Ansatz zur Korrektur von schwer traumatisierten Hunden
-
-
Zitat
Der Hund interpretiert es der Situation entsprechend. In dem Falle (falls es nicht deutlich genug herauskam, tut mir das leid) war es ähnlich dem Hochspringen, das die Welpen am Alpharüden praktizieren, wenn er kommt, woraufhin er dann sachte um die Schnauze greift. Sie jaulen nicht, sonder laufen dann meist wieder fröhlich weg. Ein bestrafender Griff wird begleitet von Knurren und erst dann aufgelöst, wenn der Welpe nachgibt, jault o.Ä. Hoffe, das klärt den Unterschied?
Von einem wie auch immer traumatisiertem Hund würde ich grundsätzlich erst mal nicht erwarten, dass er interpretiert / reagiert, wie wir es erwarten. Er wäre wohl kein schwieriger Hund, wenn er sich Situationen entsprechend weitesgehend "normal" verhalten würde.
Und zu dem anderen: Der Trauma-Hund ist nicht irgendein Welpe und wir sind keine "Alpharüden".Mal was anderes - interessiert mich brennend: Warum stellst Du dieses Training zur Diskussion? Machst Du irgend eine Ausbildung in der Richtung?
Würde mich sehr freuen, Deinen Hintergrund zu erfahren.Gruß
Lisa -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Ansatz zur Korrektur von schwer traumatisierten Hunden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Zitat
Der Hund interpretiert es der Situation entsprechend. In dem Falle (falls es nicht deutlich genug herauskam, tut mir das leid) war es ähnlich dem Hochspringen, das die Welpen am Alpharüden praktizieren, wenn er kommt, woraufhin er dann sachte um die Schnauze greift. Sie jaulen nicht, sonder laufen dann meist wieder fröhlich weg. Ein bestrafender Griff wird begleitet von Knurren und erst dann aufgelöst, wenn der Welpe nachgibt, jault o.Ä. Hoffe, das klärt den Unterschied?
Das ist ne Erklärung, danke. Heisst, der Schnauzengriff wird entsprechend angepasst, resp. nicht als Korrekturmassnahme verwendet. Also eine Art "Signal für Sicherheit"... Ok, ich selbst kenne niemandem, bei dem ich sowas gegenüber meiner Hündin zulassen würde, vor allem was Timing und korrektes Ausführen angeht. Rein deshalb würd ich das jetzt auch nie "anpreisen", die Gefahr, falsch zu liegen, wäre mir da viel zu hoch.
Gerade bei einem Hund, der auf Menschen geht. Würde da was falsch interpretiert, kann das fatal enden für alle Beteiligten. Rein deswegen hat sich das bei mir disqualifiziert.Zitatwindi09, ich wollte weder wen abschieben noch angreifen, falls das so rüberkam, auch hier entschuldigung, es ist manchmal schwer, die Fragen rauszufiltern.. Inwiefern kann aggressives Verhalten denn nicht bestärkt bzw. bestärkt werden? Das hab ich zB noch nicht gehört bzw kapiers nicht..
Nuja, die Fragen sind noch immer nicht beantwortet, und ich stelle sie noch Mal: Hast Du tatsächlich das Gefühl, dass diese Massnahmen den Hund überzeugen werden, NIEMALS mehr so agieren zu müssen? Egal, vom wem er sich führen lässt? Glaubst Du wirklich, er wird in Zukunft deswegen auf Vertrauensbasis mit Menschen agieren? Denkst Du nicht, dass er einfach "eingeschüchtert" ist?
Du kannst einen Hund mit Futter dazu bringen, sich aggressiv zu gebärden. Das heisst aber nicht, dass seine Gefühlslage sich verändert, sprich, deswegen wird er nicht "böse", er fühlt sich deswegen nicht aggressiv (anderer Funktionskreis). Dass Aggressionen sich durch Futter verstärken lassen, ist verhaltensbiologisch gar nicht möglich. Dass ein Hund stärker, schneller und heftiger beisst, ist nur durch Bedrohung möglich.
Packst Du auf Aggression was Negatives, dann kann sich die Aggressionsbereitschaft erhöhen. Packst Du was Positives drauf, kannst Du schlimmstenfalls die Aggression aufrecht erhalten, bestenfalls änderst Du seine Gefühlslage ins Positive.
Nur tut das Ganze nichts zur Sache, wenn der Hund NICHT bedroht wird, was Du ja schilderst.
-
Irgendwie läuft es hier ziemlich wirr... die Rede ist von Resozialisierung - hat denn eine Sozialisierung überhaupt stattgefunden? - und dann wieder einem schwer traumatisiertem Hund. Was denn nu?
Warum sperrt man einen Hund mehrere Wochen in einen Zwinger? Oder ist daher das Trauma?
Was hat es mit Resozialisierung zu tun, wenn man einen Hund hilflos macht? Und, dass der nach mehreren Wochen Zwingeraufenthalt nach Menschenkontakt in egal welcher Form sucht, liegt ja nur nah.
Wann, wo und wie soll der Hund habituiert werden? Oder ist das womöglich gar nicht erwünscht?
...da hat wohl jemand zu viel "Pferdeflüsterer" angeschaut...
Alphas, Betas... Omegas... gibt es bei Wölfen so nicht und bei Hunden schon gar nicht.
ZitatMit dem Hund wird weiter gearbeitet, aber wie beschrieben, er verhält sich deutlich ruhiger und das Hauptziel wurde erreicht - er orientiert sich am Menschen.
Klar, denn er muss ja beobachten, wann der wieder komisch wird.
-
Zitat
Irgendwie läuft es hier ziemlich wirr... die Rede ist von Resozialisierung - hat denn eine Sozialisierung überhaupt stattgefunden? - und dann wieder einem schwer traumatisiertem Hund. Was denn nu?
Warum sperrt man einen Hund mehrere Wochen in einen Zwinger? Oder ist daher das Trauma?
Was hat es mit Resozialisierung zu tun, wenn man einen Hund hilflos macht? Und, dass der nach mehreren Wochen Zwingeraufenthalt nach Menschenkontakt in egal welcher Form sucht, liegt ja nur nah.
Wann, wo und wie soll der Hund habituiert werden? Oder ist das womöglich gar nicht erwünscht?
...da hat wohl jemand zu viel "Pferdeflüsterer" angeschaut...
Alphas, Betas... Omegas... gibt es bei Wölfen so nicht und bei Hunden schon gar nicht.
Klar, denn er muss ja beobachten, wann der wieder komisch wird.
Dieses Alpha- Omega- Gedöns geht mir ziemlich auf die Nerven. Das gibt es so nicht - wie Corinna schon schrieb - bei Wölfen nicht und bei Hunden erst recht nicht.
Ein Rudel bezeichnet eine Lebensform gleichartiger Tiere und besteht meist aus einem Familienverband. Das können wir mit unseren Haushunden nicht im geringsten nachstellen - somit bilden wir auch kein Rudel.
Ich finde diese Monty Roberts Methoden á la "folg mir, oder du wirst in Angst leben" daneben. Man kann Angst nicht mit Verängstigung bekämpfen, Unsicherheit nicht mit Verunsicherung.
Ich bezweifle gar nicht, dass das funktioniert. Sicher klappt das. Aber auf welcher Basis?
-
Zitat
Der Hund interpretiert es der Situation entsprechend. In dem Falle (falls es nicht deutlich genug herauskam, tut mir das leid) war es ähnlich dem Hochspringen, das die Welpen am Alpharüden praktizieren, wenn er kommt, woraufhin er dann sachte um die Schnauze greift. Sie jaulen nicht, sonder laufen dann meist wieder fröhlich weg. Ein bestrafender Griff wird begleitet von Knurren und erst dann aufgelöst, wenn der Welpe nachgibt, jault o.Ä. Hoffe, das klärt den Unterschied?
Die Frage, ob ihr eure Hunde nie unmissverständlich korrigiert, kam vom Thema ab, das stimmt, tut mir leid.
windi09, ich wollte weder wen abschieben noch angreifen, falls das so rüberkam, auch hier entschuldigung, es ist manchmal schwer, die Fragen rauszufiltern.. Inwiefern kann aggressives Verhalten denn nicht bestärkt bzw. bestärkt werden? Das hab ich zB noch nicht gehört bzw kapiers nicht..
also corinna und lara haben meine gedanken dazu gut wiedergsspiegelt
aber ich find die diskussion spannend und häng mich mit rein -
-
Tja, die Basis Lara, die interessiert mich auch....
Und was ist, wenn dieser Hund nicht mehr zurück kann und nach vorn geht?
-
Zitat
Tja, die Basis Lara, die interessiert mich auch....
Und was ist, wenn dieser Hund nicht mehr zurück kann und nach vorn geht?
Genau das hab ich auch gerade gedacht als ich weiter gelesen habe. Was ist, wenn der Hund plötzlich etwas "missversteht" und dann wirklich nach vorne geht? Orientieren, wie es hier genannt wird ist das eine. Ich würde da aber eher drauf setzen, dass der Hund mir irgendwann vertraut. Es mag sein, dass sich der Erfolgt nicht so schnell einstellen wird. Aber meiner Meinung nach ist es langanhaltender und für alle im Nachhinein wesentlich entspannter.
-
Zitat
Genau das hab ich auch gerade gedacht als ich weiter gelesen habe. Was ist, wenn der Hund plötzlich etwas "missversteht" und dann wirklich nach vorne geht? Orientieren, wie es hier genannt wird ist das eine. Ich würde da aber eher drauf setzen, dass der Hund mir irgendwann vertraut. Es mag sein, dass sich der Erfolgt nicht so schnell einstellen wird. Aber meiner Meinung nach ist es langanhaltender und für alle im Nachhinein wesentlich entspannter.
und Danbke! Genau das denke ich auch.
-
Möglicherweise gabs hier ein Missverständnis den "Schnauzengriff" betreffend.
Da Hunde ja keine Hände haben, tauschen sie Zärtlichkeiten über "Schnauzenküsse" aus - was auch bedeutet, dass sie sich zur Begrüßung (nach dem obligatorischen Schnüffeln am anderen Ende) die Schnauze beknabbern, belecken, vorsichtig umschließen. Das hat absolut NICHTS mit Dominanzgesten zu tun!!!So wie es die Themenstarterin beschreibt, war es doch eher die Absicht, dem traumatisierten Hund durch diesen Schnauzengriff auf seine Begrüßung (Hochspringen) möglichst liebevoll auf Hundeart zu antworten... So hab ich es verstanden.
Allerdings denke ich auch, dass normale Streicheleinheiten auf Menschenart genausogut ankommen würden - wenn wir versuchen, möglichst "hündisch" zu sein, führt das vielleicht eher zu Missverständinissen beim Hund...
Und zur Methode an sich: Spontan mußte ich dabei an den Umgang mit psychisch kranken Menschen denken: Wenn jemand so tief in seiner Depression sitzt, dass eine Therapie nicht mehr möglich ist, dann hilft die Gabe von Medikamenten, Antidepressiva, um ihn chemisch so weit aus diesem Zustand herauszuholen, dass das Arbeiten mit einem Therapeuten erst wieder möglich ist.
So ähnlich kommt mir die hier beschriebene Methode auch vor: ein Hund, der so extrem Angst vor Menschen hat, dass er nicht mehr mit ihnen kommunizieren kann, wird erst einmal durch nicht unbedingt ideale Mittel dazu gebracht, dieses totale Ablehnungs-Verhalten abzulegen - damit er genügend Vertrauen zu einem Menschen entwickelt, um sich überhaupt auf weitere vertrauensfördernde Massnahmen einzulassen.
Das klingt für mich logisch und absolut nicht verwerflich. Auch wenn es mit Sicherheit länger dauert, als 3 Tage, um lebenslange schlechte Erfahrungen wieder gutzumachen (wenn überhaupt völlig reversibel), so ist es möglicherweise ein feiner erster Schritt, der nicht sofort verteufelt werden sollte, nur weil er beim ersten Lesen schlechte Vorstellungen erweckt.
-
Ähm, nochmals die Frage: Bin ich ein Hund? Kann ich die hündische Kommunikation in all ihren Facetten und Feinheiten wirklich leisten?
Sieht mein Hund mich als Hund oder doch eher als artfremdes Wesen?
Und wie wahrscheinlich ist es, die hündische Kommunikation falsch einzusetzen?
Kauf mal in Frankreich ein Baiser, dann weißt Du, was ich meine.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!