Bindung - einmal anders rum

Bei uns hat es sechs Jahre gedauert, bis wir uns den Wunsch vom Hund erfüllen konnten. Als es dann endlich soweit war, mussten wir uns erstmal über die Rasse einig werden. Ich hatte dann mehrere Züchter abtelefoniert, deren Würfe aber schon komplett reserviert waren. Dann bin ich auf die Seite unserer Züchterin gestoßen und auf die Bilder der 6 Geschwister eines 1-Wochen alten Wurfs. Viel sah man da noch nicht, aber: Da war mein Hund. Ich bin ein sehr intuitiver Mensch und das war einfach das Gefühl, nicht weil es der schönste, süßeste oder niedlichste war (das natürlich auch), sondern einfach aus dem Bauch. Bei unserem ersten Besuch wollte mein Mann noch auf den Merle-Bruder umschwenken, obwohl er niemals nie nicht einen Merle haben wollte, aber der ist direkt auf ihn zugekommen und er meinte dann, er hätte sich uns ausgesucht. Mir wäre die Farbe zwar zweitrangig gewesen, aber ich wusste, dass der black-tri mein Hund ist. Wir sind dann auch bei ihm geblieben und nun ist er 8 Monate alt und bereitet uns nur Freude, wir hatten eine recht entspannte Welpenzeit mit ihm und es ist einfach ein unkomplizierter Hund mit einem fantastischen Charakter. Ich würde schon sagen, dass wir eine recht enge Bindung haben - natürlich ist da noch Raum für noch engere Bindung, die sich einfach in den kommenden Jahren ergeben wird, aber ich denke im Moment ist sie so gut, wie sie eben nur sein kann in dem Alter und nach einem halben gemeinsamen Jahr.
Mal sehen, was uns seine Entwicklung in den nächsten Monaten so bringt, aber ich bin da sehr zuversichtlich.

Unser erster Hund war ein Golden Retriever. Diesen hatten wir aus Zwingerhaltung übernommen, weil er ins Tierheim abgeschoben werden sollte. Er war bereits 11 Jahre alt, als sein ehemaliger Besitzer ihn zu uns brachte und hat den ersten tag sehr gelitten. Wir haben ihn erst einmal in Ruhe gelassen, das er alles beschnüffeln kann und in Ruhe schauen kann wer und wie wir sind. Ihn hatte ich vom ersten Tag an in mein Herz geschlossen. Mit knapp 14 Jahren ist er dann eingeschlafen. Danach haben wir einen Golen Retriever Welpen von meinen Eltern geschenkt bekommen ... bei ihm hat es länger gedauert. Ich bin aber auch nicht der Welpen-Typ ... mir verging die Zeit bis er groß war viel zu langsam ... aber im Alter von 8 Monaten ist er in mein Herz gekrabbelt und hat sich dort eingenistet. Leider ist er im Alter von 2 Jahren und 4 Monaten an einem Immundefekt gestorben ... das waren die 4 schlimmsten Wochen in meinem Leben, täglich 2 mal zum TA an den Tropf u. s. w. ... dann noch eine Not-OP in Berlin ... aber alles hat nix geholfen ...
2 Monate vorher war unser jetziger Goldie bei uns eingezogen ... Spanischer Tierheimhund ... 4 Jahre alt ... ich würde ihn nie wieder hergeben, habe ihn auch wahnsinnig lieb ... aber der Platz in meinem Herzen ist leider noch belegt. Genauso geht es mir mit unserem Beagle, auch Tierheimhund ... obwohl das sicher mit daran liegt, das er den totalen Dickkopf hat und macht was er will u nicht was ich wünsche ... eben ein Beagle ... Ich glaub das hängt mit dem Charakter des Hundes zusammen, wie schnell man sie in ihr Herz schleißt und natürlich wie bereit man ist, es zu tun.

Hmmm, ich überlege gerade, wie ich die Frage real und/aber diplomatisch beantworten kann Also, das erste mal hatte ich bei Lucky dieses Gefühl "Ich liebe dich soooo sehr, dass ich dich fressen könnte" schon nach ein paar Tagen. Einfach weil er einen so unwiderstehlichen Charme hat, sein lieber und unschuldiger Blick, oder wenn er uns das Gesicht abschlabbert und dabei selbst völlig entspannt ist, die Augen zukneift und uns völlig vertraut ...das ist unbezahlbar Wir haben ihn jetzt 10 Monate ...das/dieses Gefühl hält bis heute an :ja: Aber leider nur zu Hause, also im Haus ...wehe, ES wird rausgelassen. Sein Jagdtrieb und seine Selbstständigkeit außerhalb der 4 Wände rauben mir den letzten Nerv. Ich könnte ihn tägl. wenigstens 2-3 x an die Wand tackern, weil er mich mal wieder wie einen A*sch hat dastehen lassen und ich mich völlig blamiert habe ...egal ob vor Fremden, vor Bekannten oder beim TA, wo ich nicht mal das Portemonaie rausholen konnte zum bezahlen, weil er mir ständig in die Leine geschossen ist ...das war wirklich peinlich, am Ende hat der TA die Leine gehalten um dass ich überhaupt bezahlen konnte (nächstes Weihnachten wünsche ich mir ´nen dritten Arm ) ...hach, ich bin´s leid ...aber ich liebe ihn ...Gute Nacht Lucky-Spatz ...schlaf schön, du Stinker!!!

Zitat

das/dieses Gefühl hält bis heute an :ja: Aber leider nur zu Hause, also im Haus ...wehe, ES wird rausgelassen. Sein Jagdtrieb und seine Selbstständigkeit außerhalb der 4 Wände rauben mir den letzten Nerv.

Falls es dich tröstet: GENAU SO geht es mir mit meiner Jagdsau auch

Es hat lang gedauert - so 6-7 Monate. Auch jetzt noch gibt es Momente wo ich mir denke "warum du bei uns?" aber eins ist ganz klar - dieser allergische Köter bleibt hier komme was wolle und das weiß sie auch

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Hmmm, ich überlege gerade, wie ich die Frage real und/aber diplomatisch beantworten kann Also, das erste mal hatte ich bei Lucky dieses Gefühl "Ich liebe dich soooo sehr, dass ich dich fressen könnte" schon nach ein paar Tagen. Einfach weil er einen so unwiderstehlichen Charme hat, sein lieber und unschuldiger Blick, oder wenn er uns das Gesicht abschlabbert und dabei selbst völlig entspannt ist, die Augen zukneift und uns völlig vertraut ...das ist unbezahlbar Wir haben ihn jetzt 10 Monate ...das/dieses Gefühl hält bis heute an :ja: Aber leider nur zu Hause, also im Haus ...wehe, ES wird rausgelassen. Sein Jagdtrieb und seine Selbstständigkeit außerhalb der 4 Wände rauben mir den letzten Nerv. Ich könnte ihn tägl. wenigstens 2-3 x an die Wand tackern, weil er mich mal wieder wie einen A*sch hat dastehen lassen und ich mich völlig blamiert habe ...egal ob vor Fremden, vor Bekannten oder beim TA!!!

ach das kommt mir so bekannt vor. Ich glaube meine WG musste damals so einiges ertragen von Wut bis hin zu Heulanfällen.Mein Lieblingssatz lautet dann " ich geb diesen Mistköter ab, will ihn von euch jemand" zwei Stunden später hatte ich dann wieder meine Knuddelatacken.
Inzwischen kommt das nicht mehr so häufig vor
ne, Kira und ich sind schon ein gutes Team geworden

Ich mochte meinen Hund natürlich auch schon immer - ich mag halt Tiere! Aber ich habe Tiere nicht vermenschlicht und fand es früher ganz schön absurd, wenn ich gesehen habe, dass Leute ihre Hunde knutschen und dazu Quatsch erzählen...

Und irgendwann nach ein paar Monaten mit diesem konzentrationsschwachen und will-to-please-losen Hampelhund habe ich mich selber dabei ertappt, dass ich sie auf die Stirn küsse und "Schlaf schön und träum von mir, ich hab Dich lieb!" sage. Oder sogar "Weeer ist der beste Hund der Welt? Duuu bist der beste Hund der Welt!" Meine Güte. Aber so isses.