Ansatz zur Korrektur von schwer traumatisierten Hunden
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Mir geht es ähnlich wie Chrissy und Naijra. Ich hab auch Bauschmerzen bei der Methode und das nicht wenig.
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Zitat
Ich kann mir halt nur schwer vorstellen, dass man bei einem wirklich stark traumatisiertem Hund (und die Frage wäre hier auch, wie definieren wir Traumata? Ich hab nämlich das Gefühl, dass dieser Ausdruck in der Hundeszene momentan recht inflationär gebraucht wird...) mit so wenigen Einsätzen, so große Erfolge erzielen kann.
Wie will ich denn durch DREI kurze Einheiten ein jahrelang manifestiertes Trauma auslöschen? Mich machen solche "Wunderheilungen" immer etwas stutzig...Ich hab hier ne Hündin aus Spanien sitzen...der Hund hatte als er hier ankam wirkliche Todesangst, wenn sie unter einer Fahne oder einem Sonnenschirm hergehen musste...
Wir haben das heute im Griff.
Das hat aber auch JAHRE gebraucht...wie hätte ich das in drei Einheiten hinkriegen sollen?Danke. Exakt das ging mir auch durch den Kopf.
Es mag sein, dass man Juri mit anderen Wegen ggf. schneller 'hinbekommen' hätte. Aber ob er diesen Weg durchstehen würde, der oben beschrieben ist, wage ich zu bezweifeln. Allerdings ist sein Problem auch die Panik vor Menschen, nicht vor irgendwelchen Geräuschen..
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Also von irgendwelchen Theorien habe ich kaum Ahnung. Trotzdem klingt es für mich danach, als würde man den Hund sehr von sich abhängig machen (klar, ist er ja auch weitestgehend). Mein Hund soll sich in seiner ganzen Umwelt sicher fühlen, nicht nur in meiner unmittelbaren Nähe und weil er eingeschüchtert ist. Statt Angst vor Menschen dann Angst vor nicht Vorhersebarem - nein, das klingt nach den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
Mein Zweithund wurde mir als sogenannter "Angsthund" vermittelt. Ich bezeichne sie nicht so, sie hat aber durchaus Angst vor Fremden, anfangs natürlich auch vor mir, wobei sie weder besonders panisch und schon gar nicht agressiv reagiert. Hat sich mit der Zeit, Geduld und Souveränität gegeben. Jetzt ist sie ein ziemlich entspannter Hund, die sich auch immer näher an fremde Menschen ran traut, ohne dass ich ihr dabei Schutz bieten müsste.
Einen Hund mit Steinchen zu scheuchen, um das Überfrauchen zu sein - nein Danke. Kann sein, dass es Hunde gibt, bei denen eine solche Methode als ultima ratio Sinn macht. Aber ich kenne keinen derartigen.
Gruß
Lisa -
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Einen Hund mit Steinchen zu scheuchen, um das Überfrauchen zu sein - nein Danke. Kann sein, dass es Hunde gibt, bei denen eine solche Methode als ultima ratio Sinn macht. Aber ich kennen keinen derartigen.Ich versteh schon, wie Du es meinst. Hast Du meinen Beitrag gelesen, ist es schlussendlich nicht dieselbe Methode (nur das Erschreck-Dings)? Ein solcher Hund erschreckt sich andauernd, selbst in der ruhigsten Gegend. Und dann bietet es sich an, so zu arbeiten, oder was würdest Du denn machen, wenn ich fragen darf... Erst muss der Hund ja mal einen "sicheren Anker" haben, bevor er zu Selbstbewusstsein gelangt. Wenn man das Überfrauchen nennen will...
Wenn das Verhalten sehr extrem ist, dann finde ich es auch ok, eine solche Situation in sicherer Umgebung herbei zu führen, sodass man mal erkennt, wie der Hund dann reagiert... Macht ja keinen Sinn, wenn man raus geht, der Hund sich ab der nächsten Kuh erschreckt, man total überrascht wird und null Plan einer angemessenen Reaktion hat.
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Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass Du von einem anderen Thema sprichst. Nämlich davon, den Hund Umweltreize betreffend zu desensibilisieren. Das ist aber nicht Sinn der Steinchen, so, wie es beschrieben wurde.
Wenn ich einen Hund habe, der sich vielleicht ganz fürchterlich vor einer Kuh erschrickt, dann wird er vernünftig gesichert. Und dann muss man gegebenenfalls an sich arbeiten, ruhig und souverän zu reagieren. Das muss man sicher nicht mit Steinchenwerfen üben, es reichen Alltagssituationen.Gruß
Lisa -
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Der Hund war panisch, sowie jemand nahe dem Zwinger kam. Ich möchte nochmal betonen, er hat nicht wenige Leute schwer gebissen und ich würde immer noch gerne die Methode sehen, die ohne Verunsicherung auskommt :)
Es geht darum, dem Hund ein Leben als normaler Hund zu ermöglichen. Ihm Unsicherheit zu nehmen, indem man ihm vermittelt, dass er nicht mehr zuständig ist, so lange er beim Menschen ist.
Steinchen schmeißen wäre auch leicht verfehlt, genauso wird kein heiteitei gemacht, das ist nicht nötig. Ein 'hier, ich mach das' reicht. Und das ist später überflüssig, da hier nur das Erarbeiten des Vertrauens beschrieben wird! Vertraut er einmal, orientiert er sich völlig am Verhalten des Menschen.
Und ich verstehe die Zweifel bezüglich der Dauer vollkommen, aber ich habs gesehen, nicht nur bei Einzelfällen. Es ist vergleichbar mit der Etablierung eines Alpha, das dauert auch keine 3 Jahre.
Der Griff um die Schnauze wird vom Hund sofort verstanden und hatte hier den extra erklärten Sinn, es ging NICHT darum ihn vom Anspringen abzuhalten, das war natürliches und erwünschtes Verhalten! Desweiteren frage ich mich, wie das Hund-Mensch-Verhältnis funktionieren soll, ohne sich ihren Verhaltensweisen anzupassen bzw sich dessen zu bedienen (im Falle des Griffs um die Schnauze)?
Das ist keine Methode für jemanden, der HUnde nicht lesen kann, das ist sicher, aber im Grunde maßen sich das ja alle Hundebesitzer allein schon an, mich natürlich nicht ausgenommen :)
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Okay, in wieweit wird dem Hund bei der Methode vermittelt, dass Menschen für ihn berechenbar sind und für in keine Bedrohung?
Wo lernt er mit seinen Ängsten klarzukommen?
Wo lernt er Menschen wieder zu vertrauen?
HIer hat er nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Zwischen Angst und Angst.
Nur ich sehe rein gar nichts, was ihm einen Weg auf nicht abhängiger Weise zum Menschen zurückweist.
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Wie soll mein Panikhund so lernen 'Hase pass auf! Die Beine treten dich nicht, sie tun dir nicht weh!' 'beine treten' kann durch 'Hände schlagen' oder einfach nur 'Menschen' ersetzt werden.
Das den kein Mensch in meiner Nähe anpackt, ist mehr als klar. Das weiß der Hund auch. Und trotzdem wird er panisch, wenn plötzlich ein Mensch da steht. Und sowas passiert bei uns mehrmals tgl. Ich kann nunmal nicht auf's Land ziehen..
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[quote="scottishborders"]
Der Griff um die Schnauze wird vom Hund sofort verstanden und hatte hier den extra erklärten Sinn, es ging NICHT darum ihn vom Anspringen abzuhalten, das war natürliches und erwünschtes Verhalten! Desweiteren frage ich mich, wie das Hund-Mensch-Verhältnis funktionieren soll, ohne sich ihren Verhaltensweisen anzupassen bzw sich dessen zu bedienen (im Falle des Griffs um die Schnauze)?
quote]So sehr man sich als Mensch auch anstrengen mag, WIR KÖNNEN den Schnautzgriff als Mensch nicht simulieren wie ein Hund/Wolf. Ich finde diese Maßnahme daneben. Ein Hund unterscheidet schon, ob wir Mensch oder Hund sind.
Richtig ist, dass man mit einem solchen Hund schon klar umgehen muss. Das kann ich nur, wenn ich souverän bin und ihm die nötige Sicherheit gebe.
Die genaue Vorgehensweise in solch einem FAll lässt sie so jetzt schwer benennen, weil man den Hund und die Vorgeschichte so nicht erkennen kann. Ich würde den Hund aber zunächst existenziell von mir als Menschen abhängig machen und über diese Basis versuchen einen Zugang zu finden. Zunächst einmal würde ich versuchen Vertrauen aufzubauen und das indem ich den Hund (ohne Druck oder weitere Außeneinflüsse/Fremdbedrohungen) auf mich zukommen lasse.
In meinen Augen ein längerer aber nachhaltigerer Weg. -
Zu dem Schnauzengriff = ich bin stärker und passe auf, habe ich andere Beobachtungen gemacht.
Pepper hat damit korrigiert und das recht oft. Aber nie im Leben hätte die einen der anderen Hunde beschützt! Sie wurde eher von den anderen geschützt.
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