Lässt Bayern einfach so Hunde töten?

  • Huhu,
    ich wundere mich immer wieder über die Hunde bei uns im Tierheim. Das Tierheim liegt in Niedersachsen und ist eigentlich immer unterbesetzt, sodass oft Hunde aus anderen Tierheimen aufgenommen werden.

    In der letzten Zeit wurden immer wieder Pitbulls oder Staffs aus Bayern aufgenommen mit der Begründung, dass diese Hunde in Bayern nicht vermittelt werden dürfen oder dort getötet würden.

    Ausserdem nimmt das Tierheim auch immer wieder Hunde aus anderen Bundesländern auf, welche zwar keine Listenhunde sind, aber dort anscheinend so negativ aufgefallen sind, dass sie getötet werden sollten.

    Geht das denn überhaupt so einfach, dass ein Hund in Bundesland X eingeschläfert werden soll, weil er als gefährlich gilt und dann eben einfach in Bundesland Y geschickt wird?

    Und ist es wirklich so komopliziert mit Staffs und Pitbulls in Bayern?

    LG

  • Ja, in Bayern ist es wirklich so kompliziert mit Staff und Co, man darf sie einfach nicht halten, es sei denn du fällst unter eine Sonderregelung (Army-angehöriger, TH und noch ein/zwei besondere Personengruppen). Egal ob mit Papieren, ohne, Mischling, sobald der Hund nach Staff aussieht und du keinen anständigen Beweis hast, dass es keiner is, haste ein Problem und zwar ein großes, da wie gesagt Kat. I :/ Blöden Listen, echt :(
    Dass gesunde, nicht auffällige Hunde in Bayern getötet werden, ist mir neu.. nur bleiben halt leider viele Listenhunde seehr seehr lange im TH, werden alt, krank, die Chancen vermittelt zu werden, sinken von Jahr zu Jahr..

    In den Grenz-TH besteht die Chance, die Hunde nach Österreich zu vermitteln, ich kenne einen Fall wo ein deutscher Staff nach Österreich kam und dort jetzt als Bergretter-Hund arbeitet, und Leben rettet.

  • Zitat

    In den Grenz-TH besteht die Chance, die Hunde nach Österreich zu vermitteln, ich kenne einen Fall wo ein deutscher Staff nach Österreich kam und dort jetzt als Bergretter-Hund arbeitet, und Leben rettet.

    Uuuiiii !!! Das finde ich aber toll !! Richtig klasse.

    Als würde der Hund einem sagen (mal ganz romantisch gedacht, mir schon klar das es dem Hund egal ist und der Mensch gehörig was dazu beiträgt) "Deutschland ? Die haben mich abgeschoben, ausgesondert, ab ins Asyl mit mir, denn dort war ich (angeblich) eine wilde, unberechenbare, reißende Tötungsmaschine.
    Hier darf ich nun das tun was meinem Wesen entspricht und zeigen das ich nicht so bin, wie die mich gesehen haben."

    Naja, ein wenig verklärt, aber ihr wisst was ich meine. Das sollte man den Bayern mal unter die Nase reiben und zwar so richtig.

    Für den Hund und nicht zuletzt auch die Rasse find ich's super !!!

  • Nunja, das Tierschutzgesetz ist bundesweit geltend...auch wenn die Bayern sich als eigenen Staat sehen, müssen sie sich doch dran halten. ;)

    Ein Wirbeltier darf nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden.

    Ich denke jedoch, dass man dort wesentlich kompromissloser mit "Auffälligkeiten" umgeht und "unpassende" Hunde eben schneller als gefährlich einstuft und sie somit "Gefahr für Leib und Leben" sind und damit einschläferungswürdig.
    Da werde die Vorraussetzungen halt soweit ausgereizt damit es passt.

    Die Haltungserlaubnis ist aber eben so schwierig da zu bekommen, wie schon beschrieben, dass solche Hunde gerne in andere Bundesländer vermittelt werden. Macht Hamburg auch gerne, hat es aber auch einfach, da es ja als Stadt genau zwischen zwei Bundesländern liegt.

  • Zitat

    Ich denke jedoch, dass man dort wesentlich kompromissloser mit "Auffälligkeiten" umgeht und "unpassende" Hunde eben schneller als gefährlich einstuft und sie somit "Gefahr für Leib und Leben" sind und damit einschläferungswürdig.
    Da werde die Vorraussetzungen halt soweit ausgereizt damit es passt.

    Wie kommst du zu der Annahme? Hast du dafür Fakten?

  • Zitat

    Naja, ein wenig verklärt, aber ihr wisst was ich meine. Das sollte man den Bayern mal unter die Nase reiben und zwar so richtig.

    Autsch - Klischeeeeeee!

    Zum einen fehlt da der Beweis, dass dem wirklich so ist und zum 2. wer sind DIE Bayern? Ich bin "Frange" ;)

  • Na dann oute ich mich mal als "DIE" Bayern.... :roll:

    Sind Klischees nicht was schönes.

    Bayern hat dank ein paar übereifrigen Deppen die es damals nach dem Todesfall in hamburg hyperperfekt machen wollten, die strengste Gefahrenhundeverordnung in Deutschland. Darum werden hier öfter und schneller bestimmte Hunde eingezogen, weil es bei Rassen und Mischlingen der Kat 1 in Bayern keinerlei Handlungsspielraum gibt.
    Während man fast überall sonst in D Nachweise, Negativzeugnisse und Co nachreichen kann, ist es für den Privatmann so gut wie unmöglich eine Haltergenehmigung für Kat 1 Hunde erhalten. Darum braucht man da nicht lange Auflagen erteilen oder oder oder... die Hunde werden eingezogen und Schluss ist.
    Einzige Chance ist ein Rassegutachten von einem staatlich anerkannten Gutachter, das nachweist, dass es eben doch ein Foxterrier/Boxer Mix ist und AmStaff-Mix.

    Vermittlung solcher Hunde ist in Bayern per Gesetz nicht möglich. Geht nur in andere Bundesländer bzw ins Ausland.
    Aber auch für Bayern gelten die deutschen Gesetze und auch hier wird nicht ohne wirklichen Grund eingeschläfert, egal welcher Rasse der Hund angehört.

    Ja es gibt immer Mal wieder Forderungen Langzeitinsassen, Fundtiere und Listenhunde nach Tag X zu euthanasieren - aber solche Schwachssinnsideen kommen aus allen Bundesländern von irgendwelchen Politikerdeppen (meist auf Komunalebene), die sich die Fundtierpauschalen sparen wollen.

  • Und noch ein Nachtrag....

    Wenn ein Hund erstmal im Tierheim ist, darf man sich dass nicht so vorstellen, dass da die Tierheimleitung allein schaltet und waltet und entscheidet wer gefährlich genug zum einschläfern ist... da hat das VetAmt ein Wörtchen mitzureden, als überwachende Institution.

    Da tanzt dann erstmal die Ethikkomission an und es wir lang und breit mit einem halben dutzend Gutachter und TAs geprüft ob oder ob nicht und selbst wenn die zur Entscheidung kommen, dass die Einschläferung der letzte Gangbare Weg ist und du hast einen Hansel, der das anzweifelt und die Einschläferung anzeigt, ist die Hölle los.
    Mit der Ethikomission im Rücke ist man zwar rechtlich auf der sicheren Seite, aber es ist ein Riesenheckmeck mit Anhörungen, unabhängigen Prüfungen und und und...

    Wer das einmal erlebt hat, kann bei solchen Ammenmärchen eigentlich nur noch mit den Augen rollen :hust:

  • Zitat

    Wie kommst du zu der Annahme? Hast du dafür Fakten?


    Was muss ich daran erklären?! Sollte es tatsächlich so sein, dass in By mehr Tierheimhunde bzw. SoKas eingeschläfert werden, ist dies meine einzig möglich Vermutung, wie die sich das dann zurecht legen.

    Nach geltenden Hundegesetzen gilt ein Hund ja schon als gefährlich, wenn er ein Karnickel jagen würde, jemanden anspringt oder anbellt. Ist doch selbst hier schon im DF am realen Fall diskustiert worden. Und gerade genannte Kriterien...Hand aufs Herz, danach gehend müsste die Hälfte der Haushunde in D "gefährlich" sein.

    Was nicht passt, wird halt passend gemacht.

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