Kann der Hund verschiedene Menschen verschieden lieben?
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Hallo zusammen,
meine Hündin rastet vor Freude total aus, wenn sie meine Hundesitterin sieht. Wenn ich nach Hause komme, freut sie sich auch seeeehr, aber sie rastet nicht so aus. Wenn ich sie abends bei meiner Hundesitterin abhole, freut sie sich auch seeehr, aber wenn ich sie z.B. auf der Hundewiese abhole, beachtet sie mich gar nicht.
Ich muss ehrlich gestehen - ich bin etwas eifersüchtig. Und ich frage mich, ob meine Hündin ihre Sitterin mehr "liebt" als mich. Klar, Liebe ist vielleicht nicht das richtige Wort. Vielleicht denke ich auch zu menschlich. Bindung ist ja das richtigere Wort. Klar, bei meiner Hundesitterin ist alles toll, die geht immer mit mehreren Hunden den ganzen Tag raus und ist wirklich eine sehr liebe Person. Meine Hündin und ihre Hündin lieben sich mittlerweile auch abgöttisch. Aber bei mir freut sie sich nicht so. Ich unterbinde aber auch die explosive Freude, wenn ich nach Hause komme. Das macht meine Hundesitterin nicht.
Was meint ihr dazu? Sollte ich mich einfach freuen, dass sie mehrere Bezugspersonen hat und aufhören, so menschlich zu denken?
Viele Grüße
Ina - Vor einem Moment
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Hm, ich kann dir nur sagen, dass es bei uns auch unterschiedlich ist. Ich lebe mit meinem Freund zusammen, und Alma liebt ihn. Morgens kommt sie zu ihm ins Bett zum Kuscheln, ich bin da fast Luft für sie. Aber wenn ich weggehe, kann sie das gar nicht ab, und sie führt bei mir auch ein Affentheater auf, wenn ich wiederkomme, bei meinem Freund eher nicht (da ist es so wie bei dir). Wenn wir uns unterwegs trennen, geht sie immer mit mir mit, nie mit ihm.
Was ich damit sagen will, ist: Wer weiß, was da in so einem kleinen Hundegehirn vorgeht? Vielleicht freut sie sich nur so, weil sie den Besuch mit einem tollen Hundespaziergang verbindet. Das wäre dann so wie bei den "Wochenend-Papas", mit denen man dann all die tollen Sachen machen kann, in den Zoo gehen und und danach zu MC Donald´s und sowas.Ach, noch was kann ich dir sagen: Ich kann dich total gut verstehen, ich wäre auch sehr eifersüchtig, und natürlich ist das menschlich, du bist ja auch ein Mensch. Ich wäre vermutlich noch viel eifersüchtiger als du, mich würde das richtig wurmen.
ZitatKlar, Liebe ist vielleicht nicht das richtige Wort. Vielleicht denke ich auch zu menschlich. Bindung ist ja das richtigere Wort. a
Worte werden eindeutig überbewertet.

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Ich arbeite ja nun auch in diesem Bereich und kenne dieses Phänomen.
Ich hab sogar Hunde hier, die kaum freiwillig mit ihren Besitzern wieder hier weggehen.
Das hat aber glaube ich nur sekundär mit mir zu tun.
Bei mir gibts Abenteuer, es ist immer was los und es sind andere Hunde da. Wir gehen in Gruppen spazieren...was gibt es tolleres für Hunde...sie sind halt doch Rudeltiere.
Und als Sitter oder Gassigänger ist man für den Hund halt der "Schlüssel zum Abenteuer"...deshalb wird man von einigen Hunden so vergöttert und nicht weil man so ein toller Typ ist...
Meine Erklärung dazu! -
Fusselnase: Noch eine fusselige Alma!

Also bei meiner Alma hab ich mir eine zeitlang auch echt Gedanken (und Gefühle) gemacht, weil sie, obwohl (oder weil?) sie den ganzen Tag mit mir zusammen ist, sich halb weggeschmissen hat wenn mein Freund nach hause kam. Bei mir war sie sicherlich auch froh, dass ich wieder da war, aber diesen Zirkus hat sie bis auf ein, zwei Ausnahmen nie veranstaltet. Sonntagmorgen bin ich dann und wann nach wie vor fast Luft, Herrchen ist ja da
Aber bei "Gefahr" bin ich es, zu der sie kommt. Ich bin es, zu der sie (fast) zuverlässig kommt, wenn ich rufe. Ich bin es, die sie fragend anschaut, wenn sie sich nicht sicher ist, ob sie etwas darf oder nicht. Und ich bin es, nach der sie sich so oft umdreht, wenn wir spazierengehen. Wie? Frauchen weg? Und los geht die Suche.Gott sei Dank ist meinem Freund bewusst, dass das, was oft wie Freude aussieht, nicht unbedingt Freude sein muss, und wir haben die Begrüßung mittlerweile auf ein erträgliches Maß heruntergefahren (kein Anspringen etc.). Sie wird erst begrüßt wenn sie sich ruhig verhält.
Aber zum eigentlichen zurück:
Meine Schlussfolgerung ist eher die, dass sie scheinbar eine solche Bindung zu mir hat, dass es für sie "normal" ist, dass ich wiederkomme. Sie vertraut darauf. Andererseits glaube ich, dass ich es mittlerweile schaffe, meinem Hund in den meisten Situationen eine gute Führung zu sein. Sie erlaubt sich also auch nicht, mich beim Nachhausekommen zu maßregeln.
Bei meinem Freund -und bei meiner Mutter, meinem Bruder- ist eher die erwähnte Wochenendpapa-Situation: Suuuper, da geht was! Party!!! :jump2:Mittlerweile bin ich sehr froh, dass zwischen uns so eine ruhige Freude entstanden ist. Das entspannt vieles und ich kann erstmal meine Tüten abstellen, bevor wir uns begrüßen. Dennoch sagen die anderen immer, dass sie merklich gelöster ist, wenn ich in der Nähe bin, sie entspannter ist und nicht wartend wirkt. Das streichelt mein Menschen-Ego und den gedanklich nicht begründbaren kleinen Stachel von Eifersucht den schluck ich mittlerweile einfach weg... weil ab und zu sticht er dann doch. Wie habe ich neulich in einem Buch über Hormone beim Hund gelesen: Keine Bindung ohne Eifersucht. - So ist es wohl auch beim Menschen

Und ja, sicherlich "liebt" ein Hund verschiedene Menschen verschieden. Ich persönlich glaube aber nicht, dass diese "Freudenorgien" ein Ausdruck für Bindung oder Liebe sind. Bindung und Liebe erkennt man in anderen Situationen.
>Meine Meinung< -
Ich sehe es ähnlich wie Sleipnir. Hunde verbinden uns auch mit Spiel, Spaß, Spannung, Futter etc. Unsere Hündin freut sich zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich heftig über den ein oder anderen und im Spiel mit Hundekumpels würden wir sicher auch nur nebenbei begrüßt.
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Hallo,
ich habe mich gestern mit einer Freundin, ihrem Hund und einem ihrer Sitterhunde getroffen. Ich habe mit Lotte (Sitterhündin) nichts zu tun, außer, dass wir eben ab und an gemeinsam spazierengehen. Als ich aus dem Auto stieg, hat sie sich auch extrem gefreut.
Ich glaube, dass sie mich einfach mit schönen Spaziergängen verknüpft. Mit Abenteuer und guter Laune. Anders kann ich mir das nicht erklären, weil ich Lotte zwar sehr mag, aber mehr als Hallo und ab und an ein freundliches Wort beim Spaziergang haben ich nicht mit ihr.
Ich denke aber, dass es auch passieren kann, dass sich Hunde mehr an den Menschen binden, der mit ihnen viel Zeit verbringt und dann auch noch überwiegend Abenteuerzeit. Wenn dann auch noch der Mensch gute Führungsqualitäten besitzt, was ein Dogwalker ja haben sollten, steht dem Anhimmeln nichts mehr im Wege.Aber ich denke auch, dass es für Hunde sehr wichtig ist, eine verlässliche Person zu haben, die ihnen einen Gegenpol zu all diesen Abenteuern bieten kann. Um zur Ruhe zu kommen und sich sicher fühlen zu können.
Das war ein bisschen so mir mir, Moffs Frauchen und Moff.
Ich glaube, dass es für Moff gut war, neben ihrem Alltagstrott mich mit den Spaßspaziergängen zu haben, ebenso wie den verlässlichen Alltag mit ihrem Frauchen.Ich kann dich aber gut verstehen, ich wäre auch eifersüchtig. Aber mir wäre doch ein Hund lieber, der sich nicht mit Haut und Haaren an mich bindet und dann enormen Stress bekommt, wenn ich mal nicht da bin.
Ich würde mal behaupten, dass sich dein Hund ähnlich explosiv freuen würde, wenn du mal ein paar Tage nicht da wärst und dann nach Hause kommst.Liebe Grüße
Nele -
Bei uns war es dasselbe. Bokey ist völlig ausgetickt, als er noch mit Gassiservices mitgegangen ist
Er hat die Dogwalkerin auch "geliebt", selbst wenn sie nicht im Kontekt "raus auf die Wiese" stand.
Mittlerweile ist es so, dass Bokey offensichtlich meine Mutter mehr liebt als mich, eben weil Sie Spiel und Spaß bedeutet.
Ich sehe das ganze ziemlich pragmatisch. Es ist exzessives Kontrollverhalten und der Hund hat dabei Stress. Es ist nur ein kleiner Anteil wirklicher Freude dabei.
Ich möchte nicht, dass mein mich "abgöttisch liebt", mir am Rockzipfel hängt und alles andere um ihn herum ignoriert - ich will, dass wir gut auskommen, das Stresslevel gering ist, der Hund entspannt und immer ansprechbar ist und sich ansonsten nicht "aufregen" muss, weil ich mal 2 Minuten weg war. Der Hund mag mich, bilde ich mir mal ein, arbeitet gern mit mir zusammen und kommt gerne zu mir, wenn ich ihn rufe. Das ist mir wichtig
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Ich würd mich auch der Meinung anschließen, daß der Hund die Sitterin "liebt", weil sie für das ganz große Vergnügen steht. Kenne ich auch: Wenn ich früher mein Spaziergangs-Rudel abgeholt habe, haben sich die Hunde vor Begeisterung schier überschlagen (mein eigener übrigens eingeschlossen). Streß war das sicher, aber sehr positiver, und ebenso sicher kein Kontrollzwang, sondern das ganz große Strahlen über drei Hundegesichter. Was garantiert nicht daran lag, daß sie mich so toll fanden, sondern daran, daß sie wußten, das mit meinem Erscheinen das Tages-Highlight bevorstand: der ausgiebige Rudelspaziergang.
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Ich kenne das auch. Mein Hund hat 5 verschiedene Bezugspersonen. Mich, meinen Freund, meine Schwester, die Hundesitterin die ihn am Morgen holt und die, die ihn am Abend wieder bringt.
Er mag alle gut und freut sich wenn er diese Personen sieht. Am Anfang war ich auch Eifersüchtig auf alle, vor allem auf die Hundesitterin am Morgen die er sehr mochte und auch sehr freudig begrüsste und abschlabberte. Sie hats dann selber gemerkt das ich etwas Eiversüchtig bin und die Begrüssung mit dem Hund extra ein wenig kühler ausfallen lassen (kein hochheben mehr).
Mittlerweile ist es so, das ich froh bin das er gerne zu diesen Personen geht (da ich ja Arbeiten muss und ihn so gut versorgt weiss) und sehe das mit dem freuen lockerer. Ich freue mich das er sich freut und keine Probleme macht von mir getrennt zu sein. Die Sitterin am Morgen sehe ich nun gar nicht mehr, da er alleine bleibt bis sie ihn holt, also auch da keine Eiversucht mehr. Und lustigerweise flippt er in letzter Zeit völlig aus wenn er mich sieht und bei den anderen freut er sich "nur" noch. Ich glaube dir gemeinsame Arbeit in der Hundeschule hat uns fest zusammengeschweisst und ich bin und bleibe seine Nummer 1.
Aber ich kann dich gut verstehen, ist schon hart wenn man seinen Hund abgeben muss und er auch noch eine riesige Freude ab den anderen Personen hat. Aber vielleicht ändert sich dies ja mit der Zeit noch? Und sonst sieh es so: lieber er freut sich als das er nicht gerne gehen würde, sonst hättest du nämlich das grössere Problem.
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Zu Eifersucht besteht da wirklich null Anlaß: Hundeliebe ist doch nicht rationiert - euer Hund liebt euch kein Stück weniger, wenn er sich wie ein Schnitzel über den Sitter freut.
Das ist wirklich viel zu menschlich gedacht. Es ist ein Tier, das im Augenblick lebt, und mir geht dadurch nichts verloren, im Gegenteil: je mehr Freu-Momente mein Hund hat, desto mehr kann ich mich mitfreuen.
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