Einschränken im Haus

  • Hej,


    da unsere Fleur draußen an der leine meint, machen zu können was sie will, haben wir jetzt mal eine Trainerin aufgesucht. Diese meinte das wir dem Hund insgesamt zu viele Entscheidungen überlassen und sie (zumindest voererst) in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken müßen - dadurch würde sie dann auch draußen mehr unseren Weg akzeptieren.


    Klingt auch alles logisch und wir gucken auch das wir die Anweisungen umsetzten - aber dabei hat sich für uns eine Frage ergeben: Unter anderem soll sie halt auch im Haus nicht mehr (selbsbestimmt) frei rumlaufen. Wir sollen den Liegeplatz erst mal festlegen und ihr so auch diese Entscheidung abnehmen. Aber im normalen Alltag bewegt sie sich zu Hause ja immer wieder mal von einem Ort zum anderen. Wir können sie ja nicht die ganze Zeit auf ihre Decke schicken. Wann ziehe ich dort eine Grenze - wann schicke ich Sie auf die Decke und wann lasse ich sie mal rumlaufen. Sie soll ja schließlich auch z.B: frei an ihr Wasser können...ich finde es da schwierig eine Grenze zu ziehen...


    Habt ihr Tips?

    • Neu

    Hi


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    • Es ist ja einschränken als erzieherische Maßnahme. Das bedeutet für mich, dass ihr Befehle durchsetzen sollt und sie von diesen Befehlen abhängig sein soll. Also ist das Hauptaugenmerk auf das auflösen von Befehlen zu richten. Oft ist das im Alltag ja so, man sagt was, der Hund tuts auch (Decke) und dann vergisst man den Hund. Der löst das dann irgendwann von alleine auf, muss er ja auch, denn man hats ja vergessen und wuselt so rum. Wenn ein Hund nun dazu neigt sein eigenes Ding zu machen, belohnt er sich damit ständig selbst und das was ihr sagt ist relativ unwichtig, denn letztendlich entscheidet sie doch wieder.
      Also schick sie auf ihre Decke und sie muss da bleiben, bis du sie wieder runterholst. Das darf man dann nicht vergessen und sollte die Zeit im Auge haben. Training von kurz nach länger. Dann könntest du von ihr erstmal erwarten, dass sie bei dir in einem zimmer bleibt, oder eben einfach nur in einem Zimmer. Das ist dann ein neuer Befehl, den ihr üben müsst. "Zimmer", die Tür bleibt auf und der Hund wird am verlassen des Zimmers gehindert, also nicht rauslaufen lassen und wieder zurückschicken, hindern.
      Und wenn du nicht auf sie aufpassen kannst, um sie zu korrigieren, gebe lieber gar keinen Befehl und lass sie frei laufen, denn es ist die Missachtung von Befehlen, die unbeachtet bleiben, die den Hund dazu veranlassen zu denken, sie muss nicht auf euch achten, wenn ihr dann etwas sagt.
      Auch kannst du sie im Haus an die Leine nehmen und sie muss einfach kommentarlos mitlaufen, ohne das sie groß beachtet wird. Kann man sich auch so eine Hüftleine besorgen und hat die Hände frei für Hausarbeit. Da sie drinnen nicht so abgelenkt ist, kann sie sich dann auch dran gewöhnen, dir einfach mal zu folgen und auch darauf zu achten, dass sie dir dabei nicht zu doll im Weg rumsteht, denn du ziehst deinen Stiefel durch. Stell dir einfach vor, du bist drinnen sie und machst mal was du willst und die hängt an der Leine, so wie du sonst immer. Dann fällt es einem leichter wirklich mal durchzuziehen. :D Wenn sie das gut gemacht hat, lässt du sie absitzen, dich eine weile anschauen und dann gibst du sie wieder frei.
      Auch einfach ab und zu mal Sitz und Platz machen lassen UND wieder auflösen, einfach so, gerne auch mit einer netten Belohnung erhöht die Aufmerksamkeit auf dich.
      also wie gesagt, ich würde nicht generell den Hund liegen lassen bis der Arzt kommt, ich fände es wichtig Befehle richtig durchzusetzen, korrekt aufzulösen, bevor sie es tut und generell einfach viel mehr kleine und größere Aufmerksamkeiten vom Hund zu verlangen, ohne das man nun speziell Trainingszeit hat. Viele Hunde wissen, ah, JETZT wird Trainiert, nun hole ich mir meine Leckerlies, aber den Rest der Zeit mache ich eben mein Ding. Da "mein Ding" im Haus nicht so spektakulär ist, fällt es eben nicht so sehr auf.
      Auch schadet es nicht, wenn der Hund ab und zu mal nicht an Wasser kommen kann, wenn es nicht gerade brüllend heiß ist. auch das kann man nutzen, um ein bisschen zu demonstrieren, hey ICH sorge für dein Wasser und Futter, wäre nett, wenn du dafür mal ein bisschen hören könntest. So kannst du nach einem Spaziergang, wenn sie Durst hat. Das Wasser erst dann hinstellen, wenn sie sitz gemacht hat, also nicht das sie reinlatscht und findet alles wunschgemäß vor.
      Also durchforste deinen Alltag nach Gelegenheiten, ihr eine Kleinigkeit abzuverlangen, bevor sie etwas bekommt und suche auch nach den Gelegenheiten, wo sie dich "kommandiert". Sagt sie dir zum Beispiel mit einem Blick. Los, mach dir Tür auf ect. Das ist in einer Kommunikation, wo beide aufeinander achten total in Ordnung. Wenn sie dich aber ignoriert, dann ist eine Weile auf streng schalten durchaus hilfreich. Auch wenn das einen Hund ganz schön verwirren kann. Oft gewöhnt man ihm das einfach an, weil man eben selber nett ist und der Welpe ja auch sagen soll, dass er mal muss ect. Konsequent bleiben ist da für beide schwer und Gewohnheiten sind machtvoll.


      Viel Erfolg beim Projekt: Achte auf mich!


      Liebe Grüße
      sockensucher

    • Danke Sockensucher für die ausführliche und hilfreiche Antwort! Gerade der Tip mit der Leine am Körper im Haus hört sich gut an - das werden wir mal ausprobieren!

    • Zitat

      Unter anderem soll sie halt auch im Haus nicht mehr (selbsbestimmt) frei rumlaufen. Wir sollen den Liegeplatz erst mal festlegen und ihr so auch diese Entscheidung abnehmen. Aber im normalen Alltag bewegt sie sich zu Hause ja immer wieder mal von einem Ort zum anderen. Wir können sie ja nicht die ganze Zeit auf ihre Decke schicken. Wann ziehe ich dort eine Grenze - wann schicke ich Sie auf die Decke und wann lasse ich sie mal rumlaufen. Sie soll ja schließlich auch z.B: frei an ihr Wasser können...ich finde es da schwierig eine Grenze zu ziehen...


      Also ich persönlich würde das ja die Hundetrainerin fragen ;)


      Ich habe es so gehandhabt, als ich das Programm durchgezogen habe: Wasser stand neben der Decke, weil ich nen Mogelhund habe, der sonst ganz plötzlich alle 2 Minuten Durst bekam. Generell begann der Tag auf der Decke. Mit ruhigem Verhalten konnte sich Hundi Freiräume dazu verdienen. Passt mir irgendwas nicht, werde ich belästigt oder wird rumgehampelt, ist der Freiraum wieder weg. So kann man eigentlich gut mit dem Privileg Bewegungsfreiheit spielen und dem Hund Feedback geben, was cool ist und was nicht, ohne ihn ständig voll zu labern ;)


      Viele Grüße
      Frank

    • Bevor ich mir über den Rest Gedanken mache stelle ich mir erstmal folgende Frage .... kennt sie ihren Platz, ist sie dort gerne und läßt sie sich dort hinschicken?


      Wenn sie den Platz noch nicht kennt, bzw. bisher nicht konsequent als Platz akzeptiert hat oder sich erst nach 10 x auffordern dort hinschicken läßt, dann würde ich im ersten Schritt erstmal den Platz aufbauen, dass sie sich dort wohlfühlt, sonst ist der Platz für sie eine einzige Bestrafung.


      Von daher ... kennt sie ihren Platz, liegt sie dort gerne?



      Zum Thema Leine am Körper würde ich auch vorher erstmal die Frage stellen, ob sie ein Hund ist der dich viel verfolgt oder ist sie ein Hund der im Haus sein eigenes Ding macht? Im letzteren Fall würde ich ggf. (auch wenn es nicht mein Ding ist) die Leine am Körper beführworten, ist sie eher der "Verfolgertyp", dann würde sich das eher nachteilig auf ihr Verhalten auswirken.


      Wenn Du unsicher bist sprich doch deinen Trainer an? Er hat ja ein Ziel mit dem Training und sollte somit auch für Nachfragen offen sein.

    • Zitat

      Also ich persönlich würde das ja die Hundetrainerin fragen ;)


      Ich habe es so gehandhabt, als ich das Programm durchgezogen habe: Wasser stand neben der Decke, weil ich nen Mogelhund habe, der sonst ganz plötzlich alle 2 Minuten Durst bekam. Generell begann der Tag auf der Decke. Mit ruhigem Verhalten konnte sich Hundi Freiräume dazu verdienen. Passt mir irgendwas nicht, werde ich belästigt oder wird rumgehampelt, ist der Freiraum wieder weg. So kann man eigentlich gut mit dem Privileg Bewegungsfreiheit spielen und dem Hund Feedback geben, was cool ist und was nicht, ohne ihn ständig voll zu labern ;)


      Viele Grüße
      Frank


      Ich werde die Trainerin auch noch mal fragen - aber da das ja keine einfache Ja/Nein Frage ist sondern eher Antworten mit Interpretationsspielraum gibt war mir halt wichtig auch mal andere Meinungen dazu zu hören.


      Das mit den "Freiräume verdienen" ist glaube ich genau der Weg den wir gehen werden...


    • Ihren Platz kennt sie sehr gut, da geht sie auch gerne hin (auch wenn es hier mal drunter und drüber geht) und Nachts schläft sie da auch überwiegend. Normalerweise reicht auch ein mal zu sagen das sie da hin gehen soll - manchmal muß man es ein zweites mal etwas energischer sagen aber dann wars das. Wir sind bisher nur etwas fahrlässig mit dem wieder auflösen gewesen. Und wie ich schon schnappi42 geantwortet habe werde ich die Trainerin auch noch mal drauf ansprechen, mir war nur auch wichtig mal zu hören wie ihr das so handhabt.

    • Zitat

      mir ist das alles zu viel aufwand, weswegen ich einfach die küche und das bad als hundefrei deklariere...


      :smile: ich hab grad ähnliches gedacht - Nur bei mir sind Toilette und das separate Bad hundefreie Zone....

    • Na also bei uns sind auch die Küche und das Bad Hundefrei - darum gehts ja nicht - es geht darum einem Hund mit zuviel "Ich entscheide was ich will"-Dickkopf in die Schranken zu weisen. Da hilft es nicht nur ein oder zwei Räume als Tabu zu erklären sondern den ganzen lieben Tag dem Hund zu zeigen wo es lang geht...auch wenn es viel Aufwand ist :( :

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