Hund ignoriert mich draußen

  • Hallo!

    Ich weiß nicht weiter. Ich habe eine 6-jährige Labradormischlingshündin. Das Problem ist, dass ich sie draußen einfach nicht abrufen kann. Wenn wir am Wasser sind, funktioniert das prima. Dort ist sie auch nur aufs Wasser fixiert. Aber draußen in der Landschaft verfällt sie so in ihren Schnüffelwahn, dass sie mich total ausblendet. Wir haben ne kleine eingezeunte Wiese in der Nähe, dort üb ich schon öfter mit ihr. D.h. sie bekommt den Tag über NUR beim Üben was zu fressen. Ich lass sie Sitz machen, sage ihr dass sie bleiben soll, entferne mich und rufe sie. Sie kommt, zwei-dreimal, verliert das Interesse und ignoriert mich. Wenn ich sie dann 100 Mal rufe, stumpft das Kommando ab und wenn ich sie nicht rufe, hat SIE gewonnen. Wenn wir Rad fahren, kann man sie auch ableinen, dann ist sie damit beschäftigt, uns im Auge zu behalten. Aber zu Fuß ist man ja nicht so schnell. So hat Hund alle Zeit der Welt, sich zu entfernen. :???: Ich würde mir ja wünschen, die draußen mal ohne Bedenken ableinen zu können, solange keine Pferde oder Katzen in der Nähe sind...

    Habt ihr vllt irgendwelche Tipps?

    Liebe Grüße Ramona

  • Die Grundkommandos, die du mit ihr übst - also das absitzen lassen, sie soll bleiben, du rufst sie ... findet deine Hündin oberlangweilig ;)

    Du musst dir überlegen, was du ihr bieten willst, damit du interessant genug bist!
    Da kann man zB nutzen:
    Leckerchen verstecken, die sie suchen darf --> in der Rinde eines Baumes, im Boden der Wiese eine Art Fährte legen, die sie gemeinsam mit dir abläuft
    Agility-Elemente in den Spaziergang einbringen --> über den Baumstamm, unter der Bank durchkriechen etc (wenn sie daran Gefallen hat)

    Beim Fahrradfahren bleibt sie ja auch bei euch, wie du schreibst. Ihr bewegt euch, es passiert etwas - ihr seid spannender.

    Hast du mit das Apportieren versucht? Meine Emy zum Beispiel steht total drauf.

  • Ich würde auch zu Rassegemäße Beschäftigung raten. Nur immer Grundkommandos sind öd und der Hund macht dann eben was spannenderes.

    Deine Hündiin "sagt" dir ja schon, was sie gerne macht. Sie schnüffelt gern. Also bau doch darauf auf. Mit Suchspielen zB. Dazu kannst du einen Futterdummy nutzen den du versteckst und dir bringen läßt. Das wird deinen Retriever sicherlich mehr Spaß machen als das runterleiern von Kommandos. :)

  • Hallo,

    es scheint, du hast einen sehr eigenständigen Hund, der weiß, dass er auch mal ohne dich klarkommt.
    Die Zusammenarbeit, die du anbietest, scheint nicht im Sinne deiner Hündin zu sein. Für sie lohnt es sich also nicht wirklich, zu dir zu kommen.
    Ich würde während des Freilaufs mit Rad ein "Supersignal" neu aufbauen. Meinetwegen Pfiff oder ein neuer Ruf. Kommt sie gerade in deine Richtung und zu dir, kommt der neue (interessante) Ruf und du wirfst ihr eine Superbelohnung hin. Wichtig ist der richtige Aufbau.
    Ziel soll sein, sie darf zwar schnüffeln, muss aber in der Nähe bleiben und dein neuer Ruf ist noch toller als das Schnüffeln. Anfangs darf es ruhig die große Party sein ... - überrasche sie! So, dass sie beeindruckt ist. Wähle als Belohnung das, was SIE am tollsten findet (Spielzeug/Wurstbrot ...).
    Übe nicht zu oft, dieser neue Ruf soll was besonderes sein - so dass sie irgendwann schon drauf lauert: Bitte, ruf doch mal, Frauchen ... ;)

  • Hallo!

    Erstmal Danke für die Tipps! Aber damit ich diese Schnüffelspiele usw. machen kann, müsste ja ein Grundgehorsam erstmal vorhanden sein, oder nicht? Und ich kann ja auch nicht bei jedem Rufen eine ganze Session veranstalten. Ich versuche mich interessant zu machen, indem nach erfolgreichem Abrufen ein Zerr- oder Wurfspiel folgt oder es gibt Hundeleberwurst (die es sonst nie gibt).

    Liebe Grüße Ramona

  • Schnüffelspiele kannst Du auch an einer Schleppleine machen, wenn der Grundgehorsam noch fehlt.

    Nur Gehorsamsübungen sind wirklich total langweilig und ich verstehe Deinen Hund....

    Apportieren ist doch für einen Labrador die Beschäftigung.
    Du kannst die Anfänge auch zu Hause trainieren, im Haus, im Garten oder auf einer eingezäunten Wiese.

  • Sie sieht keinen Sinn darin, auf kleiner Fläche mehrmals gerufen zu werden - wozu? Was hat sie davon? Versuch, ihr auch die Grundkommandos "sinnvill" zu verknüpfen: ruf sie ab zum Schnüffelspiel, im Sitz bleiben, während du was versteckst, usw. Nur schnödes exerzieren nur 1, 2x hintereinander machen, nicht bis der Hund die Lust verliert.

  • Hallo!

    Also wäre es nun ratsam, den Hund täglich an die Schleppleine zu nehmen, ein neues (noch nicht abgestumpftes Kommando) zu wählen (vllt auch ne Pfeife), den Hund damit zu rufen und dann eine Super-Überraschung folgen zu lassen, z.B. ein besonderes Leckerlie, ein gemeinsames Spiel... u.ä. Ich könnte sie nach dem Kommen loben, Sitz machen lassen, etwas verstecken und dies dann suchen lassen.
    Oder Rufen- großes Lob- Platz- Bleib- Ich entferne mich und werfe dann was. Bei erfolgreichem Apportieren gehts dann so weiter. Und niemals solange, bis der Hund die Lust verliert. Sondern immer aufhören, wenns am schönsten ist, das macht "Lust auf mehr". Oder ich verstecke unbemerkt was im Graben, rufe den Hund und mach ihn darauf aufmerksam "Guck mal da!". So ist der Jagd-und Schüffeltrieb sinnvoll genutzt.
    Nicht zu oft rufen, nur wenn es sich auch wirklich lohnt, ganz nach dem Motto "Qualität vor Quantität".
    Habe ich das richtig verstanden?

    Wie gesagt, am Wasser hört sie wie eine 1. Denn DAS ist interessanter, als alles andere. Schwierig ist es nur, mich auch auf normalen Wegen und Wiesen interessant zu machen.

    Danke und liebe Grüße Ramona

  • Ich würde das, mal wieder , ganz anders sehen. Nicht du sollst dich um deinen
    Hund bemühen un dir ein Bein ausreißen um die Aufmerksamkeit ihrer Hoheit zu
    erringen. Andersrum soll es sein, dein Hund soll sich um dich bemühen. Ja um dich, nicht
    um deine Kekse und nicht um irgendeine Spielzeug.
    Im Grunde hast du deinem Hund beigebracht, dass sie nicht auf dich achten muß, wenn
    ihr normal spazieren geht. Hat ja auch keine Folgen wenn sie deinen Ruf nicht befolgt.
    Dass du ihr nicht egal bist, siehst du daran, dass sie eben am Fahrrad schon Anschluß
    hält. Daran kannst du doch anknüpfen, rufst du sie und sie reagiert nicht gehst du
    entweder schnell von ihr weg. Falls das in der Situation möglich ist. Oder du gehst
    schnell auf sie zu wenn sie dich ignoriert, richtig forsch. Schaut sie dich dann an
    bietest du ihr nochmal freundlich an zu dir zu kommen. Tut sie es nicht geh hin und
    leine sie ohne Kommentar an und geh dann einfach. Dabei soll die Leine locker sein,
    ist sie leinenführig? Das ist keine Strafe und tu auch nicht so als ob es eine wäre.

    Was sehr hilfreich ist, wenn du ihr beibringst, dass sie dich anschaut wenn du sie
    ansprichst. Das zuerst an der Leine üben, schaut sie, gehst du einfach einige Schritte
    rückwärts und lädst sie so ein dir zu folgen. Achte dabei darauf, dass sie dich weiter
    anschaut. Dann loben und einfach weiter gehen.

  • Hallo!

    Danke für die Antworten. Ja, sie ist auf gewohnten Wegen sehr leinenführig. Die Leine liegt nur locker in der offenen Hand. In den Bauernschaften und überall, wos nach Wild riecht, kann es vorkommen, dass sie ein wenig zieht. Dann bleib ich stehen und es geht erst weiter, wenn die Leine locker ist.

    Also ich werd das dann mal so proben, wie YorkieFan das vorgeschlagen hat.

    Liebe Grüße Ramona

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