Viele kleine Baustellen, fast tauber Hund...
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Hallo ihr Lieben,
vor 1 Woche habe ich den ca. 8 Jahre alten Mischling Rocky aufgenommen. Rocky sieht nicht mehr allzu gut und hört sehr sehr schlecht. Niesen oder Brüllen hört er noch, aber auf lautes Rufen seines Names oder so z.B. reagiert er gar nicht.
Er läuft super an der Leine, an der Flexi läuft er ein Stück vor, schaut aber immer wo ich bleibe und wenn er sieht, dass ich mich wegdrehe, kommt er sofort hinter mir her. Ich vermute, ich könnte ihn in einem Gebiet wo keine Straßen sind, sicherlich irgendwann demnächst auch mal ableinen, weil er sich schon an mir orientiert.
Blöd wäre, wenn mir dann plötzlich andere Hunde begegnen, da Rocky ja kaum noch hört, könnte ich ihn nicht ran rufen, sondern wäre darauf angewiesen, dass er erst zu mir schaut.Leider nimmt er draußen keine Leckerlis. Wäre ein Vibro-Halsband evtl was für uns? Da bräuchte ich dann auf jeden Fall einen Trainer, der uns da hilft, oder?
Das nächste Problem ist, dass Rocky enorm mitteilungsbedürftig ist und scheinbar auch schnell in Stress gerät und unter Stress dann anfängt zu bellen. Auch wenn er ungeduldig wird, bellt er. Sehr laut. Abbruchkommando geht wegen der Taubheit nicht. Wenn er Stress hat, nimmt er auch in der Wohnung keine Leckerlis mehr. Und sobald ich versuche, das Nicht-Bellen positiv zu bestärken, indem ich ihn streichle, fährt er sofort wieder hoch. Im Moment funktioniert ignorieren am Besten, aber da dauert es trotzdem fast 10 min bis er sich wieder beruhigt hat und das ist in einer Mietswohnung nicht der Hit...
Habt ihr Tipps für mich, wie ich ihm das Bellen abgewöhnen kann? Gibt es unter den Voraussetzungen überhaupt Möglichkeiten? Ich bin nämlich grad etwas aufgeschmissen...
Beim Auto fahren ist es ähnlich, da bellt er allerdings in einer Tour, beruhigt sich nicht. Ich bin aber täglich mit dem Auto unterwegs und muss ihn mitnehmen. Ist für uns alle gerade Horror pur. Hab es auf dem Beifahrersitz, auf dem Rücksitz und dem Kofferraum probiert, er hat überall gleich viel Stress (hinten hab ich komplett schwarze Scheiben, hatte gehofft, das beruhigt ihn).
Ich würde es gern mit einer Box probieren. Aber wie baue ich das nun auf? Box besorgen und in der Wohnung erst mal an die Box gewöhnen und erst wenn er die annimmt, die Box ins Auto? Oder Box in Wohnung und Auto paralell trainieren?
Wenn wir unterwegs sind und stehen bleiben, um etwas anzuschauen oder mit jemandem zu reden, reagiert Rocky schnell gestresst, will weiter und bellt dann auch wie bolle, bis wir weiter gehen. Wie löse ich das in dem Moment am Besten?
Bei meinem Sitterhund Aiko war das pure "Frechheit", da hat er sich zwischen mich und die Person, mit der ich gesprochen habe, gestellt und ohne Luft zu holen gebellt. Man hat deutlich gemerkt, dass er das Gespräch unterbinden will. Das hab ich mit einer Wasserspritze gelöst. Das möchte ich bei Rocky aber nicht machen, weil er mir im Gegensatz zu Aiko doch eher unsicher vorkommt.Fragen über Fragen... Mir ist bewusst, dass Rocky sich noch einleben muss. Mir ist bewusst, dass er die letzten Jahre bei einer alten Dame gelebt hat und wohl nicht viel kennt. Ich möchte trotzdem mit ihm üben, ihm helfen, den Stress nehmen und für uns alle auf ein entspanntes Miteinander hin arbeiten, wenn sich das mit den Voraussetzungen überhaupt noch bewerkstelligen lässt und danke euch jetzt schon für Ideen und Lösungsansätze!
Nancy & Rocky
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Erstmal SUPER dass du Rocky aufgenommen hast, trotz seines Alters und trotz seiner Taubheit
Ich hab keinen tauben Hund und auch keine Erfahrung mit tauben Hunden, aber so weit ich weiß, gibts im Freilauf zwei Möglichkeiten. Entweder der Hund muss mit seinen Augen immer bei dir sein, damit du mit Handzeichen arbeiten kannst. Stell mir das gerade im Freilauf sehr schwer vor. Ne weitere Möglichkeit wäre ein Vibrationshalsband. Das würde ich aber NIE ohne Trainer machen. Hol dir da bitte die Hilfe von nem Profi.
Zu dem Bell-Problem: Natürlich muss er erstmal bei dir ankommen, aber das weißt du ja selber. Ich könnte mir vorstellen, gerade weil du schreibt er hat bei ner älteren Dame gelebt, dass er es gewöhnt ist durch sein vieles Bellen einfach immer zu bekommen was er will. Konsequent ignorieren würd ich sagen. Das ist natürlich gerade in einer Mietwohnung schwer, du willst ja auch keinen Ärger mit den Nachbarn. Aber mir fällt da nix besseres ein. Ich würde es erstmal mit ignorieren versuchen. Sollte sich da nach einiger Zeit gar keine Besserung zeigen, müssen wir nochmal drüber nachdenken.
Ich hab auch ne Box im Auto und das klappt super damit. Foxi ist auch ein Hund, der schnell aufdreht, aber da er in der Box nicht viel sieht und nicht viele Möglichkeiten hat sich zu bewegen, legt er sich ziemlich schnell hin und pennt. Und das ist genau das was ich will. Wie hab ich das aufgebaut? Ehrlich gesagt, gar nicht. Ich hab die Box gekauft und den Hund reingesetzt. Mir ist dann erst hinterher bewusst geworden, dass ich da aber auch viel Glück hatte.
Wenn du das vernünftig aufbauen möchtest, dann fang langsam an. Stell die Box ins Wohnzimmer und wirf ein Leckerchen rein. Belohn ihn, wenn er alleine reingeht. Bau das in ganz kleinen Schritt auf, dass er immer mal längere Zeit in der Box ist. Wichtig, die Tür ist immer auf. Irgendwann, wenn das problemlos klappt, dann machst du mal die Tür zu. Vielleicht kannst du dir nicht nur ne Box fürs Auto kaufen, sondern auch eine für die Wohnung, als Ruhestelle für Rocky. Dann ist er von Anfang an mit der Box vertraut und vielleicht hilft ihm das auch beim runterkommen.
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Zitat
Zu dem Bell-Problem: Natürlich muss er erstmal bei dir ankommen, aber das weißt du ja selber. Ich könnte mir vorstellen, gerade weil du schreibt er hat bei ner älteren Dame gelebt, dass er es gewöhnt ist durch sein vieles Bellen einfach immer zu bekommen was er will. Konsequent ignorieren würd ich sagen. Das ist natürlich gerade in einer Mietwohnung schwer, du willst ja auch keinen Ärger mit den Nachbarn. Aber mir fällt da nix besseres ein. Ich würde es erstmal mit ignorieren versuchen. Sollte sich da nach einiger Zeit gar keine Besserung zeigen, müssen wir nochmal drüber nachdenken.Genau den Gedanken hatte ich auch. Gerade wenn es draussen ist und er rumquengelt, weil er weiter will - aussitzen. War bei uns auch das einzige, was geholfen hat, irgendwann hörte man ein genervtes "Uff" und der Hund legte sich schwerst beleidigt ob der Ignoranz ruhig hin.
Jenachdem wie schlecht er hört kannst Du auch Deine Tonlage senken, das hilft zumindest bei Menschen ungemein.Zur Mietwohnung: ich weiss natürlich nicht, wie Deine Nachbarn so drauf sind, aber ich würd da etwas gelassener rangehen. Zum Einen sind tagsüber viele Leute eh nicht da, zum Anderen mildern die Wände ja doch einiges ab. Ansonsten einfach das Gespräch suchen, wobei es je nach Nachbarn gerade dann zum Problem kommen kann, weil auf einmal massiv darauf geachtet wird. Auf jeden Fall ruhig bleiben - wenn man hektisch wird oder den Hund dringend zum ruhig sein bewegen sein will, stachelt man ihn unbewusst nur noch mehr auf.
Wenn Rocky es wirklich gewohnt war, sich so bemerkbar zu machen und seinen Willen durchzusetzen, wird es einfach einen Moment dauern, bis er das umgesetzt hat. Aber so liebevoll, wie Du ihn aufgenommen hast (hab still mitgelesen), schaffst Du das sicherlich. Auch ältere Männer können noch was lernen. -
Danke ihr Lieben!
Tagsüber stört mich das Gebell nicht so, aber spät abends, so 22 Uhr oder morgens um 6 Uhr dann schon. Und meine Nachbarn auch. Ich hab erklärt, dass Rocky neu ist und schlecht hört, aber ich werd teilweise schon böse angeschaut... Auch wenn wir irgendwo hin gehen und er fängt an zu bellen. Er bellt wirklich extrem laut, uns hört man durch die ganze Siedlung
Ich versuche ja auch gar nicht, ihn zu beruhigen, weil ich ja gemerkt habe, dass er noch mehr hochfährt, wenn man ihn beachtet.
Das find ich auch alles nicht so schlimm. Wirklich schlimm sind für uns die Autofahrten. In der Wohnung beruhigt er sich ja und draußen auch. Nur im Auto halt nicht. Hoffe wirklich, dass sich das mit der Box bessert.
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Und wenn du beim Autofahren wirklich mal konsequent ignorierst und erst anhälst, wenn er aufgehört hat? Auch wenn ihr dann mehrere Stunden unterwegs seid? Ich weiß nicht, ob ihr das aushalten könnt. Ich weiß natürlich auch nicht, warum er bellt. Will er Aufmerksamkeit? Will er, dass ihr anhaltet und er dann raus kann? Hat er Angst?
Das Bellen in der Wohnung ist echt nicht schön. Vor allem wegem dem Nachbarschaftsstress. Vielleicht braucht er da auch einen sicheren, festen Ort? Z.B. eine Art Höhle?Ich drück die Daumen, dass ihr schnell Fortschritte macht und er und ihr weniger Stress habt.
Liebe Grüße
Nele -
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Nele, wir waren über 6 Stunden unterwegs, er beruhigt sich nicht... Nicht im Auto. Da hechelt und jankt und bellt er, will schnellstmöglich raus, am liebsten gar nicht rein...
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Wie habt ihr ihn denn im Auto untergebracht? Mein Hund war total panisch und gestresst, wenn er im Fußraum sitzen musste, hinten auf der Rückbank war alles locker. Habt ihr mal etwas anderes ausprobiert? Also vllt. Box anstatt Rückbank oder Rückbank anstatt Box...
So Nachbarn kenne ich, braucht kein Mensch.
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Das Bell-Problem ist wohl sehr typisch für taube Hunde: die können sich selbst ja nicht hören, also ihre eigene Lautstärke auch nicht so gut "dosieren".
Das hab ich, neben viel Hilfreichem für meine Blinde, mal hier gelesen:
http://www.behinderte-hunde.de/
...vielleicht findest du da auch ein paar Dinge/Menschen, die euch weiterhelfen können?
Viele Glück auf jeden Fall!
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@ kawaii:
Ich habe ihn auf dem Rücksitz mit Geschirr angeschnallt... Das war der pure Stress für uns alle. Zwischenzeitlich habe ich es vorn auf dem Beifahrersitz probiert, im Fußraum bleibt er nicht. Das war auch nicht besser, also habe ich ihn gestern dann in den Kofferraum gesetzt. Da war es genau so. Er beruhigt sich einfach gar nicht, bellt lautstark in einer Tour oder hechelt und jankt, um dann kurz drauf wieder zu bellen, was die Lunge her gibt.
Eine Box habe ich noch nicht, die ist erst am Montag im Angebot, war gestern gucken und 120 Euro für eine Box wollt ich dann doch nicht ausgeben, wenn ich nicht mal weiß, ob die etwas hilft.
Für Bibi brauchte ich nie eine, die ist egal wo gern mitgefahren, hat sich zusammengerollt und geschlafen.Also werde ich Montag dann die Box kaufen und hoffen, dass es damit besser wird.
@ terriers4me
Danke dir für den Link! Dann suche ich da auch mal nach Tipps... Ich habe schon einen völlig tauben Kater daheim, von daher kenne ich das schon, dass die Lautstärke extrem ausfällt, weil sie sich selber nicht (kaum) hören
Bloß mein Kater fährt extrem gern Auto, da hab ich mich noch nie gezwungen gesehen, ihm das abzugewöhnen *g*
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Und wenn du anders anfängst zu üben? Also erstmal rein ins Auto, wieder raus, wieder rein.... irgendwann dann die Zeit, wo er im Auto sitzt verlängern. Dann mal den Motor starten... und irgendwann dann halt losfahren und auch die Zeit langsam verlängern... Aber das geht natürlich nicht, wenn der Hund zwischendrin mal Autofahren muss...
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