtwerten zu sehen als bei manch anderer Rasse (das ist natürlich keine Krankheit und hat auch keine Auswirkung, nur wissen muss man das schon)
    Getestet werden sie ja auch auf:
    HD,Von Willebrandt und Wahrscheinl. erblich bedingte Augenerkrankungen


    Die Ohrrandnekrosen sind bekannt, es weiss nach meinen Informationen nur keiner so genau, ob sie erblich sind. Meine vorheriger Hund war eine behaarte Perro-Hündin, die hatte das zumindest ansatzweise auch. Auf HD wird in der Schweiz noch nicht generell untersucht. Es erscheint mir bei einem nicht so grossen, eher leichten Hund auch etwas seltsam. Von Willebrandt hatte ich bis vor nicht gar zu langer Zeit nur mit dem Dobermann in Verbindung gebracht, aber die beiden Rassen sind doch sehr nah verwandt. Bei den erblichen Augenerkrankungen habe ich zumindest gelesen, dass es sich um ein "wehret den Anfängen" handelt. Bei Allergien wird auch im humanmedizinischen Bereich viel geforscht, was da wirklich Ursache ist, ich weiss es nicht. Als Allergikerin bin ich da aber persönlich betroffen und demzufolge recht neugierig. Und andere Pinscher-Besitzer gibt es hier in der näheren Umgebung scheinbar nicht, ich habe zumindest noch niemand getroffen in den letzten 20 Jahren. Für mich das Problem beim Pinscher ist eher, dass er sehr selten ist, ergo kleiner Genpool. Das ist meist auch ein grosses Problem. Zu bekannt (Modehund) und zu wenig bekannt ist für eine Rasse "tödlich".

    Gruss
    Monika

  • @tromba... ich will nicht die EB speziell kritisieren, sondern hab den Standard eben deswegen als Beispiel ausgewählt weil es eine Rasse mit sehr extremer Anatomie ist. Wie ich auch angedeutet hatte. Ebenso, wie ich auch geschrieben hatte, dass die einzelnen Punkte weiter unten spezifiziert werden.

    Den Absatz zum allgemeinen Erscheinungsbild habe ich deswegen ausgewählt, weil er ganz schön diese "vage" Sprache der Hundestandards demonstriert, wo man ein Wort in 10 verschiedene Richtungen interpretieren könnte, manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten.


    Eigentlich ist mit dem Posting eben nicht gemeint, dass dieser Standard jetzt besonders schlecht oder schlechter als andere wäre (hatte das Gefühl so hast du es aufgefasst), sondern im Gegenteil, dass der Standard meiner Meinung nach nicht für Übertypisierung verantwortlich ist, sondern wie man ihn auslegt.

    Das gilt selbst für "extreme" Rassen, wo man wirklich nicht erwarten würde, dass der so oft verwünschte Standard eine wesentlich moderatere Auslegung erlauben würden. Er tut es.
    So müssten die EBs nach dem aktuellen Text nicht so aussehen wie sie heute aussehen (und hätten es auch nach dem alten nicht gemusst) und die IWs dürften wesentlich kleiner und leichter sein als sie heute zum Großteil sind.

    Der US-Salukistandard und auch der des australische Kennelclubs haben den Orginalwortlaut des ersten Standards von 1923.
    Trotzdem sehen die Hunde heute (zumindest in einigen Linien) anders aus als früher: Stärkere Winkelungen in der Hinterhand, steilere Winkelungen in der Vorhand, längere Hälse, schmalere Köpfe, längerer Fang, längerer Rumpf im Verhältnis zur Beinlänge, mehr Befederung...
    Der Wortlaut erlaubt weiterhin einen moderaten Hund, Mode und Geschmack haben sich geändert.

    Jetzt klarer?

  • du hängst dich aber echt sehr an der eb auf...

    gerade der standard der eb ist einer der am längsten gleich geblieben ist, bis auf kleinere änderungen. der war über 100 jahre gleich und kaum viel anders als der bis 2009.
    das aussehen der eb hat sich aber z.t massiv geändert, was nicht die schuld vom standard ist sondern von den züchtern, richtern und käufern.

    wenn man eine bulldogge nach standard züchten würde, dann würde sie ganz anders aussehen als die massigen, faltigen und kleinen exemplare.

    mal ein bsp. eine eb um ende des 18 jh.
    http://i5.photobucket.com/albums/y174/typied/1895Bulldog.jpg

    anfang des 19 jh.
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…lle_Blaze_1.jpg

    so um 1940
    http://www.bulldogpedigree.com/images/picture…05885541695.jpg

    erst so seit den 70er wurde die eb massiger, kleiner und breiter und das liegt nicht am standard.

    aber auch wenn man sich mal die verschiedenen züchter anschaut und die verschiedenen linien betrachtet, dann findet man auch heute noch hunde, die denen von früher ähnlich sehen.

    als bsp
    http://file1.npage.de/009448/07/bilder/sep_11_deich_019.jpg

    http://www.englischebulldogge.de/attachment.php…6d%3D1344331971

    http://www.tier-fotografien.de/amy_s2005.jpg

    ich finds irgendwie müssig das die eb immer als extrem bsp genommen wird, da es andere rassen gibt die teilweise noch schlimmer sind. ja ich weiss schlimmer mit schlimmer vergleichen hinkt.
    und wir kommen auch hier vom thema ab, aber häng dich doch nicht am standard der eb fest, weil der nichts dafür kann das die eb so teilweise so kaputt gezüchtet wurde.

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