Will mein Hund im Mittelpunkt stehen?

  • Hallo :smile:
    Vor 3 einhalb monaten habe ich mir einen Hund aus dem Tierheim geholt (wir haben schon immer unsere Hunde aus dem Tierheim geholt, daher war meine Entscheidung leicht wo ich meinen Hund holen werde). Dort habe ich mich dann direkt in den kleinen Fips verliebt! Er ist ein Rüde, 1 Jahr alt geworden und er ist ein Spitzmischling. Alles klappt soweit ganz gut, er lernt sehr schnell, versteht sich sehr gut mit beiden Katzen und anderen Hunden, ist sehr lebhaft und seeeehr verschmust :smile:
    Vielleicht noch etwas zur Fips' Vorgeschichte:
    Er wurde mit 8 monaten an der Straße angebunden und ausgesetzt. Bevor er zu mir kam, war er bereits 1 mal vermittelt, allerdings nach wenigen Tagen zurückgebracht worden. Bei Fremden ist er noch sehr skeptisch, bei Männern kann er sich kaum beruhigen vor lauter bellen.
    Seit ein paar Wochen hat sich das Verhalten von Fips etwas geändert und ich bin mir nicht sicher, ob er so ist weil er vielleicht mehr im Mittelpunkt stehen will...


    1) Fips und ich haben mittlerweile eine gute Bindung zueinander. Doch wenn ich mit den Katzen schmuse oder sogar nur mit ihnen spreche drängt sich Fips immer direkt dazwsichen. Meistens holt er dabei noch schnell eins seiner Spielzeuge und drängt sich dann dazwischen. Schlimmer ist es wenn ich mit anderen Menschen zu tun habe. Ich wohne noch bei meiner Mama (bin erst 19 Jahren) und selbst wenn sie mich nur umarmen will, drängt er sich auch dazwischen und fängt an zu bellen, bzw. er stellt sich vor mich und bellt meine Mama an. Bei Männern fängt er an zu knurren.


    Das andere Problem:
    2) Ich gehe jeden Tag mit Fips spazieren und soweit ist er auch stubenrein. Doch seit 3 Wochen fängt er an immer an der Kellerwand das Bein zu heben oder er pinkelt in mein Bett rein oder auf meine Klamotten. Ich weiß auch nicht ob ich mit ihm dann schimpfen soll oder nicht. Wenn ich mit ihm schimpfe bekommt er angst und verkriecht sich. Was soll ich tun damit es wieder besser wird? Kann es wirklich sein, dass er im Mittelpunkt stehen will??? Oder hat es was damit zu tun das er noch nicht kastriert ist? :hilfe:


    Ich danke Euch schonmal für Eure Antworten! :smile:

  • Hallo Fips!


    Ich musste gerade etwas schmunzeln beim lesen, mein Kleinteil reagiert manchmal nämlich genau so. :roll:


    Beim ersten Punkt denke ich auch, das Hr. Fips gerne möchte, dass alles sich um ihn dreht. Da hilft nur eines, ignorieren. Sollte es nicht funzen, schicke ihn auf seinen Platz.


    Beim 2. Problem in Kombination mit seinem Verhalten bei Punkt 1, beschleicht mich das Gefühl, er sieht dich als Ressource an.
    Ehrlich gesagt, würde ein Hund in mein Bett pieseln oder auf meine Klamotten, ohne das ein medizinisches Problem dahinter steckt, gäbe es eine saftige Ansage.


    Wo wir schon bei der nächsten Frage wären. Wart ihr mal beim TA, wegen der vermehrten Pieselei? Vielleicht hat Fips eine Blasenentzündung. ;)

  • Hallo,


    also zu Deinem ersten Problem:
    das ist schon so, dass sich Hunde gerne mal dazwischendrängeln um Beachtung zu bekommen.
    Das würde ich rigouros unterbinden.


    Du bist die jenige die entscheidet mit wem Du Dich abgibst und mit wem nicht.


    Wie verhälst Du Dich denn bisher?


    Zu Deinem zweiten Problem:
    könnte es sein, dass eine der Katzen unsauber ist und ihr das noch nicht mitbekommen habt?
    Wenn die Katze irgendwo hin macht, dann könnte es sein, dass er drüber markiert.
    Wo stehen die Katzenklos?
    Sind sie eventuell im Keller?


    Manche Hunde pinkeln in die Nähe von Katzenklos weil sie denken es sei ok an diesem Ort.
    Hast Du ihn im Bett mal auf frischer Tat ertappt, oder war es nur nass und Du hast auf den Hund getippt?
    Nicht, dass es eine Katze ist.
    Bett und Klamotten sind nämlich so typische Katzenpinkelstellen.
    Katzen protestieren gerne mal mit Unsauberkeit wenn ihnen was gegen den Strich geht.

  • Dein Hund hat einfach noch nicht gelernt mit Frust umzugehen, dazu gehört z.B. zu
    akzeptieren, dass du dich mit den Katzen beschäftigst und nicht mit ihm. Das muß er
    lernen sonst kann es leicht passieren, dass er immer stärker deine Aufmerksamkeit
    fordert. Schick ihn weg, wenn er sich aufdrängt und setz das dann auch durch. Du
    kannst ihn auch im Raum anbinden, wenn er (noch) nicht auf seinem Platz bleibt.


    Hast du ihn beim Sachen anpinkeln erwischt? Dann würde ich ihm schon deutlich
    Bescheid sagen. Lass dich durch sein Getue nicht beeindrucken. Ganz wichtig ist,
    dass du nicht nachtragend bist. Er bekommt eine klare Ansage und dann ist gut.
    Auch draußen ist es für einen Rüden nicht überlebenswichtig überall zu markieren,
    du kannst ihm das dort verbieten wo du es nicht möchtest. Er wird das überleben.

  • Du solltest auch mal deine art und weise wie du mit dem kleinen umgehst reflektieren.


    Da er der letzte hund ist der angeschafft wurde gehe ich mal davon aus das er besonders viel aufmerksamkeit bekommt.
    Das ein Hund mit im Bett schlafen darf ist ein Privileg. Haben die anderen Hunde dieses Privileg auch? Verhälst du dich ihm gegenüber als vorbild? Respektierst du ihn als Hund?


    Mal überspitzt gesagt wenn ich meine ganze aufmerksamkeit dem kleinen schenke und ihm privilegien zugestehe die andere nicht haben und mich dann aus seiner sicht aufführe wie ein welpe kann das solche auswirkungen haben :-)

  • Ich musste auch schmunzeln :-)
    Emma ist auch ein absoluter Mittelpunkthund. Dreht es sich nicht um sie und zwar nur um sie, wird sie laut und kann auch gemein werden, z.b. wenn ich mit anderen Hunden schmuse.


    Ich ignoriere das, wenn sie keine Ruhe gibt, wird sie auf ihr Deckchen geschickt, wenn sie nicht geht/nicht bleibt/nicht aufhört, schließe ich auch schon mal für ein paar Sekunden die Türe hinter mir.


    Zu dem Pinkeln kann ich nix sagen :-)


    Liebe Grüße

  • Also erst mal viiiielen Dank für Eure Antworten! :smile:
    Wir waren letztens beim Tierarzt und mit der Blase ist alles ok! Das einzige was der TA meinte, dass Fips früher als andere Hunde kastriert werden müsste weil im Moment ist kein Hund vor ihm sicher, egal ob männlein, weiblein oder Stofftier...
    Das Katzenklo steht hinter der Kellertür (beide Katzen sind sauber) und Fips geht immer runter und pinkelt an die Wand...Es ist auch schon vorgekommen, dass ich im selben Zimmer war wie er, er guckt mich an und pinkelt ohne Hemmungen an den Schrank!
    Mittlerweile darf Fips nicht mehr in meinem Bett schlafen. Das letzte mal (vor 3 Tagen) als er wieder in mein Bett gemacht hat, war als ich mit der Katze geschmust habe. Er hat das gesehen und ist direkt die Treppe hochgegangen. Ich habe mich noch gewundert und als ich hinterher gegangen bin, habe ich gemerkt das meine Bettdecke total nass war. Einer hat mal zu mir gesagt, wenn ich nicht direkt gesehen habe das er hingepinkelt hat, dürfte ich nicht mehr mit ihm schimpfen wenn es einige Minuten/Stunden her ist...stimmt das??? und wenn ich mit ihm schimpfe, pinkelt er am Tag drauf wieder an etwas dran! :|
    Also er bekommt schon mehr Aufmerksamkeit als die Katzen wenn ich so drüber nachdenke...ich werde ihn jetzt mal ignorieren wenn er sich wieder dazwischendrängt. Aber ich bin mir nicht sicher ob er dann aufhört überall hin zu machen.. :???:
    Auf den Platz schicken klappt noch nicht sooo gut. Wenn ich mit ihm alleine bin dann schon. Aber sobald Besuch kommt, dauert es eine Weile bis er sich wieder beruhigt, bei Männern zwischen 20 - 30min. Hab ihn auch schon in ein anderes Zimmer gebracht, aber da bellt er dann nur.
    Und sobald noch ein Hund mitgebracht wird, bellt oder knurrt er nicht die Menschen an. Aber ich bin die ganze Zeit bei ihm völlig abgeschrieben, er hört nicht mehr auf mich weil der andere Hund interessanter ist :hilfe: Hab nur angst das er eventuell irgendwann zubeißen könnte wenn er jetzt schon anfängt zu knurren...

  • Dein Hund ist in der Pubertät, da spielen ihm die Hormone schon mal streiche. Bevor du dich für oder
    gegen eine Kastration entscheidest suche hier mal nach dem Thema. Findest du ne ganze Menge
    mehr oder weniger informatives ;) .
    Die Probleme die du beschreibst sind allerdings Erziehungsprobleme und die lösen sich nicht durch eine
    Kastration, das ist sicher.
    Ob dir mit den Tips hier geholfen werden kann richtet sich danach, ob es dir gelingt das umzusetzen. Meiner
    Meinung nach nimmt dein Hund dich einfach nicht für voll. Er sit auf dem Weg die Führung zu übernehmen,
    schöner wäre es aber wenn du das tun würdest :D .

  • Das Gefühl habe ich auch immer mehr das er mir langsam aber sicher auf der Nase rumtanzt... Aber ich werde mich bemühen das ihm das nicht gelingen wird! ;)
    Trotzdem vielen Dank für Eure Tips!!! :smile:

  • Du hast da einen jungen Spitz im Haus. Ein junges stures sehr intelligentes kleines Energie Bündel. Hab auch eine Spitz-mix Hündin. In ihrer Jugendzeit nahm die mir teilweise die Wohnung auseinander, oder ich durfte 30min am Stück nur Nein sagen, weil die sich immer wieder neuen Mist einfallen lassen hat und weil sie so stur und intelligent ist als Spitz das ganze meist auch in ein Spiel verwandelt hat :lol: .
    Hab mit ihr Wald und Wiesen Agility gemacht und viel geübt. In ihrer Jugendzeit waren wir meist mindestens 2 Stunden draussen unterwegs und haben allen möglichen quatsch beim Wald und Wiesen Agility gemacht, eher aber 3 Stunden, wenn ich nur so normal Gassi gegangen bin, oder wir auf der Wiese gechillt haben. Weniger wäre zuwenig gewesen.


    Was ich mir gut Vorstellen könnte für dich, wäre ein Hundeverein. Wo dein kleines intelligentes Energie Bündel mal richtig ausgelastet wird und du auch direkt die ganzen Grundkommandos mit ihm lernst. In Hundevereinen kann man als Mitglied dann ja in jeden Kurs gehen. Also Grundkommandos + Hundesport. Ist in Vereinen auch nicht teuer.


    So Spitze und auch mixe sind eben Speziel und komplizierter. Weil sie so stur und gleichzeitig Intelligent sind. Du wirst dir angewöhnen müssen Konsequent zu sein. Einmal Nein, heißt auch Nein und wenn der Hund es 30min versucht, dann heißt es nach 30min immernoch Nein. Son junger Spitz zieht das auch 30min am stück durch, wenn du da nicht Konsequent genug bist, tanzt der dir auch auf der Nase rum.


    Wenn die körperliche und geistige Auslastung stimmt, wird die Erziehung aber Zuhause viel leichter. Der richtige Verein kann dir beides bieten.


    Also meine Hündin lernt mit ihren 9 Jahren immernoch regelmäßig neue Tricks und hat am Agility spaß und kann trotz des Alters immernoch mit jedem Jungspund mithalten. Die braucht das auch, sonst langweilt die sich und überlegt sich selbst lustige Sachen wie sie den Tag so rum bekommt. Im normalfall sind das Sachen die sie nicht tun soll und mich nerven :lol: .

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