Bindung - einmal anders rum

  • Immer wieder iwrd darüber diskutiert, wie gut die bindung vom hund zu seinem menschen ist, wann die anfängt etc.

    Nun kam mir heute beim laufen mit meinem wautzi so der gedanke, wie es denn anders rum ist.
    Ich habe den vogelkopf nun seit ostern bei mir, er ist fünf monate alt, und erst vor ca. 2-3 wochen überkam mich das erste mal ein völliges "ich-lieb-dich" gefühl. Da hat er mich einfack so angeguggt und ich hätte ihn fressen können. Ich hab ihn dann geknuddelt und war mir da erste mal sicher, er und ich.... Ein dream-team.

    Natürlich hab ich ihn mir damals ausgesucht, weil ich dachte, das könnte passen. Natürlich hab ich ihn vom ersten tag an gerne gehabt, niemals wieder umgetauscht oder missen wollen (obwohl, manchmal schon :hust: ).

    Aber diese innige liebe ist erst jetzt gewachsen. Bin ich ein spätzünder oder wie lang hat es bei euch gedauert....

  • Bei uns hat es lange gedauert.. ein paar Monate sind vergangen, da hatte ich zum ersten Mal dieses "ich will dich fressen vor liebe" gefühl. Aber diese richtige Liebe habe ich erst nach ca. 1,5 Jahren empfunden und seitdem wird es immer tiefer. Ich glaube das ist wie bei menschlichen Beziehungen

  • Ein interessantes Thema. Meine Erfahrung ist, dass es kaum "planbar" ist und seltsam Einzug hält. Bei Lucy war es so, dass ich bis zur Abholung nicht wirklich glauben mochte, dass wieder ein Hund einzieht. Sie ist ein Mix vom Bauernhof, ich habe sie als Welpe dort nicht besucht und mich gedanklich nicht wirklich damit beschäftigt. Mit der Rasse-Konstellation nicht, mit ihr nicht, nicht damit, wieder einen Hund zu haben. Ich glaube, es war vor allem die Sorge, es zieht doch kein Hund ein. Eigentlich war es kein guter Zeitpunkt dafür. Dann waren wir dort zur Abholung und von dem Moment an, als ich sie auf dem Schoß hatte auf der Heimfahrt, hatte ich ein Kreisgrinsen im Gesicht und habe sie einfach nur toll gefunden, verliebt, wenn man so will. Egal was sie tat, egal wie sie war, ich fand sie nur toll (ist tatsächlich immer noch so :ops: ). Lucy hat übrigens recht lange gebraucht, bis sie mich mal wichtiger fand als Wildfremde :hust: . Hat mich auch nicht irritiert, ich hatte von diesem ersten Moment an eine "Bindung".

    Grisu dagegen war lange geplant, oft beim Züchter besucht, er war der Hund, den ich wollte. Dennoch: es hat Monate gebraucht nach dem Einzug, bis ich ein ähnliches Gefühl zu ihm hatte, wie zu Lucy. Er dagegen war von Anfang an sehr auf mich fixiert. Schon seltsam manchmal :???:

  • Bei Maya und mir hat es eeeewig gedauert und dauert immer noch an! Monatelang habe ich gezweifelt - war's die richtige Entscheidung? werden wir jemals ein Team? Krieg ich sie jemals in den Griff, ihren Jagdtrieb, ihre Ängste, ihre Distanz zu mir?
    Aber jetzt nach fast einem Jahr kann ich sagen: es wird immer besser.
    Es gibt diese Momente, wo es "bumm" macht und ich merke: DAS hat sie früher noch nie gemacht, nicht getraut. Und jetzt? Unsere Bindung wird von Tag zu Tag besser - und ein Leben ohne sie? Never Ever! Ich würde sie gegen nichts mehr umtauschen, auch wenn ich sie an gewissen Tagen am liebtsen am nächsten Baum aussetzen würde :lol:
    Ja, ich liebe meine Kleine. aber DAS DreamTeam sind wir noch nicht. Sind wir aber auf dem besten Weg hin :)

  • Bei Pluto hat es relativ lang gedauert bis er im Herzen "mein Hund" war und wir hatten immer wieder schwierige Phasen. Dadurch dass wir an unserer Beziehung immer wieder arbeiten mussten wertschätzen wir die guten Zeiten sehr.

    Bei Ewok war es Liebe vom ersten Tag an. Das ist der Hund den ich immer wollte. Wir funktionieren ohne viele Worte.

  • Interssant zu lesen. Ich hatte schon ein schlechtes gewissen, das es bei mir so lang gedauert hat.... Aber wie ich sehe, geht es einigen hier so. Ich dachte eher, jeder liebte vom ersten augenblick an

  • Bei Muffin und auch bei Mozart war es Liebe vom ersten Augenblick an.
    Und am schönsten ist es, das ich dieses Gefühl jeden Tag habe... Ich sehe Mozart an und denke immer wieder, was er für ein wunderbarer Hund ist...
    Und auch Muffin ist immer noch in meinem Herzen, ich liebe ihn wie eh und je, obwohl er über ein Jahr nicht mehr da ist...
    Es ist ein wunderbares Gefühl.....

    jetzt hab ich Pipi inne Augen...

  • Bei uns hat ein sofortiges Herzaussetzen beim ersten Blick in die Augen dieses Hundes für "DER ist es!" gesorgt. Trotzdem mussten erst viele Monate ins Land gehen, viel Frust und Zweifel ausgestanden werden, bis wirklich diese tiefe Liebe im Herzen entstand.

    Bindung, die nun auch von meinem Hund angestrebt zu werden schien. Es gibt Momente, in denen wir zusammen in Ruhe laufen, mein Hund ohne Leine bei mir läuft, wir uns lächelnd in die Augen sehen und wirklich alles perfekt ist.

    DAS sehe ich jetzt als die wirkliche Bindung, die erst wachsen und reifen musste. Nach etwas mehr als einem Jahr fing meine Hündin an, mich endlich sozusagen wirklich an sich heran zu lassen, von ihr aus meine Nähe zu suchen. Das war der Knackpunkt.

    Und seitdem haben wir auch im Training, mit ihrer Umweltunsicherheit, dem ganzen Stress und ihrer Aggression unglaubliche fantastische Fortschritte gemacht... JETZT bin ich wirklich glücklich mit ihr und sie glaub ich auch mit mir :)

    LG Lily und Happy

  • Bei mir ist es ähnlich...ich liebe ihn, und trotzdem ist dort noch Raum zum wachsen (wäre ja schlimm wenn nicht!) ;) Oft, auch heute noch, könnte ich ihn oft mal einfach an den Baum binden und pfeifend im Gebüsch verschwinden..., drehe aber nach 2 Sekunden wieder um! :lol:

    Ich liebe ihn, und ich denke auch, dass er es "hündisch" tut. Er ist beziehungstechnisch sehr schwierig und distanziert. Manchmal denke ich, ob es überhaupt so etwas wie Bindung bei ihm gibt...manchmal bin ich traurig oder rauf mir mal die Haare...aber es geht voran...und jetzt wo er verletzt ist, merke ich mal wieder, wieviel Wert er auf mich legt und den körperkontakt sucht und braucht.

    Er liebt mich, vielleicht nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe...impulsiv, schmusig...., er kommt eben eher durch die Hintertür und das ist ok.

    Ich denke wir brauchen noch eine gute Weile....aber dann....kann uns nichts mehr trennen! Wenn er sich 100% für mich entscheidet, kann die Welt untergehen! ;)

  • In meinem Leben gab es zwei Hundelieben auf den ersten Blick, die eine davon zu meiner Pflegehündin im Tierheim (die ich seit fast vier Jahren betreue, auch jetzt, nach Schließung des Heims, denn sie durfte dort wohnen bleiben), die zweite zu einer anderen Pflege-Gassi-Hündin im selben Heim. Erstere ist meine Seele, die zweite wurde anderswo vermittelt, und ich habe schrecklich gelitten.
    Bei Senta, der Hündin, die ich jetzt letztendlich zu mir genommen habe, ist die Liebe ganz langsam gewachsen und hat sich allmählich eingeschlichen, während wir ein hartes, schweißtreibendes Jahr lang zusammen gegen ihre Ängste gekämpft haben. Sie war meine Gassi-Pflege-Hündin, der ich den Weg ins normale Leben gezeigt habe, und irgendwann, auf einmal, war die Liebe da. Ich glaube, richtig bewusst wurde es mir, als ich erfuhr, dass das TH schließen muss und Senta in ein anderes Heim würde gehen müssen. Auf einmal blickte ich zurück auf unseren gemeinsamen Weg, auf all die Kleinigkeiten, die Ängste, die wir zusammen ausgestanden hatten, und plötzlich wusste ich: Die können sie nicht wegschicken. Die ist MEIN Hund. Jetzt sind wir sechs Monate zusammen, und es ist noch immer so. Manchmal, wenn ich sie so laufen sehe, mit erhobener Rute, die Beine schmeißend, oder wenn sie mit diesem ganz speziellen Blick irgendwo steht, dann könnte ich platzen vor Stolz, dass das mein Hund ist und dass wir zwei es gemeinsam so weit geschafft haben.

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